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Switch Tests

Super Mario Bros. Wonder im Test

Nachdem Nintendo in diesem Jahr mit The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom schon einen genialen Spielekracher für Nintendo Switch veröffentlicht hat, folgt mit Super Mario Bros. Wonder direkt der nächste Systemseller passend zum Weihnachtsfest. Diesmal dürfen sich Super Mario und seine Freunde wieder in einem 2D Jump and Run beweisen, um einmal mehr die fiesen Pläne von Oberfiesling Bowser zu durchkreuzen. Soweit so bekannt, denn in Sachen Abwechslung und Ideen erwartet euch hier eines der innovativsten Super Mario-Spiele der letzten Jahre. Warum ihr euch schnellstmöglich mit Mario ins Blumenkönigreich begeben solltet, verraten wir euch in diesem Testbericht.

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Neues Königreich – Altbekanntes Problem

Prinz Florian, seines Zeichens Oberhaupt des Blumenkönigreichs, lädt Mario und seine Freunde in sein Königreich ein. Leider wird die gute Stimmung alsbald unterbrochen. Bowser kreuzt auf und schnappt sich eine ominöse Wunderblume, die ihn mit dem Schloss von Prinz Florian verschmelzen lassen. Klingt verrückt und das ist es auch. Bowser fungiert nun als fliegendes Schlacht-Schloss und versucht das Königreich an sich zu reißen und die Einwohner gefangen zu nehmen. Dies lassen sich Mario, Luigi und Co. natürlich nicht gefallen und planen mit Prinz Florian die große Rettungsaktion. Hierfür streifen unsere Helden durch das Königreich und besuchen abwechslungsreiche Welten, die zahlreiche Level bieten. Hier werden eure Jump and Run-Künste wie gewohnt gefordert und ihr mit abgedrehten Aufgaben konfrontiert. Auch wenn die Story sicherlich keinen Innovationspreis gewinnen kann, so ist zumindest Prinzessin Peach diesmal nicht das Objekt von Bowsers Begierde. Diesmal ist die Herzdame von Super Mario ebenso wie zahlreiche andere bekannte Charaktere spielbar.

Insgesamt zwölf spielbare Charaktere stehen euch zur Auswahl, um das Blumenkönigreich aus Bowsers Fängen zu befreien. Neben Mario, Luigi, Peach und Daisy sind auch verschieden farbige Toads, Toadette, Yoshi und Mopsie spielbar. Spielerisch unterscheiden sich jedoch nur Mopsie und Yoshi vom Rest. Beide sind quasi Einsteiger-Charaktere, da sie gegen feindliche Angriffe immun sind und nur durch einen Sturz in Lava und Abgründe ein Leben verlieren können. Zusätzlich darf Yoshi auch auf seinen Flatterflug zurückgreifen und Gegner verspeisen. Als Ausgleich können Mopsie und Yoshi jedoch keinen Gebrauch von den zahlreichen Power-Ups im Spiel machen. Egal für welchen Charakter ihr euch letztlich entscheiden solltet, erwartet euch ein 2D Jump and Run der Extraklasse.

Über die Oberwelt erreicht ihr die einzelnen Level im Spiel.
© Nintendo | eigener Screenshot

Vertraut und doch neu

Wer schon einmal ein Super Mario 2D Jump and Run gespielt hat, der wird sich in Super Mario Bros. Wonder pudelwohl fühlen. Das Spielprinzip ist leicht erklärt. Ihr durchstreift abwechslungsreiche Spielwelten, die euch von den Röhrenfelsen-Wiesen, über die Güldenfälle bis hin zu staubtrockenen Wüsten führen. Jede Spielwelt ist an ein bestimmtes Setting angelehnt und bietet eine Vielzahl an Leveln. Manche davon sind sogar versteckt und können nur über Umwege entdeckt werden. Über die Oberwelt erreicht ihr die Level, die traditionelle 2D Hüpfabschnitte bieten und von links nach rechts erkundet werden. In den Leveln werden eure Reaktions- und Fingerfertigkeiten auf die Probe gestellt, wenn ihr Sprungpassagen meistert, knuffigen Gegnern auf den Kopf hüpft und nach versteckten Objekten sucht. Zielpunkt eines jeden Levels ist der Fahnenmast samt Zielflagge. Pro Level können Mario und seine Freunde drei große Blütenmünzen sowie zwischen einem bis drei Wundersamen einheimsen.

Einen Wundersamen erhaltet ihr für den erfolgreichen Abschluss eines Levels, während die weiteren nur durch bestimmte Aufgaben erreicht werden. Zusätzlich erwartet euch in jedem Level eine Wunderblume. Berührt ihr diese wird ein einzigartiger Effekt ausgelöst, der Einfluss auf die Spielwelt hat. Mal transformiert ihr euch in eine andere Körperform, müsst einer tödlichen Materie ausweichen oder das Spieltempo wird rapide erhöht. Meistert ihr diese Abschnitte, werdet ihr mit einem weiteren Wundersamen belohnt. 

Gerade diese Spielabschnitte sind so ziemlich das verrückteste und kreativste was man in einem Super Mario Jump and Run in den letzten Jahren gesehen hat. Jedes Level bietet neue Ideen und Geheimnisse, die den Widerspielwert in die Höhe treiben.

Grüne Wiesen, dunkle Höhlen und verschneite Berge. Die Level sind einmal mehr abwechslungsreich.
© Nintendo | eigener Screenshot

Ein Elefant im Porzellanladen

Natürlich dürfen Mario und seine Freunde in den Leveln wieder auf zahlreiche Power-Ups zurückgreifen. Neben altbekannten Klassikern wie Super-Pilz, Feuerblume und Stern, dürfen wir uns über drei neue Items freuen. Mit der Elefantenfrucht verwandelt ihr euch in einen Elefanten. Mit diesem habt ihr mehr Power und könnt Steine zermalmen, mit eurem Rüssel Wasser verteilen und Gegner wegschleudern. Mit dem Bohrer-Pilz erhaltet ihr einen speziellen Helm, der es euch möglich macht in Decken und das Erdreich einzugraben. Dadurch gelangt ihr in sonst unerreichbare Bereiche und könnt Gegner aus dem Hinterhalt überraschen. Last but not Least: Die Seifenblasenblume. Mit dieser könnt ihr Seifenblasen verschießen. Damit lassen sich Gegner außer Gefecht setzen oder ihr nutzt die Blasen als Sprungbrett, um höher gelegene Bereiche zu erreichen. 

Ebenfalls ganz neu in Super Mario Bros. Wonder sind die Abzeichen. Diese erhaltet ihr nach und nach im Spielverlauf. Legt ihr ein Abzeichen an, erzielt ihr ganz spezielle Effekte, die sich auch auf das Gameplay auswirken. So könnt ihr beispielweise eine Fallschirmmütze nutzen, damit euer Charakter durch die Lüfte gleiten kann. Weitere Effekte sind unter anderem ein höherer Sprung, ein Levelstart mit Super-Pilz oder sogar die Möglichkeit unsichtbar durchs Level zu schleichen. Insgesamt 24 Abzeichen könnt ihr im Spielverlauf einheimsen und mit diesen fleißig experimentieren.

Mal was ganz neues: Mario als Elefant.
© Nintendo | eigener Screenshot

Mehrspielerfreuden und kleine Makel

Super Mario Bros. Wonder könnt ihr mit bis zu vier Spielern an einer Nintendo Switch-Konsole spielen. Im Vergleich zum direkten Vorgänger könnt ihr euch jedoch nun nicht mehr gegenseitig „behindern“ oder auf den Kopf springen. Das wirkt für eingesessene Mario-Spieler eventuell etwas ungewohnt. Stürzt einer der Mitspieler in einen Abgrund hat er wenige Sekunden Zeit als Geist zu den anderen Spielern zu fliegen und so schnell wiederbelebt zu werden. In geselliger Runde macht Super Mario Bros. Wonder mit den richtigen Mitspieler(innen) sogar noch ein Stückchen mehr Freude. 

Ganz neu ist diesmal sogar eine optionale Online-Funktion. Hier hüpfen parallel mit euch andere Mitspieler „als Geister“ durch die Level und können euch sogar wiederbeleben, wenn ihr das Zeitliche segnet. Ebenso könnt ihr auch Pappaufsteller in den Leveln verteilen, um so spezielle Orte anzuzeigen oder ebenso Mitspieler(innen) zu beleben. Auch wenn die Online-Komponente kein direktes Zusammenspiel darstellt, ist die Umsetzung gelungen und kann dabei helfen Level und Geheimnisse zu meistern und entdecken. 

So kreativ Nintendo an vielen Stellschrauben im Spiel gedreht hat, so überraschend ideenlos sind die Bosskämpfe im Spiel. Diese finden quasi durchweg gegen Bowser Jr. statt und unterscheiden sich meist nur in kleineren Abwandlungen. Hier hätten wir uns durchaus mehr Mut zur Kreativität wie im Rest des Spiels gewünscht. Davon abgesehen ist die Kreativität bei den Leveln aber grandios. Neben „normalen“ Leveln erwarten euch auch spezielle Abzeichentests sowie Verschnaufpausen. Hier werdet ihr vor kurze und kompakte Aufgaben gestellt, die teilweise in wenigen Sekunden erledigt sind und den Spielablauf gelungen auflockern.

Erstmals mit Online-Anbindung: Super Mario Bros. Wonder
© Nintendo | eigener Screenshot

Ein wondervolles Abenteuer

Super Mario Bros. Wonder ist ohne Frage das schönste und detaillierte 2D-Hüpfabenteuer des Klempners. Im direkten Vergleich zu New Super Mario Bros. U Deluxe trumpft das Spiel mit unglaublich liebevoll gestalteten Charaktermodellen auf, die mit genialen Animationen bestechen. Gegner rennen in Panik vor Mario und seinen Freunden weg, unsere Helden verfügen über unterschiedliche Gesichtsausdrücke und an jeder Ecke gibt es niedliche Details zu entdecken. Grafisch ist es sicherlich eines der schönsten Nintendo-Spiele auf der Nintendo Switch und läuft dazu noch butterweich. 

Akustisch gibt es wie gewohnt einen Mix aus altbekannten Mario-Klängen und neuen Melodien, die zumeist sehr eingängig sind und zum mitsummen animieren. Neu ist die Sprachausgabe im Spiel. Zwar quasseln nicht unsere Helden, sondern die vielen kleinen Plauderblumen innerhalb der Level, die das Geschehen kommentieren und hin und wieder auch einen Tipp für euch haben. Falls euch das jedoch auf die Nerven geht, könnt ihr das Gequassel auch deaktivieren. 


AwardFazit: Super Mario Bros. Wonder

Nintendo schafft mit Super Mario Bros. Wonder einen außergewöhnlichen Spagat aus altbekannten und frischen  Ideen. Das Jump and Run ist mit Sicherheit eines der besten 2D Mario-Spiele der letzten Jahre und begeistert mit einer liebevollen Aufmachung, exzellenten Spielbarkeit und blitzsauberen Technik. Der Titel kann sicherlich als Benchmark für kommende 2D Jump and Runs angesehen werden und begeistert mit kreativen Leveln und viel Spielspaß. Egal ob allein oder mit Freunden und der Familie – hier kommt vermutlich jeder auf seine Kosten. Schade, dass Nintendo gerade bei den Bosskämpfen nicht auch auf neue Ideen und Risiko gegangen ist. Doch unterm Strich bekommt ihr hier einen weiteren Must-Have-Titel für die Hybridkonsole geboten, der eines der besten Spiele des Jahres 2023 darstellt. 


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