Was haben LeBron James, Kevin Durant und Stephen Curry alle gemeinsam? Sie sind alle Teil der jährlichen Sportsimulation NBA 2K von 2K Sports. Auch im neuesten Teil der Reihe, der sich bereits NBA 2K21 schimpft, legen die Akteure der National Basketball Association wieder eine flotte Sohle aufs Parkett. Außerdem wartet die Next-Gen-Fassung im Vergleich zu den alten Versionen mit einigen neuen Features auf, die wir in unserem Test einmal genauer unter die Lupe nehmen werden. So könnt ihr euch beispielsweise mit eurem selbsterstellten Spieler online in einer frei begehbaren Stadt bewegen, verschiedene Quests annehmen und gegen andere Leute antreten.
Des Weiteren stellt ihr in MyTeam das eigene Dreamteam, ganz im Sinne von FIFA Ultimate Team zusammen, mit welchem ihr euch abermals Online messen könnt. Spielerisch ist NBA 2K21 auf jeden Fall erhaben und bietet eine ganze Menge Umfang, wieso man die Sportsimulation dennoch kritisch betrachten sollte, klären wir in unserem Test!
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Mehr InformationenDer neue Star auf dem Court
Im MyCareer-Modus schlüpft ihr einmal mehr in die Rolle eures selbsterstellten Alter Ego. Dieser hört auf den Namen Junior, welcher versucht in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und ein großartiger Basketballspieler zu werden.
Eure Karriere startet dabei in einem High-School-Team, wo ihr die ersten paar Matches bestreitet und College-Scouts versucht auf euch aufmerksam zu machen. Alternativ lässt sich aber auch nach der High-School der Weg in die G League bestreiten. Je nach eurer Entscheidung ändert sich das Spiel ab diesem Punkt etwas. Wenngleich ihr im College etwas zugänglicher Basketball spielen dürft, geht es in der G League unter der Flagge eines Nachwuchsteams der NBA-Topteams zu glänzen. Die Konkurrenz auf einen Stammplatz ist deutlich größer, dafür verdient ihr mehr Asche und werdet, wenn ihr euch behaupten könnt, schneller in die NBA gedraftet.
Dort beginnt ihr als Auswechselspieler, versucht natürlich möglichst in die Starting Five eures Teams aufzusteigen und später sogar an Allstar-Wettbewerben, beispielsweise Dunk- oder 3er-Contests und Allstar-Spielen teilzunehmen. Zwischendurch haltet ihr immer wieder Pressekonferenzen oder Interviews und schließt diverse Aufgaben bekannter Sponsoren wie Nike, KIA oder Gatorade ab. Dies füllt euer Konto mit NBA-Coins, die sich zum Verbessern der Statuswerte eures Spielers oder für den Kauf von unserer Meinung nach überteuerten Klamotten ausgeben lassen.
Ach so, erstmals dürft ihr übrigens auch die WNBA unsicher machen. Bedeutet, dass ihr euch dieses Mal sogar mit einem weiblichen Charakter ins Getümmel schmeißt, um in der Frauendivision Fuß zu fassen.
Echtgeld macht alles einfacher
Für all das eben Beschrieben, dürft ihr euch aber erst mal einen sogenannten „Build“ bauen. Anders gesagt euren Charakter gestalten. Neben körperlichen Merkmalen wie Muskelbau, Größe und Gewicht, verteilt ihr außerdem die ersten Punkte auf verschiedene Attribute. Je nach ausgewählter Position ist die Priorisierung der Punkteverteilung natürlich anders. Geht ihr als Point Guard beispielsweise lieber aufs Dribbling und Passspiel, solltet ihr euch als Power Forward lieber darauf fokussieren den direkten Weg zum Korb mit Dunks, Korbleger und einer ordentlichen Portion Stärke zu vereinfachen. Bereits findet man in der weiten Welt des World Wide Web eine ganze Menge qualitativ hochwertige Builds, um das Bestmögliche aus seiner Position herauszuholen.
Jedoch ist die Menge an Coins nach den Matches im Kontrast zu den Kosten der späteren Attributpunkte fast schon lächerlich wenig. Viel leichter und verlockender ist es doch Echtgeld in die Hand zu nehmen, womit wir auch schon direkt mit dem ersten Kritikpunkt ins Haus fallen wollen.
Das Debüt eures Profis ist nämlich spätestens ab dem Eintritt in die NBA furchtbar zäh. Nicht nur, weil der Schwierigkeitsgrad dieses Mal mindestens auf Profi stehen muss, auch verfehlt euer Spieler ohne die nötige Optimierung der Attribute oder dem Ausrüsten von Plaketten jeden Wurf. Egal aus welcher Distanz. Folglich bleibt euch, sofern ihr selber punkten wollt, eigentlich nur der Zug zum Korbleger bzw. Dunk oder das Ziehen eines Fouls für ein paar Freiwürfe bleibt. Beides ist auch kein Erfolgsgarant, hat bei uns aber deutlich besser funktioniert als Würfe aus der Distanz zu nehmen.
Realistischer geht’s eigentlich kaum noch
Auf dem Court macht NBA 2K21 aber trotzdem eine mehr als gute Figur. Um das absolute Maximum an spielerischen Möglichkeiten zu entlocken, empfehlen wir, dass ihr euch direkt von Beginn an mit der Steuerung des Pro-Sticks anfreundet. Das bedeutet, dass ihr verschiedene Aktionen durch die korrekte Bedienung des rechten Sticks ausübt. Somit könnt ihr je nach Situation beispielsweise einen angestrebten Dunk in ungünstiger Position doch noch in einen Korbleger abändern oder mit einem Floater über einen hochgesprungenen Block punkten. Wenn ihr hingegen das Werfen mit der X/Quadrat-Taste in den Einstellungen ausgewählt habt, ist diese Vielfalt so nicht möglich. Dann bestimmt das Spiel nämlich, wie der Abschluss zum Korb ausgeführt werden soll und das ist nicht immer gut.
Ansonsten bietet das Spiel aber auch noch eine große Auswahl an Taktiken und Strategien. Hier dürften Kenner und Taktik-Fetischisten voll auf ihre Kosten kommen. Wir müssen hingegen sagen, dass wir in diesem Bereich nicht unbedingt die Experten sind. Sich aber je nach Lage mal einen Block stellen zu lassen um ein Pick and Roll-Spiel abzurufen, wo man sich wahlweise einen freien Schuss oder Zug zum Korb garantiert, kriegen aber sogar wir noch hin.
In der Defense immer die Arme hoch
Beim Werfen ist die Erfolgsquote demnach immer höher, wenn ihr frei und möglichst ungestört zum Wurf kommt. Dies gilt natürlich auch für eure Gegenspieler. Damit ihr das in eurer Defense verhindern könnt, greift ihr auf obligatorische Blocks und Steals zurück. Blocks eignen sich selbst beim Misserfolg hervorragend um dem Schützen die Sicht einzuschränken. Bei den sogenannten Steals müsst ihr in NBA 2K21 jedoch etwas sensibler sein. Nicht selten werden diese mit einem Foul geahndet, allem voran dann, wenn ihr das Attribut nicht gelevelt habt oder eine entsprechende Plakette besitzt.
Meistens lohnt es sich demnach viel mehr den Gegner einfach zu bedrängen und mit dem rechten Analogstick die Arme nach oben zu nehmen. Dass dies natürlich ein LeBron James oder Kevin Durant nicht immer aufhält ist klar, oftmals ist es aber der effektivere und auch sichere Weg den eigenen Korb in NBA 2K21 zu verteidigen.
Plaketten schaltet ihr mit zunehmender Spieldauer und dem Erreichen eines bestimmten Statuswerts nach und nach frei. Je nach Position dürft ihr unterschiedliche viele Plaketten in den Bereichen Finisher, Würfe, Playmaker und Defense verteilen. Finisher-Plaketten geben euch dann zum Beispiel die Möglichkeit Postarizer-Dunks abzuschließen, während ihr mit der Ankle-Breaker-Plakette unter Playmaker dafür sorgen könnt, dass ausgedribbelte Spieler anfälliger sind mal eben kurz auf den Hosenboden fallen.
Heat-Zone und Team Takeover
Seid ihr inmitten des Spiels stetig am Drücker und absolut dominant unterwegs, werdet ihr irgendwann in der Heat-Zone landen. Wann es dafür Zeit ist, erkennt ihr an Symbolen unter dem Scoreboard. Diese Symbole oder auch eine Art von Plaketten, könnt ihr beim Erstellen eures Charakters bestimmt und bringen für kurze Zeit einen Boost mit sich. Beispielsweise habt ihr einen besseren Zug zum Korb oder seid in Distanzwürfen effektiver. Man kann es fast mit einer Art Signature-Move vergleichen.
Habt ihr zudem das Vertrauen eures Teams für euch gewonnen, kommt ein dritter Move, welcher sich Team Takeover schimpft dazu. Das ist das absolute Ultimum. Hierbei verfällt das ganze Team in den Heat-Zustand. Außerdem habt ihr für eine kurze Zeit die volle Kontrolle über eure Mitspieler. Seid ihr einmal on fire, können die Gegner euch kaum noch stoppen und ihr erhaltet eine erhöhte Erfolgsrate an Korbabschlüssen. Wo es aber Licht gibt, da gibt es umgangssprachlich auch Schatten. Das bedeutet, wenn ihr schlecht spielt und der Reihe nach Würfe daneben setzt oder ständig den Ball verliert, erreicht ihr einen Negativstatus. Ihr kühlt also ab. Es ist hart sich aus diesem Zustand wieder zu befreien, einfach darum, weil euer Spieler gefühlt gar nichts mehr hinbekommt. Empfehlenswert ist es daher eher auf sichere Aktionen, wie zum Beispiel einer guten Ballbewegung, zu setzen.
Die Stadt – Ist das noch Sportsimulation?
Aber das ist natürlich nicht alles was NBA 2K21 zu bieten hat. Zum einen wäre da der MyTeam-Modus, bei welchem ihr wie bei FIFA Ultimate Team Packs kaufen könnt, um so euer Dreamteam zusammenzubauen und euch gegen andere Spieler messt.
Des Weiteren bietet die Next-Gen-Fassung eine frei begehbare Stadt. Hier könnt ihr euch in der Stadt zu Fuß, mit einem Skatebord oder einem BMX frei bewegen. Außerdem dürft ihr die hart erarbeiteten Coins in Geschäften für Kleidung oder Tattoos ausgeben, im Gym in der Form von Minispielen an der körperlichen Verfassung eures Spieler arbeiten oder Quests bei diversen NPCs annehmen. Diese Quests setzen für euch voraus, natürlich werdet ihr mit der heißbegehrten Ingame-Währung belohnt, dass ihr bestimmte Aktionen im Online-Spiel zeigt.
Wo wir direkt beim nächsten Thema wären. Bevor ihr nämlich die große weite Welt „erkunden“ könnt, findet ihr euch erst mal auf einer Art „Rookie-Court“ wieder. Anders gesagt müsst ihr erst einen bestimmten Online-Rang auf diesen Courts erspielen, bevor sich das Tor zur Stadt öffnen lässt. Ab dann werdet ihr einer von vier Straßengangs zugeordnet und ihr könnt euch einmal am Tag einen täglichen Bonus abholen. Darunter fallen beispielsweise Tattoos, Boosts oder Klamotten.
Der Hauptfokus liegt dabei allerdings natürlich ganz klar darauf, dass ihr Online mit anderen spielt, um nicht nur euren eigenen Ruf, sondern auch den der zugewiesenen Fraktion zu erhöhen. Dafür stehen euch diverse Hinterhofplätze, Hallen oder Straßenplätze zur Verfügung, wo ihr zusammen mit anderen Spielern im 1 gegen 1, 3 gegen 3 oder 5 gegen 5 antretet. Dass ihr bis hier natürlich einiges an Erfahrung gesammelt haben solltet, dürfte klar sein. Wir können euch versichern, dass die Online-Courts schonungslos sind und man euch auch nicht selten klarmacht, dass ihr schlichtweg nicht gut genug seid.
Was steckt technisch alles in der Next-Gen-Fassung?
Die Next-Gen-Version punktet technisch mit stabilen 60 FPS und einer 4K-Auflösung. Außerdem waren Spielermodelle und die großen NBA-Hallen noch nie so detailreich, wie sie es jetzt sind. Wenn die Kamera einmal nah an die Gesichter der Spieler herankommt, wird jeder Muskel, jede Mimik und sogar Schweißbildung sichtbar.
Demgegenüber kämpft der Titel allerdings immer wieder mit Clippingfehlern, wo sich Körperteil unrealistisch durch ein Objekt oder andere Spieler hindurchragen. Obgleich die Animationen auf dem Court überragend sind, fallen diese abseits davon dafür etwas hölzern und teilweise abgehackt aus. Auch scheint es in der Next-Gen-Fassung einen Bug zu geben, der in MyCareer die Highlight-Replays während eines Matches verhindern. Anders gesagt werden eure großen Momente, beispielsweise, wenn ihr einen spektakulären Dunk versenkt, nicht noch mal mit einer kurzen Sofortwiederholung in Szene gesetzt.
Das Kommentatoren-Team gibt jede Menge Infos über die Teams wieder und kommentiert das Geschehene originalgetreu. All das findet jedoch in englischer Sprache statt. Erneut muss man also auf eine deutsche Sprachausgabe verzichten und stattdessen auf deutsche Texte in einem verschachtelten unübersichtlichen Menü zurückgreifen.