Anlässlich des zwanzigsten Jahrestags des Amiga-Klassikers Superfrog spült Team 17 eine HD-Neuauflage ins PSN. Dank Crossbuy erhalten Spieler zur PS3-Variante gratis eine Version für die PS Vita dazu. Wie schlägt sich so ein Jump´n Run-Veteran vergangener Tage im Vergleich zur modernen Konkurrenz?
Damals war alles 16 Bit
Auf dem Amiga gab es einige Konkurrenten zu Nintendos Mario oder Segas Sonic. Fire & Ice, Robocod, Zool, Magic Pockets und eben Superfrog, um nur einige von ihnen zu nennen. Und zufälligerweise ist der Autor dieser Zeilen bekennender Fan der 8- und 16-Bit-Ära und hat damals besagte Originale natürlich auch in seine Finger bekommen. Nun, Superfrog war nicht gerade der beste Vertreter seiner Zunft, aber er war schön bunt und zugänglich genug, um seine Fans zu finden. Und im Gegensatz zu seiner damaligen Konkurrenz existiert das Entwicklerteam auch heute noch.
Story? Wofür soll die denn gut sein?
Niemand muss wohl erklären worum es bei einem Jump’n Run geht. Natürlich hat auch Superfrog HD einen Story-Hintergrund. Es geht wieder einmal um einen Prinzen, der seiner Prinzessin hinterher eilt. Diese wurde von einer Hexe entführt. Blöderweise hat selbe Hexe unseren treuen Prinzen in einen Frosch verwandelt. Aber wie es der Zufall so will, so findet der grüne Hüpfer einen Trank, der ihn verwandelt. Na Gott sei Dank, fast hätten wir mit einem kleinen Frosch versucht, die böse Hexe aufzuhalten. Ach halt, der Trank verwandelt ihn gar nicht in einen Menschen, sondern verleiht ihm unerschütterlichen Mut. So wird der kleine Frosch zum Superfrosch! Nagut, Mario und Sonic wurden schließlich auch nicht von Shakespeare erdacht. Aber von der Geschichte bekommen wir am Ende sowieso nicht viel mit. Also wenden wir uns dem Spiel selbst zu.
Laufen, hüpfen, fallen
Der kleine Hüpfer muss auf der Suche nach seiner Prinzessin 24 Levels erkunden und allerhand Gefahren überstehen. Aber entgegen üblicher Jump’n Runs geht es hierbei nicht nur von links nach rechts, sondern auch nach oben und unten. Die recht umfangreichen Spielareale bieten jede Menge Geheimgänge, die es freizulegen gilt, um den maximalen Bonus zu erhalten. Denn am Ende eines jeden Levels steht eine Abrechnung an, die Punkte für unsere Leistung vergibt. Anschließend geht es zu einem einarmigen Banditen, an dem wir die 24 Original-Levels freischalten können. Innerhalb der Areale fangen wir – wie bereits aus anderen Jump’n Runs bekannt – mit einer Standard-Ausstattung an. Nach eingenommenen Power-Ups können wir auch schießen und gleiten. Letztgenanntes Feature ist besonders wichtig, nicht nur um über breitere Abgründe zu gleiten, sondern vor allem um mehr Zeit und Übersicht beim freien Fall zu haben. Denn nicht selten warten auf dem Boden tödliche Dornen, die uns – der hektischen Kameraführung „sei Dank“ – zugleich zum letzten Rücksetzpunkt verfrachten. Diese Punkte sind allerdings recht fair verteilt, sodass ein Level nicht an einem Stück zu absolvieren ist. Die Gegner werden ohne Power-Up ganz klassisch mittels Sprung auf den Kopf erledigt. Ihr Verhalten folgt dabei fest vorgegebenen Mustern, denen sehr leicht beizukommen ist. Sie reagieren erst gar nicht auf unseren grünen Hüpfer. Das lässt das Spielverhalten sehr ausrechenbar und repetitiv werden. Die ewig gleichen Bosskämpfe gegen die böse Hexe setzen dem aber noch die Krone auf. Hier hat sich das Entwickler-Team nicht einmal die Mühe gemacht, das Setting zu ändern. Stattdessen bekommen wir die ewig gleiche Szenerie präsentiert. Eine schwache Vorstellung.
Technisch modernisiert und doch veraltet
Optisch kann sich Superfrog HD nicht mit der aktuellen Generation messen. Aber die Texturen sind nun scharf und längst nicht mehr so verwaschen wie beim Original, störende Treppchenbildung an den Kanten sind passé. Vor allem auf dem kleineren Bildschirm der Vita wirkt das Bild knackig scharf. Die Levelabschnitte sind allerdings nicht sehr abwechslungsreich. Die meisten Gegenstände wiederholen sich sehr oft. Nicht dass dies bei Mario nicht auch so wäre, denn dort wird bekanntlich ja sogar die gleiche Textur für Büsche wie Wolken benutzt. Jedoch ist die Wiederholungsanzahl bei Superfrog HD unlängst höher und die Kameraführung wirkt äußerst nervös. Der Retro-Ausflug bleibt trotzt Frischzellenkur nun einmal Retro und es zeigt sich im vorliegenden Fall mehr Schatten als Licht.
Vielen Dank an Team 17 Digital für die freundliche Bereitstellung des Testmusters