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Switch Tests

The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom im Test

Mit dem Launch der Nintendo Switch veröffentlichte Nintendo vor über sechs Jahren eines der besten und zugleich beliebtesten Spiele der letzten Jahre. Die Rede ist natürlich von The Legend of Zelda: Breath oft he Wild. Das Abenteuer von unserem tapferen Helden Link definierte neue Maßstabe in Sachen Open-World-Gameplay und begeisterte alteingesessene Fans als auch Neueinsteiger mit vielen neuen Ideen und Ansätzen, die der The Legend of Zelda-Reihe neuen Wind einhauchten. Mit The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom erscheint nun der langersehnte Nachfolger exklusiv für die Geräte der Nintendo Switch-Familie. Mit zahlreichen Verbesserungen, einer umfangreichen Story und neuen Gameplay-Ansätzen will Nintendo den Vorgänger noch einmal überflügeln. Ob das Vorhaben gelungen ist, haben wir für euch in Hyrule herausgefunden.


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Hyrule kommt nicht zur Ruhe

The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom (kurz: TotK) knüpft nahtlos an die Ereignisse von Breath of the Wild an. Link hat die Verheerung Ganons bezwungen und das gesamte Königreich hofft nun auf eine Zeit voller Frieden und Ruhe. Leider währt diese Phase nur kurz. Prinzessin Zelda und Link erkunden gemeinsam die düsteren Gewölbe unter dem Schloss Hyrule, die sie bis zu einer Mumie führen, die kurzerhand zu Leben erweckt wird. Die Mumie entfesselt ihre Kräfte und hebt damit das Schloss Hyrule aus seinem Fundament. Schnell überschlagen sich die Ereignisse. Während Prinzessin Zelda in die Tiefe stürzt, verletzt Link seinen Arm schwer und wird kurzerhand von einem zweiten mysteriösen Arm gerettet. Wenige Zeit später erwacht Link benommen auf einer Himmelsinsel, die mit den Ereignissen im Untergrund von Schloss Hyrule, aufgetaucht ist. Dies ist der Auftakt zu einem umfangreichen Abenteuer, dass Link zur Rettung Hyrules und natürlich auch von Prinzessin Zelda führt. Die Story ist diesmal komplexer ausgefallen als noch im direkten Vorgänger und punktet mit vielen tollen Charakteren und auch bekannten Gesichtern. Die Storyline wird in schön anzusehenden Zwischensequenzen fortgesponnen, die mit einer deutschen Synchronisation unterlegt wurden. Leider sind besagten Szenen recht spärlich gesät und meist an bestimmte Quests im Spiel gekoppelt. Im Übrigen ist auch unser Held Link weiterhin „stumm“ und nimmt nicht an den Dialogen im Spiel teil.

Im Verlauf des Abenteuers erwartet euch ein weitgehend linearer und dennoch unterhaltsamer Plot rund um Hyrules Gegenwart und Vergangenheit sowie die namensgebenden „Tränen des Königreichs“. Dabei stellt euch TotK jedoch stets frei, ob ihr die riesige Spielwelt einfach erkunden wollt, eure Zeit mit den unzähligen Sidequests verbringen oder doch lieber die Hauptgeschichte verfolgen möchtet. Teilweise fällt es schon schwer nicht vom aktuellen Ziel abgelenkt zu werden, da es an jeder Ecke etwas Neues zu entdecken gibt und zahlreiche Nebenaufgaben darauf warten gelöst zu werden.

Link betrachtet seinen „neuen“ Arm.
© Nintendo

Über den Wolken

Wie bereits erwähnt beginnt Link’s neues Abenteuer auf einer im Himmel schwebenden Insel. Diese fungiert zunächst als große Spielwiese für ein umfangreiches Tutorial. Denn obwohl TotK auf BotW aufbaut, gibt es doch zahlreiche neue Gameplaymöglichkeiten. Diese gehen mit Link’s „neuem“ Arm einher. Nach seiner Verletzung wurde Link durch den Geist eines zunächst unbekannten Charakters namens Rauru versorgt. Um Link zu retten hat Rauru ihn mit seinem alten Arm ausgestattet, der Link wiederrum mit zahlreichen neuen Fähigkeiten versorgt. Dank dieser Konstruktion ist es Link mit der Fähigkeit „Ultrahand“ möglich Objekte zu bewegen, miteinander zu kombinieren und so nützliche Utensilien und Vehikel zu erstellen. Dank dieser neuen Funktion erschließen sich vollkommen neue Möglichkeiten und Rätseloptionen im Spiel. Eine wichtige Rolle nehmen dabei die Sonau-Tools ein. Die Sonau ist eine uralte Zivilisation, die ihrer Zeit weit voraus war und allerhand coole Erfindungen hervorgebracht hatte. Heute sind nur Relikte dieser Zeit und einige fleißige Hüter-Roboter im Einsatz, die Link allerhand nützliche Hinweise auf den Weg geben.

Somit erkunden wir zunächst die Himmelsinsel unter der Anleitung von Rauru und machen uns mit den neuen Gameplay-Mechaniken vertraut, die in den Schreinen in den unterschiedlichsten Varianten abgefragt werden. Allein für das Tutorial müsst ihr ein paar Spielstunden einplanen, die euch perfekt auf das anschließende Abenteuer vorbereiten. Habt ihr alle Aufgaben gemeistert, kehrt ihr mit Link dann wieder zurück nach Hyrule.

Einmal hinab bitte: Von den Himmelsinseln springt Link hinab in Richtung Hyrule.
© Nintendo

Link der Baumeister

Das meist verwendete neue Feature ist die Ultrahand. Diese lässt Link zu einem Baumeister werden. Ihr befindet euch beispielsweise vor einem riesigen See, den ihr aus eigener Kraft nicht überwinden könnt? Kein Problem: Nehmt zwei bis drei Baumstämme, klebt diese zusammen und nutzt beispielsweise ein Segel, um euch ein Segelboot auf die Schnelle zusammen zu zimmern. Alternativ lässt sich auch ein Ventilator als Antrieb nutzen, der wiederum Energie von Sonau-Batterien erfordert. Euren Ideen sind im Spielverlauf fast keine Grenzen gesetzt. Dank immer neuer Sonau-Tools wie Steuereinheiten, Flammenwerfer oder auch Ventilatoren lassen sich Vehikel, kleine Mechs und vieles mehr erbauen. Wenn ihr jetzt Angst habt, dass eure Kreativität nicht ausreicht, um ausgefuchste Kreationen zu kreieren, können wir euch beruhigen. Das Spiel begnügt sich in den meisten Momenten mit sehr rudimentären Bauideen. Auf der anderen Seite wird euch aber auch kein Bein gestellt, um ausgefallene und außergewöhnliche Lösungen zu entwickeln. Im späteren Verlauf erhält Link zum Beispiel noch eine „Zeitumkehr-Funktion“ für Objekte. Wenn ihr diese clever einsetzt in Verbindung mit euren Kreationen, könnt ihr beispielsweise erbaute Gleiter ohne Mühe in die Höhe katapultieren oder so beeinflussen, dass ihr Abgründe mit Leichtigkeit überwindet. Auch in einigen Rätseln in der Spielwelt kommt die Ultrahand zum Einsatz. Hier müssen dann Objekte passgenau gedreht und eingesetzt werden, was durchaus etwas fummelig wirkt.

Der zweite neue Aspekt ist die Synthese-Funktion. Mit dieser kann Link seine Ausrüstung mit alltäglichen Objekten modifizieren. Sei es ein Rubin an eurem Schild, um gegen Kälte gewappnet zu sein, Lichtsamen an Pfeilen, um die Umgebung zu erhellen oder aber Felsbrocken, mit denen ihr eure Schlagwaffen robuster und stärker werden lasst. Es ist einfach genial mit all den Möglichkeiten herumzuexperimentieren und immer neue Ideen zu entwickeln. Wie schon in BotW verschleißen eure Waffen und Schilde. Mit den richtigen Syntheseobjekten könnt ihr deren Lebensdauer verlängern, wodurch ein durchaus nerviger Aspekt des Spieles etwas entschärft wird. Besonders interessant ist die Synthesefunktion in Verbindung mit Pfeil und Bogen. So könnt ihr mit den richtigen Objekten mächtige Pfeilkombinationen wie Feuer- und Bombenpfeile oder gar Verfolgungspfeile erstellen.

Kreative Bauer gesucht: Ihr könnt die verrücktesten Gadgets erstellen.
© Nintendo

Unterwegs in luftiger Höhe und in dunklen Höhlen

Neben den erwähnten neuen Funktionen kann Link nun auch einen sogenannten Deckensprung ausführen. Mit diesem ist es unserem Held möglich an nahegelegene Decken zu springen und durch diese hindurch zu tauchen. Dadurch lassen sich mit Leichtigkeit neue Ebenen erreichen. Gleichzeitig wird dieses Feature auch in einigen Rätseln eingesetzt. Eine weitere coole neue Option ist die Zeitumkehr. Diese lässt sich auf bewegliche Objekte anwenden und zu eurem Vorteil nutzen. Werfen Gegner einen Fels auf euch, könnt ihr diesen anvisieren und auf eure Gegner zurückschleudern. Gleichzeitig funktioniert das Feature aber auch mit Plattformen und anderen beweglichen Objekten. So stürzen überall in Hyrule beispielsweise Gesteinsbrocken der Himmelsinseln hinab. Diese könnt ihr kurzerhand wieder in den Himmel befördern und euch so einen praktischen Lift auf die Himmelsinseln erzeugen. Die neuen Himmelswelten bringen dadurch einen schönen Kontrast in das Geschehen. Häufig verbergen sich einige seltene Schätze und Rätseleinlagen auf den schwebenden Inseln, sodass es auch in den Wolkenwelten einiges zu entdecken gibt.

Als kompletter Kontrast zu den Himmelsinseln fungieren die neuen unterirdischen Bereiche. So ist quasi komplett Hyrule von einem riesigen Höhlensystem untergraben, dass ihr erkunden und erforschen könnt. In der Dunkelheit des Höhlensystems warten viele weitere Geheimnisse und Gefahren auf euch. So müsst ihr euch hier auch vor dem Miasma in Acht nehmen, welches euch eurer Kräfte temporär beraubt und Gegner verändert. Gerade in den Tunnelsystemen ist eine gute Ausrüstung Pflicht. Wer ohne Leuchtsamen und Pfeile in die Tiefen hinabsteigt, wird schnell an seine Grenzen geraten. Zusätzlich gibt es in ganz Hyrule auch knapp 50 Brunnen, die Link ebenfalls erkunden kann. Diese fallen mal größer mal kleiner aus und beherbergen auch das ein oder andere Geheimnis. Euer Forscher- und Entdeckerdrang kommt in TotK jedenfalls nicht zu kurz. Dies liegt auch an der erneuten Kartografie von Hyrule. Wie schon im Vorgänger gibt es überall in Hyrule Aussichtstürme, die euch diesmal jedoch in luftige Höhen katapultieren. Nutzt ihr die Türme das erste Mal legt ihr einen weiteren Teil der Landkarte frei und könnt fortan den Aussichtsturm über die Schnellreisefunktion anwählen.

Ebenfalls bekannt aus Breath oft he Wild sind die Schreine. Im neuen Ableger haben es gut 150 Schreine geschafft, die diesmal noch abwechslungsreicher und kreativer ausgefallen sind. Mal werdet ihr mit Gegnern konfrontiert oder müsst spezielle Rätsel mit euren Fähigkeiten lösen. Je abgeschlossenen Schrein erhaltet ihr ein Segenslicht. Vier davon können an den Gebetsstatuen wahlweise gegen einen weiteren Herzcontainer oder eine vergrößerte Ausdauerleiste eingetauscht werden.

Hyrule ist ein riesiger Spielplatz mit zahlreichen Aufgaben.
© Nintendo

Endlich wieder Dungeons

Wenn ihr der Hauptgeschichte folgt, werdet ihr nach und nach die markanten Gebiete Hyrules besuchen. Von den verschneiten Bergregionen der Ornis über die trockenen Wüsten der Gerudos bis hin zu den Wasserwelten der Zora bietet Tears of the Kingdom einmal mehr eine landschaftlich sehr schöne und abwechslungsreiche Spielwelt. Trotz der teilweise undetaillierten Landschaften wirkt Hyrule sehr lebendig und glaubwürdig dargestellt. Überall wuseln Tiere, Gegner und NPC’s umher, mit denen ihr interagieren könnt. Einer der Hauptkritikpunkte des Vorgängers war der Wegfall der Dungeons. Diese kehren nun in Tears of the Kingdom als Tempel zurück. Insgesamt vier Haupttempel gilt es zu meistern, die allesamt auf einer anderen Thematik aufbauen. Gleichzeitig werdet ihr in diesen von einem Begleiter unterstützt, dessen Fähigkeiten ihr gezielt einsetzen könnt.

Am Ende eines jedes Tempels müsst ihr euch zudem gegen einen Obermotz beweisen, erhaltet als Belohnung für eure Mühen fortan aber eine Geistform des Begleiters für euer Abenteuer, dessen Spezialfähigkeiten beziehungsweise „Schwüre“ ihr dann fortan auf Knopfdruck abrufen könnt.

Das ihr der Hauptgeschichte konsequent folgt ist dabei aber gar nicht so leicht. Es ist wohl in keinem anderen Spiel leichter von der Haupthandlung abgehalten zu werden, wie in The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom. Die riesige Freiheit und Abwechslung in Hyrule ist beispiellos und dank der neuen Bereiche noch größer als in Tears oft he Kingdom. Ja es stimmt, dass Nintendo die Hauptwelt aus dem Vorgänger in vielen Teilen recycelt hat, jedoch gibt es quasi überall Neuerungen und Geheimnisse zu entdecken. Natürlich sind auch wieder die Krogs im Spiel, die ihr aufspüren müsst, über die Ställe erwarten euch viele neue Nebenquests und diesmal dürft ihr euch sogar als Nachwuchsreporter einer Zeitung versuchen. So summieren sich schnell die Spielstunden, sodass ihr für das gesamte Spiel mit all seinen Nebenaufgaben gut und gern 100 Spielstunden einplanen dürft.

Ganondorf ist zurück!
© Nintendo

Die Nintendo Switch am Limit

Die riesige, offene Spielwelt von The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom reizt die Leistungsfähigkeit der Nintendo Switch merklich aus. Dennoch schafft es das Abenteuer zumeist konstant bei 30 Bildern pro Sekunde sowohl im Docked- als auch im Handheldmodus zu laufen. Spielt ihr im Handheldmodus müsst ihr zudem mit etwas verringerten Details leben. Grundsätzlich sieht TotK wie sein Vorgänger aus. Hier und da gibt es ein paar neue Effekte und Details zu sehen. Dennoch merkt man, dass das Spiel langsam aber sicher die Hardware merklich ausreizt. Hier und da gibt es blinkende Schatten zu sehen und Objekte ploppen ins Bild. Einbrüche der Framerate sind hin und wieder dennoch zu spüren, wenn sich viel auf dem Bildschirm abspielt. Auch beim Wechsel von Links neuen Fähigkeiten ist die Bildrate etwas ins Stocken geraten. Davon abgesehen ist TotK eines der schönsten Spiele auf Nintendo Switch mit einer tollen Spielwelt, wunderschönen Effekten und vielen abwechslungsreichen Schauplätzen.

Musikalisch setzt der Titel im Übrigen die Marschrichtung des Vorgängers fort. Das Abenteuer setzt in vielen Momenten auf eine reduzierte musikalische Untermalung. Dafür brennen sich viele bekannte Melodien umso schneller in euer Ohr ein. Zudem gibt es wieder eine gute deutsche Synchronisation, die allerdings nicht ganz so gut wirkt wie die englische Variante.


AwardFazit:

Mit The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom liefert Nintendo nicht einfach nur ein ideenloses Add-On zu Breath of the Wild ab, sondern verbessert das Spielkonzept mit neuen Ideen und Fähigkeiten. Die Spielwelt ist vertraut und fühlt sich dennoch neu an. Sicherlich ist der große „Wow-Effekt“, den BotW noch erzeugen konnte, nun verflogen. Doch Nintendo hat es geschafft das Abenteuer von Link in Hyrule noch abwechslungsreicher und motivierender zu gestalten. Unzählige Quests, Sammelaufgaben und spannende Geheimnisse warten darauf von euch entdeckt und gelüftet zu werden. Dank der neuen Fähigkeiten vor allem in Form der Ultrahand könnt ihr in Hyrule immer neue Lösungsansätze erarbeiten, um auf kreative Art und Weise Aufgaben und Quests zu meistern. Tears of the Kingdom strotzt nur so vor Liebe zum Detail und wirkt wie ein riesengroßer Spielplatz, der euch nicht so schnell loslassen wird. The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom ist ein ganz heißer Kandidat für den Titel „Spiel des Jahres“ und sollte sowieso in keiner Nintendo Switch-Sammlung fehlen.


 

  

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