Mit Windscape erschien kürzlich ein Action-Adventure aus dem Hause Magic Sandbox auf Nintendo Switch, Xbox One und PlayStation 4. Die Besonderheit dabei ist, dass der Indie-Titel ursprünglich als Ein-Mann-Projekt entwickelt wurde, während sich später Headup Games um die Veröffentlichung kümmerte.
In der Rolle der jungen Ida verlangt das Spiel von euch in der Ego-Perspektive unterschiedlichen Dungeons und Gefahren zu trotzen. Dabei präsentiert sich das Rollenspiel in einem auffälligen und charmanten Cel Shading-Look, welcher beispielsweise an The Legend of Zelda: The Wind Waker erinnert. Was Windscape sonst noch zu bieten hat, klären wir im Test!
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Mehr InformationenWindscape – Wenn du plötzlich zur Abenteurerin wirst!
Eigentlich wollte Ida einfach nur entspannen und in den Tag hineinleben. Nachdem sie also ein wenig auf dem Hof ihrer Eltern gedöst hatte, machte sie sich schließlich auf dem Weg zu ihrem Vater. Dieser wollte von ihr, dass sie sich in die Stadt begibt, um etwas zu besorgen. Nichtsahnend davon, dass aus diesem Botengang ein Abenteuer für Ida entsteht, welches sie vermutlich nie vergessen wird.
Die Welt von Windscape besteht dabei aus mehreren Inseln, die sich am Himmel befinden. Es liegt plötzlich in den Händen unserer jungen Heldin einem düsteren Geheimnis auf die Schliche zu kommen. Dafür bereist ihr unter anderem die grünen Ebenen der Immergrün Insel oder eine sandige Wüstengegend. Die Schauplätze sind sehr abwechslungsreich und machen dank dem in der Einleitung erwähnten Grafikstil einiges her.
Obgleich die einzelnen Gegenden und Dörfer dabei sehr belaufen, wie auch lebendig wirken, muss sich der Titel Abstriche im Bereich des NPC-Designs gefallen lassen. Dieses fällt nämlich schlichtweg repetitiv aus. Hinzukommen noch recht einfallslos geschriebene Dialoge.
Des Weiteren verläuft die durchaus gelungene Handlung dabei ziemlich linear ab. Umfangreiche Nebenquests gibt es bei dem Action-Adventure nicht wirklich. Das wirkt möglicherweise auf dem ersten Blick ein wenig mager, sorgt bei der genaueren Betrachtung aber dafür, dass sich Windscape hervorragend für den kleinen Spaß zwischendurch, vor allem durch die gegebene Mobilität der Nintendo Switch, eignet.
Noch einmal kurz zusammengefasst, bietet euch Windscape also eine spannende lineare Story mit abwechslungsreichen Schauplätzen, einer lebendigen Welt und konzentriert sich lediglich auf die wesentlichen Aspekte.
Zugängliches Kampfsystem mit fordernden Bosskämpfen
Auf manchen der Inseln erwarten euch zudem das ein oder andere Dungeon. Nicht nur, dass ihr es hier mit unzähligen Monstern zu tun bekommt, auch lassen sich hier in der Regel wertvolle Belohnungen ergattern. Als Speicher- und Rastpunkte dienen übrigens große Totems, welche sich überall auf den Inseln befinden.
Das Kampfsystem ist beim Bewältigen der Monster dabei recht zugänglich gehalten. Per Knopfdruck greift ihr den Gegner mit eurer Waffe an oder wehrt Angriffe gegen euch mit dem Schild, sofern ihr eines habt, ab. Außerdem lassen sich eure Angriffe aufladen, wodurch ihr mehr Schaden am Gegenüber verursacht.
Die einzelnen Angriffsmuster der Standardgegner lassen sich dabei recht schnell erlernen. Anders dagegen sieht es bei den Bosskämpfen oder bei besonderen Gegnern aus. Hier erwartet euch nämlich durchaus die ein oder andere kleine Herausforderung. So müsst ihr manchmal aufgrund von hohen Resistenzen des Gegners die Waffe wechseln. Dadurch erhalten die Kämpfe ein gewisses Maß an Dynamik. Das Arsenal umfasst dabei von Schild und Schwert, über Pfeil und Bogen, bis hin zur Magie so ziemlich alles, was man von einem Rollenspiel erwartet.
In Anbetracht der bevorstehenden Bewertung des Spiels eher schlecht, für den Spieler aber durchaus hilfreich manchmal, ist der Fakt, dass Gegner gerne mal an irgendwelchen Gegenständen oder Wänden hängen bleiben. Zusätzlich ist die Spawnzeit der Widersacher alles in allem sehr kurz, sodass ihr euch oftmals beim Betreten eines bereits gesäuberten Raumes erneut gegen längst bekämpfte Feinde beweisen müsst.
Vom Crafting zur Technik
Talentbäume gibt es keine. Zwar gibt es ein Level-System, dieses wirkt sich aber hauptsächlich nur auf die Lebensanzeige von Ida aus. Anders sieht es im Crafting-Bereich aus. So könnt ihr mit den von euch erbeuteten Materialien spielend leicht neue Ausrüstung oder andere hilfreiche Gegenstände herstellen. Auch Kochen an offenen Kochstellen ist wie in Breath of the Wild möglich.
Aus technischer Sicht betrachtet, sticht natürlich vor allem der auffällige Grafikstil auf. Dieser ist gewiss nicht jedermanns Sache und von der Qualität her auch nicht zeitgemäß, bringt aber auf der anderen Seite trotzdem seinen eigenen Charme mit sich. Ein Soundtrack ist vorhanden, hält sich aber meistens eher bedeckt. Viel eher setzt man den Fokus auf Soundeffekte. Erst wenn sich Widersacher nähern oder ihr euch wirklich in einer bedrohlichen Lage befindet, nimmt der Soundtrack wirklich fahrt auf. Da macht er rein von der akustischen Untermalung seine Sache gut, kann aber auf Dauer aufgrund des stetigen Wechsels zwischen verstummt und fulminant nervig sein. Kleinere Ruckler muss man zudem auf der Nintendo Switch ebenfalls an manchen Stellen in Kauf nehmen.
Fazit:
Windscape entpuppte sich in unserem Test als angenehme Überraschung. Das ehemalige Ein-Mann-Projekt schaffte es uns dank dem ansehnlichen Grafikstil und der gelungenen Story ein kurzweiliges Spielerlebnis zu bieten. Dadurch, dass man auf umfangreiche Nebenquests verzichtet und sich lediglich auf die wesentlichen Aspekte konzentriert hat, ist der Titel wie geschaffen für die portable Nintendo Switch, um beispielsweise eine kurze oder lange Zugfahrt unterhaltsam zu überbrücken. Das Kampfsystem geht spielend von der Hand. Obwohl die Standardgegner ruhig etwas knackiger hätten sein können, machen die Bosskämpfe mit ihren Resistenzen einiges her. Crafting ist ebenfalls vorhanden und schafft es, ähnlich wie das Kampfsystem, dank seiner Zugänglichkeit zu punkten.
Natürlich ist aber auch hier nicht alles perfekt. So muss sich Windscape Abzüge aufgrund seines repetitiven NPC-Designs, diversen Bugs und unüberlegten Spawnzeiten der Gegner, wie auch dem einen oder anderen technischen Makel gefallen lassen.
Eine klare Kaufempfehlung sprechen wir für alle unter euch aus, welche ein unterhaltsames Rollenspiel im für zwischendurch suchen und dem Grafikstil von The Legend of Zelda: The Wind Waker nicht abgeneigt sind.