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PS4 Switch Tests Xbox One

Gods will Fall im Testbericht

Mit Gods will Fall für PlayStation 4, Xbox One und Nintendo Switch erwartet euch ein Spiel, welches euch in die Rolle  acht keltischen Kriegerinnen und Kriegern schlüpfen lässt, die sich gegen diabolische Götter auflehnen und in die Schlacht ziehen. Hierfür bereist ihr im guten alten Roguelike-Konzept ein fernes Eiland, erkundet knifflige Dungeons, kämpft um euer Überleben und tretet fiesen Kreaturen entgegen. Ob das Konzept aufgeht, verraten wir euch in folgendem Test zur Nintendo Switch-Version des Titels.

Auf in das Verlies
© Deep Silver

Im Feldzug gegen die Götter

In Gods will Fall übernehmt ihr die Rolle eines achtköpfigen Krieger-Trups, der sich der grauenvollen Herrschaft der Götter entgegenstellt. Über Jahrtausende hinweg haben die Götter die Menschheit unterworfen und von ihr Huldigung, Gehorsam und ewige Treue gefordert. Wer sich widersetzte, dem drohte ein qualvoller Tod. Damit soll nun Schluss sein. Die Menschen setzen sich zur Wehr und brechen auf, um den Göttern Paroli zu bieten. Hunderte Krieger stechen mit Booten in See, um in die Schlacht gegen die Götter zu ziehen, doch es erwartet ein Großteil von ihnen der grausame Tod inmitten von den umbarmherzigen Fluten des Meeres. Nur wenige erreichen die Insel der Götter, auf der unzählige Gefahren lauern. Natürlich liegt es nun an euch diese zu meistern, um letztlich die Götter zur Strecke zu bringen.

Auf der Insel gilt es sich insgesamt zehn Gottheiten zu bezwingen. Das dies kein Spaziergang wird, dürfte jedem klar sein. Die Götter verschanzen sich in Höhlen, die jeweils nur von einem eurer Krieger betreten werden können. Ihr solltet also vorab weise wählen, welchen eurer Schützlinge ihr in die Schlacht schicken möchtet. Jeder eurer Krieger trägt eine charakteristische Waffe bei sich, sodass sich die Krieger auch spielerisch unterscheiden und individuelle Stärken und Schwächen bieten. Bei jedem neuen Abenteuer stellt euch das Spiel acht neue Helden für eure Reise bereit. Eine Wahlmöglichkeit habt ihr an dieser Stelle nicht. 

Der Clou: Segnet einer eurer Helden auf dem Weg durch die Höhle das Zeitliche, könnt ihr den nächsten Helden in die Höhle senden. Schafft es keiner eurer acht Helden den Höhlenboss zu bezwingen ist das Abenteuer zu Ende und ihr müsst mit einem neuen Heldentrupp beginnen. Schafft ihr es hingegen den jeweiligen Dungeon zu meistern, so kehren alle eure Helden, auch diese die zwischenzeitlich gefallen sind, zurück in euren Trupp und ihr könnt zum nächsten Dungeon vorrücken. Die Verteilung der Götter und der jeweilige Schwierigkeitsgrad des Dungeons unterscheidet sich dabei von Spieldurchlauf zu Spieldurchlauf, wodurch ein gewisser unberechenbarer Glücksfaktor entsteht.

Düstere Kreaturen warten auf euch.
© Deep Silver

Leicht zu erlernen & schwer zu meistern

Das Kampfsystem in Gods will Fall beschreiben die Entwickler selber als „Pick up & Play„. Soll heißen, dass es schnell zu erlernen ist und ihr recht schnell ansehnliche Angriffe entfesseln könnt. Gameplaytechnisch erwartet euch ein Hack and Slay Abenteuer, bei dem gut getimte Angriffe und Ausweichmanöver im Spielverlauf unabdingbar werden. Jeder Gegner besitzt dabei individuelle Angriffs- und Bewegungsmuster, wodurch Abwechslung ins Spiel kommt. Aber auch die unterschiedlichen Fähig- und Fertigkeiten der einzelnen Helden fördern die spielerische Abwechslung im Spiel. Manche Charaktere sind eher groß und behäbig, teilen dadurch aber auch mehr Schaden aus, während die flinkeren Charaktere nicht ganz so viel Angriffsstärke bieten. Gleichzeitig besitzt jeder Charakter individuelle Wesenszüge und obendrein lassen diese sich durch bestimmte Ereignisse im Spiel triggern.   

Stirbt beispielsweise einer eurer Helden auf seinem Streifzug durch ein Verlies, kann dies negative Einflüsse auf die anderen Krieger haben. Als Konsequenz kann deren Kraft beziehungsweise Willen sinken, was sich beispielsweise in einer verminderten Lebensenergie äußert. Gleichzeitig finden sich in einigen Höhlen auch immer wieder magische Säulen, an denen die Krieger neue Fähigkeiten erlernen können. 

Ob wir diesen Ort wirklich betreten sollen? Der Leichenberg sieht nicht gerade einladend aus.
© Deep Silver

Ein vom Zufall beeinflusster Inseltrip

Ein großer Faktor der Gods will Fall begleitet ist das Zufallselement. Wie oben bereits beschrieben verteilen sich die Götter und Schwierigkeitsstufen immer ganz individuell bei jedem Spieldurchlauf. So könnte es beispielsweise sein, dass ihr euch direkt zu Beginn ein Verlies herauspickt, welches nur schwer zu meistern ist und einige Upgrades erfordern würde. Gleichzeitig wird euer Team zu jedem Spieldurchlauf neu zusammengestellt. Dadurch kann es passieren, dass ihr einige Waffentypen nur in geringer Anzahl oder gar nicht zur Auswahl habt, wodurch Nachteile entstehen. Kommt dann auch noch Pech bei der Schwierigkeitsverteilung in den Dungeons dazu, kann leicht Frust aufgrund des hohen Zufallsprinzips entstehen. Leider führen gemeisterte Dungeons dann auch nicht dazu ein gutes Belohnungsgefühl herbeizuführen. Charakterverbesserungen und Waffen werden durch den Zufall bestimmt, wodurch einfach ein bisschen zu viel im Spiel durch Glück beeinflusst wird.

Technisch kann Gods will Fall nicht unbedingt einen Schönheitspreis gewinnen. Grundsätzlich wirkt die Optik mit ihrem comichaften Stil charmant. Die Figuren und Umgebungen lassen allerdings an Detailliebe und Schärfe vermissen. Gleichzeitig wirken viele Texturen im Spiel sehr verwaschen, wodurch nur ein solides Gesamtbild entsteht. Immerhin läuft das Spielgeschehen aber weitgehend flüssig und auch im Handheldmodus müsst ihr auf der Switch kaum spürbare Einbußen in Kauf nehmen. Musikalisch präsentiert sich das Hack n‘ Slash eher unscheinbar und macht dabei weder eine sonderlich gute, noch eine besonders schlechte Figur. 

Auf einen Mehrspielermodus müsst ihr leider auch verzichten, wodurch das Höhlenkloppen mitunter sogar noch etwas unterhaltsamer geworden wäre. So bleibt unterm Strich ein solides Gesamtpaket mit sympathischen Ansätzen, die allerdings nicht ganz zu Ende gedacht scheinen und Potenzial liegen lassen. 


Fazit: Gods will Fall (Nintendo Switch Version) 

Mit Gods will Fall erwartet euch ein grundsolides Hack and Slay inmitten eines interessanten Settings. Leider fehlt es dem Titel etwas an Feinschliff. Die Story ist nur schmückendes Beiwerk und steht nach dem netten Intro quasi komplett im Hintergrund. Wem das vom Zufall stark beeinflusste Spielprinzip gefällt und wer auch gern mal mit Frustmomenten umgehen kann, findet nach kurzer Einarbeitung ein sympathisches Abenteuer im Comiclook, welches gerade auf der Nintendo Switch mangels Genrealternativen durchaus einen Blick wert ist. 


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