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Switch Tests

Ring Fit Adventure im Test

Fitnessspiele gab es in den letzten Jahren immer wieder. Zumeist boten diese allerdings eher gimmickhafte Features und konnten nur in wenigen Fällen auch spielerisch überzeugen. Nun wagt Nintendo mit Ring Fit Adventure einen neuen Anlauf auf das Fitness-Genre und möchte mit dem Titel nicht nur auf den Fitness-Aspekt setzen, sondern auch ein innovatives Gameplay spannen, um so für Unterhaltung zu sorgen. Passend dazu liefert „BigN“ den Titel mit einem passenden Trainingsgerät aus, welches euch nicht nur beim Kalorienverbrennen unterstützen soll, sondern auch als Eingabegerät für das Abenteuer fungiert. Ob das Experiment aufgeht und ihr mit Ring Fit Adventure tatsächlich dem Winterspeck den Kampf ansagen könnt, haben wir für euch herausgefunden.

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Ein wahrlich schweißtreibendes Abenteuer

In Ring Fit Adventure erwartet euch ein wortwörtlich schweißtreibendes Abenteuer. Zu Beginn des Titels werden euch zunächst die grundsätzlichen Funktionen der Fitness-Software und den beiden beigelegten Peripherien und deren Funktionsweise erläutert. Neben dem Ring-Con befindet sich noch ein Beingurt im Lieferumfang von Ring Fit Adventure. Beide werden mit jeweils einer Joy-Con-Hälfte ausgerüstet, um eure Bewegungen in das Spiel zu übertragen. Sind die ersten Vorkehrungen getroffen, dürft ihr euch noch in einem kleinen Editor euren männlichen oder weiblichen Helden zusammenbasteln.

Neben „normalen“ Übungen für eure Fitness bietet Ring Fit Adventure einen umfangreichen Abenteuermodus, der den Titel so besonders macht. In selbigem verschlägt es uns in eine Fantasy-Welt, in der wir eher unfreiwillig zum Helden mutieren. Zunächst treffen wir auf Ringo, einen sprechenden Ring, der dem Ring-Con nachempfunden ist und uns durch das Spiel begleitet. Ringo steht uns mit Rat und Tat zur Seite und erklärt uns obendrein die Rafinessen der Steuerung. Unser Ziel ist es dem Oberbösewicht Draco das Handwerk zu legen, doch hierzu müssen wir ein schweißtreibendes Abenteuer meistern. Auf unserem Weg sind Muskelkraft, Ausdauer und auch ein bisschen Geschick erforderlich. Perfekt für Einsteiger und Profis: Ihr könnt auch festlegen wie Intensiv und anstrengend das Abenteuer mitsamt der Übungen werden soll, was natürlich auch ein bisschen von eurer Fitness abhängig ist.

Auf geht es ins Abenteuer!
© Nintendo

Eure Ausrüstung für das Abenteuer

Doch zunächst wollen wir noch ein paar Worte zu dem Zubehör verlieren. Der Ring-Con ist einem Pilates Ring nachempfunden und präsentiert sich als sehr widerstandsfähig. Selbiger ist für die Steuerung im Spiel verantwortlich und lässt sich zusammendrücken und auseinanderziehen. Gleichzeitig reagiert der Ring-Con durch die Joy-Con Hälfte auch auf Bewegungen und Drehungen was sehr präzise umgesetzt wird.

Der Ring Con und der Beingurt sind euer wichtigster Begleiter im Spiel.
© Nintendo

Der Beingurt fungiert als Messgerät für eure Laufbewegungen im Spiel und wird am linken Oberschenkel angebracht. Natürlich ist der Gurt in seiner Größe verstellbar, sodass ihr egal bei welcher Statur den Gurt gut befestigen könnt. Wer nun eventuell Angst hat, durch Lauf- und Beinübungen seine Nachbarn zu nerven, der kann beruhigt werden. Im Abenteuermodus könnt ihr auch einen alternativen „ruhigen Modus“ aktivieren.

Sehr gut gefallen hat uns zudem das flexible Trainingssystem der Software. So werdet ihr nach der Einrichtung in einem kleinen Tutorial nach euren Präferenzen gefragt, um so die Intensität einzelner Übungen anzupassen. Im laufenden Spiel überprüft die Software zudem wie leicht euch manche Aufgaben fallen und passt den Schwierigkeitsgrad flexibel an und erhöht beziehungsweise reduziert teilweise die Wiederholungsrate einzelner Übungen.


Rollenspiel trifft Fitness-Programm

Widmen wir uns nun noch einmal etwas genauer dem Abenteuermodus. Dieser erinnert an ein  Rollenspiel, da ihr euch in den einzelnen Leveln auch mit Monstern in rundenbasierten Kämpfen messen müsst, doch dazu später mehr. Über eine Levelkarte erreicht ihr die einzelnen Level, die zunächst sehr linear aufgebaut sind, später aber auch Abzweigungen und einige Secrets bieten. Mit dem Beingurt und dem Ring-Con ausgestattet lauft, hüpft und kämpft ihr euch bis zum jeweiligen Levelende und sammelt auf eurem Weg im Bestfall auch noch Münzen, die ihr wiederum in Charakterverbesserungen und neue Kleidung investieren dürft.  

Für eure Fortbewegung innerhalb der Level lauft ihr auf der Stelle. Je schneller ihr dies tut, desto flotter flitzt euer Charakter im Spiel. Eine ziemlich witzige Idee ist zudem, dass auch der Untergrund Auswirkungen auf die Intensität des Laufens hat. Geratet ihr beispielsweise in Matsch oder müsst eine Treppe hochkraxeln solltet ihr den Kniehebelauf nutzen, um voran zu kommen. Während des Laufens könnt ihr mittels Ring-Con euren Charakter drehen und beispielsweise durch das Zusammendrücken des Ringes schießen. Ebenso könnt ihr den Ring-Con auch auf den Boden richten und anschließend zusammendrücken, um so zu springen oder durch die Luft zu schweben. Im Verlauf des Spieles kommen so im Levelverlauf immer neue Aufgaben auf euch zu. Mal paddelt ihr auf einem Fluss, müsst Objekten ausweichen oder ein Fahrzeug steuern. Dabei werden immer andere Muskelgruppen in Anspruch genommen, wodurch sich Ring Fit Adventure überraschend abwechslungsreich spielt und fast den gesamten Körper beansprucht.

Abwechslung wird durch viele unterschiedliche Übungen und Bewegungen geboten.
© Nintendo

Innerhalb der Level trefft ihr zudem immer wieder auf Gegner, denen ihr in rundenbasierten Kämpfen einheizen müsst. Die Kämpfe erinnern an typische J-RPG’s und machen viel Spaß. Pro Runde sucht ihr euch einen Angriff in Form einer Sportübung aus, mit der ihr euer Gegenüber angreift. Dabei ist dann natürlich auch körperlicher Einsatz von euch gefragt. Je intensiver ihr die einzelnen Aktionen ausführt, desto kraftvoller wird auch euer Angriff. So führen wir Squats aus, müssen Rudersitze absolvieren oder Kniebeuge ausführen. Erfolgreiche Kämpfe belohnen euch RPG-typisch mit Erfahrungspunkten, die zu Levelaufstiegen führen. So werdet ihr nicht nur immer stärker, sondern schaltet auch immer neue Fitness-Angriffe frei, die ebenso den gesamten Körper in Anspruch nehmen.

Im späteren Spielverlauf müsst ihr zudem abwägen welche Übungen ihr mit in ein Level nehmt, da alle Angriffe logischerweise Vor- und Nachteile gegenüber bestimmten Gegnergruppen besitzen. Ein cleverer Mix an Angriffen beziehungsweise Übungen ist somit auch ein Schlüssel zum Erfolg.

Am Ende eines jeden Levels bekommt ihr zudem eine umfangreiche Statistik serviert, die euch neben eurer Zeit auch Fitnessaspekte wie den geschätzten Kalorienverbrauch und die zurückgelegten Lauf-Kilometer präsentiert. Gleichzeitig könnt ihr auf Wunsch sogar euren Pulsschlag über den IR-Sensor messen lassen, wodurch das Spiel auch Rückschlüsse auf eure Anstrengung zieht.


Abseits des Abenteuers

Ring Fit Adventure überrascht mit einem wirklich motivierenden Abenteuermodus, abwechslungsreichen und zudem auch schweißtreibenden Übungen und einem sehr durchdachten Konzept. Sicherlich ist die Story etwas banal und auch die Dialoge in den Zwischensequenzen sind meist nur Mittel zum Zweck. Dennoch schafft es Nintendo eine sehr hohe Motivation zu erzeugen. Neben dem Abenteuermodus bietet Ring Fit Adventure auch eine Auswahl an Minispielen und ein „Freies Training“. In letzterem könnt ihr euch ein eigenes Training aus über 60 Übungen zusammenstellen. Gleichzeitig bietet der Titel aber auch schon vorgefertigte Sets, an denen ihr euch auspowern könnt.

Wer zudem mal keine Lust hat seine Switch anzuschalten, der kann auch ganz allein mit dem Ring-Con Übungen ausführen. Bis zu 500 Bewegungen kann der Controller auch im ausgeschalteten Zustand erfassen. Das Beste: Diese werden dann beim nächsten Einschalten von Ring Fit Adventure in das Spiel übertragen und mit Münzen belohnt, die ihr in neue Ausrüstung für euren Charakter investieren könnt.

Technisch gibt es bei Ring Fit Adventure nicht wirklich etwas zu meckern. Die Präsentation ist farbenfroh und liebevoll gehalten. Die Welten abwechslungsreich und gut umgesetzt. Obendrein gibt es eine deutsche Synchronisation und passende musikalische Untermalungen, die euren Anreiz mit treibenden Klängen vorantreiben.

Optisch ist Ring Fit Adventure durch seinen bunten Comic-Look hübsch anzusehen.
© Nintendo

Fazit: Ring Fit Adventure (Nintendo Switch)

AwardUm ehrlich zu sein hatte ich Ring Fit Adventure zunächst nicht wirklich auf dem Radar. Es war für mich ein Fitness-Spiel von vielen, welches mich bei meinem Praxistest allerdings eines besseren belehrte. Ring Fit Adventure ist eines der wenigen Spiele, die ein tatsächliches Trainingsprogramm bieten und dazu beitragen können wirklich fitter zu werden und Muskelgruppen zu trainieren. Der Abenteuermodus ist sehr gut umgesetzt und verbindet auf innovative Weise Rollenspiel-Elemente mit einem Fitness-Programm. Ich hätte niemals mit einem so ausgeklügeltem und vor allem funktionierenden Gesamtpaket gerechnet, welches mich tatsächlich ein ums andere Mal ins Schwitzen gebracht hat. Das Übungsportfolio ist sehr groß ausgefallen und dank individualisierbarer Fitnessprogramme und Minispielen, findet ihr auch Abseits des Storymodus eine Menge Spielspaß und Anstrengung. Ich bin wirklich schwer begeistert von Ring Fit Adventure. Dies ist für mich nicht nur eine schweißtreibende, sondern auch eine der positivsten Überraschungen des Spiele-Jahres 2019.




Für die Erstellung des Testberichtes hat uns Nintendo mit einem Testmuster des Titels ausgestattet. 

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