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PS4 Switch Tests

Nelke & the Legendary Alchemists: Ateliers of the New World im Test

Während Ende des Monats mit Atelier Lulua The Scion of Arland schon der neueste Ableger der Atelier-Reihe für die PlayStation 4 und Nintendo Switch geplant ist, haben wir uns als Vorbereitung darauf mit dem bereits gut einem Monate alten Nelke & the Legendary Alchemists: Ateliers of the New World beschäftigt. Anders als in den Vorgängern schlüpft ihr in dem JRPG aus dem Hause Koei Tecmo dieses Mal in die Rolle einer anstrebenden Aristokratin und müsst euch sogar mit dem Aufbau einer Stadt auseinandersetzen. Garniert wird das Ganze durch das Auftreten von Charakteren aus den älteren Ablegern der Spieleserie. Wie das alles zusammenpasst und womit ihr noch zu rechnen habt, verraten wir im nachfolgenden Test!

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Nelke & the Legendary Alchemists: Auf der Suche nach einem uralten Artefakt!

Spielt ihr doch in den Vorgängern eigentlich immer eine/-n Alchemist/-in, schlüpft ihr in diesem Teil in die Rolle der Aristokratin Nelke. Sie hat ein wenig was für die Alchemie über und erfährt im Laufe ihrer Studien von dem mächtigen Alchemisten-Artefakt Granzweit Tree. Von der Neugier gepackt, übernimmt sie kurzerhand im Namen ihres Vaters die Führung des Dorfes Westwald. Eure Aufgabe besteht ab diesem Zeitpunkt also schließlich darin den Granweit Tree zu finden und das Dorf in einen aufblühenden Handelsort zu verwandeln.

Nelke & the Legendary Alchemists
Während eures Abenteuers trefft ihr viele Charaktere aus den anderen Spielen der Reihe.

Doch wie soll eine Aristokratin ohne jegliches handwerkliches Wissen im Bereich der Alchemie, im Stande sein, ein solch mächtiges Artefakt zu finden? Und genau hier kommen die eben erwähnten Charaktere aus den Vorgängern zum Tragen. Relativ schnell nach Spielbeginn werdet ihr nämlich von Marie, bekannt aus Atelier Marie: The Alchemist of Salburg aufgesucht. Fortan begegnet ihr immer wieder verschiedenen Alchemisten, welche sich euch anschließen und mit jenen es gilt ein gemeinsames Ziel zu verfolgen.


Keine Zeit zum Plaudern!

Aber die Figuren aus den Vorgängern sind nicht das einzige, was ihr bei dem Titel wiederfindet. Auch das recht schmale Zeitfenster, welches Frust und Motivation zugleich bedeutet, ist ebenfalls wieder mit von der Partie. Euer Vater überträgt euch schließlich nicht umsonst die Führung des Dorfes.

Er will Ergebnisse sehen und deshalb müsst ihr immer wieder spezielle von ihm auferlegte Aufgaben erfüllen. Diese besagten Aufgaben sind an bestimmten Voraussetzungen geknüpft, so sollt ihr zum Beispiel eine verlangt Anzahl von Gebäuden bauen oder die Bevölkerungsdichte bis zu einem gewissen Grad anheben. Schafft ihr das nicht, kommt der besagte Frust zum Tragen und ihr dürft den Spieldurchgang neustarten.

Nelke & the Legendary Alchemists
Der Bau-Modus entpuppt sich als Herzstück des Spiels.

Des Weiteren sollt ihr immer wieder Nebenaufgaben, teilweise ebenfalls mit einem Zeitlimit versehen, absolvieren. Im besten Fall helfen diese euch beim Erfüllen der Hauptaufgaben, können aber auch andere nette Boni für euch bereithalten.


Hauptaugenmerk: Der Aufbau

Das Hauptaugenmerk des Gameplays von Nelke & the Legendary Alchemists liegt ganz klar auf dem Aufbau des Dorfes. Hierbei verlässt das Spiel seine Pfade des klassischen JRPGs und beschreitet stattdessen den Weg einer Aufbausimulation. Folglich müsst ihr Farmen oder Felder bauen um Rohstoffe zu bekommen und müsst diese, wie auch euer erwirtschaftetes Geld, im Auge behalten. Nur mit dem nötigen Kleingeld und gewonnener Rohstoffe lassen sich nämlich weitere Gebäude bauen. Darunter fallen dann beispielsweise die eben erwähnten Farmen, Labore, beziehungsweise Ateliers für eure Alchemisten oder diverse andere Läden.

Nelke & the Legendary Alchemists
Umso länger ihr spielt, desto größer wird eure Stadt werden.

Folglich erwarten euch also Verkettungen, die wie folgt aussehen könnten: Auf den Feldern erntet ihr neue Rohstoffe, woraus die Alchemisten neue Gegenstände kreieren, die dann im Anschluss in den Läden für Geld verkauft werden. Von diesem Geld lassen sich dann weitere Produktionsstätten und andere Häuser bauen – ich denke ihr versteht das Prinzip. Das Ergebnis der Produktion wird zusätzlich noch durch die für das Gebäude zugewiesene Person beeinflusst. Jeder Charakter, diese könnt ihr den Häusern zuordnen, hat nämlich eigene Stärken und Schwächen.


Everyday is Workday… oder doch nicht?

Als Zeitangabe werden Runden benutzt. Jede Runde besteht dabei aus einem Workday und einem Holiday. Kümmert ihr euch beim Workday eher darum die Stadt aufzubauen und Forschungen wegen des erwähnten Artefakts zu betreiben, nimmt das Spiel am Holiday schon eher wieder RPG-Züge an. Sowieso versucht das Spiel oberflächlich sowohl Aufbau-Simulation als auch JRPG zu sein. Im Ansatz gelingt dieses Vorhaben auch ganz gut, aber eben auch irgendwie nur im Ansatz. Frei nach dem Motto: „Kann alles, aber nichts richtig“. Viel eher fühlt es sich jeweils wie eine Lite-Version beider Genres an.

Nelke & the Legendary Alchemists
Die Rollenspiel Aspekte, darunter auch das Kampfsystem, lässt leider viel Potenzial liegen.

Zum Thema zurückgekommen, könnt ihr während des Holidays Bewohnern einen Besuch abstatten, was euch Dialoge, wie auch Events freischaltet und das Freundschaftslevel zum jeweiligen Charakter erhöht. Außerdem ist es euch in der Zeit gestattet die Welt ein wenig zu erkunden. Hierfür bewegt ihr euch in einem Format von links nach rechts, wie es eher bei einem 2D-Platformer üblich ist. Darüber hinaus kommt es wieder zu Zufallsbegegnungen mit unterschiedlichen Monstern. Diese lassen sich in einem sehr einfach gehaltenen rundenbasierten Kampfsystem bekämpfen. Sowieso ist der Schwierigkeitsgrad, was die Kämpfe angeht, alles andere als herausfordernd, diese geben euch aber teilweise nützliche Materialien. Unbeachtet dessen lassen sich neue Areale gegen eine kleine Gebühr freischalten und betreten, wo euch neue Rohstoffe erwarten.


Melodischer Soundtrack und ansprechender Anime Look

Im Laufe der Handlung und Begegnungen mit den unterschiedlichen Protagonisten der Atelier-Reihe bekommt ihr als sehr ansehnliches Schmankerl immer wieder ansprechende Anime-Sequenzen serviert. Sowieso glänzt Nelke nicht nur mit ihren langen und edlen Kleidern, sondern kann auch vom Gesamtbild her vollends überzeugen. Die Areale und Charaktermodelle sind dem Genre entsprechend großartig anzuschauen und stehen dem Titel sehr gut zu Gesicht. Begleitet werdet ihr dabei stets von einem melodischen, an den jeweiligen Moment angepassten Soundtrack. Auf der anderen Seite bietet der Titel allerdings nur englische Bildschirmtexte.

Nelke & the Legendary Alchemists
Wenn ihr eure sozialen Kontakte pflegt, werdet ihr mit neuen Dialogen und Events belohnt.

Fazit:

Nelke & the Legendary Alchemists: Ateliers of the New World versucht gefühlt zwei Genre krampfhaft miteinander zu verbinden und scheint dabei nur mäßig Erfolg zu haben. Zu dem besagten Erfolg trägt auf jeden Fall die interessante, wie auch gut geschriebene Story bei, nicht unbeachtet wegen des geschickten Einbauen der unzähligen Charaktere aus der Reihe und den kurzweiligen Elementen einer Aufbau-Simulation. Auch an der Technik und den Charaktermodellen gibt es, bis auf der fehlenden deutschen Bildschirmtexten, nicht wirklich viel zu meckern.

Auf der Kehrseite der Medaille sorgt allerdings allem voran das immer wieder auferlegte Zeitfenster für unnötigen Stress. Weniger stressig, dafür fast schon langweilig, sind die Kämpfe. Diese sind sehr simpel und einsteigerfreundlich gehalten, bieten auf der anderen Seite aber selbst im späteren Verlauf keinen wirklichen Anspruch. Zu guter Letzt lässt der rudimentäre RPG-Part ebenfalls ordentlich Potenzial liegen und erweist sich als ganz seichte Kost.

Sowohl Freunde von Aufbau-Spielen, wie auch JRPGs werden vermutlich bessere Alternativen als Nelke & the Legendary Alchemists: Ateliers of the New World finden. Dabei ist das Spiel per se nicht schlecht, aber in den Bereichen, wo es einfach diesen genannten Genre-Spagat versucht, gibt es einfach gerade auf der PlayStation 4 genügend Spiele, die empfehlenswerter sind. Auf Anhieb fällt uns dabei beispielsweise Ni No Kuni 2: Schicksal eines Königreichs ein, welches ebenfalls die Elemente einer Aufbau-Simulation und eines JRPGs miteinander verknüpft. Dementgegen wollen wir aber dennoch eine Kaufempfehlung aussprechen, sofern ihr entweder Fan der Spielereihe seid, ihr über die überschaubaren Rollenspielpassagen hinweg sehen könnt und/oder kein Problem mit engen Zeitlimits habt.


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