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PS4 Tests Xbox One

Ace Combat 7: Skies Unknown im Test

Es ist jetzt eine gefühlte Ewigkeit her, seit dem eine Flugsimulation den Weg auf die hiesigen Konsolen gefunden hat. Das ändert sich jetzt mit Ace Combat 7: Skies Unknown, welches Bandai Namco Entertainment kürzlich veröffentlichte. Neben dem zugänglichen Gameplay, setzt der Titel vor allem auf actionreiche Luftkämpfe und einer Vielzahl originalgetreuer Flugzeuge. Garniert wird das ganze durch verschiedene Online-Modi und Ranglisten. Außerdem dürfen PlayStation 4-Spieler im VR-Modus sogar selber einmal ins Cockpit steigen. Ob sich Ace Combat auf einem wahren Höhenflug befindet oder doch eine Bruchlandung hinlegt, verraten wir in unserem Test der Xbox One Version!

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Ein Sträfling im Cockpit

Die Handlung von Ace Combat 7: Skies Unknown behandelt den Konflikt der beiden fiktiven Staaten Erusea und Osea. Ihr seid der gesichtslose Protagonist Trigger, welcher für den Mord an einem Politiker verurteilt wurde und aus genau diesem Grund in die Piloten-Strafeinheit versetzt wird. Oberflächlich beschrieben werden die „bösen“ Buben somit für besonders gefährliche Aufträge in den Himmel geschickt, um das Wohl des eigenen Personals zu wahren.

die handlung ist gelungen und wird durch ansehnliche zwischensequenzen erzählt.

Erzählt wird die gelungene Kampagne dabei immer wieder durch ansehnliche und dramatisch inszenierten Zwischensequenzen. Die Aufträge sind alles in allem recht abwechslungsreich, kennt man in ihrer Form aber meistens auch schon aus anderen Ablegern des Genres. So gilt es beispielsweise verbündete Bomber vor feindlichen Jägern zu schützen, Stützpunkte am Boden anzugreifen oder ihr pirscht euch im „Schleichflug“ unter dem feindlichen Radar an euren Feind heran. Zusätzlich kann es während eines Einsatzes immer wieder zu ungeplanten Komplikationen, wie einem starken Raketenbeschuss oder dem plötzlichen Auftauchen gegnerischer Widersacher, kommen.

Ace Combat 7: Skies Unknown
Manchmal müsst ihr auch einer zusammenstürzenden Stadt trotzen.

Am Ende jedes Gefechts bewertet man euch in einer ausführlichen Nachbesprechung und schreibt euch je nach Rang Punkte auf euer Konto gut. Hier kristallisiert sich, aufgrund der hohen Dichte an Gegnern, ein etwas nerviges Trial&Error-Prinzip heraus. Dies liegt größtenteils daran, dass man euch kaum Informationen über den möglichen Punktegewinn der einzelnen Gegnertypen informiert. Solltet ihr demnach nach dem höchstmöglichen Rang streben, werdet ihr wohl oder übel die ein oder andere Luftschlacht mehrmals starten müssen. Wer es mag, darf sich nach einem Einsatz seine Flugkünste in einem Replay noch einmal ansehen. Dafür stehen euch verschiedene Einstellungsmöglichkeiten und Kameraperspektiven zur Verfügung.


Zwischen Häuserschluchten und Gewitterwolken

Eine große Stärke von Ace Combat 7, neben den actiongeladenen Dogfights, sind definitiv die Wetterbedingungen. Fliegt ihr beispielsweise durch ein Gewitter, kann es nicht nur zu unvorhergesehenen Blitzeinschlägen kommen, auch eure Flugsysteme sind spürbar innerhalb der dichten Wolken beeinträchtigt. Das heißt, dass eure Zielerfassung deutlich langsamer und unzuverlässiger funktioniert. Leider macht das Spiel aber viel zu selten Gebrauch von den faszinierenden Wolkenformationen. Sind es doch gerade diese kleinen Spielereien, wie die am Cockpit entlanglaufenden Wassertropfen, sobald ihr eine Wolke passiert, welche Ace Combat 7 beeindruckend in Szene setzen.

wolkenformationen sehen nicht nur beeindruckend aus, können auch zu heftigen turbulenzen führen.

In genauerer Betrachtung vielleicht optisch nicht ganz so beeindruckend, aber dennoch nicht zu verachten ist das Leben auf dem Boden. Auch hier verlangt das Leveldesign euch in so manchen Momenten einiges ab. Während ihr an einem Punkt eure Verfolger versucht in engen Straßenschluchten abzuschütteln und quasi zwischen Wolkenkrätzer hindurch manövriert, lasst ihr es an anderer Stelle zwischen nach oben ragenden Gebirgsketten ordentlich krachen.

Ace Combat 7: Skies Unknown
Im Gewitter müsst ihr nicht nur auf einschlagende Blitze aufpassen, auch euer HUD spielt total verrückt.

Zwei Steuerungsmöglichkeiten vorhanden

Startet ihr das Spiel übrigens zum ersten Mal, wird euch dieses zwei Steuerungsmöglichkeiten anbieten. Während bei der einfachen Steuerung das manuelle Neigen nicht notwendig ist und ihr direkt nach links und rechts manövrieren könnt, müsst ihr euren Jet bei der Experten-Steuerung erst mit dem linken Analogstick entsprechend neigen, um im Anschluss durchs „Hochziehen“ in die gewünschte Richtung fliegen zu können. Letztere liest sich jetzt vielleicht etwas negativ, birgt aber auch den einen oder anderen Vorteil mit sich. So lassen sich mit der Steuerung für Fortgeschrittene deutlich mehr Ausweichmanöver, wie zum Beispiel Fassrollen, ausführen.

flottes Gameplay mit actionreichen Luftkämpfen stehen bei ace combat an der tagesordnung.

Unabhängig davon erwartet euch im Luftkampf aber das typische Ace Combat-Gameplay. Typisch arcadig fliegt ihr also mit einer von unzähligen originalgetreuen Maschinen, wie die F-16 oder MIG 35, durch die Lüfte, visiert feindliche Flieger oder Stellungen mit euren Zielsystemen an und macht ihnen wahlweise mit Bomben, Raketen oder Bordkanone ordentlich Feuer unterm Hintern. Die Geschwindigkeit des Jets beeinflusst ihr dabei, wie bei diversen Rennspielen, ganz klassisch über die beiden Schultertasten. Drückt ihr zudem beide gemeinsam, lassen sich engere Kurven fliegen. Zusätzlich gibt euer HUD euch jedmögliche wichtige Information wie Raketenbestand oder Geschwindigkeit. Praktisch auch ein kleiner Pfeil, der euch stets über die Person des anvisierten Feindes in Kenntnis setzt.

Ace Combat 7: Skies Unknown
Die obligatorische Cockpit-Ansicht darf natürlich in keiner Flugsimulation fehlen.

Perks dürfen nicht fehlen

Der Schwierigkeitsgrad von Ace Combat 7 ist schon auf „Normal“ ziemlich knackig. Zum einen sind dafür die engen Zeitfenster, welche innerhalb mancher Missionen auftauchen, verantwortlich. Auf der anderen Seite ist es aber auch die unterdurchschnittliche Mitstreiter-KI, welche euch das Leben nicht gerade leicht macht. Oftmals fühlt man sich auf dem Schlachtfeld ziemlich allein gelassen und verliert in dem ganzen Getümmel die Übersicht, wohingegen eure Begleiter lieber im Funk große Reden schwingen, anstatt irgendwas Sinnvolles zu der Schlacht beizutragen.

Gerade in den späteren Missionen zieht der schwierigkeitsgrad deutlich an.

Um euch zumindest ein wenig gegen diese Herausforderung zu wappnen, steht euch eine Art Talentbaum zur Verfügung. Nicht nur, dass ihr in diesem nach und nach neue Flugzeuge mit euren erspielten Punkten freischalten könnt, auch neue Bewaffnung und den einen oder anderen Perk lässt sich hier erwerben. Letztere könnt ihr anschließend an/in eurem Düsenflieger installieren, sodass dieser von verschiedenen Boni wie einer höheren Schubkraft oder besserer Wendigkeit profitiert. Doch auch die erwähnte Bewaffnung sollte vor jeder Mission gut überlegt sein. Habt ihr viele Bodenziele, solltet ihr eher auf Bomben setzen, wohingegen Air-to-Air Waffen wie Verfolgungsraketen bei dem Scharmützel in der Luft das Mittel zum Erfolg sind.

Ace Combat 7: Skies Unknown
Ziemlich cool: Schießt ihr eine Rakete ab, könnt ihr diese bis zum Einschlag verfolgen.

Online-Mehrspieler für noch mehr Spaß

Hinzukommt noch die Möglichkeit die absolvierten Einsätze im freien Flug erneut zu spielen und ganz ohne Gegner einfach mal abzuschalten. Wer hingegen die volle Packung Action sucht, mit der Story schon durch ist, der kann sich in knallharten Multiplayer-Gefechten, wahlweise im obligatorischen TeamDeathmatch oder dem sogenannten Battle Royale online messen. Gerade bei der letzteren Bezeichnung solltet ihr euch allerdings nicht täuschen lassen oder gar zu viel erwarten. Bei Ace Combat 7 ist dieser Modus nämlich einfach nur gleichzusetzen mit dem üblichen Deathmatch. Das heißt, dass ihr mit bis zu sieben weiteren Jets in der Luft seid und der Spieler gewinnt, der zuerst eine bestimmte Punktzahl erreicht. Werdet ihr abgeschossen, dürft ihr nach einer kurzen Reparatur wieder am Geschehen teilnehmen.

Im Einzelspieler erspielte freischaltungen, können auch im Multiplayer verwendet werden.

Wenngleich der Umfang in diesem Aspekt also relativ überschaubar wirkt, werdet ihr mit einem motivierenden Rangsystem und einem stabilen Netcode dennoch bei Laune gehalten. Verbindungsprobleme stellten wir dementsprechend nicht fest. Was wir uns aber im Gegensatz dazu noch gewünscht hätten, wäre ein Koop-Modus mit vorhandener oder gar eigenständiger Handlung.

Ace Combat 7: Skies Unknown
Im Mehrspieler-Modus könnt ihr euch alleine gegen andere Spieler beweisen oder tretet im klassischen Team-Deathmatch an.

Verzicht auf 4K und HDR-Support

Schon mehrfach in dem Bericht haben wir die herausragenden Optik gelobt, weswegen wir jetzt gar nicht mehr groß auf die Wettereffekte eingehen wollen. Kurzum sieht Ace Combat 7: Skies Unknown hervorragend aus und das, obwohl die Bodentexturen bei genauerer Betrachtung nicht immer zeitgemäß wirken. Ein wenig schade ist es allerdings, dass weder auf PlayStation 4 Pro, noch auf der etwas leistungsstärkeren Xbox One X 4K- und HDR-Support gegeben ist. Demgegenüber stehen der Flugsimulation aber die detaillierten Flugzeugmodelle und die beeindruckenden Luftkämpfe großartig zu Gesicht.

Ein stimmiger Soundtrack, authentische Flugzeuggeräusche und wahlweise japanische– oder englische Vertonung runden das technische Gesamtbild schließlich ab. Deutsche Bildschirmtexte sind übrigens auch gegeben.

Ace Combat 7: Skies Unknown
Ace Combat 7 hält an den arcadigen Wurzeln seiner Vorgänger fest.

Fazit:

AwardMit Ace Combat 7: Skies Unknown erschien endlich mal wieder eine Flugsimulation auf dem Markt, welche den Fokus aber eher auf zugängliches Arcade-Gameplay setzt. Die Handlung ist gelungen und die 20 abwechslungsreichen Einsätze schaffen es den Spieler ungefähr 15 Stunden lang ansprechend zu unterhalten. Dank verschiedener Steuerungsmöglichkeiten sollten dabei sowohl Experten, wie auch Anfänger auf ihre Kosten kommen und lassen euch punktgenaue Manöver in den packenden und eindrucksvollen Luftkämpfen fliegen. Zudem gibt es zahlreiche Bewaffnungs– und Anpassungsmöglichkeiten, wie auch einer Vielzahl von originalgetreuen Flugzeugen.

Dementgegen muss sich Ace Combat 7 allerdings auch den einen oder anderen Punktabzug gefallen lassen. Es ist demnach zwar gut, dass die späteren Einsätze den Spieler ordentlich fordern, wiederum weniger toll ist es, dass sich der hohe Schwierigkeitsgrad aufgrund der recht „faulenMitstreiter-KI definiert. Auch die sagenhaften Wolkenbewegungen und Wetterbedingungen, welche in dem Genre bisher seines Gleichen suchen, werden leider viel zu selten eingesetzt. Bei allem Verständnis sieht der siebte Teil der Reihe sehr gut aus, wieso man aber die vorhandene Leistung der Xbox One X oder PlayStation 4 Pro, in Form von 4K– oder HDRSupport nicht ausreizt, bleibt uns ebenfalls ein Rätsel. Abschließend hätten wir uns noch innerhalb des Mehrspieler-Modus weitere innovative Spielmodi, wie zum Beispiel auch einem Koop-Modus, gewünscht.


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