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Hot Wheels Unleashed im Test

Es kam in der Kindheit eines jeden Kindes stets der Moment, da entschied sich eine wichtige Frage. Wird es zum Matchbox Kind, oder zum Hot Wheels Kind? Oft dürfte die Entscheidung hierzulande gegen Hot Wheels gefallen sein. Und dann saß man da, und blickte neidvoll auf die teils viel cooler aussehenden Spielzeugautos des Freundes, welcher Hot Wheels Kind wurde. Allerdings hat Hot Wheels auch die cooleren Videogames im Programm. Und mit dem neuesten Ableger, Hot Wheels Unleashed, können die Einen nun nachholen, was sie verpasst haben und die anderen in wohliger Erinnerung in ihre Sammlung an Hot Wheels schwelgen.

Hot Wheels Unleashed
Nur ein Beispiel für eher ungewöhnliche Autos, wie nur Hot Wheels sie hat.

Hot Wheels Unleashed und der wilde Sammelspaß

Denn grundsätzlich sind schon zum Launch 66 original Spielzeugautos als Boliden in Hot Wheels Unleashed enthalten. Aufgeteilt sind diese in:

  • 37 Hot Wheels Originals
  • 5 „Entertainment Cars“
  • 15 Nachbildungen echter Autos
  • 9 Geheimen Autos, welche man nur durch Spielen entdeckt

Grundsätzlich ist mit einem reichhaltigen Post Launch DLC Plan auch für Nachschub gesorgt, wenngleich hier keine Zahlen genannt werden. Die Marke Hot Wheels verspricht da auf jeden Fall mehr als genug Möglichkeiten.


Lootbox Unleashed

Einen kleinen Bremsklotz in unsere Vorfreude haben die Entwickler allerdings in Form von Lootboxen eingebaut. Gleich drei hiervon begrüßen euch zum ersten Spielstart und legen damit eure Startfahrzeuge fest. Im weiteren Spielverlauf erhaltet ihr diese entweder als Belohnung für erfolgreich abgeschlossene Events, oder könnt sie euch für In-Game Münzen kaufen. Diese In-Game Münzen sind einzig und allein erspielbar, wie der Publisher versichert. Außerdem müsst ihr diese nicht in den Zufall investieren, sondern könnt neue Fahrzeuge auch gezielt mit aus einer täglichen Rotation im In-Game Shop kaufen.

Hot Wheels Unleashed
Kinderträume werden war: Einfach mal eine Hot Wheels Strecke in der Baustelle nebenan verlegen.

Alle DLCs sollen „Plain DLC“, also direkte Inhalte ohne Zufallsprinzip sein. Dennoch sind auch Racing Seasons angekündigt. Man könnte hier auch Battle Pass sagen. Die genaue Ausgestaltung dieser Pässe ist bisher nicht bekannt, sodass man hier doch wieder Lootboxen als Belohnung einbauen könnte. Die Vergangenheit hat uns hier gelehrt eher kritisch zu berichten.


Die Einzelspieler Kampagne in Hot Wheels Unleashed

Der Rest der Progression, neben dem Sammeln möglichst vieler Fahrzeuge, besteht aus einer Art Einzelspieler Kampagne. Hier fahrt ihr die zum Launch enthaltenen 44 Strecken in verschiedenen Modi wie Schnelles Rennen, Zeitfahren oder Boss Rennen. Hierzu dürft ihr euch von Renn-Item zu Renn-Item bewegen. Dieses „Menü“ wurde auf einen Spielteppich mit Straßen gelegt und an Kreuzungen dürft ihr den Weg eures Fortschritts frei wählen. Diese Art und Weise der Präsentation klingt in der Theorie richtig passend und nett. Dies haben sich wohl auch die Entwickler gedacht. So richtig springt der Funke bei uns im Test aber nicht über. Bei jedem der Events gilt es für das einfache Vorankommen ein Ziel zu erreichen. Beispielsweise eine Platzierung auf dem Podest. Komplettisten dürfen ein zu Beginn recht knackiges Unleashed Ziel zusätzlich einfahren. Mit einer wachsenden Sammlung an besseren Autos sollte auch dies immer leichter fallen.


Rennfeeling mit nur kleinen Schwächen

Dies alles ist so weit durchaus solide. Wenn Hot Wheels Unleashed jetzt noch das Rennfeeling so transportiert, wie wir uns das alles schon in unserer Kindheit vorgestellt haben, dann sollte doch alles in Ordnung sein, oder? Und tatsächlich wird auch dies zufriedenstellend erreicht. Der Spieler saust in den 6 Umgebungen, die es zum Launch gibt, über die dort verlegten ikonischen Plastikstrecken und darf diese auch mal kurzzeitig verlassen, um beispielsweise durch einen Lüftungsschacht zu sausen. Gravitationsfelder, Boostfelder, Hindernisse und dergleichen sorgen für wohl dosierten Kick und wollen schon bei mittlerer Schwierigkeit erwischt oder vermieden werden, möchte man nicht irgendwo im Mittelfeld ins Ziel kommen.

Wer sagt, dass man in der Uni nur studieren kann?

Als störend empfinden wir lediglich die etwas zu gute Stabilität der Autos. Überschläge bei Kollisionen und Ähnliches kommen so gut wie nie vor. Auch das Verhalten bei Sprüngen ist vielleicht ein wenig zu kontrollierbar. Hier kommt keinerlei Fun-Racer typischer Zufall zum Tragen. Im Gegenteil. Ihr könnt euer Auto jederzeit in der Luft drehen und auf beiden Achsen kippen, wie es euch beliebt. Da es auch keinerlei Items gibt fühlten wir uns im Test teilweise wie in einem Mario Kart, bei dem etwas fehlt.

Die starre Kameraperspektive, die beinahe wirkt als wäre die Kamera absolut bewegungslos hinter euer Fahrzeug geklebt, konnte uns im Test ebenfalls nicht überzeugen. Leider steht auch keinerlei alternative Perspektive zur Verfügung. So kommen die eigentlich hübschen Renner oft leider kaum zur Geltung.


Leicht zu lernen, hart zu meistern

Sollte Hot Wheels Unleashed sich mit der Zeit eine gesunde Spielerbasis erarbeiten können, dann sind wir uns entsprechend aber auch sicher, dass eben diese Mechaniken unglaublich wichtig zu meistern sein werden, wenn es in den Online Multiplayer für bis zu 12 Spieler geht. Die perfekte Landung kann hier ebenso wichtige Zehntel bringen, wie auch kluges Boost Management. Denn euren Boost benötigt ihr beispielsweise nicht nur zum Überholen, sondern auch um manchen Looping zu schaffen. Unterschätzen sollte man das Spiel entsprechend auf keinen Fall.


Der Multiplayer von Hot Wheels Unleashed

Neben einem Splitscreen Modus für 2 Spieler bietet Hot Wheels Unleashed vor allem auch einen Online Multiplayer für 12 Rennfahrer. Crossplay gibt es bislang nur innerhalb einer Konsolenfamilie. So könnt ihr mit den NextGen Konsolen problemlos mit euren Freunden spielen, welche noch keine ergattern konnten. Ein kostenloses NextGen Upgrade oder wenigstens die Möglichkeit günstig zu upgraden gönnt man uns allerdings nicht. Hier regiert wohl Geld die Spielzeugwelt.

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Mehr Informationen

Abgesehen davon ist der Hot Wheels Unleashed Multiplayer das schlagende Argument für das Spiel. Es fährt sich einfach anders gegen echte Menschen als gegen die recht berechenbare Gummiband-KI. Gleichzeitig hat der Multiplayer aber auch ein Problem. Auf den teils recht langen Kursen, vor allem auf denen, aus dem mächtigen Strecken Editor, ist man oft sehr allein auf den Strecken. Hat sich das Start-Getümmel erstmal aussortiert und erste Fehler wurden gemacht, dann fährt man teils Minutenlang, ohne ein anderes Auto zu sehen. Noch mehr Teilnehmer hätten hier Wunder gewirkt aber auch technische Herausforderungen geschaffen. Dies zeigt gleichzeitig, weshalb die Gummiband-KI im Singleplayer durchaus auch sinnvoll ist. Denn da ist immer etwas um euch herum los.


Streckeneditor

Der bereits angesprochene Streckeneditor ist neben dem Multiplayer das zweite große Highlight. In den vorgegebenen Umgebungen verlegt ihr nach Lust und Laune Streckenelemente, biegt sie zurecht wie in Kindertagen und ergänzt sie um Hindernisse, Boostfelder und dergleichen. Die ersten Comunity-Strecken, die auch einen Platz in den Abstimmungen für Multiplayer Partien finden, zeigen bereits beeindruckend was möglich ist. Und wir erwarten naturgemäß, dass da noch mehr kommt. Schade ist hier lediglich die recht spärliche Auswahl an echten Sonderelementen. Nur drei vorgefertigte Specials sind im Launch Umfang enthalten. Mehr sind schon angekündigt und werden wohl kostenpflichtig. Einmal mehr lässt uns die vermutlich teure Lizenz erschaudern, beim Gedanken daran, was letztendlich für ein wirklich komplettes Spielerlebnis noch für Kosten möglich sind.

Hot Wheels Unleashed
Eine eher einfache Kreation.

Technik

Getestet haben wir die NextGen Version auf der Xbox Series X. Diese läuft butterweich und ohne Schwierigkeiten. Ein generelles Problem der Optik hätte die Gleichförmigkeit der Hot Wheels Streckenelemente werden können. Denn eine (meist) orange Plastikbahn bleibt eben auch immer eine orange Plastikbahn. Doch trotz ruckelfreier 60 FPS konnten wir dank guter Auflösung noch immer kleinste Rillen im Untergrund und schön anzusehende Reflektionen auf der Kunststoffoberfläche ausmachen. Wie sich hier die weitaus schwächere Nintendo Switch schlägt ist schwer abzuschätzen. Hier sehen wir allerdings wenigstens die Gefahr, dass Details eingespart und die Strecken entsprechend eintöniger werden könnten.

Auch im Multiplayer hatten wir keine technischen Probleme. Angesichts Community Strecken und den üblichen Herausforderungen, denen Online Spiele zum Launch entgegen sehen sind wir hier positiv beeindruckt.

Jetzt keine Lust zu lesen? Diesen Test gibt es auch als Podcast:

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