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Switch Tests

Mario Golf: Super Rush im Test

Nach Tennis, Kart und Party folgt nun der nächste Ausflug unseres Lieblingsklempners in sportliche Gefilde. Mit Mario Golf: Super Rush dürfen unsere Helden aus dem Pilzkönigreich an ihrem Handycap feilen. Die Entwicklung übernimmt einmal mehr Camelot, die sich bereits durch die Vorgängerspiele einen Namen gemacht haben. Auf Nintendo Switch wird das altbekannte Spielprinzip um einige actionreiche Neuerungen ergänzt, auf die wir im folgenden Testbericht eingehen werden.

Mario am Abschlag – Wird es ein Hole-in-One?
© Nintendo

Speed Golf mit Mario und seinen Freunden

Mario Golf: Super Rush knüpft an alte Tugenden an, erweitert diese aber mit neuen Ideen. So stellt das sogenannte Speed Golf die größte Neuerung in dem Sport-Spiel dar. Im Kern geht es in Mario Golf natürlich weiterhin darum in möglichst wenigen Schlägen den Ball einzulochen. Hierzu stehen den Akteuren unterschiedliche Schläger zur Auswahl, mit denen die Distanz und Flugbahn beeinflusst werden können. Weitere Einflussfaktoren stellen Windrichtung, Terrain und Hindernisse dar, sodass man fast denken könnte es hier mit einer kleinen Sportspielsimulation zu tun zu haben. Dennoch richtet sich Mario Golf: Super Rush eher an Einsteiger und Neulinge, was auch anhand der sehr intuitiven und guten Steuerung unterstrichen wird. Ihr habt die Wahl zwischen einer klassischen Knopfsteuerung oder der alternativen Bewegungsmethode, die im Übrigen ziemlich gut umgesetzt wurde. Dank Zoom-Optionen, Raster und Hilfeanzeigen behaltet ihr immer den Überblick und könnt so schon sehr schnell erste Erfolge feiern.

Schnell ist dabei ein gutes Stichwort, denn eine zentrale Neuerung ist die Speed-Golf-Variation, auf die wir kurz eingehen wollen. Hier werden die Partien simultan abgehalten, sondern bis zu vier Spieler*innen stehen zeitgleich auf dem Grün und müssen nach ihren Schlägen ihrem Ball hinterherhecheln. Hier flitzt ihr dann aktiv mit eurem Charakter über den Golfplatz und müsst eure Ausdauer-Anzeige im Auge behalten, die mit Items aufgefüllt werden kann. Gleichzeitig könnt ihr eure Gegner anrempeln und kurze Sprints einsetzen, um flott zu eurem Golfball zu gelangen. Obendrein beherrscht jeder Charakter einen Spezialschlag, um der gesamten Thematik noch etwas mehr Würze zu verleihen und den Golfsport actionreicher zu gestalten. 

Weitere Raffinessen bieten die einzelnen Charaktere, die allesamt ihre Vor- und Nachteile bieten. Zum Launch des Spiels umfasste Mario Golf: Super Rush 16 Charaktere, die mittlerweile dank kostenfreier Updates beispielsweise durch Neuzugänge wie Toadette und Koopa ergänzt wurden.

Mario-typisch: Die Kurse bieten auch einige kleinere Besonderheiten und Hindernisse.
© Nintendo

Werde zum Nachwuchs-Golfer

Mario Golf: Super Rush bietet für Solisten einen Karrieremodus mit dem Spielmodus Golf-Abenteuer. Hier verschlägt es euch mit eurem Mii in das beschauliche Grünbüschel. Als Neuling auf dem Grün werdet ihr an die Grundlagen des Golfsports herangeführt und müsst euch auf sechs unterschiedlichen Kursen an der Karriereleiter emporarbeiten. Was auf dem Papier als potenzieller Spaßgarant aussieht, präsentiert sich in der Praxis leider mit einigen Mängeln im Detail. Das liegt vor allem daran, dass der Aufbau des Karrieremodus überraschend lieblos wirkt. Ihr durchlauft immer gleiche Stationen und die Präsentation wirkt leider sehr altbacken. Dialoge werden mit sich ständig wiederholenden Sprachsamples unterlegt und die Optik wirkt an vielen Stellen verwaschen und undetailliert. Wirkliche Pluspunkte kann die Präsentation nur bei den unterschiedlichen Kursen mit ihren Eigenheiten sowie den schicken Charaktermodellen sammeln. 

Zwischen den Trainings, Turnieren und Herausforderungen dürfen wir die Spielwelt erkunden und mit den einzelnen NPC’s plaudern. Wirkliche Nebenaufgaben und Extras gibt es allerdings nicht zu entdecken. Dadurch wirkt alles etwas steril und leblos, da haben wird uns sicherlich etwas mehr Liebe zum Detail gewünscht. Einzig der Besuch von Itemshops ist möglich. Hier könnt ihr neue Ausrüstung für euren Mii einkaufen. Nichtsdestotrotz eignet sich das Golf-Abenteuer dennoch für Einsteiger und Solisten dank der guten Heranführung an das Spielprinzip, die Steuerung und die netten RPG-Elemente. So erhaltet ihr für absolvierte Events Erfahrungspunkte, mit denen ihr Levelaufstiege erzielt und die einzelnen Attribute eures Miis verbessern könnt.

Gespielt wird im Übrigen auch im Golf-Abenteuer in der Speed-Golf-Variante. Dadurch könnt ihr euch in direkten Duellen mit Nintendo-Lieblingen wie Yoshi, Mario und Co. messen.

Für Solisten gibt es den Abenteuer-Modus
© Nintendo

Chaos pur: Battle-Golf

Neben dem Standart- und dem Speed-Golf gesellt sich mit dem Battle-Golf eine dritte Spielvariante hinzu. Diese ist die wohl chaotischste Option und verfrachtet vier Spieler zeitgleich in eine mit Hindernissen, Fallen und Items gefüllte Arena. Eure Aufgabe ist es hier so schnell wie möglich drei von neun Golf-Löcher zu erobern, in dem ihr in ihnen euren Ball einlocht. Auf den ersten Blick ist dieser Spielmodus sehr hektisch und unübersichtlich, sodass der Spielspaß hier ein paar Anlaufschwierigkeiten hat. Dennoch stellt der Battle-Modus einen netten Ausgleich zu den eher traditionellen Variationen dar und kann vor allem mit Freunden Spaß bereiten.  

Punkten kann Mario Golf: Super Rush vor allem dank ausgiebiger Mehrspieleroptionen. Egal ob lokal oder online: Gegen menschliche Mitspieler macht der Titel am meisten Spaß. Gerade das Speed-Golf kann hier zur Höchstform auflaufen, wenn man seine Gegner mit Bob-Ombs sabotiert und in letzter Sekunde vom Einlochen das Balles abhält. 

Technisch präsentiert sich Mario Golf: Super Rush wie angedeutet leider nicht als Überflieger. Der Funsport-Titel bietet schöne Momente, nett anzusehende Golf-Kurse und tolle Spezialeffekte. Auf der anderen Seite trüben jedoch kleinere Ruckler, starke Pop-Ups und der ziemlich bieder präsentierte Karriere-Modus das Gesamtbild.

Im Mehrspielermodus ist auch Mario Golf: Super Rush ein echter Spaßbringer.
© Nintendo

Fazit: 

Mario Golf: Super Rush ist ein guter Fun-Sport-Titel, dem es allerdings etwas an Feinschliff mangelt. Hier und da wirkt der Titel sprichwörtlich „gerushed“ und hätte mit Sicherheit zwei bis drei Monate mehr Entwicklungszeit vertragen können. Versteht mich nicht falsch: Grundsätzlich machen die Golf-Partien Spaß und auch die neuen Adaptionen wie Speed- und Battle-Golf haben Potenzial. Dennoch fehlt es dem Gesamtpaket etwas an der sonst so typischen Liebe zum Detail. Der Abenteuer-Modus wirkt eher wie ein langgezogenes Tutorial und nicht wie eine vollwertige Solo-Kampagne. Überdies vermissen wir beispielsweise einen Mini-Golf-Modus oder witzige Minispiele misslich. Unterm Strich bleibt ein solides Fun-Sport-Spiel, welches vor allem mit menschlichen Mitspielern punkten kann, dem es aber leider am nötigen Etwas fehlt.


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