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PS4 Tests Xbox One

Red Dead Redemption 2 im Test

Mit Red Dead Redemption 2 erscheint der neue Wildwestableger aus dem Hause Rockstar Games für Xbox One und Playstation 4. Wir befinden uns im Jahre 1899, die Outlaws sterben aus, es ist der Umbruch zwischen Wildem Westen und dem Start einer zivilisierten Welt. Ihr schlüpft in die Rolle von Arthur Morgan der rechten Hand von Dutch van der Linde. Wir haben die Cowboy-Bande begleitet und schildern unsere Eindrücke im nachfolgenden Test.


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Loyalität ist alles

Dutch nahm uns als kleines Kind auf und war der Ersatz für den fehlenden Vater. Dementsprechend führt Arthur alles genau so aus wie es Dutch verlangt. Dieser Führungsstil brachte in letzter Zeit allerdings nur Unheil über die Van der Linde Bande. Nach einem missratenen Coup in Blackwater befindet ihr euch auf der Flucht, die Sherrifs von New Elizabeth (fiktiver Staat in dem Blackwater liegt) verfolgen uns. Pinkerton, eine national agierende Detektivagentur, ist uns ebenfalls auf den Fersen, also gibt es nur ein Ziel: Entkommen.

Flucht im Winter

Mit Kind und Kegel reisen

Wir befinden uns zu Beginn im Winter und die Flucht war hart. Ein Unterschlupf ist gefunden und die Bande ist vorerst in Sicherheit. Ihr werdet den Ort eures Camps des öfteren verlagern und so auch neue Gegenden kennenlernen. Nach dem Aufbau sind alle Mitglieder der Bande anwesend, nicht nur Männer gehören dazu. Die illustre Gruppe besteht auch aus Frauen welche sich um die Camparbeit kümmern und sogar ein Kind gilt es zu schützen. Es ist ganz einfach – Schutz gegen Mithilfe. Die Campbewohner fragen des öfteren nach Hilfe und so bekommt Arthur auch kleinere Aufgaben wie Fischen oder Jagen. In den Camps wird gegessen, geschlafen und es fungiert als Ausgangspunkt für eure Beutezüge.

Die Van der Linde Bande

Kriminelle Phantasie

Startet ihr eine Mission im Lager, beginnt dies mit einer Videosequenz zur Einleitung. Danach gilt es natürlich den Auftrag zu erfüllen, dieser ist mit einem westlichen Weltbild nicht selten zweifelhaft – aber damals war das wohl so. Hauptsächlich gilt es, unsere Gesellschaft am leben zu halten, so muss man nicht nur Vermisste suchen, Vorräte müssen beschafft werden und auch Geld wird in der Gemeinschaft benötigt. Die Vielfalt an Verbrechen kennt keine Grenzen, allerdings wird hauptsächlich geraubt. Hierbei ist es egal ob es Einsiedler in entfernten Häusern, Kutschen, Züge, Banken oder allerlei Händler sind.

Beim Überfall darf man nicht erkannt werden.

Eine Lebendige Spielwelt

In Red Dead Redemption 2 kreucht und fleucht es an allen Ecken. Die Flora und Fauna wirkt lebendig und das verleiht dem Spiel ein tolles Flair. Die vier Bundesstaaten New bzw. West Elizabeth, Ambarino, Lemoyne und New Hanover sind gespieckt mit tollen Details. Auf der Wald- und Wiesentour ist es möglich auf fast 200 Tierarten zu treffen, diese beleben den Wald oder auch Sümpfe. Verlassene Städte und abgelegene Höfe sind ebenso einen Blick wert und auf eurem Weg dahin trefft ihr immer wieder Reisende. Es ist möglich mit jedem NPC zu interagieren und diesem verschieden zu Antworten, je nachdem wie eure Antwort ausfällt endet die Begrüßung in einem Faustkampf/Duell oder in einem netten Smalltalk. Die Welt ist groß genug um unser abgelegenes Lager glaubwürdig zu machen und sie verstärkt das Gefühl der Freiheit.

Gemischtwarenladen

Bekannte Rockstarmanier

Der Cast zu Red Dead Redemption 2 war riesig, was daraus resultiert sind durchweg glaubwürdige Charaktere. Nicht nur Voice Actor sind der Grund, Mimik und Gestik verleihen dem Charakter einen Charakter. Verrückte Typen à la Trevor aus GTA V oder andere Exzentriker treffen wir dabei nicht nur im eigenen Camp. Dies führt oft zu schnell eskalierenden Szenen welche auch ziemlich derb sein können. Die Damen sind oft sehr zweckorientiert und tragen zum reibungslosen Ablauf im Lager bei.

Arthur Moragn und Micah Bell (v.l.n.r)

Interaktiv und Immersiv

Die Fiktion ist gänzlich glaubwürdig gestaltet, da es kaum Brücke der Plausibilität gibt. Beim Durchsuchen von Häusern sind Bilder oder Briefe aufnehmbar und man bekommt keinen Text eingeblendet sondern hat den Brief tatsächlich in der hat. Ein Bild kann umgedreht werden und eine mögliche Botschaft auf der Rückseite entdeckt werden. Wiederkehrende Sätze oder Gespräche bleiben aus, nie hört man ein Gespräch doppelt innerhalb sowie außerhalb des Camps und natürlich kann man sich ebenso an einer Unterredung beteiligen. Bei Feuergefechten sind zerberstendes Holz an der Tagesordnung und nicht selten explodieren Ölfässer, -tanks, -kutschen.

Feuergefecht

Autenthizität

Um das ganze abzurunden gibt es in Red Dead Redemption 2 verschiedene Biome. Verschneite Gebirge in denen ihr eure Fußspuren hinterlasst, matschige durchweichte Straßen durch die Arthurs Kleidung schmutzig wird oder bedrückende Sümpfe. Diese Detailverliebtheit spürt man nicht zuletzt beim rasieren unseres Bartes oder dem striegeln unseres Pferdes. Städte sind so dargestellt wie man sie sich vorstellt und wenn die Sonne untergeht ist ein unglaubliches Diorama zu erblicken.

Wagenspuren, Kutschen und ein Detailgrad der seinesgleichen sucht.

Abseits der Wege

Bei einem Open World Spiel verliert man sich oft in eben dieser Welt. Dies kann allerdings nur passieren wenn am Wegesrand auch wirklich etwas passiert. In Red Dead Redemption 2 ist es schon quasi ein Fluch, reiten wir morgens los, haben wir am Abend zwar die Ölkutsche nicht erbeutet aber beim Pokern richtig abgesahnt. Ist euch nach Natur geht in den Wald und sammelt Kräuter um zu Craften, auf diesem Weg entdecken wir auch Saurierknochen, Höhlenmalereien oder Zigarettenbildchen welche es zu sammeln gilt. Am Abend kann man dann beruhigt nach einem Drink und einem heißen Bad beruhigt in die Federn fallen. Doch auch auf dem Heimweg ist man nicht sicher, so kann man jederzeit in einen Hinterhalt geraten. Unsere Mitstreiter bieten auch oft die Möglichkeit an Kutschen oder Häuser aufzusuchen um Beute zu machen oder bitten um das jagen eines Tieres.

Erfolgreich nach der Jagd heimkehren

Zu den Waffen Brüder

In einem Spiel wie Red Dead Redemption 2 dürfen natürlich weder Waffen noch Pferde fehlen und sind tolle Accessoires. Der klassische Colt ist natürlich immer am Mann, aber auch andere Waffen finden wir im Spiel. Über 50 verschiedene Schusswaffen, aber auch Messer oder Wurfwaffen gehören zum Arsenal. Außerdem sind Lassos, die Angel oder ein eigener Fotoapparat im Repertoire. Da es nur möglich ist eine Waffe der selben Art zu tragen, können andere einfach im Gepäck des Pferdes verstaut werden.Die Pferde haben verschiedene Rassen und unterscheiden sich in Sachen Geschwindigkeit und Ausdauer. Ein guter Draht zu eurem Gefährten ist das A und O, durch Striegeln und Streicheln wird die Verbundenheit gefördert und ermöglicht so neue Fähigkeiten zu lernen, darunter fallen etwa Ruhe bewahren in gefährlichen Szenarien oder aber eine weitere Hörweite unseres Pfiffes. Schritttempo reiten wir durch bewegen des linken Analogsticks und beschleunigt wird mittels X-Taste. Sind wir in der Gruppe unterwegs kann einfach mit halten der X-Taste schrittgehalten werden um den Gesprächen zu lauschen bzw. den Untertitel zu lesen.

Dem Sonnenuntergang entgegenreiten

Fazit:

Red Dead Redemption 2 war lang ersehnt und macht eine Punktlandung. Das Spiel hat mir sehr viel Freude Awardbereitet obwohl manche Aktionen verschiedener Mitstreiter meinen Moralvorstellungen extremst widersprechen. In Sachen Grafik ist das Spiel fabelhaft ohne die Performance zu sehr zu beeinträchtigen. Die Story wurde gut umgesetzt und hat kein Problem mit Glaubwürdigkeit, auch die Größe der Welt trägt dazu bei sich wirklich versteckt zu fühlen. Durch den hohen Grad an Abwechslung erlebt man selbst nach zig Spielstunden immer wieder etwas neues unerwartetes und das macht einfach Spaß. In Städten erwischt man sich immer wieder mit offenem Mund und Abends am Lagerfeuer wird man quasi animiert mitzusingen, in diesem Sinne: The ring-dang-do, now what is that? It’s soft and round ….♫♫


Philipps Meinung:

AwardRed Dead Redemption 2 hat mich einfach umgehauen. Wieder einmal hat sich Rockstar Games bei diesem Spiel selbst übertroffen und kreiert eine unglaublich detaillierte Darstellung des Wilden Westens. Ich liebe Open World-Spiele, aber noch nie zuvor wurde die Welt in einem Spiel so realistisch und gleichzeitig spannend dargestellt, wie im Western-Abenteuer.

Die Story ist unglaublich stark geschrieben, alle Charaktere – sogar die eher unwichtigen Nebenfiguren – erwachen tatsächlich zum Leben. Trotz offener Welt begrüße ich die Entscheidung zum größtenteils linearen Missionsdesign, da hier – anders als bei den meisten Konkurrenten – wirklich jede Mission und Zwischensequenz sehenswert ist und ich wissen will, wie es mit Arthur, Dutch un Co weitergeht.

Das i-Tüpfelchen auf diesem Meisterwerk ist die atemberaubende Technik: Die Umgebungen fallen enorm detailliert und abwechslungsreich aus und die Effekte sind schlicht atemberaubend. Abgerundet wird das Western-Epos von einer phänomenalen Vertonung mit erstklassigen Sprechern und einem genialen Soundtrack.

Im Gegensatz zu Dennis kenne ich den Vorgänger, wie meine Westentasche. Dementsprechend freue ich mich, ein Wiedersehen mit John und dem kleinen Jack zu feiern, so wie über die zahlreichen Abspielungen, Easter-Eggs und kleinen Details, die dieses Prequel hin zum nunmehr acht Jahre alten Vorgänger führen. Red Dead Redemption 2 ist eines der besten Spiele, die ich in den vergangenen Jahren spielen durfte und ein Meisterwerk, das sich niemand entgehen lassen sollte.


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