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Tiny Tinas Wonderlands im Test

Was einst als DLC zur Borderlands Reihe begonnen hat bekommt nun von Entwickler Gearbox mit Tiny Tinas Wonderlands ein vollwertiges Spiel spendiert. Denn die 13 Jährige und ihr Pen and Paper Bunkers and Badesses sind teil der beliebtesten Inhalte, die der Loot Shooter Borderlands bislang hatte.

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Darum geht es in Tiny Tinas Wonderlands

Ihr seid einer von dreien Spielern, die Tiny Tinas Pen and Paper Runde im Borderlands Universum beiwohnen sollen. Eure Mitspieler versagen allerdings in den Augen der quirligen Göre bereits beim Ausfüllen ihrer Charakterbögen. Daher bekommen sie keine Charaktere und „schon gar keine Würfel“, wie Spielleiterin Tiny Tina betont. Fortan stehen sie euch als Berater zur Seite.

Tiny Tina – Die Herrin über Tiny Tinas Wonderlands

Mit dieser Grundgeschichte entlässt euch das Spiel in die namensgebenden Tiny Tinas Wonderlands. Eine noch etwas verrückteren Version der Borderlands, die auf bekannte Geschichten und Märchen treffen. Verrückt muss diese Welt sein. Denn immerhin ist Dungeon Master Tina im ohnehin schon verrückten Borderlands Universum einer der Charaktere, die nochmal einen drauf setzen. In einer Märchenwelt, ersonnen vom Teenager, mit einer Geschichte, erzählt von Tina, trefft ihr dann auf recht klassisches Borderlands Gameplay, welches Tiny Tinas Wonderlands nur in homöopathischen Dosen anpasst.


Tiny Tinas Wonderlands – Loot, Loot und noch mehr Loot

Ihr ballert euch doch Cel Shading Grafik und kämpft gegen teils sogar recht klassische, lediglich mit einem Wonderlands Skin überzogene Borderlands Gegner. Ständig werdet ihr mit haufenweise Loot zugeschmissen. Jeder etwas größere Gegner verliert beim Ableben unmengen von dem Zeug und überall sind Kisten zu finden, die noch mehr, teils etwas besonderen, Loot bieten. Dabei sind die Waffen ebenso effektüberladen und verrückt, wie schon in den Vorgängern. Diverse Ausrüstungsteile geben euch außerdem weitere Vor- aber auch Nachteile. Wem dies noch nicht reicht, der kann sich zusätzlich noch optische Dinge zurechtfarmen.

Tiny Tinas Wonderlands
Dürfen wir vorstellen: Königin Arschgaul

Tiny Tinas Wonderlands übertrumpft Abnutzung durch Präsentation

Nach etlichen Serienablegern ohne echte Veränderung nutzt sich all dies mittlerweile aber auch merklich ab. Dass Granaten durch Zauber ersetzt wurden, die aber im Wesentlichen ähnlichen Schaden austeilen, euch nerfen oder Gegner buffen können, um besser in ein Wunderland mit Zauberei und Einhörnern zu passen, hilft hier kaum. Auch die Oberwelt, in der wir uns aus der Draufsicht bewegen, hilft hier kaum. Eher ist sie ein künstlich hinzugefügtes, störendes Element. Die Loot-Berge sind ebenfalls eher ein Alptraum der Inventarverwaltung als echte Freude. Dafür steht die Serie jedoch, sodass man ihr das Masse-Statt-Klasse-Prinzip beim Loot nicht wirklich negativ anlasten kann.

Viele Gegner, wie dieser Wyvern, erinnern nicht nur entfernt an die Hauptspiele der Reihe.

Was jedoch hilft ist das Storytelling. Es ist nicht sehr gewagt zu behaupten kein bisheriger Borderlands Ableger war hierin so gut, wie Tiny Tinas Wonderlands. Zum Einen sind da die Berater und Tina selbst, die das Geschehen immer wieder kommentieren. Zum Anderen ist durch die Aufmachung als Pen und Paper Spiel möglich, dass Tina als Spielleiterin die Geschichte mittendrin ändert. Der Sumpf wirkt euch nicht sumpfig genug? Bitte! Die Landschaft um euch herum wird um Längen weniger einladend geredet, während ihr mittendrin steht. Die Quest ist irgendwie lame? Seid euch da nicht so sicher. Tina könnte das jederzeit dramatisch ändern!


Viele Märchen machen ein Wunderland aus!

Neben der abgedrehten Hauptstory können wir euch vor allem auch die Nebenquests dringend ans Herz legen. Denn hier verbergen sich wahre Schätze. So begegnet ihr unter Anderem Borderlands- Ikone Claptrap und Tinas Version bekannter Geschichten wie der Zahnfee oder den Schlümpfen. Verrückt und absolut genial.

Die Oberwelt – Euer Spielbrett. Zusammengebaut aus Limonadedosen, Käseflips und den einzigen schlechten Aufgaben des Spiels.

Dabei passt die bereits kurz erwähnte Oberwelt zwar ins Bild, soll sie doch das Spielbrett darstellen, bietet bei all dem Lob aber die unrühmliche Ausnahme. Nebenquests die hier stattfinden sind meist nervig. Aktivitäten, die hier sonst bereitstehen beschränken sich in der Regel auf dumpfe Arenakämpfe, die sich nicht mal sehr fordernd oder gar belohnend anfühlen. Der mit Abstand schwächste Teil von Tiny Tinas Wonderlands. Erleben lässt das Spektakel sich auch im Cross Play Koop Modus, bei dem man wie bereits im letzten Borderlands auswählen kann, ob sich die Spieler den Loot teilen müssen, oder ob jeder seine eigene Beute bekommt.


Grafik Sound und Technik – Auf der Next Gen erstklassig

Technisch betrachtet können wir auf unserem Testgerät, einer Xbox Series X, nicht über Tiny Tinas Wonderlands meckern. Die Grafik ist in ihren Cel Shading Grenzen solide. Den Stil muss man eben mögen. Das Spiel läuft butterweich und gestochen scharf. Die Vertonung ist, man möchte beinahe sagen Borderlands-Typisch, ebenfalls gut gelungen. Charaktere sind gut und angemessen überdreht synchronisiert und der restliche Sound passt eben zum Franchise.

Tiny Tinas Wonderlands

Während die Server auf allen Systemen auch eine Woche nach Release nur sporadisch mal stabiles Zusammenspiel erlauben, ist die Fassung für die neuen Konsolen überraschend gut gepolished. Im Vorfeld hatten wir Sorge vor einem Debakel, wie es die Next Gen Version von Borderlands 3 zeitweise bot. Diese bittere Pille müssen nun jedoch scheinbar Spieler der Last Gen schucken. Zumindest ist häufig von Spielabstürzen auf der Xbox One S zu lesen und zu hören. Schade!

Keine Lust alles zu lesen? Diesen Test gibt es auch als Podcast einfach direkt hier abspielen:

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