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The Dark Pictures: Man of Medan im Test

Mit The Dark Pictures: Man of Medan erschien kürzlich der erste Teil der Horror-Reihe The Dark Pictures Anthology aus dem Hause Bandai Namco Entertainment und Supermassive Games für die PlayStation 4, Xbox One und dem PC. Letztere sind auch für den interaktiven Teenie-Slasher Until Dawn aus dem Jahr 2015 verantwortlich. Schon damals stand der sogenannte Butterfly-Effect im Fokus. Kurzum sollte jede eurer Entscheidungen auch weitreichende Konsequenzen auf das weitere Spielgeschehen haben. In Man of Medan kommt dieses Feature ebenfalls zum Tragen und wurde sogar noch erweitert, was bedeutet, dass eure Entscheidungen und die daraus entstandenen Beziehungen zu den Charakteren noch weitreichendere Folgen mit sich bringen, als es bei Until Dawn der Fall war. Ob Man of Medan ähnlich spannend ist wie das großartige Until Dawn zu seiner Zeit, klären wir im nachfolgenden Test!

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Man of Medan: Willkommen auf dem Geisterschiff!

Wir möchten natürlich versuchen unseren Bericht so spoilerfrei wie möglich zu halten, weswegen wir die Handlung nur einmal recht oberflächlich und sporadisch durchleuchten. Im Fokus der Handlung steht die Ourang Medan, ein altes Schiff, dessen Besatzung auf offener See verstarb.

Doch eines nach dem anderen: Der Prolog versetzt euch in die Vergangenheit, genauer gesagt an einem Zeitpunkt, wo die Besatzung der Medan noch am Leben war. Ihr übernehmt in die Rolle des Soldaten Joe. Zusammen mit seinem Kollegen Charles lasst ihr den Abend in einem asiatisch angehauchten Hafenviertel ausklingen, bevor es wieder auf die Hohe See geht. Zusätzlich gilt der Prolog auch als Tutorial für das bevorstehende Gameplay. An einem Apparat werden euch demnach die Quick-Time-Events (QTE) etwas näher gebracht, während ihr bei einem Wahrsager das erste Mal eine Entscheidung mit unterschiedlichen Konsequenzen trefft. Diese Entscheidung hat natürlich noch keine richtige Auswirkung auf die Geschichte, denn das Schicksal von Joe und Charles ist schon recht deutlich. Durch einen Streit werden beide getrennt und für ein paar Tage inhaftiert. In dieser Zeit nimmt das Unheil seinen Lauf und die Besatzung des Schiffs wird von irgendwem oder irgendwas heimgesucht.

Man of Medan
Bis hierhin war die Welt noch in Ordnung.

Tauchgang ins Ungewisse

Die Haupthandlung setzt allerdings erst sehr viele Jahre später an. Eine Gruppe von jungen Erwachsenen und Teenagern möchte tauchen gehen und trifft sich auf der Duke of Milan, einem kleinen Kutter der Captain Félicité DuBois (Ayisha Issa, bekannt aus X-Men: Dark Phoenix), kurz genannt „Fliss“, gehört.

Die Gruppe unserer Charaktere kommt dabei recht klischeehaft, wenn nicht sogar stereotypisch rüber. So haben wir neben der toughen Powerfrau Fliss, auch noch den athletischen und leicht draufgängerischen Alex (Kareem Tristan Alleyne, unter anderem bekannt aus Assassins Creed: Origins), sowie seinen kleinen nerdigen Bruder Brad (Chris Sandiford), der mit anderen Menschen nicht so richtig kann. Komplettiert wird die fünfköpfige Crew durch die reichen Geschwister Julia (Arielle Palik) und Conrad (Shawn Ashmore, unter anderem bekannt aus Quantum Break). Während Julia die Rolle des gutaussehenden und reichen Töchterchens, wie auch Partnerin von Alex einnimmt, ist Conrad der Casanova/Pausenclown der Truppe, der nicht nur in regelmäßigen Abständen versucht seinen Charme bei Kapitän Fliss spielen zu lassen, sondern auch für ausreichend Humor auf der gemütlichen Bootsfahrt sorgt.

Man of Medan
Die Brüder bereiten sich auf ihren ersten gemeinsamen Tauchgang vor.

Jedenfalls fand Brad den Standort eines alten abgestürzten Flugzeugwracks von damals heraus und das war für Alex Grund genug diesen Tauchgang zu organisieren. Als die Gruppe bei dem Wrack angekommen ist, machen sich Alex und Julia auf um in das Wrack zu tauchen. Ab hier, wollen wir gar nicht weiter über die Story sprechen. Wir können lediglich sagen, dass die Gruppe durch eine Verkettung ungeplanter Ereignisse irgendwann auf der Ourang Medan landet. Die Handlung ist dabei spannend erzählt und man lernt die einzelnen Charaktere, sowie ihre Beweggründe mit der Zeit gut kennen. Auch schafft es der Titel, wie schon Until Dawn zu seiner Zeit, dass man eine spezielle Bindung zu den Charakteren aufbaut.


Gemeinsames Gruseln ist ebenfalls möglich

Interessant ist zudem, dass man das Spiel sowohl im Online-Koop, wie auch in einem lokalen Mehrspieler-Modus spielen kann. Während ihr im Online-Multiplayer zu zweit über den Bildschirm lauft, wo jeder Spieler eine andere Figur übernimmt, verteilt im lokalen Koop reihum die Figuren an die mitspielenden Spieler. Zu Beginn jedes Abschnitts kommt dann eine Einblendung, die euch Info darüber gibt, welche Figur und welcher Spieler als nächstes an der Reihe ist. Danach wird der Controller dann einfach an den eingeblendeten Spieler übergeben. Dabei soll man sich nicht von seinen Mitspielern beeinflussen lassen, sondern selber die Entscheidungen nach dem eigenen Gefühl treffen. Die mitfiebernden Mitspieler, die nicht an der Reihe sind, sorgen dabei natürlich für zusätzlich Panik und werden euch sicher versuchen in ihrer Euphorie zu beeinflussen.

Ansonsten spielt sich das Spiel relativ gleich wie Until Dawn. Mit der zu steuernden Spielfigur folgt ihr einem recht limitierten Weg bis zum nächsten Quick-Time-Event und findet dabei immer wieder verschiedene hilfreiche Gegenstände, Waffen oder andere Hintergrundinformationen über die Geschichte, in Form von Briefen, Zettel und Bücher. Wollt ihr, dass alle eurer Figuren am Leben bleiben, lohnt es sich also auf jeden Fall die Umgebung genauer zu erkunden. Leider nutzen sich die Quick-Time-Events recht schnell ab und wiederholen sich im laufenden Spiel ständig. So gilt es meistens im richtigen Moment die richtige Taste zu drücken, eine Taste für einen kurzen Moment zu „hämmern“ oder im Rhythmus des Herzschlags eurer Figur einen bestimmten Knopf im richtigen Takt immer zu drücken.

Man of Medan
Die Stimmung ist ausgelassen und alle scheinen recht zufrieden mit dem Trip.

Zudem hängen immer wieder eingerahmte Bilder an der Wand, welche wie die Totems in Until Dawn funktionieren. Kurz erklärt, bekommt ihr eine kurze Vision, wenn ihr eines von ihnen genauer betrachtet. Dadurch lassen sich mögliche Tode in der Zukunft abwenden oder gezielt auf gezeigte Rettungsaktionen hinsteuern. Des Weiteren trefft ihr natürlich unzählige Entscheidungen, welche den Spielverlauf und das bevorstehende Ende beeinflussen. Ja, Man of Medan bietet viele verschiedene Endsequenzen, sodass der Wiederspielwert der 4 bis 6 stündigen Story stets gegeben ist.


Technisch in Ordnung mit kleineren Clipping-Fehlern und Rucklern

Technisch geht Men of Medan größtenteils in Ordnung. Die Charaktere und ihre Mimiken sind detailliert, die Grafik bis auf ein paar kleinerer Clipping-Fehler, wo sich beispielsweise manchmal Arme durch Türen oder Türrahmen hindurch bewegen, erhaben und die akustische Untermalung bringt die erdrückende, wie auch schaurige Atmosphäre überragend rüber. Lediglich kleine Ruckler während mancher Zwischensequenzen, die etwas ungenaue Steuerung in den Laufpassagen, die dafür Sorge trägt, dass man öfter Mal irgendwo hängenbleibt und teils asynchronen Lippenbewegungen gegenüber der Synchronisation muss sich Men of Medan als Kritikpunkte gefallen lassen.

Man of Medan
Gesicht und Mimik kann bei Man of Medan überzeugen.

Fazit: Award

The Dark Pictures: Man of Medan konnte uns dank einer spannenden Geschichte, der hohen Entscheidungsvielfalt und der zwar klischeehaften, aber durchaus liebenswerten Charaktere überzeugen. Jede Entscheidung muss gut überlegt sein, wofür nicht immer die Zeit besteht, sodass unüberlegtes und panisches Handeln nicht selten an der Tagesordnung steht. Das ist auch gut, immerhin hat man auch im richtigen Leben nicht ewig Zeit um über eine bevorstehende Tat nachzudenken. Bis auf der recht schnell abgenutzten Quick-Time-Events und der technischen Problemchen, in Form von bemerkbaren aber nicht störenden Clipping-Fehlern, kleineren Rucklern oder der manchmal nicht ganz so stimmigen Lippensynchronisierung, macht Man of Medan eine ganze Menge Spaß und dürfte vor allem für jene Spieler einen Blick wert sein, die schon mit Until Dawn, Heavy Rain oder vielleicht auch Quantum Break ihren Spaß hatten. Vorausgesetzt: Ihr könnt mit dem Horror-Genre und den dazugehörigen Jump-Scares etwas anfangen.


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