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Star Ocean: The Divine Force im Test

Gut sechs Jahre ist es her, seit dem JRPG-Fans mit Star Ocean: Integrity and Faithlessness den letzten Teil der Reihe spendiert bekommen haben. Jetzt, genau genommen vor gut zwei Wochen wurde die Serie mit Star Ocean: The Divine Force endlich fortgesetzt. Neben stereotypischen Anime-Charakteren verspricht der Titel zudem eine ansprechende SciFi-Story, welche man aus zwei verschiedenen Perspektiven mit zahlreichen Enden erleben darf. Wie das Spiel aber schließlich im Detail bei uns abgeschnitten hat und ob es mit dem in der Szene sehr beliebten dritten TeilStar Ocean: Till the End of Time mithalten kann, verraten wir in unserem nachstehenden Test!

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Star Ocean: The Divine Force aus zwei Sichtweisen

Wie schon im zweiten Teil der Serie, bietet auch Star Ocean: The Divine Force die Möglichkeit zwischen zwei Charakteren zu Beginn zu wählen. Dementsprechend könnt ihr die zäh in Schwung kommende Handlung aus der Sicht des interplanetaren Händlers Raymond Lawrence oder der augenscheinlich ritterlichen, sowie altmodisch gehaltenen Laeticia Aucerius spielen. Beide „Protagonisten“ lernen sich dafür durch aufeinander aufbauende Zufälle schon am Anfang des Spiels kennen. Entsprechend wird Raymond angegriffen und muss auf dem Planeten Aster IV notlanden. Dort wird er von Laeticia und ihrem Begleiter Albaird gefunden. Unterschiedlicher könnten die Parteien dabei nicht sein. Die Bewohner des Landes scheinen in ihrem Technologiestand viele Jahre von dem entfernt zu sein, was Raymond gewohnt ist. Anstelle von hochmodernen Raumschiffen, Kommunikationsgeräten oder Laserwaffen, bedient man sich hier noch Ritterrüstungen und edlen Schwertern.

Star Ocean: The Divine Force
Zu Beginn des Spiels könnt ihr zwischen zwei Strängen wählen. – © Square Enix Press Hub

Dennoch dauert es nicht lange und die Figuren schließen sich  für das jeweils eigene Ziel zusammen. Raymond zum Beispiel versucht seine Mitstreiter zu finden. Laeticia und Albaird hingegen haben andere Ziele, welche sie ebenfalls versuchen auf ihre Art und Weise anzugehen. Frei nach dem Motto „der Weg ist das Ziel“ müssen beide Parteien auf ihrer Reise immer wieder zusammenhalten und eigene Ziele für das große Ganze hinten anstellen. Beispielsweise denn wenn man gegen riesige Monster in den Kampf zieht, großflächige Areale erkundet oder Dörfer aus misslichen Lagen hilft.

Die Story braucht dabei, wie schon vorab erwähnt, länger um in Fahrt zu kommen. Bietet dann aber immer wieder spannende, wie auch gut erzählte Szenarien, bei welchen die stereotypischen Anime-Charaktere ansprechend inszeniert werden.


Mit dem D.U.M.A. auf eine teils nicht lohnenswerte Erkundung

Anders verhält es sich mit den etwas zu groß geratenen Arealen. Zudem kommt das SciFi-Feeling nicht so ganz rüber. Wir persönlich hätten uns ein wenig mehr Getummel im All oder auf anderen Planeten gewünscht. Beispielsweise in Form von verwinkelten Raumstationen oder gar wuchtige Schlachten im Weltraum unter Betrieb von Raumschiffen oder Mechas.

Stattdessen findet das Geschehen hauptsächlich auf dem besagten Planeten statt, wodurch Star Ocean: The Divine Force nur bedingt wie ein SciFi-JRPG wirkt. Die Flächen fallen insgesamt schon abwechslungsreich aus, lohnen sich aber an vielen Stellen nicht wirklich zu erkunden. Der Hauptgrund dafür ist, dass sie nicht wirklich ansprechend gefüllt wurden bzw. oftmals leer wirken. Auffällig ist das gerade dann, wenn ihr mit dem D.U.M.A., ein spezieller Roboter der euch ermöglicht über kleine Strecken zu fliegen, über die Oberwelt fliegt. Der Roboter ist nicht nur zur Fortbewegung und zur Erkundung zu gebrauchen, sondern ebenso im Kampf, auf welchen wir aber etwas später im Test noch genauer eingehen werden.

Star Ocean: The Divine Force
Die Zwischensequenzen können sich sehen lassen, auch wenn der Charakterstil gewöhnungsbedürftig wirkt. – © Square Enix Press Hub

Mit lila Edelsteinen lässt sich das Jetpack ähnliche Gerät aufwerten. Überall in der Welt von Star Ocean: The Divine Force sind diese versteckt und geben euch Zugriff auf sogenannte D.U.M.A. Points. Die freischaltbaren Verbesserungen reich dabei soweit, dass er zum Beispiel im Kampf besser unterstützt oder euch Schätze in einem bestimmten erweiterbaren Radius anzeigt.


Nahtlose Übergänge und ein geschickter Erstschlag

Gegner auf der Welt lassen sich erkennen und gezielt angehen. Demnach gibt es keine nervigen Zufallsbegegnungen. Ihr selber könnt entscheiden wen ihr angreifen wollt und wem ihr doch lieber aus dem Weg geht. Der Wechsel zwischen Erkundung und Kampf funktioniert dabei so gut wie nahtlos. Vorbei sind die Zeiten, wo das Spiel euch – wie noch bei den Vorgängern – in eine Art Kampfarena lädt, nachdem ihr mit einem Monster kolidiert seid.

Star Ocean: The Divine Force
Die Kämpfe sind flott und actiongeladen. – © Square Enix Press Hub

Mithilfe des bereits erwähnten Roboters D.U.M.A. und seiner Fähigkeit euch in die Luft zu heben, bekommt ihr darüber hinaus noch einen taktischen Vorteil besser einen Erstschlag auszuführen. Beginnt ihr den Kampf aus dem Hinterhalt, dürft ihr euch über einen Blindside-Bonus erfreuen. Dieser bewirkt, dass ihr temporär mehr Schaden austeilt und der Gegner für kurze Zeit gelähmt ist. Ungeachtet dessen lässt sich der D.U.M.A. aber auch defensiv im Kampfgeschehen gebrauchen, indem er unter Anderem eingehenden Schaden abdämpft.


Actiongeladene und effektreiche Prügelei

Aber nicht nur mit D.U.M.A. lässt sich taktieren. Im Kampf bekommt ihr zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit das actionreiche Kampfgeschehen zu pausieren, um euch neu zu sortieren oder nützliche Items zum Heilen bzw. verstärken eurer Party zu nutzen. Abseits der taktischen Feinheiten sind die Kämpfe actiongeladen und effektreich. Zum Besiegen eurer Widersacher stehen klassisch wuchtige Zauber, Hiebe und Fernangriffe zur Verfügung. Wer sich zusätzlich noch im Kampf geschickt anstellt und gekonnt pariert, Lücken des Gegners ausnutzt oder heranfligenden Attacken ausweicht, wird am Ende mit einem Boost auf seine maximalen AP belohnt. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, bis ihr einen Fehler macht. Ohnehin wirken die Begegnungen deutlich flotter, flüssiger und gehen geschmeidiger von der Hand, als es noch bei vorherigen Ablegern der Fall war.

Während des Kampfes kann man das Geschehen pausieren, um neu zu taktieren. – © Square Enix Press Hub

Für taktische Tiefe sorgen die erfrischende Bosskämpfe. Das Schema der mächtigen Gegner ist nicht immer direkt ersichtlich. Sobald ihr aber die Schwächen erkannt habt, lässt sich die Party blitzschnell nach Belieben durchwechseln und dem Boss ordentlich einheizen.

Ein weiterer Bonus, der für das Kampfsystem nicht wichtig ist, aber trotzdem erwähnt werden sollte ist, dass ihr die steuerbare Figur ebenfalls bei der Erkundung rein nach eurer Vorliebe bestimmen könnt. Weniger gut ist jedoch, dass – sobald sich eure Party mal trennt – ihr die Charaktere bei der Wiederkehr in die Truppe fast komplett neu ausrüsten müsst. Das ist nervig. Allem voran dann, wenn ihr es vergesst.


Gewohnte (J-)RPG-Kost

Unabhängig von der Erkundung, Story und dem Kampfsystem bedient sich Star Ocean: The Divine Force gewohnter RPG-Elemente. Nach jedem Kampf gibt es Erfahrungspunkte, die ihr zum Aufwerten eurer Charaktere benutzt. Dafür nutzt das Spiel ein ähnliches System, wie Final Fantasy X zu seiner Zeit mit dem Sphärobrett. Ihr solltet euch beim Verteilen eurer Punkte jedoch schon vorab einen Plan machen. Der Punktehaushalt ist stark begrenzt. Folglich müsst ihr entscheiden, auf was ihr verzichtet und was ihr unbedingt zum Weiterkommen benötigt.

Euch stehen verschiedene Zauber und Angriffe zur Verfügung. – © Square Enix Press Hub

Ebenso obligatorisch wie das Verwenden von Erfahrungs- oder Skillpunkte ist das Crafting bei einem Rollenspiel. Natürlich ist dies bei Star Ocean: The Divine Force ebenso möglich und ratsam. Gerade in den ersten Spielstunden könnt ihr über die Herstellung neuer Waffen und Ausrüstungsgegenstände eure Party auf eine angemessene Wertigkeit heben, um viele der Kämpfe gut zu bestehen. Verbrauchsgegenstände lassen sich ebenfalls im Handumdrehen craften und benutzen. Die Herstellung der jeweiligen Items geht dabei je nach Charakter einfacher oder schwerer von der Hand. Auch hier werdet ihr nach erfolgreicher Herstellung mit Punkten belohnt, welche ihr infolgedessen anderweitig zur Anpassung ausgeben könnt.


Zeit für ein Duell!

Wenn ihr von all dem Nichts mehr wissen wollt oder einfach nur etwas entspannen wollt, dann sollte das im Spiel inbegriffene Minispiel Es’owa etwas für euch sein. Es ist praktisch das Yu-Gi-Oh! oder Pokémon von Star Ocean: The Divine Force. Viele auf dem Planeten spielen es und lassen sich von euch zu einer Partie herausfordern.

Das Minispiel Es’owa bietet eine gelungene Abwechslung zum sonstigen Gameplay. – © Square Enix Press Hub

Besiegt ihr euren Gegner darin, erhaltet ihr von ihm eine seiner seltenen Figuren für euer Deck. Darunter auch Figuren, die den Charakteren vergangener Star Ocean-Teile nachempfunden sind. Die potenziellen Gegenspieler werden euch auf der Minimap angezeigt. Blöd ist allerdings, dass nicht wirklich ersichtlich ist – zumindest haben wir keinen Weg dafür gefunden – gegen wen ihr bereits gewonnen habt.


Technisch eine Wundertüte

Technisch ist Star Ocean: The Divine Force ein wenig mit einem Überraschungsei oder einer Wundertüte vergleichbar. Es gibt Areale die wirken dank ihrer farbenfrohen und gut ausgearbeiteten Panoramen atemberaubend. Vor allem Himmel- und Lichtverhältnisse wurden an dieser Stelle großartig in Szene gesetzt. Und dann wendet man den Blick vom Himmel zu den grünen, schon hart gesagt hässlich matschigen Bodentexturen. Fast kein Spiel schafft so mühelos den Sprung zwischen großartig und mittelmäßig in wenigen Sekunden. Dabei wird einem immer mehr bewusst, dass man sich zwar optisch deutlich zu seinen Vorgängern verbessert hat, auf der anderen Seite aber immer noch nicht so richtig auf den Next-Gen-Konsolen angekommen ist.

Technisch können sich Figuren absolut sehen lassen. – © Square Enix Press Hub

Der Soundtrack hingegen geht gut ins Ohr und die Bildrate bleibt auch bei effektreichen Kämpfen, diese sehen übrigens zumeist dann wieder gut aus, konstant. Auf deutsche Untertitel, geschweige denn einer deutschen Symchronisation müsst ihr verzichten. Stattdessen bietet das Spiel euch wahlweise eine gelungene englische, sowie japanische Sprachausgabe mit entsprechenden Untertiteln.


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