Bereits als die ersten Bilder in die Welt fanden war Need for Speed Unbound in der Community hochumstritten. Zum Einen wegen der eigensinnigen Optik, von der die Spielerschafft nur das schlimmste befürchtete. Zum Anderen aber auch ein wenig deshalb, weil dies mit dem Abstieg der Reihe auch ganz gut zusammen passt. In unserem Test zu Need for Speed Unbound verraten wir euch, weshalb dem Titel vielleicht vorab sogar Unrecht getan wurde.
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Mehr InformationenNeed for Speed Unbound – No Need für diese Story
Starten müssen wir unseren Test allerdings gefühlt damit die Fehler zu kritisieren, die schon die letzten Ableger teils gemacht haben. Aus irgendwelchen Gründen will NfS immer mit Stories punkten. Und jedes Mal geht dies irgendwie schief. Unbound geht dabei den Weg, die typische Underground Racing Prämisse zu nehmen und durch ganz viel Fremdscham zu ergänzen. Kurz: Streetracing Crew will die allerbeste sein, Betrug und Drama mit verletzten Gefühlen und verletztem Stolz. Natürlich gibt es auch in Need for Speed Unbound die serientypische Anti-Streetracer-Obrigkeit, die zum Feind aufgebaut werden will.
Eigentlich zum neuen Look passend kommt da noch ganz viel Cringe mit gewollt, aber nicht gekonnt, jungen, hippen Charakteren, die durch die deutsche Synchro nicht besser werden. Eigentlich hatten wir bereits im Prolog genug von diesen Charakteren gesehen, als wir hörten, dass einer seine Rohrzange namens „Rohri“ nicht mehr findet.
Grafik und Sound – Ist Need for Speed Unbound so schlimm wie befürchtet?
Normal wäre dieser Punkt erst unten im Test zu finden. Bei Unbound aber müssen wir wegen des eigenwilligen Stils eine Ausnahme machen. Die Fahreffekte, Charaktere und irgendwie auch Streckenführung im Comic Look, die so befremdlich nach der ersten Ankündigung wirkten, sind nicht mal so schlimm. Eigentlich ein nettes optisches Gimmick, geradeso noch an der Grenze des Erträglichen gehalten. Lediglich die sehr farbigen Streckenhinweise sind leicht darüber.
Das Versprechen die Effekte komplett deaktivieren zu können hält Need for Speed Unbound im Test aber nicht. Oder wir finden hierzu keine Option. Zwar lässt sich das aufdringliche am eigenen Fahrzeug durchaus einfach deaktivieren, für Gegnerfahrzeuge haben wir die Option aber schlicht nicht gefunden. Das mag uns dank der Erträglichkeit der Effekte nicht stören, wer das partout nicht will, der dürfte sich hier aber belogen vorkommen.
Sonst wirkt die Grafik in Need for Speed Unbound dank Frostbite Engine meist großartig. Oder wie Gegner der Effekte vermutlich sagen würden: Ohne diese Zeichentrick Effekte wäre es das schönste Need for Speed aller Zeiten.
Im Übrigen ist auch der Sound gelungen, abgesehen von der schlechten Synchro, die wir bereits bemängelt haben. Wobei ein kleinliches Detail stört echte Fetischisten: Weshalb kann man ohne Tuning den Klang seiner Karosse ändern? Ein Auto klingt wie die Summe seiner Teile. Nicht wie ein Menüpunkt.
Es gibt auch noch Gameplay in Unbound
So viele optische Diskussionsgrundlagen! Aber natürlich gibt es auch Gameplay. Hier rasen wir butterweich mit irrem Geschwindigkeitsgefühl auf unserer Series X durch Need for Speed Unbound. Neben klassischen Rennen und den serientypischen Verfolgungsjagten mit der Polizei, die uns übrigens fair vorkamen, versucht sich Unbound offenbar daran Forza Horizon zu kopieren. Blitzer, Blitzerzonen, Sprünge und allerhand Sammelzeug sind ebenso vorhanden, wie beispielsweise Driftzonen.
Zur deutlich arcadigeren Steuerung passt all dies zum Teil aber schlechter. Und da es ohnehin an jeder Ecke des Bildschirms blinkt und flackert kann die Masse auch nicht so augenschonend auf der Karte verteilt werden. Vielleicht doch ein Nachteil des Stils. Denn objektiv kam uns die Karte nur gut gefüllt vor. Subjektiv wirkte das Spiel oft überladen.
Das Rezept wird ergänzt durch viele Anpassungsmöglichkeiten, einen soliden Online Multiplayer und eine Steuerung die für uns geradezu Need for Speed schreit, von Serienfans aber teils als zu schwammig erlebt wird.