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Switch Tests

Astral Chain im Test

Mit Astral Chain brachte PlatinumGames Inc. gemeinsam mit Nintendo den nächsten langersehnten Titel auf die Nintendo Switch. Das Spiel von dem Entwickler der unter anderem für das herausragende NieR: Automata oder Bayonetta verantwortlich ist, besticht vor allem durch seine actiongeladenen Kämpfe, innovativen Rätseln und seinem einzigartigen Grafikstil. In der Rolle des weiblichen oder männlichen Parts zweier Geschwister, dass nicht gewählte Geschlecht wird dementsprechend von der KI übernommen, löst ihr geheimnisvolle Kriminalfälle und müsst unweigerlich an dem Kampf gegen die sogenannten Chimären teilnehmen. Was euch sonst noch alles mit Astral Chain erwartet und ob sich das Warten schließlich gelohnt hat, verraten wir euch in unserem Test!

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Astral Chain – Polizeiarbeit der etwas anderen Art

Es ist so ein ganz normaler Arbeitstag: Ihr und eure Schwester Akira, der Name des anderen Geschwisterteils ist übrigens für beide Geschlechter identisch, seid als Gesetzeshüter auf den stark beleuchteten Straßen der Stadt unterwegs. Es bricht Chaos aus und das Spiel lässt euch bei einer wilden Motorradfahrt erstmals die Kontrolle übernehmen, um brennenden Autos auszuweichen. Wäre das nicht schon genug, nehmen euch auch noch unzählige Gegner ins Visier und wollen euch von eurem eigentlichen Vorhaben abhalten. Das natürlich ohne Erfolg, weswegen ihr den Tunnel recht schnell hinter euch lasst und den Ausmaßen des ausgebrochenen Chaos auf einer Schnellstraße folgt.

Astral Chain
Als gewissenhafter Gesetzeshüter helfen wir natürlich wo wir können!

Nachdem ihr auf diesem Weg dem einen oder anderen Schergen ordentlich auf die Mütze gegeben habt und bei der Evakuierung verletzter Kollegen unterstützend tätig wart, werdet ihr zum ersten Mal mit einer der bereits in der Einleitung angedeuteten Chimären konfrontiert. Als treuer Gesetzeshüter wollen wir uns natürlich den Kampf stellen, müssen aber nach einer kurzen Zeit feststellen, dass unsere Angriffe so nichts bewirken. Das Resultat bleibt immer gleich: Hiebe mit eurem Polizeistock gehen einfach durch den Gegner hindurch und Projektile aus dem Lauf der Pistole verfehlen ebenfalls stets das Ziel.


Yey…. Beförderung!

Und gerade zu dem Zeitpunkt, als die Lage scheinbar aussichtslos war, taucht euer alter Herr zusammen mit der Spezialeinheit Neutron auf. Die Einheit ist im Besitz des Legatus-Systems und sind darauf spezialisiert die Chimären zu bekämpfen. Dafür nutzen sie besagtes System, um geschwächte Chimären mit einer Kette einzufangen und an sich zu binden. Eine gefangene Chimära bekommt dann den Titel Legion und mithilfe dieser ist es möglich im Kampf gegen die üblen Dämonen zu bestehen. Wie es das Schicksal so will, seid auch ihr würdig das Legatus-System zu führen und schafft es so kurzerhand euren eben noch unüberwindbaren Widersacher mit einer namensgebenden blauen Kette zu zähmen.

Astral Chain
Gegen euch und eure Legion müssen sich die Chimären warm anziehen.

Fortan seid ihr ebenfalls Mitglied von Neutron. Yey~ Beförderung! Jetzt dürft ihr endlich mit den großen Jungs abhängen! Zudem ist es euch fortan gestattet die Neutron-Dienststelle genauer unter die Lupe zu nehmen. Hier findet ihr nicht nur die Möglichkeit an eurem neuen Arbeitsplatz zu speichern, sondern interagiert mit anderen Kollegen, um bestimmte Nebenaufgaben anzunehmen oder haltet Ausschau nach herumliegenden Gegenständen.

Jedes Kapitel der Handlung ist übrigens ein eigenständiger Polizeifall und bringt dabei den einen oder anderen Plot Twist mit sich, fällt aber alles in allem ein wenig zu vorhersehbar aus.


Kampfsystem wie von PlatinumGames Inc. gewohnt

Ebenfalls Teil besagter Sondereinheit ist Jin, den euer Geschwisterpaar schon von früher kennt und der euch in der Anfangszeit etwas an die Hand nimmt. Folglich bringt er euch im Trainingsraum die grundlegende Steuerung und Kniffe im Kampf bei, wie auch die richtige Nutzung des Legatus- beziehungsweise IRIS-Systems. Innerhalb des Tutorial lernt ihr somit, wie ihr eure Legion bewegt, wie ihr euch selber bewegt und wie ihr natürlich angreifen, beziehungsweise ausweichen könnt. Das Kampfsystem erinnert dabei stets an andere Titel von PlatinumGames Inc., birgt aber durch das Herumkommandieren eurer Legion noch seine ganz eigenen Besonderheiten.

Astral Chain
Die Partner-Attacken werden ansprechend in Szene gesetzt.

Bevor wir auf diese Besonderheiten zu sprechen kommen, möchten wir aber zunächst mit den Grundmanövern anfangen. Darunter gehört ein recht unspektakulärer Standardangriff mit dem Schlagstock, welchen ihr im laufenden Kampf per Steuerkreuz ganz schnell in eine Schusswaffe umfunktionieren könnt. Das ist vor allem dann wichtig, wenn euch fliegende Gegner entgegentreten, denn im Vergleich zu Umbra-Hexe Bayonetta oder Android 2B seid ihr eher „bodenständig“ unterwegs. Springen aus eigener Kraft ist nicht möglich. Viel mehr verlasst ihr euch in der Verteidigung hauptsächlich auf das geschickte Ausweichen. Weicht ihr im richtigen Moment mit einem Seitschritt oder eine Hechtrolle aus, wird ein kurzer Zeitlupeneffekt aktiviert – auch das kennt man in diesem Stil von Bayonetta oder 2B – und ihr habt ein kurzes Zeitfenster, um einen Konterangriff anzubringen.


Ich wähle dich Legion!

Eure Legion ist bei dem Ganzen natürlich nicht nur als Zierde da, sondern unterstürzt euch tatkräftig im Kampfgeschehen. Per Knopfdruck befiehlt ihr euren Mitstreiter anzugreifen oder dem Rückzug anzutreten. Dabei solltet ihr eine kleine kreisförmige Leiste neben eurem Charakter immer im Auge behalten. Ist dieser Kreis leer, wird sich die Legion ins Legatus-System zurückziehen und ihr müsst ohne Helfer weiterkämpfen. Es bietet sich also an eure Legion immer wieder mal manuell verschwinden zu lassen, damit sie sich wieder etwas auflädt.

Zusätzlich dazu sind recht ansehnlich inszenierte Partnerattacken, welche mit einem Quick-Time-Event (QTE) vollzogen werden und logischerweise ordentlich Schaden hinterlassen, möglich. Leider nutzen sich die QTEs hierbei recht schnell ab und bieten auch in ihrer Handhabung kaum Anspruch. Im Grunde genommen müsst ihr meistens einfach nur eine eingeblendete Taste solange schnell drücken, bis das Spiel zufrieden ist. Ein wenig mehr Vielfalt und ein kleineres Zeitfenster zum Absolvieren wäre hier sicherlich nicht verkehrt gewesen.

Astral Chain
Im Laufe des Spiels „schließen“ sich euch unterschiedliche Legionen an.

Ungeachtet davon dürft ihr während des Kampfes auf Spezialangriffe eurer Legion und dem Benutzen von Gegenständen, wie beispielsweise verschiedene Granaten oder Heilmittel, zurückgreifen. Ziemlich cool: Selbst die Kette die eure Legion mit euch verbindet ist zum Angriff nutzbar. Dafür steuert ihr die Legion mit dem rechten Stick über den Bildschirm und könnt Chimären beispielsweise betäuben, indem ihr sie mit der Kette umwickelt. In einem anderen Beispiel positioniert ihr euch mit eurem treuen Helfer parallel zueinander und lasst einen anstürmenden Feind in die Kette rauschen, damit ihr ihn daraufhin zurückschleudert. Ohnehin schafft es Astral Chain die namensgebende Kette und die angehängte Legion hervorragend in den Fokus zu rücken. 

Außerhalb des Kampfes sind Legion und Kette ebenfalls eure besten Freunde. Dementsprechend stellt ihr euren Begleiter auf der gegenüberliegenden Seite eines größeren Abgrundes ab und zieht euch anschließend mit der Kette zu eurem Gehilfen rüber.


Das IRIS-System – Wenn Astral Chain und Pod B gemeinsame Sache machen

Wiederum ganz anders funktioniert das IRIS-System. Spieler, die schon einmal mit einem der Androiden von NieR: Automata unterwegs waren, dürfte direkt auffallen, dass das IRIS-System die gleiche Stimme wie Pod B hat. Das IRIS-System lässt sich als eine Art alternative Sicht aktivieren, welche euch wichtige Sachen aufzeigt und nützliche Hinweise gibt. Darunter fallen zum einen verschiedene Gegenstände oder einflussreiche Personen, zum anderen aber auch die Lebensanzeige eures Gegners.

Mit dem IRIS-System bekommt ihr allmögliche Informationen über die Umgebung und könnt sogar Fallsituationen rekonstruieren.

Vor allem im Bearbeiten der einzelnen Polizeifälle erweist sich IRIS als nützlicher Helfer. Es zeigt euch Spuren an und ist in der Lage Situationen nachvollziehbar zu rekonstruieren. Während die Detektivarbeit zu Beginn des Spiels noch innovativ ist und Spaß macht, fällt diese im fortgeschrittenen Spielverlauf leider deutlich repetitiver aus. Das bedeutet, dass sich das Schema späterer Fälle kaum zu vorherigen Fällen verändert.


Rätseln in der Astralebene

Ungeachtet dessen geht es in den Astralebenen dafür ordentlich zur Sache. Manchmal passiert es im Spiel, dass ihr die Astralebene, also die Welt, aus welcher die Chimären stammen, betretet. Hier warten einige innovative Rätsel und harte, teilweise optionale Bossgegner auf euch. Gerade die Rätsel erinnern dabei an The Legend of Zelda und stellen das Zusammenspiel zwischen eurer Legion, der Kette und euch auf die Probe.

Eine Chimära eingefangen, bekommt sie direkt den polizeilichen Stempel aufgedrückt.

Wenn ihr auf eurer Erkundungstour die nötigen Gegenstände gesammelt habt, lässt sich eure Legion und Waffe weiter aufwerten. Außerdem gibt es zahlreiche Kostüme und Accessoires, die ihr freischalten oder finden könnt.


Astral Chain weiß technisch auf der Nintendo Switch zu überzeugen

Aus technischer Sicht gesehen, ist Astral Chain auf jeden Fall mehr als gelungen. Zwar gibt es hier und da etwas Kantenflimmern oder unsaubere Texturen, nichtsdestotrotz wissen Charakter- und Leveldesign zu überzeugen. Vor allem die Astralebenen und die Kämpfe glänzen nur so vor Effekten. Für ein rundum stimmiges Gesamtbild sorgen dann schließlich noch die stabile Bildrate, die hervorragende Vertonung und der krachende stimmige Soundtrack.

Astral Chain
Technisch macht Astral Chain auf der Nintendo Switch eine gute Figur.

Einen kleinen Negativpunkt müssen wir dann aber doch noch bezüglich der Kamera im Kampfgeschehen ansprechen. Diese wirkt manchmal etwas eigensinnig und zickt gerne mal rum. Gerade in hektischen Kämpfen, wenn neben euch und eurer Legion noch zahlreiche andere Monstrositäten am Werk sind, kann sie unter Umständen über Leben und Tod entscheiden.


Fazit: Award

Mit Astral Chain hat PlatinumGames Inc. wieder einmal geschafft, was sie alles so auf den Kasten haben. Im Gesamten betrachtet ist es zwar aufgrund der mageren Handlung, einer eigensinnigen Kamera im Kampfgeschehen und sich zum Teil immer wiederholendem Gameplay nicht der beste Titel aus der Entwicklerschmiede und steht demnach hinter einem NieR: Automata oder Bayonetta, bietet aber genügend Gründe, damit Nicht-Besitzer neidisch auf die Nintendo Switch schielen. Die Charaktere sind liebevoll geschrieben, die Rätseleinlagen knackig, wie auch innovative und das Kampfsystem in Kombination mit den Legionen macht eine ganze Menge Spaß. Unter dem Strich handelt es sich also bei Astral Chain um ein absolutes Must Have für die Nintendo Switch, gerade dann, wenn ihr schon mit anderen Games des Entwicklers viel Spaß hattet.


 

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