Image default
Switch Tests

Splatoon 3 im Testbericht

Mit Splatoon hat Nintendo im Jahr 2015 auf Wii U eine starke neue IP geschaffen, die sich innerhalb kürzester Zeit in die Herzen der Nintendo-Fans gearbeitet hat. Sieben Jahre nach dem Release des Erstlings folgt nun bereits der dritte Ableger der Shooter-Reihe. Mit einigen neuen Ideen, Detailverbesserungen und noch mehr Umfang will Nintendo die Fans begeistern. Ob dieses ambitionierte Vorhaben gelungen ist, verraten wir euch in folgendem Testbericht.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Bunt, bunter, Splatoon 3

Never change a winning team! Diese Weisheit befolgt Nintendo mit Splatoon 3 in Perfektion. Wenn ihr bereits einen der beiden Vorgänger gespielt habt, werdet ihr euch von der ersten Sekunde zurechtfinden. Am Gameplay und Spielaufbau gibt es keine revolutionären Änderungen. Euch erwartet ein Third-Person-Shooter, der vor allem seine Stärken im Mehrspielermodus ausspielt. Für Solisten ist zudem eine unterhaltsame Storykampagne an Bord, die euch einige Stunden beschäftigt. Egal ob off- oder online: In Splatoon 3 werden keine scharfen Geschosse in den Gefechten genutzt, sondern Farben verschossen. Richtig gehört: Mit Pistolen, Gewehren und Maler-Equipment verteilt ihr fröhlich bunte Farbe und nehmt Widersacher aufs Korn. Klingt verrückt? Ist es auch und es wird noch verrückter: Eure Helden sind halb Mensch und halb Tintenfisch beziehungsweise Oktopus und können auf Knopfdruck zwischen den zwei Erscheinungsformen hin- und her wechseln.

Der Clou: In der von euch und euren Teamkollegen verspritzen Farbe könnt ihr als Tintenfisch abtauchen und flott durch die Level und sogar an Wänden entlang düsen. Gleichzeitig lädt sich euer Tintentank währenddessen auf, um Genug Farbe für die Gefechte im Petto zu haben. Gerade durch diese bis heute einzigartigen Mechaniken setzt sich die Spielreihe perfekt vom heutigen Einheitsbrei der Kriegsshooter ab. Wer sich von der sehr farbenfrohen und kindlich anmutenden Optik blenden lässt, wird überrascht sein wie tiefgreifend das Gameplay ist und dadurch gleichzeitig einen großen kompetitiven Aspekt ermöglicht.

Gewohnt abgedreht fällt das Charakterdesign in Splatoon 3 aus.
© Nintendo

Genau dein Style

Zu Beginn unseres Abenteuers dürfen wir unseren eigenen Charakter, im Spiel als Inkling benannt, zusammenstellen. Neben dem Geschlecht könnt ihr die Hautfarbe, Augenfarbe und kleinere Details festlegen. Eine umfangreiche Individualisierung ist dann nach und nach im Spiel möglich, da ihr immer neue Ausrüstungsgegenstände erwerben könnt, mit denen ihr euren Inkling anpasst. Zusätzlich rufen diese Individualisierungen natürlich auch allerhand zusätzliche Effekte hervor, die sich auf den Schlachtfeldern bemerkbar machen. Dadurch könnt ihr in Verbindung mit den unterschiedlichen Primär- und Sekundärwaffen quasi ganz eigene Klassen entwickeln und diese abspeichern.

Sind alle Vorkehrungen getroffen geht es auch schon nach Splatsville. Dieses futuristische Städtchen fungiert als Dreh- und Angelpunkt. Hier begegnet ihr anderen Inklingen, könnt diverse Shops besuchen und die einzelnen Spielmodi erreichen. Im Vergleich zum Vorgänger sind diesmal alle aus Splatoon 2 bekannten Modi wieder mit von der Partie. Zusätzlich ist der kooperative Salmon Run nun nicht mehr temporär begrenzt und euch erwartet mit Revierdecks ein taktischer neuer Spielmodus.

Wenn ihr neu in Splatoon seid empfiehlt es sich, zunächst das Augenmerk auf die Solokampagne zu legen. Hier schlüpft ihr als Agent 3 in die Rolle des Weltenretters und müsst das Rätsel um eine geheimnisvolle Substanz auf die Spur kommen. In über 60 Herausforderungen müsst ihr mal euer Geschick oder euren Schussfinger unter Beweis stellen. Bosskämpfe sind auch mit von der Partie. Auch wenn die Geschichte nicht sonderlich spannend ist, so gibt sie dennoch immer wieder ein paar interessante Backgroundinfos zur Spielwelt von Splatoon bekannt. Schade ist jedoch, dass das Story-Telling zumeist nur in drögen Textfenstern erfolgt. Unterm Strich macht der Storymodus viel Spaß und kann motivieren. Gleichzeitig agiert der Modus als umfangreiches Tutorial, da euch die unterschiedlichen Waffenklassen, Bewegungsoptionen und Kniffe spielend beigebracht werden.

Splatsville ist der Dreh- und Angelpunkt eures Abenteuers.
© Nintendo

Revierkämpfe, Salmon Run mehr!

Dennoch kann die Kampagne natürlich nicht kaschieren, dass Splatoon 3 erst im Mehrspielermodus zur Höchstform auflaufen kann. Der große Dauerbrenner auch in Splatoon 3 sind die Revierkämpfe. Hier treten zwei Teams zu je vier SpielerInnen gegeneinander an. In den Matches stehen allerdings nicht die „Abschüsse“ im Vordergrund, sondern die Größe eures Reviers nach einer dreiminütigen Spielpartie. Es gilt folglich so viel wie möglich von der Map mit eurer Teamfarbe einzukleistern. Dadurch entsteht durch die vielseitigen Waffen eine interessante Dynamik. Besonders starke Waffen wie das Gewehr können auch aus der Distanz viel Schaden anrichten, verteilen gleichzeitig aber wenig Tinte. Im Gegenzug ist die Farbrolle eine klassische Nahkampfwaffe und macht den Spieler sehr verletzlich, kann dafür aber eine Menge Farbe verteilen. In eurer Teamfarbe könnt ihr wie bereits beschrieben als Tintenfisch abtauchen, euren Tintenvorrat auffüllen und flott durch über die Spielwelt schwimmen. Geratet ihr hingegen auf die gegnerische Tinte werdet ihr langsam und erleidet Schaden. Das Prinzip der Revierkämpfe mag auf dem Papier recht unspektakulär klingen, doch in der Praxis ziehen einen die flotten und abwechslungsreichen Partien schnell in ihren Bann. Dank der kurzen Matches erwischt man sich immer wieder dabei, dass man noch eine kurze Runde dranhängt.  

Allein das Ausprobieren und Experimentieren mit den unterschiedlichen Primär- und Sekundärwaffen macht einiges an Laune und kann euch über Stunden beschäftigen. Umso cooler ist es da, dass ihr regelmäßig mit euren Levelaufstiegen weitere Waffen- und Ausrüstungen freischaltet. So wird die Motivation auch langfristig am Leben gehalten.

Es darf gekleckst werden: In den Revierkämpfen gewinnt das Team, mit dem meisten Farbanteil auf der Map.
© Nintendo

Neben den Revierkämpfen, ist auch der kooperative Spielmodus Salmon Run wieder mit von der Partie. Hier tritt ein Team bestehend aus vier SpielerInnen gegen Wellen von K.I.-Gegnern auf einer sich verändernden Map an. Ziel ist es die Obermotze auszuschalten und kostbare Fischeier innerhalb des Zeitlimits einzusacken. Segnen alle Mitstreiter das Zeitliche ist die Partie leider vorbei. Besonders mit einem eingespielten Team macht dieser Modus viel Laune, da die härteren Wellen tatsächlich einiges an Teamwork, Übersicht und Abstimmung erfordern.

Nach etwas Spielzeit schaltet ihr zudem die Ranked Matches frei. Hier erwarten euch weitere Modi wie das Turm-Kommando (euer Team muss den eigenen Turm in Richtung der gegnerischen Basis schieben), das Muschelchaos (euer Team muss so viele Muscheln wie möglich einsammeln) sowie der Spielmodus „Operation Goldfisch“ (ein Verschnitt von Capture the Flag). Alle Modi bereiten viel Freude, auch wenn diese bereits aus Splatoon 2 bekannt sind.

Gänzlich neu in Splatoon 3 sind die Revierdecks. Hier erwartet euch ein sowohl off- als auch online spielbarer Verschnitt eines taktischen Kartenspieles. Mit einem Deck bestehend aus 15 Spielkarten tretet ihr gegen einen anderen Inkling an, um mit Hilfe eurer Spielkarten wie im Revierkampf möglichst viele Bereiche der Map einzufärben. Die Matches sind unterhaltsam und kurzweilig, auch wenn das Ganze am Ende nicht ganz so tiefgründig wie beispielsweise Gwent ausfällt.

Eines der Highlights: Der kooperative Salmon Run-Modus.
© Nintendo

Nicht alles ist Perfekt

Splatoon 3 setzt dank neuer Maps und Waffen seinen Vorgänger konsequent fort. Leider übernimmt der dritte Ableger aber auch altbekannte Schwächen. So ist die Map-Rotation in den Onlinematches weiterhin fragwürdig. Pro Zeitslot stehen immer nur zwei Maps zur Auswahl, sodass es keine Seltenheit ist, dass ihr mehrere Partien immer wieder auf der gleichen Map spielt. Warum es weiterhin kein Abstimmungssystem gibt ist etwas unverständlich. Ebenso werden Spielpartien bei einem Quit eines Mitspielers komplett abgebrochen, was durchaus nervig sein kann, wenn dies mehrfach hintereinander passiert. Gleichzeitig wirkt das Matchmaking noch unausgewogen. Als Neuling begegnet man auch mal echten Profis, was den Einstieg unnötig erschwert.

Davon abgesehen verdient Nintendo aber auch viel Lob. Splatoon 3 sieht einfach toll aus und zählt mit Sicherheit zu den bisher schönsten Spielen auf der Hybridkonsole. Darüber hinaus ist die Soundkulisse herrlich schräg und eingängig. Sicherlich ist auch in Splatoon 3 nicht alles gold was glänzt, aber es ist eine der besten Shooter-Erfahrungen, die die Nintendo Switch zu bieten hat. Zudem haben die Entwickler schon jetzt bestätigt, dass auch der dritte Serienableger in den kommenden Monaten mit kostenlosen Zusatzinhalten immer mehr erweitert wird, was in Zeiten von Microtransactionen, kostenpflichtigen DLC’s und Co. einen echten Pluspunkt darstellt.


AwardFazit: Splatoon 3

Mit dem nunmehr dritten Serienableger setzt Nintendo die Splatoon-Reihe konsequent fort und setzt dabei auf die Stärken der ersten beiden Teile. Für Fans gibt es zahlreiche neue Waffen, kleinere Features, einen unterhaltsamen Story-Modus und ein paar neue Maps. Splatoon 3 macht so ziemlich alles richtig, was es richtig machen kann. Die Spielbarkeit ist exzellent und die Bewegungssteuerung funktioniert unglaublich präzise und intuitiv. Umso ärgerlicher sind da solch unnötige Designentscheidungen bei der Map-Rotation. Ebenso hätten sich Fans sicherlich über ein bis zwei neue Spielmodi für den Onlinepart gefreut. Aber was jetzt noch nicht ist, kann ja noch werden. Wie Nintendo bestätigt hatte, wird Splatoon 3 in den kommenden Monaten mit kostenlosen Zusatzinhalten stetig erweitert. Wenn ihr einen Shooter für eure Nintendo Switch sucht, dann ist Splatoon 3 eure erste Wahl!


Related posts

Crash Drive 3 im Test

Michael Höfler

Layers of Fear 2 im Test

Philipp Briel

Dragon Ball FighterZ: Neue Screenshots von Broly aus Dragon Ball Super aufgetaucht

Lars Schulze