Auf der EGX in Berlin gab es mit Days Gone auch eine namhafte Europa-Premiere zu verzeichnen. Erstmals war der Survival-Titel auch für die Öffentlichkeit anspielbar und wir haben uns diese Chance natürlich nicht nehmen lassen. Zu Gast bei Sony PlayStation war es uns möglich zwei Demo-Level anzuspielen, die uns inmitten des von einer Epidemie überranten Oregon versetzte. In der Haut von Protagonist Deacon St. John, seines Zeichens passionierter Biker, galt es sich dem Überlebenskampf zu stellen und wir verraten euch an dieser Stelle unsere Eindrücke.
Survival in der offenen Welt
Zombie- und Survivalgames liegen aktuell total im Trend, sodass man bei Neuankündigungen mittlerweile schon etwas skeptisch werden kann. Mit Days Gone erwartet uns aber zumindest etwas frischer Wind im Survival Genre. Denn hier stellen sich euch keine echten Zombies in den Weg, sondern durch einen Virus zu sogenannten „Freakern“ mutierte Menschen. Freaker sind weitgehend agile Wesen, die ihren Hunger durch Nahrung in Form von Menschen, Tieren oder sogar anderen Freakern stillen. Ebenso arbeiten sie zum Teil in Gruppen zusammen, was sie von „herkömmlichen“ Zombies abhebt. Was genau die Epedemie ausgelöst hat und ob es ein Heilmittel gibt, ist aktuell genauso unklar wie tiefgreifende Fakten zur Story.
Deshalb widmen wir uns zunächst auch dem Gameplay und steigen direkt in unsere erste Mission der Demo ein. Hier ist es unsere Aufgabe eine Benzinpumpe aus einer nahegelegenen Tankstelle zu besorgen. Dummerweise ist diese mit zahlreichen Freakern umzingelt, sodass Teamwork gefragt ist. In einer kurzen Zwischensequenz bespricht sich Beacon mit seinem Begleiter, der die Freaker mit seinem Motorrad ablenken will, sodass wir uns einen Weg in die Tankstelle bahnen können.
Gesagt, getan. Unser Begleiter zog mit seinem Motorrad das Interesse der Freaker auf sich, während wir uns unserem Ziel mit Wohlbedacht näherten. Dabei stellt Days Gone den Spielern frei, ob sie eher den Rambo spielen wollen, oder mit Überlegungen ans Ziel gelangen wollen. Aufgrund der extrem agilen Feinde, die vor allem in Gruppen eine Gefahr darstellen und dem begrenzten Munitionsvorrat, entschieden wir uns für die zweite Option. Also pirschten wir uns durchs hohe Gras und schlichen an die Freaker heran, um mit selbigen kurzen Prozess zu machen. Neben einen gezielten Kopfschuss, reichte es auch, wenn wir aus dem Hinterhalt mit unserem Baseballschläger kräftig zulangten und so Munition einsparen konnten. Interessant sind zudem die unterschiedlichen Verhaltensweisen der Freaker.
Neben „erwachsenen“ Freakern, wurden wir auch mit kleineren Exemplaren konfrontiert, die lediglich in Gruppen angreifen, da sie allein sehr schwach sind. Gleichzeitig sind sie aber noch ein kleines bisschen wendiger, sodass es schwer fällt sie unter Beschuss zu nehmen.
Gut gerüstet im Überlebenskampf
Wie es sich für ein Survival-Spiel gehört, stehen uns allerhand Utensilien zur Auswahl, um unser Überleben abzusichern. Über das Waffenrad können wir in windeseile zwischen Handfeuerwaffen, Schlagwaffen oder auch einer Schrotflinte wählen. Wichtig zu beachten ist allerdings, dass das Spielgeschehen auch während der Waffenauswahl im Hintergrund im verlangsamten Tempo fortgeführt wird. Wer also zu lange bei der Waffenauswahl trödelt, kann schnell Schaden nehmen. Modifizierte Waffen und Heilkits könnt ihr im Spiel mit gesammelten Gegenständen übrigens zu jederzeit ebenfalls auf Knopfdruck im Waffenmenü herstellen.
Auch wir decken uns unter anderem mit Benzin, alten Flaschen und Tüchern ein, um „feurige Cocktails“ zusammen zu mischen, die den Freakern mächtig einheizen. An der Tankstelle angekommen, kraxeln wir auf das Dach, da die Eingangstür verschlossen ist. Oben angekommen, werden wir mit weiteren Freakern konfrontiert, die wir ausschalten und kurz darauf ein Loch im Dach der Tankstelle finden. Kurz entschlossen springen wir in die Tankstelle und finden kurz darauf die gesuchte Benzinpumpe. Missionsziel erreicht, doch leider meint es das Schicksal nicht gut mit uns, denn unser Kumpel wird vor der Tankstelle von Feinden überrannt, sodass wir diesen aus seiner misslichen Lage befreien müssen.
Wenn alles nicht hilft: Feuer frei!
In dem zweiten Demo-Level war ein gänzlich anderes Vorgehen von uns gefordert. Hier wurden wir mit einer riesigen Herde an Freakern konfrontiert, die sich in einer kleinen Grube befanden. Von einem kleinen Berg aus konnten wir die Umgebung genau unter die Lupe nehmen und zahlreiche Benzinfässer und andere nützliche „Fallen“ entdecken, um die Herde auszulöschen. Allerdings stellte sich dieses Unterfangen als nicht gerade leicht heraus. Entdeckt euch einer der Freaker, so stürmt die gesamte Horde auf euch zu, was so gut wie euer sicheres Ableben bedeutet. Somit war es wichtig, die Freaker so zu „lenken“, dass sie an den jeweiligen Fallen vorbeirennen und ihr diese im richtigen Moment auslöst. Wir haben gut zehn Versuche gebraucht, um wirklich alle Freaker auszulöschen.
Technisch machte die Demo von Days Gone schon jetzt eine gute Figur. Die Weitsicht ist super und selbst bei einem hohen Gegneraufkommen kommt das Geschehen nicht ins Stocken. Einzig im zweiten Demolevel gab es merkliches „Schluckauf“ zu verzeichnen, wenn zahlreiche Explosionen durch uns ausgelöst wurden, als die Horde an Gegnern auf uns zustürmte. Da es sich bei der gezeigten Demo allerdings, um die inhaltsgleiche E3-Demo handelte, kann man davon ausgehen, dass dieser Mängel noch von den Entwicklern bis zum Release ausgebessert wird.
Prognose: Sehr Gut
Days Gone wirkt nach dem ersten Anspielen ein wenig wie eine Mischung aus The Last of Us und The Walking Dead verpackt in einer Open-World. Das Gameplay macht Spaß, auch wenn wir selbiges so oder in ähnlicher Form bereits bei Genrekollegen gesehen haben. Besonders das sehenswerte Szenario im Bundesstaat Oregon bietet viel Potenzial für spannende Momente, da ihr nicht nur mit den Freakern konfrontiert werdet, sondern auch mit den Gefahren der Natur in Form von wilden Tieren und Wettergewalten.
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