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XIII (Remake) im Test

Vor knapp zwanzig Jahren erschien mit XIII ein spannender Ego-Shooter im Cel-Shading-Gewand, der jedoch nicht nur aufgrund seiner coolen Comic-Optik durchaus für Unterhaltung sorgen konnte. Kein Wunder also, dass der Shooter im Jahr 2020 mit einem Remake bedacht wurde. Leider blieb selbiges weit hinter den Erwartungen zurück  und bot aufgrund technischer Fehler kaum Spielspaß. Am Ende blieben viele enttäuschte Fans zurück, da das Remake nicht ansatzweise der Vorlage gerecht wurde. Nun gut zwei Jahre später wagt Microids erneut einen Anlauf und hat XIII noch erstmals für Nintendo Switch und PlayStation 5 veröffentlicht. Die bereits erschienenen Versionen werden zudem mit einem kostenfreien Update bedacht, welches alle Verbesserungen und Neuerungen wie den Onlinemodus für bis zu dreizehn TeilnehmerInnen umfasst. Eingeflossen in die Arbeit seit 2020 sind zudem viele Verbesserungen im Bereich der Performance, KI und Optik. Hierfür wurde sogar ein neues Entwicklerteam rekrutiert. Ob sich diese Bemühungen auszahlen und der Spielspaß gesteigert werden konnte, verraten wir euch in dem Test zur Nintendo Switch-Version des Spiels.

XIII zeichnet sich vor allem aufgrund der tollen Comic-Optik aus.
© Microids

Comic Shooter

XIII konnte bei der Erstveröffentlichung im Jahr 2003 vor allem aufgrund der außergewöhnlichen Optik punkten. In dem Shooter spielt ihr den gleichnamigen Agenten XIII, der in ein Geflecht voller Intrigen und Lügen gerät. Ihm wird die Ermordung des US-Präsidenten zu Lasten gelegt und nun liegt es natürlich an euch die Wahrheit ans Licht zu bringen. Dummerweise kann sich unser Titelheld aufgrund eines Gedächtnisverlustes zu allem Unheil auch an nichts erinnern, sodass ihr nach und nach das Puzzle rund um die Verschwörung offenlegt. Hierfür erlebt ihr eine durchaus unterhaltsame Story, die auf dem gleichnamigen französischen Comic basiert und stilecht in sehenswerten Comic-Sequenzen erzählt wird. Gerade an dieser Stelle konnte das Remake im Jahr 2020 einige Minuspunkte sammeln, da die Optik sich zu weit von den Comic-Wurzeln entfernte. Dieser Kritikpunkt wurde nun bei der Überarbeitung beherzt, sodass der Titel mehr der Vorlage aus dem Jahr 2003 entspricht. Soll heißen, dass die Charaktere und Objekte nun wieder mit „fetteren“ Umrandungen wie aus einem Comic wirken und sich durchaus sehen lassen können.

Im Vergleich zum Remake aus dem Jahr 2020 versprechen die Entwickler weitere Verbesserungen. Schließlich beklagten sich Fans damals über eine schwache K.I., Bugs und zahllose weitere Mängel. Nun soll alles besser werden. Neben dem genannten Facelift, welches eine überarbeitete Optik einschließt und auf eine Framerate von 30 Bildern pro Sekunde auf Switch (PS5 50 Bilder pro Sekunde) abzielt. Leider werden diese Ziele nicht ganz erreicht. Es sind weiterhin einige Probleme bei der Bildwiederholungsrate bemerkbar, die zudem Location abhängig sind. Während manche Level recht flüssig laufen, treten vor allem in den etwas offeneren Leveln merkliche Framedrops auf. Gleiches gilt auch für die Soundkulisse. Teilweise gibt es an dieser Stelle sehr merkwürdige Schwankungen. Geräusche wie die Schritte von Wachen werden sehr „nah“ wiedergeben, was sehr unnatürlich wirkt. Grundsätzlich ist die deutsche Vertonung aber gelungen. Auf Wunsch könnt ihr auch auf eine englische Tonspur zurückgreifen.

3 gegen 1: Die KI stellt euch leider nicht sehr oft vor große Gefahren.
© Microids

Lineares Abenteuer mit Stealth-Elementen

So kämpfen wir uns als Agent XIII durch die 34 Missionen umfassende Kampagne. Die Level sind dabei meist linear aufgebaut. Euch wird aber meist freigestellt, um ihr lieber unbemerkt durch die Level schleicht oder die offene Konfrontation sucht. Es gibt aber auch Missionen, bei denen ihr Gegner nur bewusstlos schlagen und nicht auf Schusswaffen zurückgreifen dürft. Insgesamt stehen euch vier Schwierigkeitsgrade zur Auswahl. Gerade auf den beiden schwersten, nimmt der Anspruch deutlich zu und das Spiel setzt fast schon voraus, dass ihr mehr Stealth-Elemente nutzt. Im Gegensatz zu modernen Shootern lädt sich beispielsweise eure Lebensenergie nicht automatisch auf. Ihr solltet also innerhalb der Level immer die Augen nach Medipacks offenhalten.

Zusätzlich wurde die K.I. nochmals überarbeitet und agiert nun etwas cleverer. Dennoch fungieren viele Gegner eher als Kanonenfutter und suchen kaum aktiv nach schützenden Deckungen. Wer zudem nicht auf Geballer aus ist, kann Gegner aus dem Hinterhalt ausschalten, Geiseln als Schutzschild einsetzen und Gegenstände wie Stühle, Teller und Messer als Wurfgeschoss einsetzen. Zusätzlich gibt es im Spielverlauf 15 Schusswaffen, die von der Handfeuerwaffe über ein MG bis hin zum Scharfschützengewehr reichen. Auf Nintendo Switch wurde sogar eine Bewegungssteuerung implementiert, die einen soliden Job macht und durchaus ein präzises Anvisieren der Feinde ermöglich – toll, dass sich die Entwickler diese Extraarbeit gemacht haben.

Leider bietet XIII aber auch heute das Problem, dass der Levelaufbau mittlerweile ziemlich angestaubt wirkt und sich viele Aufgaben zu oft wiederholen. Meist durchqueren wir Levelschläuche und suchen nach passenden Schlüsseln, um eine versperrte Tür zu öffnen. Zwischendrin erwarten uns einige Ballereien und nett gemachte Zwischensequenzen. Positiv fällt die Abwechslung bei den Schauplätzen auf. Wir beginnen unser Abenteuer an einem Strand, erkunden Bürogebäude, sind in bergigen Regionen unterwegs und statten einer Militärbasis einen Besuch ab.

Abwechslungsreich: Die Schauplätze sind schön vielseitig.
© Microids

Mehrspielermodus

Eine weitere Neuerung von XIII stellt der lokale und online Mehrspielermodus dar. So dürft ihr im Splitscreen mit vier SpielerInnen in die Gefechte ziehen und online sogar Matches mit bis zu 13 SpielerInnen bestreiten. Leider gibt es beim Online-Modus ein Problem: Man findet aktuell kaum Spieler. Die Partien, die wir bestreiten konnten, liefen aber weitgehend fehlerfrei und ohne Abbrüche. Potenzial für einige unterhaltsame Spielrunden ist auf alle Fälle gegeben.


Fazit: XIII Remake

Microids konnte mit den Nachbesserungen am Remake von XIII einiges wieder gut machen und liefert nun einen soliden Oldschool-Shooter ab. Zwar ist der Titel weiterhin nicht von Fehlern befreit, aber dennoch weit über den Qualitätsstandards von 2020. Leider agiert die KI weiterhin sehr vorhersehbar und die Framerate bereitet auf der Nintendo Switch hier und da Probleme. Wenn ihr aber einen reinrassigen Shooter, mit unterhaltsamer Story sucht, dann könnte XIII absolut einen Blick wert sein. Es bleibt zu hoffen, dass der Titel auch online an Fahrt aufnehmen kann, sodass die Mehrspielerpartien mehr TeilnehmerInnen als derzeit bieten.


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