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Switch Tests

Saints Row: The Third – The Full Package im Test

Mit Saints Row: The Third – The Full Package erschien kürzlich die Umsetzung des ursprünglich für PlayStation 3 und Xbox 360 gefeierten Open-World-Titels. Wie es der Namenszusatz „The Full Package“ schon andeutet, dürfen sich Besitzer der Hybrid-Konsole dabei über das Komplettpaket bestehend aus dem Grundspiel und allen nachträglichen Zusatzinhalten freuen. Ob dies dazu ausreicht das gut acht Jahre alte Spiel nochmals zu spielen, verraten wir euch in unserem Testbericht.

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Auf nach Steelport

In Saints Row: The Third verschlägt es euch in die Haut des Anführers der gefürchteten und zugleich auch kultbehafteten Gangster-Gruppierung „The Saints“, die das fiktive Steelport kräftig aufmischen. Ähnlich wie in der Grand Theft Auto-Reihe seid ihr in Saints Row: The Third in einer offenen, urbanen Spielwelt unterwegs, die allerhand Missionen, Nebenbeschäftigungen und Geheimnisse für euch bereithält. Im Gegensatz zu GTA setzt die Saints Row-Reihe aber weit mehr auf Skurrilitäten, abgedrehte Momente und derben Humor.

Dies beginnt schon der Prolog-Mission zum Abenteuer, bei der ein Bankraub mächtig in die Hose geht und ihr mit euren Kumpanen unzählige der heranrückenden Spezialeinheiten über den virtuellen Jordan ballert. Da werden kurzerhand auch mal einige Helikopter vom Himmel geholt und ein halber Häuserblock in Schutt und Asche gelegt. Saints Row: The Third ist sprichwörtlich „Over-the-Top“ und spielt damit auch bewusst. Nachdem euer Coup in der Bank schiefgeht, stehen die Saints vor den Scherben ihrer Existenz und nun liegt es an euch der Gruppierung wieder zu altem Ruhm zu verhelfen.

Hierfür zimmert ihr euch in einem Editor wahlweise einen männlichen oder weiblichen Helden zusammen, mit dem ihr fortan das Abenteuer bestreitet. Als Bandenkopf erledigt ihr wichtige Missionen, rekrutiert neue Bandenmitglieder und baut so immer weiter euren Einfluss in Steelport aus. Dabei steht ihr aber natürlich auch immer unter der Beobachtung der Gesetzeshüter und müsst euch obendrein gegen rivalisierende Banden durchsetzen.

Als Anführer der Saints sorgt ihr in Steelport für mächtig Ärger.

Gangster-Alltag

In Saints Row: The Third nehmt ihr eure Missionen über euer Smartphone im Spiel an und müsst anders als bei vielen Genre-Kollegen nicht zu einem bestimmten Startpunkt fahren, um die einzelnen Missionen zu beginnen. Passend dazu könnt ihr euch natürlich per Minimap zu den einzelnen Missionen navigieren lassen. Die Missionen fallen im Spiel sehr abwechslungsreich und dementsprechend unterhaltsam aus. Mal ballert ihr euch durch actiongeladene Sequenzen, müsst an anderer Stelle Botengänge mit dem Auto erledigen oder auch mal mit einem Panzer durch die Häuserschluchten rollen. Dabei wird auch noch einmal die große Verrücktheit der Reihe deutlich. Denn insofern ihr dies wollt, könnt ihr Steelport mit den abgedrehtesten Waffen und Outfits unsicher machen. Dabei der übergroße Dildo, mit dem ihr Passanten und Gegner niederknüppelt nur eine der skurrilen Waffen dar.

Mit dem erfolgreichen Erledigen der Missionen rekrutiert ihr zum einen neue Mitglieder für eure Gang, sammelt Cash und steigert euren Einfluss in Steelport. Obendrein könnt ihr hier und da auch mal eine schicke Unterkunft als euer nächstes Gangster-Domizil ergattern, von der ihr eure nächsten Machenschaften plant.

Ansonsten könnt ihr euch neben den Missionen natürlich auch frei nach Schnauze in der Stadt austoben. Steelport punktet mit einer lebendigen Umgebung und einem weitläufigen Verkehrsnetz, dass es zu erkunden gilt. Leider muss man aber auch sagen, dass man dem Titel an dieser Stelle etwas sein Alter anmerkt. Eine solch abwechslungsreiche Spielwelt wie beispielsweise in GTA V findet ihr in Saints Row: The Third leider nicht vor. Hier ist alles auf das urbane Umfeld von Steelport beschränkt, sodass Naturliebhaber in die Röhre schauen.

Ein großer Pluspunkt der Umsetzung von Saints Row: The Third auf der Nintendo Switch ist der große Umfang. Mit gut dreißig DLC’s wird der Umfang gut in die Höhe geschraubt. Angefangen bei unzähligen abgedrehten Outfits und fahrbaren Untersätzen bis hin zu drei Story-Erweiterungen wird einiges geboten. So dürft ihr euch auch auf die Fortsetzung einer abgedrehten Game-Show freuen, bei der ihr sprichwörtlich um euer Überleben kämpft.

Die Action kommt in Saints Row: The Third nicht zu knapp.

Sonnen- und Schattenseiten

Saints Row: The Third kam ursprünglich im Jahr 2011 auf den Markt. Dass es folglich technisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit ist, sollte selbsterklärend sein. Auch sonst präsentiert sich die Nintendo Switch Umsetzung im direkten Vergleich zu den Grundversionen für PS3 und Xbox 360 nicht unbedingt stark verbessert. Anfangs krankte die Umsetzung auf Switch sogar an stärkeren Framerate-Problemen, die kürzlich mittels Performance-Patch allerdings ausgebessert wurden. So läuft das Spiel nun sowohl im Handheld- als auch im Dock-Modus weitgehend stabil bei 30 Bildern pro Sekunde. Matschige Texturen, Pop-Ups und kleinere Grafikfehler gehören aber weiterhin wie schon 2011 zum erlebten Gesamtbild in Steelport.

Auch die K.I. ist nicht wirklich das Gelbe vom Ei und präsentiert sich häufig als einfaches Kanonenfutter. Schade empfinden wir zudem, dass es keine Bewegungssteuerung für das Anvisieren von Gegnern gibt, wodurch die Schusswechsel sicher um einiges intensiver ausgefallen wären.

Im Bereich der musikalischen Untermalung erwarten euch stimmige Hintergrundmelodien sowie eine ziemlich gute englische Synchronisation, die mit witzigen Sprüchen aufwarten kann.

Wer zudem einen passenden Mitspieler und eine zweite Switch samt Saints Row: The Third zur Hand hat kann sowohl off- als auch online in ein kooperatives Abenteuer eintauchen und den Wahnsinn von Steelport erleben.

Natürlich könnt ihr Steelport auch mit einem Vehikel erkunden.

Fazit:

Mit Saints Row: The Third – The Full Package erhaltet ihr auf eurer Switch eine grundsolide Umsetzung des 2011 veröffentlichten Action-Krachers. Wer das Original nicht kennt, erhält hier das Komplettpaket mit allen veröffentlichten DLC’s und kann das Spiel obendrein natürlich nun auch unterwegs genießen. Leider haben es die Entwickler verpasst auch an die eine oder andere technische Verbesserung zu denken. So wirkt der Titel technisch doch etwas altbacken und leidet unter einigen optischen Schwächen. Wer ein Spiel in Stile eines GTA für seine Nintendo Switch sucht, erhält dennoch einen extrem abgedrehten, unterhaltsamen Gangster-Trip zum Budget-Preis, der ohne Frage trotz einiger Macken zu unterhalten weiß.


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