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PS4 Switch Tests Xbox One

WWE 2K Battlegrounds im Test

Zugegeben, wurden die letzten Spieleableger der WWE von 2K immer wieder von Kritikern ordentlich in die Mangel genommen. Deswegen hat sich der Entwickler dieses Jahr eine Auszeit von der Hauptreihe gegönnt und liefert stattdessen einem arcadigen WWE-Brawler. Das Resultat ist das für Nintendo Switch, Xbox One, PlayStation 4 und PC erschienene WWE 2K Battlegrounds. Nicht nur, dass die einzelnen Charaktere und deren Moves im Vergleich zu ihren originalen Vorbildern „übertriebener“ dargestellt werden, auch die interaktiven Kampfarenen sind fernab der Realität. Ob WWE 2K Battlegrounds eine lohnenswerte Alternative ist oder man den Einzug zum Mainevent wieder einmal verpasst hat, verrät unser Test!

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WWE 2K Battlegrounds – Controller in die Hand und rein ins Getümmel!

Bei WWE 2K Battlegrounds wird vor allem eine Sache besonders großgeschrieben: Zugänglichkeit! Wird man bei den normalen WWE-Spielen teilweise von einer Vielfalt von Aktions- und Einstellungsmöglichkeiten fast schon erdrückt, schickt euch das Arcade-Pendant direkt unkompliziert in die Action. Per Tastendruck beharkt ihr eure Gegner mit Schlägen und Tritten, hämmert euren Gegner mit DDTs oder Suplexes förmlich in die Matte oder nutzt die Umgebung der Arenen – in diesem Teil übrigens namensgebend als „Battlegrounds“ bezeichnet – zu eurem Vorteil.

In den bekannten Hallen von WWE RAW oder Smackdown kämpft ihr dabei übrigens nicht. Viel eher werden die Kämpfe nach draußen verfrachtet. Zum Beispiel steigt ihr in einem Sumpf in den Ring, wo ihr eure Gegner Krokodilen zum Fraß vorwerft. An anderen Schauplätzen gebt ihr hingegen Acht auf glühenden Boden oder könnt in einem Dschungel einen herumfliegenden Helikopter zu eurem Vorteil nutzen. Die Arenen sind also insgesamt einfallsreich. 

WWE 2K Battlegrounds
Hohe Sprünge und übertriebene Moves stehen bei WWE 2K Battlegrounds an der Tagesordnung.
© Nintendo

Von RKO bis Stomp

Gerade im Multiplayer verspricht WWE 2K Battlegrounds dadurch eine ganze Menge Spaß, zumindest dann, wenn man gegen Gegner spielt, die man kennt. In Online-Kämpfen zeigt sich nämlich, dass das Spiel ein ganz großes Balancing-Problem hat. Jeder Charakter greift auf ein bestimmtes Moveset, bestehend aus verschiedenen Wrestling-Moves zurück. Zusätzlich gibt es sogenannte Signature- und Finisher-Moves, welche besonders viel Schaden machen und eine Art Alleinstellungsmerkmal eines WWE-Superstars darstellen. Roman Reigns nietet seinen Gegenüber mit dem Superman Punch um, der Undertaker nutzt den Choke-Slam und Bray Wyatt hält sich die Kontrahenten mit dem Sister Abigail vom Leib. Alles also wie gehabt, wenn man die Vorlagen kennt und auch die übertriebene Präsentation, in Form hoher Sprünge und schmetternden Würfen kann sich durchaus sehen lassen.

Das Problem dabei ist jedoch, dass man diese signifikanten Aktionen durch eine Spott-Mechanik schneller aufladen kann und einige Figuren dieses Spotten schneller ausführen als andere. Dies bedeutet, dass es Spieler gibt, die eben einen solchen Charakter auswählen und über das ganze Match hinweg nichts Anderes machen, als ihre stärksten Fähigkeiten aufzuladen und sie euch um die Ohren zu pfeffern. Einen wirklichen Kniff zum Verteidigen gibt es bei WWE 2K Battlegrounds zudem nicht, weswegen ihr den schallenden Attacken eurer Gegner fast schon schutzlos ausgeliefert seid. Das trübt das Gesamtbild das von der Idee her eigentlich gelungenem Gameplay gewaltig und kann unter Umständen zu unschönen Frustmomenten führen. 

WWE 2K Battlegrounds
So ziemlich jeder hoch angesehene WWE-Entertainer ist mit von der Partie.
© Nintendo

Zu viele Ecken und Kanten

Leider ziehen sich solche Probleme wie ein roter Faden durch das gesamte Spiel. Denn auch im Singleplayer, wenngleich die Story eigentlich dank einem an Comics erinnernden Stil ganz anständig inszeniert ist und euch den Aufstieg unbekannter Newcomer spielen lässt, wird der Spielspaß durch eine fast schon grenzdebile KI immer wieder auf die Probe gestellt. Wenn sich zum Beispiel in einem Kampf mit mehreren Wrestlern zwei Computergegner nur gegenüberstehen und sich fast das gesamte Match nur in die Augen starren, greift man sich schon mal an die Stirn und schüttelt den Kopf. 

Dazu kommen immer wieder technische Unstimmigkeiten, welche die Präsentation deutlich trübt. Darunter fallen zum Beispiel immer wieder auftauchende Clipping-Fehler, merkbare Einbrüche in der Bildrate, was gerade bei der doch recht „einfach“ wirkenden Grafik nicht sein sollte und verschiedene Bugs oder Glitches deutlich auf. Wenn ihr also gerade in einem Fatal 4-Way-Match seid und die Präsentation die Form eines langsamen Daumenkinos einnimmt, macht das nicht wirklich viel Spaß.

WWE 2K Battlegrounds
Auch die Damen der WWE geben sich die Klinke in die Hand.
© Nintendo

Ich wäre so gerne Millionär, dann wäre mein Konto niemals leer~

Damit aber nicht genug, brechen die Mikrotransaktionen schließlich auch noch den letzten Zacken aus der Krone. Zugegeben, die Anzahl der verfügbaren Entertainer kann sich durchaus sehen lassen. Das Roster reicht nämlich von Ikonen wir John CenaThe Rock oder Undertaker bis hin zu Superstars der neuen Generation. Allerdings lassen sich diese auf normale Weise nur sehr zäh erspielen. Während man mit der normalen Ingame-Währung einen langatmigen Grind in Kauf nehmen muss, um genügend Battle-Bucks für einen renommierten Kämpfer oder Kostüme zu besitzen, dürft ihr alternativ natürlich auch Geld zur Hand nehmen und in Goldmünzen investieren.

Außerdem verlangen Online-Turniere, bzw. Herausforderung immer eine Teilnahmegebühr der begehrten Ingame-Währung. Weswegen es berechtigterweise den Eindruck erweckt, dass man fast schon dazu genötigt wird, Echtgeldkäufe voranzutreiben. Das ist nichts Neues und wäre bei jedem anderen Publisher vielleicht auch verschmerzbar. 2K hingegen hatte sich schon beim letzten NBA 2K21 einen riesigen Fauxpas in dem Bereich geliefert und wurde förmlich durch den Fleischwolf deswegen gedreht. Viel verwunderlicher ist es also, warum man hier nicht aus den Fehlern von besagter Basketball-Simulation gelernt hat, sondern sogar noch versucht daran anzuknüpfen. Einen Unterschied gibt es dann aber dennoch zwischen den beiden Spielen. NBA 2K21 ist abseits davon ein gutes Spiel, was man leider von WWE 2K Battlegrounds gelinde gesagt aufgrund der zahlreichen Fehler nicht behaupten kann.

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Fazit:

Ach WWE 2K Battlegrounds, was habe ich mich tatsächlich auf dich gefreut. So ein Arcade-Brawler im WWE-Universum hätte durchaus spaßig sein können und per se macht es vom reinen Gameplay her auch Spaß, gäbe es nicht diese zahlreichen Ungereimtheiten drum herum und mittendrin. Der Comic-Look ist zwar gelungen, dafür ist die Spielbarkeit aufgrund Problemen in der Bildrate, Bugs und zahlreichen Clipping-Fehlern Jenseits von Gut und Böse. Anstatt man aus dem „Desaster“ von NBA 2K21 gelernt hat, ist man mit WWE 2K Battlegrounds noch auf den Zug aufgesprungen und hat sogar noch eine Schippe draufgelegt. Ja, die Mikrotransaktionen müssen nicht in Anspruch genommen werden, allerdings ist der auferlegte Grind der Battle-Bucks zum Freischalten von Charakteren und Kostümen viel zu langatmig und motiviert zusammen mit den zahlreichen technischen Problemen nicht wirklich.

Ungeachtet hat der Brawler aber definitiv gute Ansätze. Die Prügeleien können im Multiplayer durchaus Spaß machen, die Moves machen in ihrer übertriebenen Darstellung einiges her und auch die Kampagne wurde mit dem Comicstil recht ansprechend gestaltet. Es ist also schade, dass das alles nur halbherzig umgesetzt wurde und durch die unverschämten Mikrotransaktionen, Balancing-Problemen und technischen Defiziten quasi fast schon überschattet werden. Schade!


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