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Switch Tests

Sushi Striker: The Way of Sushido Review

Sushi. Gleichermaßen beliebt bei Japanern, Yuppies und Genießern rund um die Welt. Man stelle sich vor die Speise gäbe es nicht mehr. Verboten und einer totalitären Elite vorbehalten. Verteidigt durch eine Armee des Bösen. Genau dieses Szenario behandelt Sushi Striker: The Way of Sushido vom Entwickler indiszero für die Nintendo Switch. Was ihr tun müsst um Sushi wieder jedem Menschen zugänglich zu machen und ob sich der Versuch lohnt, erfahrt ihr hier im Test zu Sushi Striker: The Way of Sushido. Außerdem klären wir die wichtige Frage, ob das Puzzle Spiel den aufgerufenen Vollpreis tatsächlich wert ist.


Sushi Striker: The Way of Sushido
Sushi Striker: The Way of Sushido ist am 8. 6.18 für die Nintendo Switch erschienen

Die Story hinter Sushi Striker: The Way of Sushido

Wie bereits einleitend erwähnt, wirft euch das Spiel in eine Welt, in der Sushi einer totalitären Elite vorbehalten ist. Diese besteht im Wesentlichen aus dem Kaiser und seiner Gefolgschaft. Doch während Sushi in unseren Breitengraden und in unserer Realität eher als Luxus angesehen werden darf, hängt in der Welt von Sushi Striker: The Way of Sushido weitaus mehr vom leckeren Fischgericht ab. Schon zu Beginn des Spiels wird uns klar gemacht: Ohne Sushi hungern ganze Scharen von Kindern. Da ist es ein Glücksfall wenigstens einmal Obst zu finden, damit alle satt werden. Doch natürlich, wie sollte es anders sein, schmeckt dieses Obst eher schlecht als recht.

Durch einen Zufall wird der Spieler, wahlweise ein männlicher oder weiblicher Protagonist namens Musashi, in die geheime Welt der Sushi Striker eingeführt. Deren Ziel ist es jedem auf der Erde wieder Sushi zugänglich zu machen. Ein erhabenes Ziel, welches der Kaiser und sein Imperium natürlich nicht gutheißen und eine Armee von Sushi Samurai stellt sich dem Spieler in den Weg. Doch glücklicherweise sind die Sushi-Geister auf eurer Seite. Und dann war da ja auch noch ein Geheimnis um die verschwundenen Eltern von Musashi, welches man hier nicht spoilern sollte.

Die Story wird im Anime-Stil erzählt und könnte in ihren Grundzügen finsterer nicht sein. Die Geschichte selbst, wie auch die Artworks der gegnerischen Armee zeigen bei genauer Betrachtung teils schon eher Anleihen eines Wolfenstein als eines Anime. Dennoch schafft es Sushi Striker: The Way of Sushido niemals eine entsprechende Schwere aufkommen zu lassen. Zu häufig nimmt die Story sich selbst auf die Schippe und bringt damit eine vergnügte Leichtigkeit zurück. Etwas schade ist nur der Verzicht auf eine deutsche Sprachausgabe. Lediglich Englisch mit deutschen Untertiteln haben die wichtigen Story-Abschnitte zu bieten. Abseits davon erwartet den Spieler ohnehin recht viel Lesearbeit in kleineren, allgegenwärtigen Erzählsträngen


So spielt sich Sushi Striker: The Way of Sushido

Das reine Gameplay findet in einzelnen, auf der Karte als Punkte dargestellten, Levels statt. Jeweils einem Widersacher gilt es pro Stage die Leviten zu lesen. Hierzu werden von Tellern, die auf Laufbändern vor einem entlang fahren, die Sushi-Kreationen herunter gegessen. Die leeren Teller stapelt man dann als Wurfgeschoss vor sich und setzt sie beizeiten ein. Klingt simpel, ist es aber ganz und gar nicht. Zunächst besteht eine Schwierigkeit darin, dass man nur Teller von derselben Farbe hintereinander verputzen kann und diese nebeneinander auf den Bändern liegen müssen. Einen möglichst hohen Stapel gleichfarbiger Teller muss man außerdem binnen 7 Sekunden gegessen haben, sonst wird der Zug beendet und alle Teller gehen verloren.

Sushi Striker: The Way of Sushido Kampf
Der blaue Tellerstapel steht hier für gute Arbeit

Weitere Tiefe bringt die Tatsache, dass mehrere gleichfarbige Tellerstapel hintereinander einen Multiplikator bringen. Jedes Laufband mit Tellern bewegt sich in eine andere Richtung und das Planen der Spielzüge wird zusätzlich dadurch erschwert, dass die Sushi-Kreationen auf den Tellern nicht an die Farbe des Tellers gebunden sind. Dieses optische Chaos will vom Anfänger erstmal verdaut werden. Hinzu kommen bereits erwähnte Geister. Diese können als eine Art Spezialangriff eingesetzt werden und es lassen sich bis zu drei von ihnen im Kampf gleichzeitig ausrüsten. So bewirkt ein Sushi-Geist beispielsweise eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen die Angriffe eurer Gegner während der andere dessen Laufbänder dermaßen schnell antreibt, dass seine Tellerstapel nahezu unmöglich hoch werden können. Doch Achtung, auch der Gegner kann auf die Unterstützung der kleinen Helferwesen zählen.

Gesteuert wird das Ganze wahlweise über den Touch Screen der Nintendo Switch oder mithilfe der beiden Analogsticks und einiger Tasten. Zu Beginn wirkt es weitaus intuitiver die Teller auf den Laufbändern einzusammeln, indem man sie mit den Fingern direkt auf dem Bildschirm verbindet. Etwas mehr Eingewöhnungszeit erfordert die Steuerung mit Hilfe der Joycons. Doch dann geht auch diese überraschend einfach von der Hand und bietet den Vorteil auch im Dock und über den Fernseher im großen Bild spielen zu können. Angesichts der liebevollen Anime-Sequenzen ist letzteres durchaus lohnend.


Spieltiefe für Taktiker

Zusätzliche Tiefe erhält das Spiel durch die Individualisierbarkeit des eigenen Charakters. Die beginnt beispielsweise dort, wo man entscheiden muss welche Sushi-Geister mit welchen Fähigkeiten man mit in den Kampf nimmt. Neben dem Spieler selbst können außerdem auch diese im Level steigen und mit zusätzlichen Items weiter individualisiert oder gestärkt werden. Auch die HP der kleinen, recht knuffigen, Helfer werden im Kampf den Gesamt-HP des Spielers hinzugefügt, sodass es sich durchaus lohnen kann vorab genau zu überlegen, welchen Geist man pushen will. Insgesamt ergeben sich hier eine Menge ineinander greifender Details, welche auf den ersten Blick gar nicht so bedeutend wirken, wie sie eigentlich sind. Die Balance ist hierbei so gehalten, dass sowohl derjenige Spaß haben kann, der sich mit Statistiken, Zahlen und Fähigkeiten stundenlang wie in einem Rollenspiel auseinandersetzt, als auch derjenige, der einfach nur zocken möchte.

Auch der Wiederspielwert ist enorm. Schon alleine die zwei verschiedenen Bewertungen für jedes Level dürften den inneren Monk eines Perfektionisten enorm kitzeln. So lassen sich die Stages in Sushi Striker: The Way of Sushido einfach nur schaffen, man kann sie allerdings auch nochmals angehen um die Bestnote zu erhalten. Die Notenvergabe erfolgt im Stile von C, B, A und, für besonders gute Leistungen, S. Wer nun denkt er hat alles erreicht, wird feststellen, dass er noch nicht bei jedem Level drei Sterne hat. Diese orientieren sich nämlich nicht, wie bei ähnlichen Spielen, an der Leistung. Hierzu gilt es drei Herausforderungen innerhalb eines Levels zu schaffen. Diese können beispielsweise eine gewisse Anzahl an Tellern auf einem Stapel vorschreiben, oder eine Zeitspanne bis zum Sieg. Auf Anhieb werden schon in den ersten Kämpfen nur die wenigsten Spieler alle Wertungen in Bestform hinbekommen.

Sushi Striker: The Way of Sushido
Note A ist schon sehr solide. zur Bestnote reichte es bei diesem Versuch aber offenbar noch nicht.

Grafisch und im Sound ist Sushi Striker: The Way of Sushido eine unerwartete Pracht

Grafisch weiß das Spiel sehr positiv zu überraschen. Die tolle Anime-Präsentation zieht sich von den Zwischensequenzen, in die sichtlich viel Mühe investiert wurde, bis in die Level hinein. In den Leveln selbst sorgt das hektische Gameplay dann dafür, dass mancher wohl nie die Zeit haben wird, alle Details überhaupt wahrzunehmen. Da ist es fast schon schade um die Mühe, welche die Entwickler sich gemacht haben.

Ähnliches gilt für die Vertonung des Spiels. Die englischsprachigen Zwischensequenzen wissen ebenso zu überzeugen wie der Rest der Effekte. Da muss das Fehlen einer deutschen Vertonung gar nicht so schlecht sein, wen man des Englischen mächtig ist. Denn besser wäre sie sicherlich nicht mehr geworden. Beim deutsch untertitelten Titelsong mit Textzeilen wie „Willkommen im Land, (…) wo die Tellerchen fliegen“ wird auch europäischen Ohren noch bewusst, dass es sich hier für Japaner um einen Song mit Ohrwurm- Qualitäten handeln muss.


Der Gipfel des Langzeitspaßes ist der Multiplayer

Was bei solch einem Spiel nicht fehlen darf ist heute der Multiplayer. Da haut man dann realen Gegnern die Teller um die Ohren. Für Einsteiger kann dies zwar ein recht frustrierendes Erlebnis sein, wer sich aber so richtig in Sushi Striker: The Way of Sushido hinein fuchst, der wird hier sicherlich lange Spaß haben. Einige Trainingsrunden gegen Bots könnten allerdings vonnöten sein. Hier kommt es dann allerdings auch noch mehr auf Personalisierung, passend zum ganz persönlichen Spielstil, an. Wer denkt er könne mit nur ein bis zwei Runden zwischendurch die großen Siege feiern, wird in der Regel enttäuscht werden.

Die Konnektivität ist hierbei natürlich nicht immer ideal. Die bei Nintendo leider üblichen Schwächen wirken sich, dem Spielprinzip geschuldet, allerdings nicht so drastisch aus wie bei Splatoon 2 und Co.


Fazit

Insgesamt können bei Sushi Striker: The Way of Sushido für die Nintendo Switch besonders Umfang und Storytelling positiv überraschen. Denn die Story ist sehr wichtig und steht für einen Action-Puzzler ungewohnt stark im Fokus. Dies, gepaart mit dem kurzweiligen und durchdachten Spielprinzip und der exzellenten Anime-Präsentation rechtfertigt für Fans des Genres und für reine Anime-Liebhaber sogar den nahezu Vollpreis des Spiels von 49,99 Euro. Spätestens im Angebot sollten auch alle anderen zuschlagen. Denn heute eher als Geheimtipp wahrgenommen ist das Spiel eigentlich ein Must Have für Nintendos Switch.

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