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PS4 Switch Tests Xbox One

Dark Souls: Remastered im Test

Fast ein ganzes Jahrzehnt ist es her, da erschien mit Dark Souls der erste Ableger der beliebten Dark Souls-Trilogie. Der Titel, ja liebe Fans – ich weiß, dass Demon Souls der eigentliche Ursprung war – prägte seinerzeit das Rollenspiel-Genre und erweiterte es sogar noch mit der Unterkategorie Soulslike. Grund dafür ist der knackige Schwierigkeitsgrad, welcher aber zu keiner Zeit dem Spieler gegenüber unfair erscheint und die einzigartige Art und Weise eine Handlung zu erzählen.

Mit Dark Souls: Remastered möchte Entwickler From Software das bereits möglicherweise etwas angestaubten Spiel wieder ins Gespräch bringen und veröffentlichte dieses jetzt schließlich für die hiesigen Konsolen und den PC. Während PlayStation 4-, Xbox One- und PC-Besitzer schon vor gut einem halben Jahr um ihre Menschlichkeit kämpfen durften, mussten sich Anhänger der Nintendo Switch bis Ende Oktober gedulden. Schließlich, besser spät als nie, durften auch wir die Klinge in die Hand nehmen, Leuchtfeuer entfachen und den einen oder anderen Tod erleben. Ob Dark Souls: Remastered auf der Nintendo Switch eine gute Figur macht oder einfach nur – Achtung, der kommt flach – zum STERBEN langweilig ist, klären wir in unserem Test!

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Dark Souls: Remastered – Von Pyromanten bis Bettlern

Das Köngreich Lordran ist zwangsläufig im Umbruch! Schuld daran ist der Fluch der Untoten, welcher die Bewohner des Königreichs zu aggressiven und teilweise biestigen Wesen verwandelt hat. Einzig ein paar Ausnahmen, wie der ein oder andere Händler oder verschiedenen Gruppierungen (sogenannte Eide), konnten dem Unglück trotzen.

Kleiner Tipp: Mit den Bomben als Startgegenstand lässt sich der erste boss auch schon bei der ersten begegnung spielend besiegen.

Ihr beginnt ebenfalls als Untoter und individualisiert euren Helden mithilfe von verschiedenen Körpermerkmalen. Ein Name darf natürlich genauso wenig fehlen, wie das Geschlecht oder die Klasse, als welcher ihr in den Kampf zieht. So könnt ihr beispielsweise als trickreicher Dieb mit einem Dolch hantieren, verlasst euch als robuster Ritter auf euer undurchdringliches Schild oder heizt jene, die sich euch in den Weg stellen, als Pyromant ordentlich ein. Als besonderes Schmankerl schließt ihr die Charaktererstellung damit ab, indem ihr euch noch für einen Startgegenstand, beispielsweise einem Schlüssel oder werfbaren Bomben, entscheidet.

Dark Souls: Remastered
Nebelwände bedeuten meistens, dass ein Boss auf euch wartet.

Dark Souls nimmt euch nicht an die Hand

Ist euer Charakter schließlich erstellt, startet ihr in einer Kerkerzelle im Asyl der Untoten und müsst erstmal versuchen auszubrechen. Seid ihr bei diesem Vorhaben schließlich erfolgreich, bekommt ihr erstmalig das volle Ausmaß der „Apokalypse“ zu Gesicht.

Dark souls kommt ohne umfangreiche tutorials und wegmarkierungen aus.

Und hier beginnt auch der große Clou vom Storytelling eines typischen Dark Souls. Anders, wie bei anderen Rollenspielen nämlich, macht der Titel keine Anstalten euch von sich aus irgendwas über die Lore zu erzählen. Jeglichen Schnipsel, sei er noch so klein, über die Hintergrundgeschichte müsst ihr euch durch Dialoge mit Überlebenden oder anderen Informationsquellen selber erarbeiten. Keine aufleuchtenden Ausrufezeichen oder andere überlagernde Markierungen. Der Spieler bestimmt den Weg und solltet ihr falsch laufen wird euch das Spiel diesen Fehltritt schon merken lassen. Zum Beispiel relativ am Anfang sind wir ganz schnell in von mächtigen Skeletten besiedelten Katakomben hinabgestiegen. Resultat daraus: Wir sind unzählige male, aufgrund unserer Sturheit das einzusehen, gestorben. Aber…Sterben gehört einfach dazu. Man kann es fast als eine Art Erziehungsmethode für euren Hochmut bezeichnen. Kurzum ist es euer Ziel aber wieder menschlich zu werden und dabei ergründet ihr die Ursache für das Dilemma.

Dark Souls: Remastered
Die Gegner sind teilweise nicht nur viel größer als ihr, sie können auch ordentlich austeilen!

They see me rollin’~…

Auf eurem Weg durch das Königreich stellen sich euch immer wieder unterschiedlichsten Gegner in den Weg. Darunter zum Beispiel eine Vielzahl von Zombies, Skeletten und Ratten, aber auch Großkaliber, in Form eines Drachen oder riesige dämonenartige Bestien. Obwohl ihr auch das unscheinbare „Gesocks“ nicht unterschätzen solltet, sind es doch vor allem die epischen und herausfordernden Bosskämpfe, die es wirklich in sich haben. Feueratem, riesige Schwert oder verheerenden Hammerschwüngen gilt es hier zu trotzen, vielleicht auch nach ein paar Tode, dafür werdet ihr aber nach einem Sieg mit einem unbeschreiblich motivierendem Gefühl belohnt.

wer auf brechstange versucht die Gegner zu plätten, wird wenig erfolgreich sein. Angriffsschema erkennen ist das a und o.

In der Defensive ist vor allem euer Schild und die für die Reihe obligatorische, wie auch Basis für zahlreiche Memes, Ausweichrolle euer größter Verbündeter. Gehört ihr zu den ganz Hartgesonnen, dürft ihr auch versuchen den ankommenden Hieb zu parieren. Sollte euch das gelingen, habt ihr es im Normalfall geschafft den Gegner für einen kurzen Zeitraum zu betäuben und setzt im besten Fall auch noch zu einem besonders mächtigen Angriff an.

Dark Souls: Remastered
Mit diesem Ritter ist bestimmt nicht gut Kirschen essen.

Ansonsten stehen euch neben einem starken- und schwachen Angriff, auch noch die Möglichkeit zur Verfügung die Waffe beidhändig zu führen oder eine Art Schleichattacke, solltet ihr es geschafft haben hinter euren Widersacher zu kommen. Dieser macht eine ganze Menge Schaden. Doch auch verheerende Sprungangriffe und Tritte, um jemanden in den Abgrund zu befördern, stehen euch zur Verfügung.


Tutorial? Nicht bei Dark Souls!

Das Spiel selber schert sich allerdings bei den meisten Mechaniken nicht im Geringsten darum, euch eine dieser Aktionen von sich aus beizubringen. Umfangreiche Tutorials dürft ihr bei Dark Souls übrigens auch nicht erwarten. Leider erweist sich auch die etwas gewöhnungsbedürftige Steuerung, speziell auf der Nintendo Switch, oftmals als eigener Henker.

Dark Souls: Remastered
Durch Gesten verständigt ihr euch mit anderen Spielern.

Ach übrigens: Ihr solltet zudem bei jeder Schatztruhe aufpassen, ob ihr diese plündert. Es kann nämlich vorkommen, dass es sich hierbei um Mimics handelt. Das sind Gegner, welche das Aussehen eines bestimmten Objekts, bei Dark Souls Truhen, annehmen und euch auffressen, sobald ihr diese plündert. Unser Rat dazu ist vor dem Looten ein paar Mal auf die Kiste zu schlagen. Alternativ sind sie aber auch  an der Position der anliegenden Kette erkennbar.


Auf der Suche nach Seelen und Menschlichkeit

Des weiteren warten überall auf der Welt sogenannte Leuchtfeuer auf euch. Hier könnt ihr rasten, die Schnellreise benutzen oder erkämpfte Seelen verwerten. Letztere erhaltet ihr durch das Besiegen von Gegnern, ebenso lässt sich aber auch Ausrüstung erbeuten. Obacht: Habt ihr einige Seelen angesammelt und sterbt, verliert ihr diese und müsst sie an eurem Todesort wieder aufsammeln. Werdet ihr auf dem Weg dahin erneut um die Ecke gebracht, wird der neue Todesort gespeichert und die vorher schwer erkämpften Ressourcen verschwinden gänzlich.

namensgebend sind seelen die Ressource bei Dark souls.

Ebenso erbeutet ihr auch Gegenstände, welche sich Menschlichkeit nennen. Wenn ihr diese benutzt, zählt ein Zähler neben eurem Lebensbalken pro Menschlichkeit nach oben. Die Zahl steigt zusätzlich, wenn ihr Bosse besiegt. Umso mehr Menschlichkeitspunkte ihr besitzt, umso menschlicher werdet ihr schließlich. Vorher gilt es aber die dafür vorgesehene Funktion am Leuchtfeuer zu aktivieren. Wiederum das hat zum Vorteil, dass ihr irgendwann wieder im vollen Besitz eurer Kräfte seid. Verfügt ihr als Untoter doch nur über eine halbe Lebensleiste.

Dark Souls: Remastered
Na komm mal her du süße kleine Eide…“Ihr seid gestorben!“

Ach benutzt ihr übrigens eines der Leuchtfeuer, tauchen alle bekämpften Gegner, mit Ausnahme der Bosse und besonders harten Gesellen, wieder auf.


Eindringlinge und Verbündete

Dark Souls: Remastered bietet außerdem auch noch einen sehr speziellen Multiplayer an. Seid ihr Teil eines bestimmten Eids, ermöglicht das Spiel euch, anderen Sitzungen beizutreten. Dabei übernehmt ihr je nach Eid die Rolle des Helfers oder macht dem Host das Spiel als Eindringling noch ein bisschen schwerer.

Dark Souls: Remastered
Dank Online-Koop könnt ihr das Spiel mit bis zu vier Spielern durchspielen.

 

Ziemlich cool und zugleich auch eine der Neuerungen des Remasters: Ihr könnt den Titel mit bis zu vier Leuten im Online-Koop durchspielen. 


Hinweise auf dem Boden

Doch keine Sorge, denn ein paar Hinweise gibt es schon. Spielt ihr nämlich online – das Spiel startet den Online-Modus automatisch – werdet ihr immer wieder orangefarbene Runen oder rote Blutlachen auf dem Boden finden. Letztere symbolisieren euch, dass hier irgendwann mal ein Spieler verstorben ist. Lauft ihr zu dem Blut und interagiert mit diesem, wird euch ein roter Schemen des Spielers angezeigt und das Szenario, wie dieser ins Gras gebissen hat.

Dark Souls: Remastered
Praise the Sun!

Die Runen hingegen sind in den meisten Fällen hilfreiche Tipps, welche Mitstreiter für euch hinterlassen haben, können sich aber auch als tückische Falle herausstellen.


Was hat das Remaster sonst noch zu bieten?

Aber nicht nur der eben erwähnte Koop ist neu. Auch technisch wurde der Titel ordentlich aufpoliert. Zwar reicht die Nintendo Switch-Fassung nicht an die seiner Mitkonkurrenten heran, läuft aber immerhin dennoch mit flüssigen 30 Bildern pro Sekunde und einer Auflösung von 720p. Dafür dürfen hartgesottene Fans von Dark Souls, dank der gebotenen Mobilität der Hybridkonsole, zusätzlich noch unterwegs die Klinge erheben und freuen sich über  amiibo-Unterstützung.

praise the sun: ikone „Solaire of Astora“ hat extra für das remaster einen extra amiibo spendiert bekommen.

Akustisch werdet ihr stimmig mit düsteren Tönen und einem passenden Soundtrack untermalt, welcher zugleich die sowieso schon bedrückende Atmosphäre hervorragend unterstützt.

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Fazit: Award

Dark Souls: Remastered ist ein forderndes und atmosphärisch düsteres Action-Rollenspiel. Vor allem die herausfordernden Bosse, die, wenn auch etwas versteckte, Story und das Spielprinzip im Gesamten machen einiges her. Im Grunde genommen lässt Dark Souls euch ziemlich viele Freiheiten die Welt zu bereisen und nimmt euch nur selten an die Hand. Im Gegensatz dazu, kämpft der Titel auf der anderen Seite, speziell auf der Nintendo Switch, mit einer gewöhnungsbedürftigen Steuerung und auch das grafische Upgrade ist zwar sichtbar, sticht aber nicht ganz so stark ins Auge wie bei der PlayStation 4 oder Xbox One.

Abschließend stellt sich natürlich weiterhin die Frage: Lohnt es sich, das Remaster von Dark Souls zu kaufen? Jein! Sucht ihr beispielsweise nach einem fordernden RPG, habt kein Problem damit eine Stelle auch mehrmals zu probieren oder seid allgemein noch unbefleckt, was die Spielereihe angeht, dann könnt ihr bedenkenlos zuschlagen. Auch der verbesserte Koop-Modus könnte ein zusätzliches Kaufargument bieten.

Hingegen abraten würden wir es all denen, welche das Spiel sowieso schon rauf und runter gespielt haben. Bis auf der Tatsache, dass ihr jetzt einen speziellen amiibo verwenden könnt und durch das Mobilitäts-Feature der Konsole auch daddeln könnt, bietet der Titel insgesamt leider nur eine ziemlich überschaubare Menge an Neuerungen.

In diesem Sinne: Praise the Sun!


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