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Switch Tests

Mario Strikers: Battle League Football im Test

Lange mussten sich die Fans gedulden, doch nun ist endlich der dritte Ableger der Mario Strikers-Reihe erschienen. Nach fünfzehn Jahren Pause erscheint mit Mario Strikers: Battle League Football ein weiteres Sportspiel rund um Mario und seine Freunde auf Nintendo Switch. Der Funkick lässt sich butterweich wie eh und je spielen, leidet aber auch unter einem großen Manko: Dem sehr geringen Umfang. Ob sich ein Blick dennoch lohnt, verraten wir euch in folgendem Testbericht.

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Actionreicher Kick mit Mario und Co.

Mario Strikers: Battle League Football bringt die Stars des Pilzkönigreichs auf den Bolzplatz. Gut fünfzehn Jahre nach dem letzten Fußball-Spiel rund um Super Mario und seine Freunde gibt es endlich wieder die Möglichkeit actionreiche Fußballpartien zu bestreiten, die fernab von realistischen Ansprüchen sind. Wie man es von Sporttiteln aus dem Hause Nintendo gewohnt ist, erwartet euch ein flottes, eingängiges und zugleich sehr actionreiches Gameplay. Mario Strikers hat mit den Regeln der eigentlichen Sportart Fußball nur wenig gemein. Fouls werden nicht abgepfiffen, ein Seitenaus gibt es nicht und auch einen Schiedsrichter sucht ihr hier vergeblich. In Teams bestehend aus vier Feldspielern und einem Torwart tretet ihr in kompakten Arenen gegeneinander an und dürft dabei sowohl vollen Körpereinsatz als auch nützliche Items einsetzen. Eine Partie erstreckt sich über vier Minuten und geladen voller Adrenalin-Momente.

Wenn ihr bereits einen der beiden Vorgänger gespielt haben solltet, wird euch das Gameplay direkt in Fleisch und Blut übergehen. Intuitiv und flink dribbelt ihr mit euren Ballakrobaten über den Bolzplatz und könnt eure Gegner rabiat von den Beinen grätschen oder in die Elektrobande schubsen. Natürlich dürfen auch typische Items wie Schildkröterpanzer, der Super-Stern und Turbo-Pilz zum Einsatz kommen. Neben Pässen, Flanken und Torschüssen, haben die Akteure aber auch einen Hyperschuss auf den Kasten. Ihr seht also, dass Mario Strikers: Battle League Football einiges an Tiefgang und Raffinesse bietet, was man auf den ersten Blick eventuell nicht vermuten könnte.  

Zurück auf dem Bolzplatz: Mario und seine Freunde.
© Nintendo

Flotter Einstieg mit Tiefgang

Mario Strikers: Battle League Football bietet sowohl für Einsteiger als auch für Profis eine Spielwiese voller Spielspaß. Alle Grundlagen und fortgeschrittene Techniken werden in einem optionalen Tutorial vermittelt. Während ihr die Dribblings, Pässe und Torschüsse schnell verinnerlicht habt, benötigen die Finten, Steilpässe und Co. etwas mehr Übung, sodass es doch eine merkliche Lernkurve gibt. Sind alle Techniken verinnerlicht, könnt ihr euch wahlweise lokal oder online mit bis zu acht Spielern austoben.

Eine Neuerung stellen diesmal die levelbaren Charakterwerte dar. Jeder der zehn Feldspieler besitzt die fünf Charakterwerte Kraft, Tempo, Schuss, Passen und Technik. Maximal kann der jeweilige Wert die Zahl 25 annehmen. Die Werte lassen sich jedoch nicht durch mühevolles Training, sondern durch Ausrüstungsgegenstände erreichen. So könnt ihr Mario, Yoshi und Co. auf dem Kopf, an den Armen, Beinen und dem Torso mit Outfits ausstatten, die ihr mit Münzen im Shop erspielen könnt. Jeder Anpassungsgegenstand schlägt 100 Münzen zu Buche. Durch die Charakterwerte kommt eine größere Würze ins Spielgeschehen, da sich die Teamzustellung mit ihren jeweiligen Stärken und Schwächen tatsächlich im Gameplay bemerkbar macht.

Gewohnt viel Chaos auf dem Platz
© Nintendo

Platzverweis für den Umfang

Das alles klingt doch schon einmal nach einer guten Basis für ein erstklassiges Fun-fußball-Spiel. Allerdings stellt sich Nintendo in der Umsetzung unglücklicherweise selbst ein Bein. In Sachen Umfang kommt Mario Strikers: Battle League Football sehr schwach auf der Brust daher. Solisten erwartet ein Pokalmodus, bei dem ihr gegen die KI in kompakten Turnieren antreten könnt. Als Belohnung winken Coins für den Shop. Eigene Turniere lassen sich leider nicht erstellen, sodass Abseits des Pokalmodus nur in Einzelmatches antreten könnt. Diese können wahlweise lokal oder online bestritten werden. Einen Karriere- oder Storymodus gibt es leider nicht. Eine echte Enttäuschung, wenn man bedenkt, dass diese Spielvarianten gerade bei Mario Golf und Mario Tennis auf Nintendo Switch noch am meisten Abwechslung bieten konnten.

Auch an der Charakterfront gibt es eine leichte Ernüchterung. Alle zehn Charaktere sind von Beginn an freigeschalten, sodass die Dauermotivation für Solisten etwas überschaubar aussieht. Hier kann man nur hoffen, dass Nintendo in den kommenden Monaten weitere Zusatzinhalte anbieten wird, um so die Abwechslung und den Umfang auszubauen. Auch bei den Stadien gibt es reichlich wenig Umfang und Abwechslung. Während die beiden Vorgängerspiele sogar unterschiedliche Untergründe und Raffinessen boten, fallen die fünf Stadien in Battle League etwas detailarm und austauschbar aus.

Optisch chic anzusehen: Die Hyperschüsse
© Nintendo

Fokus auf Online-Modus

Das große Herzstück von Mario Strikers: Battle League Football ist der Online-Modus „Strikers Club“. Hier könnt ihr wahlweise einen eigenen Club gründen oder einem bereits existierenden beitreten. In Testspielen und zeitlich begrenzten Saisons tretet ihr gegen gegnerische Teams an, um kostbare Münzen und sogenannte Club-Chips zu erspielen. Mit letzteren lässt sich unter anderem euer eigenes Heimstadion ausbauen und aufmotzen. Zusätzlich lassen sich für euren Club natürlich auch ein Name, eine Trikotfarbe und eine Wunschziffer für eure Spieler auf dem Platz festlegen.

Es bleibt zu hoffen, dass Nintendo hier die gleiche Strategie wie mit Mario Tennis und Mario Golf verfolgt und konsequent neue Outfits, Stadien und im besten Fall auch Charaktere liefern wird, um so die Langzeitmotivation aufrecht zu erhalten. Potenzial ist auf alle Fälle mehr als gegeben und das Gameplay sowieso mehr als erhaben.

Während unserer Testphase konnten wir uns von einer sehr stabilen Onlineverbindung überzeugen. Die Matches laufen ohne spürbaren Lag und wir hatten in gut zwei Wochen lediglich einen Disconnect zu beklagen.

Online könnt ihr einen eigenen Club gründen.
© Nintendo

Technisch sauber

Den Entwicklern von Next Level Games (u.a. Luigi’s Mansion 3) ist mit Mario Strikers: Battle League Football ein technisch sauberer Sporttitel gelungen, der butterweich sowohl im Docked- als auch im Handheldmodus läuft. Die Charakteranimationen sind super, auch wenn wir uns etwas mehr Varianz bei den Einlauf- und Torsequenzen gewünscht hätten. Davon abgesehen sind die Partien effektvoll in Szene gesetzt und die Hyperschüsse ultra cool in Szene gesetzt. Ebenso wäre ein Kommentator sicherlich förderlich für eine charmantere Präsentation geworden. Das Fehlen eines solchen fällt vor allem durch den (überraschend) unscheinbaren Sound auf. Die Hintergrundmelodien lassen etwas den typischen Nintendo-Charme samt Ohrwurmgefahr vermissen.


Fazit: Mario Strikers: Battle League Football

Eine abschließende Wertung für Mario Strikers: Battle League Football fällt reichlich schwer. Das Gameplay ist absolut gelungen und macht unglaublich viel Spaß. Nun mussten wir gut fünfzehn Jahre auf einen neuen Serienteil warten und bekommen in Sachen Umfang leider eine kleine Enttäuschung serviert. Mit gerade einmal zehn Charakteren und fünf Stadien ist Battle League Football das in Sachen Umfang schwächste Glied in der Serienhistorie und verschenkt unnötig Potenzial. Vor allem Solisten fehlt auf Dauer die Abwechslung und Motivation, wenn sie keine Lust auf den (gelungenen) Onlinemodus haben. Man kann nur hoffen, dass Next Level Games und Nintendo dem Titel in Kürze mit einigen Umfangs-Updates auf die Sprünge helfen werden, um so das volle Potenzial auszuschöpfen. In der aktuellen Form fühlt sich Mario Strikers: Battle League Football einfach unfertig an. Spaß werden Fans mit dem Sportspiel dennoch haben, da es in Sachen Gameplay gewohnt erstklassig ausgefallen ist.


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