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PS4 Tests

Granblue Fantasy: Versus im Test

Granblue Fantasy ist hierzulande vielleicht nicht unbedingt das bekannteste Franchise. Im Ursprung erschien dieses in Form eines Mobile Spiels und wurde im Laufe der Zeit zu einem Manga beziehungsweise Anime adaptiert. Mit Granblue Fantasy: Versus reiht sich jetzt noch ein 2D-Prügler in das Portfolio mit ein. Das Beat’em-up von den BlazBlue- und Guilty-Gear-Machern versucht auf der PlayStation 4 und dem PC das Gameplay eines schnellen Kampfspiels mit einigen RPG-Elementen zu vereinen. Eine Prise Final Fantasy ist ebenfalls mit dabei, immerhin kümmerte sich der legendäre Komponist Nobuo Uematsu um die Musik, während Art Director Hideo Minaba für den Look der Charaktere verantwortlich ist. Aber jetzt wollen wir gar nicht weiter groß „herumreden“. Granblue Fantasy: Versus, was es kann und wer damit seine Freude hat, erfahrt ihr im nachstehenden Test!

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Granblue Fantasy: Versus – Zweckmäßige Handlung

Kurz und knapp ist die obligatorische Story von Granblue Fantasy: Versus wie bei so ziemlich jedem Kampfspiel eher zweckmäßig und wenig erwähnenswert. Demnach werden wir auch im Detail nicht wirklich auf die Handlung eingehen. Grob überschlagen geht es darum, dass eine unbekannte Machte Macht Besitz von den Menschen ergreift und versucht diese nach ihrem Willen zu steuern. Ihr übernehmt die Rolle des Helden Gran, trefft auf eurem Weg immer wieder altbekannte Gesichter von Granblue Fantasy und macht euch zu einer Insel auf, wo es dem über die Welt hereinbrechenden Übel gilt gegenüberzutreten. 

Granblue Fantasy: Versus
Manchmal bestimmt der Schwierigkeitsgrad gegen wen ihr im Kampf antretet.

Die Handlung spielt zum größten Teil unabhängig zum Originalspiel, wirft aber dennoch immer wieder mit Fachbegriffen und Zusammenhängen um sich. Auf dem ersten Blick klingt das für Laien natürlich erst mal abschreckend. Aber keine Sorge. Seid ihr vorher noch nicht mit dem Universum in Verbindung gekommen, könnt ihr alles wichtige in einer im Spiel integrierten Datenbank nachholen. Außerdem erklärt das Spiel unbekannte Begriffe, zumindest wenn sie sich auf Granblue Fantasy beziehen, per Knopfdruck. Das ist gut, denn dadurch werden auch Neulinge der Serie von der Geschichte und den mit sich umhergeworfenen Referenzen abgeholt. 


Beat ‚em Up meets RPG meets Sidescroller

Eine große Besonderheit bietet der Story-Modus trotz marginaler Geschichte aber dennoch. Dieser reiht nämlich nicht einfach Duell um Duell aneinander, sondern bringt so manches RPG-Element mit sich. Zum Beispiel sind Dialoge in Visual Novel-artigem Stil oder recht ansehnlich inszenierten Videosequenzen gegeben. Des Weiteren ist die Spielweise in diesem Modus gänzlich anders, als im sonstigen Spiel. Eigentlich muss man sich Granblue Fantasy: Versus wie ein typisches 2D-Beat ‚em Up vorstellen. Wie bei Guilty Gear oder Dragon Ball FighterZ stehen sich zwei Kämpfer gegenüber und hauen sich so lange auf die Mütze, bis einer nicht mehr kann.

In der Kampagne ist das allerdings nicht so. Viel eher beschreitet Granblue Fantasy: Versus hier den Weg eines Sidescroller-Kampfspiels à la Streets of Rage. Das bedeutet, dass ihr euch von Ebene zu Ebene kämpft und dabei immer wieder Gegner erscheinen, die sich recht schnell von euch zu Mus hauen lassen. Am Ende des Levels wartet dann ein Bossgegner auf euch. Das macht durchaus Spaß und ist eine gelungene Abwechslung zum stumpfen Beat ‚em Up-Alltag. Toll ist zudem, dass ein lokaler Mitspieler an manchen Stellen zu eurer Unterstützung mit einsteigen kann.

Granblue Fantasy: Versus
Die einzelnen Charaktere teilen nicht nur ordentlich aus, sondern unterscheiden sich auch merklich untereinander.

Gewonnene Bosskämpfe und Level belohnen euch dann wie in einem Rollenspiel mit neuen Waffen. Diese erhöhen euren Schaden und besitzen manchmal spezielle Attribute. Ein wenig schade ist allerdings, dass sich der Waffenskin durch andere Waffen nicht verändert. Anders beschrieben wird euer Charakter optisch immer mit der selben Waffe kämpfen, obwohl das Bild der Waffe im Ausrüstungsmenü ein anderes Schwert zeigt.


Selbst ohne Story-Modus gibt es mehr als genügend zu tun

Doch auch abseits des ungewöhnlichen Story-Mode hat Granblue Fantasy: Versus noch mehr zu bieten, wie den obligatorischen Arcade- und Versus-Modus. Während euch bei dem Erstgenannten aneinandergereihte Kämpfe erwarten, die euch am Ende mit einer neuen Kostümfarbe für den ausgewählten Charakter belohnen, dürft ihr im Versus einfach so wahlweise gegen einen Freund oder Computer-Gegner antreten.

Granblue Fantasy: Versus
Die Zwischensequenzen werden allesamt in einem sehr feinen Anime-Stil serviert.

Wenn ihr euch hingegen erst mal mit den einzelnen Combos und Fähigkeiten der Helden auseinandersetzen möchtet, ist das Training die erste Anlaufstelle. Übersichtlich bekommt ihr hier die einzelnen Tastenfolgen der Kämpfer präsentiert, sodass sich diese nach und nach einstudieren lassen. Und sind wir mal ehrlich: Es ist bei einem Beat ‚em Up immer ein gutes Gefühl, wenn man seinen Gegner – im besten Fall von Angesicht zu Angesicht – mit einer unglaublich schweren Verkettung aus dem Bild knallt. Das ist übrigens auch Online in den Modi Casual und Rangliste möglich. Vorher verlangt das Spie jedoch ein paar Testkämpfe, damit euer Rang bestimmt wird und das Matchmaking somit für relativ faire Bedingungen sorgt.


Actiongeladene Kämpfe in feinster Anime-Optik

Die Kämpfe sind äußerst actiongeladen, wie auch effektreich. Es wird zu jeder Sekunde deutlich, dass die Macher von Dragonball FighterZ auch hier ihre Finger im Spiel haben. Der ansehnlichen Anime-Look setzt die durchweg flüssigen Kämpfe und Zwischensequenzen erstklassig in Szene. Charaktere und Kulissen machen dabei, neben dem zu jeder Situation angepassten Soundtrack, ebenfalls eine ordentliche Figur. 

Besonders toll sind aber auch kleinere Details, welche man berücksichtigt hat. So reagieren die Duellanten zum Beispiel der Lore entsprechend immer etwas unterschiedlich, je nachdem, auf wen sie gerade treffen. Die einzelnen Figuren spielen sich dabei recht unterschiedlich. Beharken Schwertkämpfer ihre Gegner aus nächster Nähe, versuchen Fernkämpfer oder Magier ihre Gegenüber lieber auf Abstand zu halten. Wrestler hingegen fokussieren sich auf kraftvolle Nahkampfangriffe in Kombination mit austeilenden Würfen und Griffen.

Granblue Fantasy: Versus
In einer kleinen Oberwelt könnt ihr mit den einzelnen Figuren interagieren.

Neben den normalen Schlagkombinationen, wird das Moveset eines Fighters durch effektreiche Spezialangriffe ergänzt. Hier hat man Zugänglichkeit bewiesen, weswegen sich diese eindrucksvollen Attacken ganz geschmeidig mit der Schultertaste aktivieren lassen. Aber auch Veteranen aus der Street Fighter-Szene dürften mit den bekannten Halb- und Viertelkreisbewegungen + Taste nicht zu kurz und können so mit klassischen Beat ‚em Up-Kombos Spezialattacken hervorrufen. Außerdem füllt sich mit der Zeit eine Energieleiste. Wenn diese vollständig gefüllt ist, steht ein ultimativer Angriff zur Verfügung, der euren Gegner bei einer bestimmten Menge von Gesundheit auf spektakulär dargestellte Art und Weise wegpustet.


Fazit:Award

Granblue Fantasy: Versus überzeugt mit unterschiedlichen Spielmodi, einer astreinen Optik und einem großartig flotten Kampfsystem. Die Spezialattacken sind fabelhaft inszeniert und sind dank einer vereinfachten Mechanik auch für Laien spielend abrufbar. Die einzelnen Spielmodi sorgen für eine Menge Umfang, auch wenn das Charakter-Roster recht überschaubar ist und man gerade bei der Story nichts Hochkarätiges erwarten darf. Dafür sorgt das Sidescroller-Gameplay hier noch mal für etwas Abwechslung, kann an bestimmten Stellen sogar im lokalen Koop angegangen werden und Fachbegriffe aus der Hintergrundstory der Serie lassen sich vorbildlich nachlesen, was vor allem für Neuankömmlinge der Serie sicher nicht schlecht ist.

Für die stimmige Akustik sorgt ein vorantreibender Soundtrack und in Sachen Optik wissen Charaktermodelle, Zwischensequenzen sowie Kulissen zu gefallen. Allerdings mit dem kleinen Wehmutstropfen, dass die Schauplätze insgesamt recht starr sind. Das Verlagern auf eine andere Ebene oder die Beeinflussung durch Objekte ist nicht gegeben.

Nichtsdestotrotz sollten Beat ‚em Up Fans auf jeden fall zuschlagen, sofern sie entweder mit Granblue Fantasy: Versus vertraut sind oder auch schon mit Spielen wie Guilty Gear oder Dragonball FighterZ zufrieden waren.


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