Anderthalb Jahre ist es nun her, dass das Fantasy-RPG Decay of Logos der in Portugal beheimateten Entwickler Amplify Creations offiziell angekündigt wurde. Im März 2018 folgte ein neues Lebenszeichen des Spiels. Nun konnten wir auf der gamescom 2018 erstmals selbst Hand an das Rollenspiel legen, welches einige Parallelen zu The Legend of Zelda und Dark Souls aufweist. In unserer Decay of Logos Vorschau präsentieren wir euch unsere Eindrücke aus der Anspiel-Session.
Erscheinen wird das Spiel Anfang 2019 für PlayStation 4, Nintendo Switch und Xbox One.
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Mehr InformationenDecay of Logos Vorschau
Decay of Logos ist ein wahrlich spannendes Action-Rollenspiel, welches von der europäischen Folklore inspiriert wurde. Im Spiel erwartet euch eine Semi-Open-World, in der ihr riesige, miteinander verbundene Gebiete erkundet, Umgebungsrätsel löst und euch mit allerlei gefährlichen Gegnern herumschlagt.
Seine Geschichte erzählt der Titel allerdings nicht in trockenen Zwischensequenzen, sondern lässt euch selbst die Wahl, wie tief ihr in die Fantasy-Welt eintauchen wollt. Die Story wird von den Charakteren der Welt, aber auch von unzähligen Audiologs erzählt, die ihr auf eurer Reise finden könnt.
Decay of Logos bietet euch viele Freiheiten: Alles, was ihr seht, dürft ihr auch erkunden!
Ziel der portugiesischen Entwicklern war es, euch selbst so viele Freiheiten zu lassen, wie irgendwie möglich. Demnach wird es in Decay of Logos keine Minikarte geben, die euch den Weg zum nächsten Ziel weist. Vielmehr will euch das Rollenspiel animieren, selbst die liebevoll gestaltete Welt zu erkunden. Inhalt gibt es jedenfalls genug. Alles, was ihr im Spiel entdecken könnt – sei es ein riesiger Berg oder hoher Turm im Hintergrund – sollt ihr auch erreichen können.
Im Spiel schlüpft ihr in die Haut eines Elfen-Mädchens, die Handlung beginnt, nachdem euer Dorf völlig zerstört wurde. Niedergeschlagen ohne zu wissen, wer für den Angriff verantwortlich ist, wanderte das Mädchen ziellos durch den Wald, bis sie zusammenbrach.
Als ihr wieder erwacht, steht plötzlich ein riesiger, weißer Elch neben euch, welcher ein Gefühl von Ruhe und Sicherheit ausstrahlt. Von Beginn an entsteht eine tiefe Bindung zwischen euch und eurem tierischen Begleiter, welcher in Decay of Logos eine wichtige Rolle einnimmt.
Nach dem Durchspielen erwartet euch übrigens ein New-Game-Plus-Modus, in dem ihr eure Ausrüstungen und Statistiken übernehmt und einen ganz anderen Weg einschlagen dürft.
Das Mädchen und der Elch
Dabei ist der malerische weiße Elch viel mehr, als nur ein simples Reittier. Er dient euch in Decay of Logos als Freund und zweites Inventar. Denn die Plätze für Items, die ihr bei euch tragen dürft, sind äußerst begrenzt. Alles was ihr dabei habt, könnt ihr auch an der Hauptfigur sehen: Maximal zwei Waffen, Heiltränke und die angelegte Rüstung. Das war’s!
Decay of Logos setzt in seinen Dungeons und beim Erkunden der Welt auf ein funktionierendes Ressourcenmanagement. Zusätzliche Waffen, Rüstungen und Gegenstände verstaut ihr direkt bei eurem Begleiter am Sattel, um sie bei Bedarf in eure Tasche zu übernehmen.
Ressourcen sind begrenzt: Waffen und Items müsst ihr auf eurem Begleiter verstauen.
Doch zurück zum Elch. Ähnlich wie in Red Dead Redemption 2 spielt eure Beziehung zu dem Tier eine wichtige Rolle im Spiel. Ihr müsst zunächst einmal Vertrauen aufbauen, indem ihr euren Begleiter mit Beeren füttert, streichelt und ihn im Kampf vor feindlichen Angriffen schützt. Je stärker der Bund zwischen euch wird, desto mehr Fähigkeiten bietet der Elch. Reiten dürft ihr beispielsweise erst auf ihm, wenn die beiden Protagonisten dicke Freunde sind.
Auf den ersten Blick wirkt die Welt von Decay of Logos wie eine erwachsenere Version von Hyrule aus The Legend of Zelda. Hohe Gräser und malerische Landschaften, die fast komplett in Pastellfarben gehalten sind, sorgen für einen wunderschönen und stimmigen Look, wenngleich man hier natürlich kein Grafikfeuerwerk im Stile von The Witcher 3 und Co erwarten darf – Immerhin habt ihr es hier mit einem kleinen Indie-Spiel zu tun. Und dennoch: Die Welt von Decay of Logos präsentiert sich bereits jetzt unglaublich atmosphärisch und in sich stimmig.
Eine Prise Dark Souls
Auch das Gegnerdesign in Decay of Logos präsentierte sich in unserer gamescom-Demo enorm abwechslungsreich, wenngleich wir bislang nur ein Gebiet und ein Dungeon anspielen durften. In der Oberwelt bekommt ihr es zumeist mit hölzernen Humanoiden zu tun – Laut den Entwicklern handelt es sich dabei um die ehemaligen Dorfbewohner, welche durch einen bösen Zauber in willenlose und gefährliche Kreaturen verwandelt haben.
Doch selbst diese Holzmenschen kommen in den unterschiedlichsten Formen daher: Einige parieren eure Angriffe mit einem Schild, andere greifen euch aus der Ferne mit Magie an. Manch ein Gegner erinnert dabei ein wenig an die erwachsene Form von Groot aus Guardians of the Galaxy. Hinzu gesellen sich kleinere Gegner, die ein wenig wie die Pogopuschel aus Secret of Mana aussehen und auf den ersten Blick fast schon niedlich wirken. Allerdings haben es die kleinen Pummelchen faustdick hinter den Ohren und greifen euch mit mächtigen Giftzaubern an.
Magie ist ein zentrales Thema des Spiels: Eure Zauber rauben euch Lebensenergie.
Magie, vor allem die der dunkelsten Sorte, ist eines der Hauptthemen, die Decay of Logos behandelt. So dürft ihr im Laufe des Abenteuers unter anderem Elementarmagie einsetzen, um eure Waffen mit besonderen Effekten zu versehen und die Gegner zu vereisen oder durch Feuer Schaden über Zeit zu verursachen. Im Kampf greift ihr zudem auf eine Art Blutmagie zurück, welche ihr mit Bedacht einsetzen solltet. Jeder Zauber zieht euch etwas Lebensenergie ab.
Das gesamte Kampfsystem erinnert dabei stark an Dark Souls, doch keine Sorge: Decay of Logos ist bei Weitem nicht so gnadenlos.Ihr visiert eure Feinde an und weicht ihren Angriffen mit einer gekonnten Rolle aus. Außerdem kosten eure Attacken Stamina, welche als blauer Balken unter eurer Lebensenergie angezeigt wird. Ist der Balken leer, müsst ihr erst warten, bis er sich wieder gefüllt hat, um erneut angreifen zu können. Die Kämpfe spielen sich bereits jetzt enorm taktisch und machen definitiv Lust auf mehr.
In Dark Souls solltet ihr euch Schatztruhen vorsichtig nähern, da es sich um Feinde handeln könnte. Bei Decay of Logos stellen Holzfässer eine Gefahr dar: Während wir nichtsahnend die wunderschöne Graslandschaft erkunden, macht sich auf einem ein Fass selbstständig und versucht uns zu überrollen.
Spannende Dungeons
Doch da hören die Parallelen noch nicht auf. Gespeichert wird in Decay of Logos ausschließlich an festen Lagerfeuern. Kommt euch bekannt vor? Besonders fies: Diese Speicherpunkte sind kein sicheres Fleckchen, so ist es möglich, dass ihr beim Ausruhen von Gegnern überfallen werdet. Außerdem sind die Feinde nachts deutlich stärker, als tagsüber.
Doch keine Sorge: So knackig wie die From Software-RPGs ist Decay of Logos glücklicherweise nicht. In unserer Demo sind wir drei Mal gestorben. Allerdings auch nur, weil wir einen Sprung über eine Schlucht vermasselt haben (Dafür gebe ich den Entwicklern die Schuld, denn die Steuerung war invertiert, womit ich absolut nicht klar kam).
Decay of Logos bietet einige Parallelen zu Dark Souls, ist aber bei Weitem nicht so schwer.
Ein weiterer, wichtiger Aspekt des Spiels sind die wunderschönen und abwechslungsreichen Dungeons, die ihr erkundet. Hier diente offenkundig abermals die Welt von Zelda als Inspirationsquelle, da jeder Dungeon mit eigenen Rätseln und Herausforderungen aufwartet. Einige davon, versprechen die Entwickler, sollen sogar selbst das Rätsel sein. Leider waren in unserer Demoversion alle Rätsel bereits gelöst, weswegen wir direkt zum spannenden Bosskampf springen durften.
In diesem Dungeon drehte sich alles um Dampf. So soll die gesamte Technologie in der Welt von Decay of Logos auf Dampf basieren. Fahrstühle oder Brücken werden von Dampfwolken bewegt, wie das im fertigen Spiel aussehen wird, bleibt allerdings noch abzuwarten.
Das RPG-System von Decay of Logos
Das dunkle Verlies wartete dabei mit ganz anderen Gegnern auf, als die Oberwelt. Auch die freundliche, farbenfrohe Kulisse war einer düsteren, gefährlichen Atmosphäre gewichen. Zudem erwarten euch in den Dungeons mitunter riesige Gegner. Die Entwickler erwähnten beispielsweise mehrere Trolle, durch deren Beine ihr rutschen müsst, um sie an ihrer Schwachstelle am Rücken zu treffen. Auch der Bossgegner am Ende, ein von einer bösen Hexe verzauberter Elfen-Prinz, hatte es mächtig in sich.
Das Kampfsystem in Decay of Logos geht jedenfalls sehr gut von der Hand und spielt sich enorm taktisch. Natürlich dürfen im Spiel auch die Rollenspiel-Elemente nicht zu kurz kommen. Nach und nach steigt ihr im Level auf und werdet stärker. Dabei setzen die Entwickler allerdings nur auf eine Handvoll Werte, die ihr verbessern könnt. Ähnlich wie in Skyrim verbessern sich eure Fähigkeiten, je nachdem wie ihr das Spiel spielt. Ihr werdet also bei einem Levelaufstieg nicht einfach mit mehreren Erfahrungspunkten bedacht. Wenn ihr kämpft, steigt eure Stärke. Löst ihr die mitunter knackigen Rätsel, steigt eure Intelligenz und so weiter.
Prognose: Gut bis sehr gut!
Decay of Logos ist für mich eine der postitivsten Überraschungen der gamescom 2018. Seit der ersten Ankündigung hat mich die malerische Welt fasziniert. Umso glücklicher bin ich, dass das Game sich tatsächlich auch hervorragend spielt. Dabei kombiniert Decay of Logos Elemente aus den Zelda– und Dark Souls-Spielen, um so ein einzigartiges Gameplay auf den Bildschirm zu zaubern.
Klar: Es handelt sich immer noch um ein Indie-Spiel und die Grafik, Animationen und Details liegen eben nicht auf Tripple-A-Niveau. Aber die Welt wirkt schon jetzt unglaublich stimmig und atmosphärisch. Die Kämpfe gehen sehr gut von der Hand und die Beziehung zu meinem Begleiter sorgt bereits jetzt für einige herzerweichende Momente. Wenn das restliche Spiel die Qualität der gamescom-Demo halten kann, steht uns hier ein absoluter Hit-Kandidat ins Haus.