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Tropico 6 (PC) im Test

Der September ist voll bestückt mit unzähligen Gaming-Highlights. Darunter auch die Konsolenversion von Tropico 6 von Kalypso Media für die PlayStation 4 und Xbox One. Schon seit geraumer Zeit ist es möglich, die Aufbau-Simulation in einer abgespeckten „Game Preview“ in den hiesigen Online-Stores herunterzuladen, bevor man dann am 27. September 2019 seine Schreckensherrschaft in der Vollversion vollends antreten kann.

Wie schon in den Vorgängern der Reihe übernehmt ihr auch dieses Mal wieder die Rolle des tyrannischen El Presidente und dürft das erste Mal einen ganzen Archipel zu Ruhm und Macht führen. Garniert wird das Ganze durch eine ordentliche Schippe Tropico-Humor und vielen Entscheidungsmöglichkeiten.

Wir haben uns im Hinblick auf den bevorstehenden Release der Konsolenfassung die Vollversion auf dem PC einmal genauer angeschaut und verraten euch in unserem kurzen Test, womit ihr am morgigen Tag zu rechnen habt!

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Tropico 6 – Backt euch euren Tyrannen!

Bevor es erstmals auf eurer Inselgruppe ans Eingemachte geht, führt euch der Titel in einen kleinen Charaktereditor. Folglich dürft ihr das Aussehen eures neuen alten Egos anhand einer vordefinierten Auswahl von Frisuren, Hautfarben und Bärten, wie auch verschiedenen Kleidungsstücken, darunter hochrangige Uniformen oder Hawaiihemden, zusammenbasteln.

Tropico 6
Unser El Presidente lebt recht bescheiden.

Im Anschluss findet ihr euch dann schließlich auch schon in der ersten Mission wieder. Die Wahlen stehen an und ihr wollt natürlich erneut zum Oberhaupt des Inselstaats gewählt werden. Gleichzeitig fungieren die ersten Missionen als Tutorial, welches euch die einzelnen Spielfunktionen, wie das Führen von Reden, der Planung von Handelsrouten und das Ausbauen eurer Ortschaften aufzeigt.


Eine zusammenhängende Kampagne gibt es nicht

Alles in allem spielt sich Tropico 6 also wie eine typische Aufbau-Simulation: Dementsprechend gibt es verschiedene Parameter, welche euch beispielsweise die Anzahl der Arbeitslosen, die Finanzen oder die Zufriedenheit eurer Bevölkerung überblicken lässt. Es liegt dann an euch mögliche Probleme auf verschiedenen Wegen anzugehen. Beispielsweise schafft ihr durch das Bauen von Handwerksstätten weitere Arbeitsplätze, um eine bessere Arbeitslosenquote zu schaffen, baut Sehenswürdigkeiten um Touristen anzulocken oder betreibt die nötige Forschung, damit euer Staat stetst mit dem neuesten Standard ausgerüstet ist.

Zusätzlich wollen Freizeitparks oder andere Attraktionen mit ausreichend Ressourcen wie Strom versorgt werden. Dementsprechend müsst ihr euch also auch um den Bau von Kraftwerken und anderen Rohstoff bringenden Bauten kümmern. Und wenn schließlich doch alle Stricke reißen oder ihr eine Überbevölkerung habt, richtet ihr einfach paar Leute hin. Immerhin seid ihr in erster Linie El Presidente, ein Tyrann, da macht man solche Dinge halt…oder nicht…?

Tropico 6
Im Laufe des Spieldurchlaufs lässt sich unser Staat weiter ausbauen und weiterentwickeln.

Wie dem auch sei, schade ist, dass Tropico 6 keine zusammenhängende Kampagne bietet, sondern euch durch 15 eigenständige Missionen schickt. Diese erzählen ihre eigenen kleinen Geschichten und schicken euch durch verschiedene Zeitepochen. So müsst ihr einer Mission beispielsweise Gold für die Achsenmächte am Fuß eines Vulkans schürfen, während ihr euch in einem anderen Szenario mit den aus den Fugen gelaufenen Forderungen der Russen auseinandersetzen müsst. Leider überwiegen bei dem Näherbringen dieser Handlung die Textfenster, dabei ist die Vertonung, wenn sie dann mal das Wort ergreift, durchaus gelungen. Des Weiteren ist der Schwierigkeitsgrad selbst auf der höchsten Stufe nicht fordernd genug. Wenn ihr den Anfang überwunden und die ersten Geldanlagen erfolgreich investiert habt, ist der Rest quasi ein Selbstläufer.


Weil gemeinsam einfach mehr Spaß macht!

Neben der Kampagne ist es auch möglich einen Endlos-Modus anzuwählen, wo ihr ganz ohne Einfluss besagter Aufgaben und Herausforderungen auf fast komplett zufallsgenerierten Karten frei bauen könnt. Lediglich ein paar kleinere Stichpunkte, wie das Klima oder der Abstand zwischen den einzelnen Inseln, ist einstellbar.

Tropico 6
Verschiedene Parameter geben uns allmögliche Informationen.

Darüber hinaus dürft ihr euch in einem Mehrspieler-Modus mit drei weiteren Tyrannen messen. Hierbei gilt es bestimmte Siegbedingungen zu erfüllen. Darunter fallen zum Beispiel das Erwirtschaften einer bestimmten Geldmenge oder das Anlocken der meisten Touristen. Dabei könnt ihr mit den anderen Spielern handeln oder sie versuchen zu sabotieren. Crossplay soll es vorerst nicht geben, dafür ist es nach einem der neuesten Updates möglich den gemeinsamen Spielstand zu speichern.


Technisch ohne groben Schnitzer

Technisch sieht das Spiel auf dem PC, bis auf der beim Heranzoomen etwas seltsam aussehenden Charaktermodelle und fragwürdigen Schiffsanimationen, natürlich großartig aus und läuft je nach Einstellung entsprechend flüssig. Großartige Lichtstimmungen und stimmige Karibik-Musik sorgen im Zusammenspiel für eine idyllisches Inselfeeling. Die Steuerung funktioniert am PC mit Maus und Tastatur erwartend intuitiv und lässt keinen Platz für Kritik. Eine gelungene Vertonung und hervorragende Arbeit der dazugehörigen Sprecher runden das technische Gesamtbild schließlich ab.

Tropico 6
Grafisch traumhaft und erstmals dürfen wir unsere Imperium auf einer ganzen Inselkette erbauen.

Fazit: Award

Tropico 6 präsentierte sich in unserer Testfassung auf dem PC großartig und sorgte mit seiner Entscheidungsvielfalt, wie auch seinem unvergleichlichen schwarzen Humor für ungeheuer spaßige Spielsessions. Es ist zwar auf dem ersten Blick ein wenig schade, dass es keine zusammenhängende Kampagne gibt, auf der anderen Seite sorgen die 15 eigenständigen Geschichten für sich dennoch genügend Unterhaltungswert. Ohnehin bietet Tropico 6 dank dem freien Modus und dem Mehrspieler auch abseits der „Kampagne“ genug Umfang.

Technisch leistet sich die Aufbau-Simulation ebenfalls so gut wie keinen Patzer. Lediglich die etwas fragwürdigen Animationen sind zwar auffallend, dürften aber dem unterhaltsamen Gameplay kaum trotzen. Einzig der Schwierigkeitsgrad hätte etwas fordernder sein können. Gerade erfahrenere Spieler des Genres könnten sich sonst recht schnell unterfordert fühlen.

Wenn Kalypso Media es schließlich schafft ihre intuitive Steuerung anständig auf den Controller zu pressen, dürfte Tropico 6 sich ähnlich erfolgreich auf den Konsolen positionieren, wie es vor kurzem beispielsweise ein Age of Wonders: Planetfall geschafft hat.


 

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