Image default
Switch Tests

World War Z (Nintendo Switch) im Test

Aufgrund der anhaltend guten Verkaufszahlen der Hybridkonsole Nintendo Switch, wird die Plattform für immer mehr Entwickler attraktiv. Kein Wunder also, dass wir im Laufe der Jahre mit mehr oder weniger ambitionierten Portierungen älteren Multiplattformtiteln versorgt werden. Das neueste Beispiel, welches diesem Trend folgt ist World War Z aus dem Hause Saber Interactive. In dem Zombie-Shooter kämpft ihr euch als Mitglied eines vierköpfigen Teams durch Zombiehorden und besucht dabei mehrere Metropolen rund um den Erdball. Das Gameplay erinnert dabei in Ansätzen an Valves‘ Zombie-Shooter Left 4 Dead, wodurch auf der Nintendo-Konsole eine unterbesetzte Nische besetzt werden soll. Ob sich ein Kauf lohnt, verraten wir euch im folgenden Testbericht.

Traut euch in die Straßen voller Grauen!
© Saber Interactive

Gemeinsam gegen die Zombie-Flut

Das Spielprinzip von World War Z ist auch auf Nintendo Switch schnell erklärt. Inmitten einer Zombie-Apokalypse schlagt ihr euch mit einem vierköpfigen Team (wahlweise mit K.I.-Kollegen oder menschlichen Mitspielern) durch Horden von Untoten und seid dabei in den Metropolen New York, Tokio, Moskau und Jerusalem unterwegs. Zusätzlich zur Kampagne erwartet euch ein Herausforderungsmodus und in Kürze sollen wohl weitere Inhalte als kostenloses DLC-Paket folgen. Jede Kampagne bietet dabei ihre ganz eigenen Alleinstellungsmerkmale und kann auf bis zu fünf Schwierigkeitsgraden gespielt werden, wodurch auch alternative Einsatzziele und Aufgaben entstehen. Eines haben aber alle Schauplätze gemein: In ihnen wimmelt es voller Zombies. Während auf Xbox One und PlayStation 4 nach den Angaben der Entwickler bis zu 200 Untote zeitgleich auf dem Bildschirm unterwegs waren, ist die Anzahl auf Nintendo Switch deutlich vermindert. Nichtsdestotrotz liefern die Entwickler mit der Umsetzung ein durchaus beeindruckendes Gesamtbild ab, dass weitgehend flüssig mit 30 Bildern pro Sekunde und abwechslungsreichen Schauplätzen punktet. Einzig im Handheldmodus wirken die Schauplätze etwas verwaschen und detailärmer als im TV-Modus. 

Das Gameplay wird von diesen technischen Einschnitten nicht eingeschränkt: Jede Stadt ist in mehrere Missionen unterteilt, bei denen ihr im Team Aufgaben bewältigen oder einen Zielpunkt erreichen müsst. In jeder Metropole seid ihr mit einem von vier wechselnden Helden unterwegs, die allesamt eine kleine Backgroundstory bieten. Storytechnisch wird allerdings nicht viel geboten. Umso wichtiger fällt da die Auswahl der Charakterklassen aus, die typischerweise ihre ganz eigenen Vorzüge und Besonderheiten bieten. Zudem erhaltet ihr für abgeschlossene Missionen und Aufgaben Erfahrungspunkte, die euren Charakter stärken und neue Ausstattungsmöglichkeiten freischalten. Gerade durch das Leveling der Helden wird ein großer Wiederspielwert erzeugt, wodurch die teils etwas monotonen Missionen nicht ganz so negativ ins Gewicht fallen. 

Etwas schade ist die Tatsache, dass die Entwickler die unterschiedlichen Settings nicht für ein variantenreiches Missionsdesign nutzen. Zwar punkten die Schauplätze mit ihren unterschiedlichen Settings, am Ende erledigt ihr überall aber vergleichbare Aufträge.

Feuer Frei!
© Saber Interactive

Teamwork makes the Dream work 

Wie ihr aus den ersten Zeilen bereits herauslesen könnt, ist das Gameplay von World War Z sehr teamorientiert und temporeich. Folglich kann das Spiel auch auf Switch sein gesamtes Potenzial nur mit menschlichen Kumpanen abrufen. Horrorelemente sucht ihr in World War Z vergeblich, hier dreht sich alles, um das blanke Überleben. Damit dieses Vorhaben gelingt, stehen euch zahlreiche Waffen, Granaten oder auch Nahkampfwaffen wie eine Kettensäge zur Auswahl. Auf den höheren Schwierigkeitsgraden endet ihr schneller als Gedacht als Zombie-Mahlzeit, wenn ihr nicht mit euren Mitspielern zusammenarbeitet. Im Team haltet ihr euch gegenseitig den Rücken frei, helft euren Kameraden, wenn sie zu viel Schaden erlitten haben wieder auf die Beine, und ergänzt eure einzelnen Fähigkeiten.

Für etwas mehr Würze im Zombie-Alltag gibt es auch einige „Spezial-Zombies“, die deutlich kräftiger austeilen können. In diesen Momenten ist es wichtig sich auf ein funktionierendes Team zu verlassen, um der Gefahr mit vereinten Kräften zu trotzen. Bei all der Hektik dürft ihr jedoch nie den Überblick verlieren. Anders als vergleichbaren Titeln, könnt ihr auch die anderen Überlebenden abschießen und somit euer Team ungewollt schwächen.


Die technische Umsetzung

Saber Interactive ist die Portierung von World War Z auf Nintendo Switch wirklich gut gelungen. Sicherlich kann der Titel optisch nicht mit den Versionen beispielsweise auf Xbox One mithalten, macht aber dennoch einen guten Gesamteindruck. Das Gesamtbild wirkt stimmig und nur wenige Mängel trüben diesen Eindruck. Egal ob im TV- oder im Handheldmodus: World War Z erreicht meist immer das angepeilte Ziel einer stabilen Bildwiederholungsrate von 30 Bildern pro Sekunde. Abstriche müssen lediglich bei dem Detailgrad und der Weitsicht gemacht werden. Ebenso ist das Aufkommen an Gegnermassen auf der Hybridkonsole eingeschränkt. Eine deutsche Synchronisation bietet World War Z im Übrigen nicht, was bei der geringen dichte an storyrelevanten Inhalten allerdings zu verkraften ist. Davon abgesehen erwarten euch knackige Waffensounds und englisch vertonte Dialoge und Sprachkommandos. Die musikalische Untermalung ist eher unscheinbar und trägt nicht wirklich zu einer gesteigerten Atmosphäre bei, hier wäre mehr möglich gewesen.


Fazit:

World War Z ist auf Nintendo Switch ein gelungener Mehrspielertitel, der vor allem technisch eine kleine Überraschung darstellt. Die Entwickler zeigen eindrucksvoll, dass man auch aufwändigere Titel mit etwas Herzblut und Ehrgeiz sehr gut auf die Hybridkonsole portieren kann. Spielerisch ändert sich im Vergleich zu den bereits erhältlichen Versionen des Spiels natürlich nicht, sodass vor allem der Handheldmodus das klare Verkaufsargument der Portierung darstellt. Weiterhin füllt World War Z auf Nintendo Switch eine doch recht unterbesetzte Genrelücke, wodurch der Zombieshooter für Fans von Mehrspielershootern durchaus einen Blick wert sein sollte.  Allein geht dem Third-Person-Shooter allerdings recht schnell aufgrund monotoner Missionsziele die Luft aus. Mit einer Handvoll fähiger Begleiter kann das Zombie-Abenteuer jedoch punkten und ist zudem für einen Budgetpreis von unter 40 Euro erhältlich. 


Related posts

Monster Hunter Rise: Sunbreak im Test

Christian Ibe

Super Mario Bros. Wonder ab sofort erhältlich

Christian Ibe

Konsolen Releases – Die 5 wichtigsten Neuerscheinungen in KW 07 (11.02.19 -17.02.19) auf eurem System

Michael Höfler