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Switch Tests

Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung im Test

Während sich Zelda-Fans weiterhin in Geduld üben müssen, bis The Legend of Zelda: Breath of the Wild 2 für Nintendo Switch erscheinen wird, sorgt Koei Tecmo Games für das passende Spielfutter zur Überbrückung. Mit Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung erscheint ein Spin-Off zur Zelda-Reihe, welches die Vorgeschichte von Breath of the Wild erzählt. Es gibt also ein Wiedersehen mit Link, Prinzessin Zelda und den Recken, mit denen ihr in die Schlacht ziehen müsst, um Hyrule vor einem nahenden Unheil zu schützen. Wie unser Fazit zum Spiel ausfällt, verraten wir euch in den folgenden Zeilen.

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Mit vereinten Kräften für Hyrule

Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung spielt einhundert Jahre vor den Ereignissen aus The Legend of Zelda: Breath of the Wild. Hyrule befindet sich vor einer dunklen Bedrohung, denn Ganon plant das Königreich mit seinen Schergen zu unterwerfen. Die Vorgeschichte zu Breath of the Wild ist dabei erstaunlich detailliert ausgearbeitet und strotzt nur so vor Fanservice mit vielen schönen Hintergrundfakten und weiteren Details zu den Recken, die wir aus dem Hauptspiel nicht erfahren haben. Positiv fällt auf, dass auch Neueinsteiger vollends auf ihre Kosten kommen und keine Vorkenntnisse der Hauptstory benötigen, um dem Plot in Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung folgen zu können.

Beim Gameplay dürft ihr allerdings kein klassisches Gameplay aus der The Legend of Zelda-Reihe erwarten. Wie schon im ersten Hyrule Warriors-Spiel erwartet euch hier das mittlerweile recht populäre Musou-Gameplay, in dem ihr euch auf Schlachtfeldern mit eurem Helden gegen unzählige Gegner behaupten müsst und diese sprichwörtlich vom Bildschirm fegt. Euch erwartet dabei ein Mix aus Hack’n Slay Gameplay mit einer Prise Echtzeitstrategie und viel Action. Dabei seid ihr in den einzelnen Schlachten zumeist nicht allein unterwegs. Neben ein paar von der KI gesteuerten Söldnern begleiten euch bis zu drei weitere Helden, zwischen denen ihr auf dem Schlachtfeld mittels Knopfdruck hin- und herwechseln könnt. Gleichzeitig könnt ihr euren Begleitern aber auch Zielpunkte und einfache Kommandos aussprechen, um euch in den Schlachten zu unterstützen.

Gemeinsam mit unseren Verbündeten erobern wir auf der Spielkarte verteilte Vorposten und Festungen unserer Feinde, plätten unzählige Monster und arbeiten uns so durch unsere Aufträge. Mal sitzt euch dabei auch ein Zeitlimit im Nacken, zumeist könnt ihr euch aber voll und ganz auf die Schlachten konzentrieren. Kurze Dialoge und Zwischensequenzen innerhalb der Missionen treiben die Story voran, die Unterhaltungswert bietet und deutlich detaillierter ausfällt als im Hauptspiel. Auf eine deutsche Sprachausgabe müsst ihr wie in Breath of the Wild nicht verzichten, auch wenn einige Charaktere doch ein recht übertriebenes Voice-Acting erhalten haben.

Auf in die Schlacht: Link teilt kräftig aus.

Auf in die Schlacht

Im Gegensatz zu Breath oft he Wild ist Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung kein Open World Spiel. Jede Mission wählt ihr über das Kartenmenü aus. Dabei erwarten euch sowohl storyrelevante Hauptmissionen als auch eine große Anzahl an Nebenmissionen, die euch neue Waffen, Rezepte oder sonstige Extras einbringen. Vor einer Mission könnt ihr eure Helden auswählen, ausstatten und mit Proviant versorgen. In einigen Missionen sind die Charaktere allerdings auch vorgegeben, sodass keine Wahlmöglichkeit besteht. Im Laufe der gesamten Kampagne schaltet ihr 20 Charaktere frei, die allesamt über individuelle Movesets und Eigenheiten verfügen und dadurch für Abwechslung sorgen. Weitere Abwechslung bringen auch sammel- und auflevelbare Waffen, die sich auch auf das Gameplay auswirken. Während sich Link beispielsweise mit einer einhändigen Waffe flink durch die Gegnerhorden schnetzelt, fällt seine Agilität mit einem Zweihänder deutlich behäbiger aus, dafür habt ihr dann eine deutlich höhere Durchschlagskraft. Allein die große Charaktervielfalt in Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung ist einer der großen Pluspunkte im Spiel. Jeder Charakter bietet seine ganz speziellen Eigenheiten. Urbosa teilt mit ihrem Säbel aus und kann Blitze einsetzen, um gleich eine ganze Gegnerschar auszuschalten, während Impa Projektionen von sich erzeugt, die an ihrer Seite in den Kampf ziehen. Der Orni Revali kann hingegen über das Schlachtfeld fliegen und die Gegner aus der Luft angreifen, da er zu Fuß als Bogenschütze deutlich verwundbarer ist.

Ebenso mit am Start ist der Shikah Stein, mit dem ihr beispielsweise auf das Bomben- oder auch das Magnetmodul zurückgreifen könnt. Während ersteres auch Felsen und gepanzerte Gegner durchbricht, hilft euch das Magnetmodul dabei große Metallwaffen aus den Händen eurer Gegner zu entreißen oder diese auf sie zurückzuschleudern.

Der besondere Clou: Jeder Charakter macht auch mit dem Shikah Stein Gebrauch von seinen speziellen Eigenheiten, sodass der Einsatz der Bomben und Co. vom jeweiligen Charakter abhängig ist und andere Kniffe bietet, wodurch die Abwechslung und auch der Wiederspielwert erhöht wird.

Revali ist als Vogel vor allem in luftiger Höhe in seinem Element.

Ein Fest für Fans

Für absolvierte Missionen erhaltet ihr nicht nur wertvolle Gegenstände, neue Materialien und Waffen, sondern auch Erfahrungspunkte für eure Helden. Wie in einem Rollenspiel steigen diese Level auf und werden folglich stärker. Dadurch erlernen wir auch immer neue Combos und Angriffsmöglichkeiten für die Schlachten, die nicht nur cool in Szene gesetzt wurden, sondern auch unglaublich viel Spaß bereiten. Das Gameplay ist eingängig und geht flink von der Hand, sodass ihr euch ein ums andere mal dabei erwischt noch eine Mission zu starten, obwohl ihr nur einmal kurz spielen wolltet – bei uns hat sich da relativ schnell ein gewisser Suchtfaktor eingestellt.

Neben der durchaus unterhaltsamen Story und dem sehr zugänglichen und auch auf Dauer motivierenden Gameplay, gefallen vor allem den Fans natürlich die vielen neuen Einblicke in die Vorgeschichte von Breath of the Wild. Wir lernen neue Seiten der Helden kennen und entdecken altbekannte Schauplätze neu. Ein weiteres cooles Feature sind die Missionen, in denen ihr die Titanen steuern könnt. Diese riesigen Kolosse können aufgrund ihrer Größe und Feuerkraft mächtig austeilen und erinnern dadurch in Ansätzen an eine Mech-Simulation, bei der ihr durch die Level stapft und euren Gegnern mächtig einheizt.

Wem das noch nicht ausreicht, der wird sich über zusätzliche Sammelaufgaben freuen. So verstecken sich auf so ziemlich jedem Schlachtfeld auch Krogs, die es aufzuspüren und einzusammeln gilt, wenn ihr wirklich alle Geheimnisse lüften wollt.

Mit dem Magnetmodul könnt ihr Metallkisten als Waffe einsetzen.

Technische Probleme in Hyrule

Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung macht Spaß, bringt Abwechslung und punktet mit vielen tollen Fanmomenten. Dennoch ist leider nicht alles Gold was glänzt und so verschenkt der Titel vor allem im technischen Bereich einige Chancen. Vor allem die Framerate macht hier und da Sorgen. Gerade bei einem hohen Gegneraufkommen gerät das Spielgeschehen teilweise ins Stocken und fällt teilweise auf rund 15 Bilder pro Sekunde herab. Im Handheldmodus ist uns dieses Manko subjektiv sogar etwas weniger aufgefallen als auf dem TV-Bildschirm, dafür habt ihr in der handlichen Spielvariante dann öfter mit Pop-Ups zu kämpfen.

Auch die Kamera erweist sich in hektischen Momenten als etwas zickig. An diese haben wir uns im Test aber  gewöhnen können und große Gegner lassen sich sowieso dank Lock-On-Funktion gut im Auge behalten.

Einen Splitscreen-Modus bietet Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung ebenfalls für zwei Spieler. Leider geht die Performance hier auch merklich in die Knie, Spaß macht der Koop-Modus aber dennoch. Eine Online-Anbindung besitzt Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung leider nicht. Unterm Strich ist der Musou-Titel trotz der technischen Mängel kein unansehnliches Spiel. Die Areale, Charaktere und Spezialeffekte sind toll anzusehen und wenn ihr den Artstyle von Breath of the Wild mochtet, so wird euch auch der Abstecher in dieses Abenteuer optisch gefallen. Musikalisch erwarten euch bekannte Melodien, die teilweise auch noch etwas abgemischt wurden und obendrauf gibt es eine deutsche Sprachausgabe in allen Cutscenes und storyrelevanten Erzählungen.

Die Grafik ist grundsätzlich hübsch, leidet aber unter einer instabilen Bildrate.

Fazit: Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung 

AwardHyrule Warriors: Zeit der Verheerung hat mich trotz seiner technischen Mängel mehr als positiv überraschen können. Das Spiel macht unglaublich viel Spaß und bietet vor allem für Fans einen tollen Content in Form der Vorgeschichte zu The Legend of Zelda: Breath of the Wild. Die Story ist unterhaltsam und bietet den einen oder anderen Twist und das Gameplay nicht nur für Fans von Musou-Titeln interessant. Durch die breite Palette an Charakteren und unterschiedlichen Kampfstilen wirkt „Zeit der Verheerung“ sehr abwechslungsreich und motivierend zugleich. Man kann nur hoffen, dass die Entwickler noch einen Patch nachschieben werden, um die Framerate in den Griff zu bekommen. Davon abgesehen erwartet euch ein tolles Abenteuer in Hyrule, welches für Zelda-Fans fast schon als Pflichttitel angesehen werden muss, um die Zeit bis Breath of the Wild 2 zu überbrücken.


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