Mit Borderlands 3 erschien vor kurzem endlich der langersehnte dritte Teil der beliebten Borderlands-Reihe aus dem Hause Gearbox Software und 2K Games für die PlayStation 4, Xbox One und dem PC. Wieder einmal trumpft der Titel mit einer ordentlichen Kelle Humor, fulimanten Schusswechseln, einzigartigen Charakteren und natürlich ordentlich Loot auf. In der Rolle eines vier Kammerjägern macht ihr euch auf die Suche nach den Kammern in der Galaxie und trotzt nebenher noch den fanatischen Calypso-Geschwistern Troy und Tyreen. Was euch dabei im Detail erwartet und ob Borderlands 3 die hochgesteckten Erwartungen seiner Fans erfüllen kann, verraten wir euch im nachfolgenden Test!
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Mehr InformationenEine Sirene, ein Bestienmeister, eine Schützin und ein Agent gehen in eine Bar…
…oder so ähnlich ging der Witz! Jedenfalls beginnt die Reise auf dem Planeten Pandora und ihr dürft euch als erstes einen von vier Kammerjägern aussuchen. Jeder Charakter hat dabei seine eigenen Stärken und kommt obendrein noch mit drei verschiedenen Skillbäumen daher. Sirene Amara setzt ihre Gegner mit großen elementaren Händen zu und richtet Schaden über Zeit an, Beastmaster FL4K hingegen verlässt sich auf eines von drei animalischen Begleitern, die er verstärken kann und greift auf eine nützliche Unsichtbarkeit zurück. Als drittes im Bunde benutzt der Agent Zane eine hilfreiche Drohne zum Stören seiner Gegner oder flankiert seine Feinde mit einem vollfunktionsfähigen Abbild von sich. Komplettiert wird das Quartett schließlich durch die Schützin Moze und ihrem Mech Iron Bear, der nicht nur ordentlich Schaden austeilt, sondern mitunter auch ziemlich viel einsteckt.
Auf dem Portfolio klingt das auf jeden Fall nacher einer bunten Mischung. Leider waren die einzelnen Helden bis dato noch recht unausgeglichen, sodass der gute Zane, nicht weniger auch durch einigen Bugs bezüglich seiner Fähigkeiten, deutlich mehr Schwächen mit sich herumschleppte, als beispielsweise die Mechapilotin Moze. Mit kleineren Updates wurde aber bereits Abhilfe geschafft, sodass man also davon ausgehen kann, dass Gearbox Software und 2K Games auch weiterhin noch Optimierungsarbeit leisten werden.
Borderlands 3 – Humor wird großgeschrieben!
Seid ihr also mit eurer Wahl zufrieden, beginnt die Haupthandlung damit, dass ihr aus dem Bus steigt und von dem kleinen quirligen Roboter Claptrap empfangt werdet. Schon hier wird der Humor von Borderlands 3 herrlich rübergebracht: Claptrap will eine Art Stützpunkt von Fanatikern infiltrieren, was gleichzeitig auch als Tutorial fungiert. Eine leise Vorgehensweise wird von euch erwartet, während die kleine hibbelige Blechdose vor sich hersingt, dumme Sprüche reißt und einen flotten Reifen aufs Parkett legt. Ohnehin hat sich der vorlaute und tollpatschige kleine Staubsauger im weiteren Spielfortschritt immer mehr in unser Herz gebrabbelt, sodass er unser persönliches Highlight unter den NPCs ist. Aber auch die Sprüche der Fanatiker, die euch zum Beispiel ein Wiedersehen im nächsten Teil versprechen lockern das Spielgeschehen ordentlich auf und sorgen regelmäßig für kleine Schmunzler.
Aber wir schweifen ab. Während ihr also mit Claptrap das Tutorial durchlebt, erscheint irgendwann die Serienikone Lilith und eilt euch zur Hilfe. War das Spiel bis hierhin noch recht linear, beginnt mit dem Auftauchen der ikonischen Sirene schließlich die Open World.
Einzigartige Nebenquests mit repetitiver Herangehensweise
Wie es sich gehört werdet ihr im laufenden Spielfortschritt immer mehr von dieser Welt freischalten. Dabei deckt ihr nicht nur neue Gebiete auf, sondern findet erhascht dazu noch neue Nebenaufgaben (angezeigt als gelbes Ausrufezeichen) oder kleineren optionalen Aufgaben. Darunter fällt die Sabotage von Funktürmen, Kopfgeldjagden für den Attentäter Zero oder kleinere Jagdaufträge. Zusätzlich sind die einzelnen Welten mit reichlich Sammelobjekten wie Einzelteile von Claptrap oder Typhoon Logs, bestückt. Easter Eggs haben es ebenso in die Welt von Borderlands 3 geschafft, sodass ein genaues Durchkämmen der einzelnen Planeten durchaus lohnenswert sein könnte. Folglich gibt es beispielsweise einen versteckten Boss der an Saitama aus dem beliebten Anime One Punch Man angelehnt ist, sowie eine Anspielung an Rick & Morty. Diese lassen natürlich auch dementsprechend ikonischen Loot fallen:
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Mehr InformationenDie Nebenquests gefallen uns insgesamt recht gut. Zwar sind diese von der Spielbarkeit recht generisch, sodass ihr oft einfach eine bestimmte Anzahl von Gegner über den Haufen ballert, wenn ihr nicht gerade damit beschäftigt seid irgendwas von A nach B zu transportieren. Demgegenüber erzählen sie aber alle ihre eigenen kleinen Geschichten und passen hervorragend in das verrückte Gesamtbild des Spiels. Wenn ihr also beispielsweise an einer Stelle des Spiels an einer Art Battle Royal teilnehmt, wo es darum geht eine gemeinsame Nacht mit dem späteren Endboss der Quest zu gewinnen, ist dies zwar an sich nicht mehr als eine simple Sammel- und Tötungsaufgabe, dennoch schaffen es diese kurzweiligen Nebengeschichten geschickt über diesen Fakt hinwegzublenden. Belohnt werdet ihr natürlich mit ordentlich Cash und dicken Wummen, die in ihrer Art kaum skurriler sein könnten. Ich meine: Wer wollte nicht immer schon bekloppten Fanatiken explodierende Burger um die Ohren schießen?
Pimp my ride in der Borderlands 3-Edition
Um ein schnelles Fortbewegen zu garantieren, greift euer Kammerjäger auf verschiedene Vehikel zurück. Der Fuhrpark umfasst dabei einen Buggy, einen Transporter und ein einrädriges Motorrad (?). Die Bewaffnung darf dabei natürlich nicht fehlen und reicht vom standardmäßigen Maschinengewehr, über ein Fasswerfer, bis hin zu einer Elektrokanone.
Das habt ihr natürlich nicht alles von Beginn an zur Verfügung, sondern müsst euch die einzelnen Upgrades und Fahrzeuge innerhalb der Open-World oder im laufenden Storyverlauf erspielen. Neue Upgrades erhaltet ihr zum Beispiel durch das finden versteckter Fahrzeuge in der Open-World oder dem Kapern umherfahrender Fahrzeuge. In eurem HUD wird euch unten links angezeigt, ob das Fahrzeug neue Einzelteile, zum Beispiel Reifenarten und Motoren, oder Lackierungen mit sich bringt. Ist dies der Fall, fahrt ihr das Fahrzeug einfach zu einer der Fahrzeugstationen. An besagten Stationen lässt sich euer Gefährt übrigens dann umbauen und „beschwören“.
Die Sanctuary und ein Wiedersehen mit Mad Moxxi
Irgendwann im Laufe eures Besuchs auf Pandora werdet ihr unweigerlich auf die Sanctuary gelangen. Die Sanctuary ist ein Raumschiff und gibt euch logischerweise die Möglichkeit, zwischen den einzelnen Planeten hin und her zu reisen. Außerdem agiert es als zentraler Angelpunkt und bietet weitere Aktivitäten.
So könnt ihr euch hier zum Beispiel auf ein Wiedersehen mit Mad Moxxi und ihrer Bar freuen. Auch das beliebte Trinkgeld-Glas ist mit von der Partie und wartet darauf von euch wieder reichlich gefüllt zu werden. Als Belohnung winken dann exklusive Moxxi-Waffen, die euch per Post zugeschickt werden, sobald ihr genug Geld gespendet habt. Des Weiteren stehen zahlreiche nutzbare Spielautomaten in der Absteige herum. Diese lassen sich entweder mit normalen Geld oder seltenem Eridium betreiben und werfen mit etwas Glück sehr gute Beute ab, was gerade zu Beginn eures Abenteuers sehr hilfreich ist. Ungeachtet davon lässt sich das besagte Eridium, eine besondere seperate Währung von Borderlands, aber auch bei Crazy Earl für kosmetische Anpassungen, wie Skins oder Waffenanhänger, ausgeben.
Endlich größere Taschen und einen Tresor!
Zudem solltet ihr unbedingt euer Zimmer auf der Sanctuary aufsuchen. Nicht weniger, dass ihr das Zimmer mit erspielten Werbeschildern oder Postern zieren könnt, auch dürft ihr für euch besondere Schießeisen an eine bestimmte Wand hängen und überschüssige Beute die ihr nicht verkaufen wollt im Tresor lagern. Gerade zu Beginn des Spiels ist dies auch bitter nötig, denn zu diesem Zeitpunkt sind eure Taschenplätze noch nervig klein, wodurch ihr ständig einen Waffenautomaten müsst. Apropos geringe Taschenplätze: Gegen eine mit jedem Upgrade steigende Gebühr könnt ihr auf der Sanctuary eure Munitionskapazität für jede Waffenart aufwerten und eure Taschen-, beziehungsweise Tresorplätze erweitern.
Borderlands 3: Never change a running System
Als Laie was die Borderlands Spiele angeht, Schande über mein Haupt, habe ich mir sagen lassen, dass sich das Gameplay sehr den seiner Vorgänger ähnelt. Dementsprechend steht natürlich das über den Haufen schießen unzähliger Badasses, Fanatiker und Tinks, wie auch das Einsammeln von reichlich abgeworfener Beute an der Tagesordnung. Gerade die herausfordernden und innovativen Bosskämpfe machen dank festgelegten Angriffsmuster, wie auch einfallsreichen Fähigkeiten eine ganze Mange Spaß. Die intuitive Steuerung geht dabei schnell ins Blut über, sodass man recht schnell die geballte Power der wuchtigen Schießeisen, mit knallenden Granaten und den verheerenden Spezialaktionen seines Charakters kombiniert.
Gemeinsam machts einfach mehr Spaß
Ähnlich wie andere Looter-Shooter bietet auch Borderlands 3 einen Online-Koop. Dieser unterteilt sich hier in zwei verschiedene Spielmöglichkeiten. Während ihr euch bei der Koopkurrenz, Veteranen der Reihe werden jetzt sicher aufhorchen, mit euren Mitspielern den abgefallenen Loot teilen müsst, bekommt jeder Spieler bei der Kooperation unabhängig der Mitspieler seine eigene Beute. Hilfreich ist bei beiden Modi, dass ihr aufgehobene Items problemlos mit anderen Kammerjägern handeln könnt. Solltet ihr hingegen zu verärgert darüber sein, dass euch jemand aus der Gruppe eine mächtige Waffe geklaut hat, dürft ihr eurem Unmut in einem Duell Luft machen.
Beiläufig sollte man erwähnen, dass sich Borderlands 3 einem weiteren geschickten Feature bedient, wodurch das Level für jeden Spieler individuell angepasst wird. Kurz beschrieben bedeutet das, dass die Stufen der Gegner an euer Level angepasst werden, solltet ihr einem Freund beitreten. Dies hat schließlich den Vorteil, dass hilfreiche Spieler nicht nur ihre Mitspieler stumpf durch die Missionen ziehen, sondern sich ebenfalls über nützlichen Loot und reichlich Erfahrungspunkte freuen. Dennoch bringt das kooperative Spiele eine kleine Tücke mit sich. Ihr solltet stets darauf achten, sofern ihr vorhabt das Spiel mit anderen Spielern gemeinsam durchzuspielen, dass ihr immer dem Spieler beitretet, der in der Haupthandlung am wenigsten gespielt hat. Schließt sich besagter Spieler nämlich einer höherrangigen Lobby an, bekommt er weder Fortschritt für abgeschlossene Nebenaufgaben noch für seine Haupthandlung. Logisch, immerhin dürfte er ja auch noch nicht so weit sein. Erspielte Beute und Erfahrungspunkte übernimmt er aber natürlich.
Schlechte Antagonisten und dürftige Technik
An anderer Stelle kämpft Borderlands 3 aber mit einigen Problemen. Obgleich die Idee hinter den Calypso-Geschwistern wirklich innovativ und zeitgemäß ist, immerhin sind die beiden Influencer und präsentieren sich als Auffangbecken für verlorene fanatische Seelen, schaffen es die beiden aufgrund ihrer schlechten Synchronisation nicht so richtig glaubhaft rüberkommen. Das liegt vor allem daran, dass viele Dialoge in der deutschen Sprachausgabe einfach asynchron eingesprochen sind und die Betonung ebenfalls recht seltsam gewählt wurde.
Des Weiteren leistet sich auch die Technik in regelmäßigen Abständen den einen oder anderen Fauxpas. Das fängt damit an, dass die Bildrate selbst auf der leistungsstarken Xbox One X bei effektreichen Schießereien in die Knie geht. Ebenso schleichen sich unnötige Spielabstürze und nervigen Bugs immer wieder mit ein. Was die Akustik angeht, bis auf besagter Synchron-Problematik bei den Antagonisten, gibt sich Borderlands 3 aber keinerlei Blöße und bietet einen stimmigen Soundtrack.
Fazit:
Ich habe mich mit Borderlands 3 zum ersten Mal auf Pandora begeben und musste im Nachhinein feststellen: Wie zum Geier konnte diese Spielereihe nur so an mir vorbeigehen?! Sicher ist nicht alles Gold was glänzt und der Looter-Shooter muss sich ein paar Abzüge wegen der teilweise schlechten Arbeiter seiner deutschen Synchronsprecher, den nervigen Bugs und kleineren anderen Problemen, wie zum Beispiel das nervig kleine Inventar zu Beginn des Spiels, gefallen lassen. Nichtsdestotrotz bringt das Spiel aber auch eine ganze Menge Spaß und schafft es mit seinen einfallsreichen Ideen, den skurrilen Waffen und dem herrlich dunklen anzüglichen Humor langfristig an den Bildschirm zu fesseln. Alles in allem können wir also eine klare Kaufempfehlung für jeden (Looter-)Shooter-Fan und Veteran der Spielereihe aussprechen.