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Switch Tests

Pokémon Let’s Go Pikachu & Evoli im Test

Im Jahr 2000 schickte Nintendo hierzulande zahlreiche Game Boy-Besitzer mit der Pokémon Special Pikachu Edition, umgangssprachlich auch Pokémon Gelb genannt, erneut in die Kanto-Region. Im Gegensatz zu Pokémon Rot und Pokémon Blau bestand die Besonderheit darin, dass ihr mit der Serienikone Pikachu als Starter unterwegs war, welches euch zudem die ganze Zeit auf Schritt und Tritt gefolgt ist. Außerdem wollte der gelbe Elektro-Nager auch noch stets von euch umsorgt werden.

Jetzt möchte Nintendo an diesen Erfolg anknüpfen und bringt mit Pokémon Let’s Go Pikachu und Pokémon Let’s Go Evoli nicht nur ein einfaches Remake der erfolgreichen gelben Edition auf den Markt, sondern erweitert dieses sogar noch durch weitere Aspekte. Musstet ihr euch damals beispielsweise ausschließlich um die gelbe Elektro-Maus kümmern, dürft ihr jetzt, je nach Version, alternativ zum putzigen Fellknäuel Evoli greifen und könnt euch sogar mit eurem Pokémon GO-Konto verbinden.

Ob sich die Rückkehr nach Kanto lohnt, verraten wir euch im nachfolgenden Test.

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Pokémon Let’s Go: Evoli/Pikachu, ich wähle dich!

Pokémon Let's Go
Willkommen zurück in der Kanto-Region!

Wie in der Einleitung schon beschrieben, handelt es sich bei Pokémon Let’s Go um eine Neuauflage der gelben Edition. Dementsprechend ist es natürlich wenig verwunderlich, dass die Haupthandlung gegenüber der Urfassung aus dem Jahr 2000 weitgehend unverändert ist. Zwar wurde das ganze Spiel ein wenig modernisiert, so steht jetzt im Kinderzimmer unseres Helden beispielsweise eine Nintendo Switch und kein Super Nintendo, doch grundlegend geht es immer noch darum acht Arenaleiter zu besiegen, Team Rocket aufzuhalten und am Ende die Pokémon-Liga zu gewinnen.

Je nach version dürft ihr mit Pikachu oder Evoli die kanto-region bereisen.

Für dieses Vorhaben müsst ihr aber erst einmal euren Pokémon-Partner auswählen. Je nach Version fällt eure Wahl dabei auf Pikachu (Typ: Elektro) oder Evoli (Typ: Normal). Euer Partner ist ständig an eurer Seite und erfreut sich neben Streicheleinheiten, auch noch an Leckerlis und verschiedenen Anpassungsgegenständen, wie Kappen oder Hüten. Dafür belohnt er euch im Gegenzug damit, dass euer kleiner Racker euch auf eurem Weg immer wieder auf versteckte Gegenstände aufmerksam macht und sich im Kampf, gerade in den ersten paar Spielstunden, als übermächtige Naturgewalt entpuppt. Kurzum kann man nämlich durchaus sagen, dass die Elektro-Maus, wie auch Evoli alles in allem viel zu stark sind. So zerstört Evoli beispielsweise die Elektro-Pokémon des dritten Arenaleiters im Alleingang und auch Pikachu trotzt seinen natürlichen Feinden, den Gesteins-Pokémon, relativ problemlos.


Pokémon schwächen ist so 90er

Pokémon Let's Go
Die neue Fangmechanik orientiert sich stark an Pokémon GO.

Wer schon jemals einen der bekannten Pokémon-Ableger auf dem Game Boy oder Nintendo DS gespielt hat, der wird sich bei Pokémon Let’s Go spätestens ab dem Zeitpunkt wundern, wenn er das erste Mal ins Terrain der wilden Taschenmonster kommt. Zufallskämpfe gehören nämlich komplett der Vergangenheit an. Kurzum seht ihr jetzt die Monster herumtollen. Aus der Situation heraus entscheidet ihr also selber, ob ihr das Pokémon gezielt anrempelt oder umlauft. Letzteres ist allerdings bei einem riesigen Onyx, im Vergleich zu einem winzigen Hornliu oder Rattfratz deutlich schwerer, aufgrund des originalgetreuen Maßstabs. 

erstmals könnt ihr pokémon im hohen gras sehen.

Doch auch wenn es mal zur Begegnung kommt, hat sich einiges im Vergleich zu damals verändert. Die taktische Komponente, dass ihr das gegenüberstehende Pokémon jetzt zum Fangen schwächen müsst, wurde komplett über Bord geworfen. Vorbei sind die Zeiten, in denen ihr das von euch begehrte Wesen bis zum letzten Schnipsel Lebensenergie geschwächt und eingeschläfert habt, nur damit es sich nach unzählig verworfenen Pokébällen dazu entschließt, bei euch zu bleiben.


Fangen wie in Pokémon GO

Pokémon Let's Go
Kämpfe gegen andere Trainer laufen immer noch wie gehabt.

Viel mehr orientiert man sich jetzt beim Fangen an dem Mobilespiel Pokémon GO. Das heißt, dass ihr im richtigen Timing euren Pokéball werft. Wie erfolgsversprechend euer Vorhaben ist, erkennt ihr an einem farbigen Ring, welcher sich immer weiter zusammenzieht. Ist der Kreis grün, braucht ihr meistens nicht mal einen Köder zu benutzen. Sollte dieser allerdings rot sein, greift ihr besser zu einem qualitativ höheren Ballformat wie dem Super- oder Hyperball. Ködern und damit die Erfolgsquote steigern, könnt ihr eurem Gegenüber mit verschiedenen Beeren. Ob diese Änderungen jetzt gut oder schlecht sind, muss natürlich jeder für sich entscheiden. Uns hat zwar das taktische Schwächen ein wenig gefehlt, das neuartige Einfangen macht aber dennoch, auch dank der gut umgesetzten Bewegungssteuerung, eine ganze Menge Spaß und ermöglicht zudem auch noch Neulingen und jüngeren Pokémon-Trainern den Einstieg in die Spielereihe

Das Fangen orientiert sich jetzt stark an Pokémon GO.

Natürlich dürfen auch Erfahrungspunkte und verschiedene Statuswerte bei einem Rollenspiel nicht fehlen. Fangt ihr erfolgreich ein Pokémon oder besiegt andere Trainer, belohnt man euer ganzes Team mit Erfahrungspunkte. Die Zeiten des EP-Teilers sind demnach ebenfalls vorbei. Auch interessant ist die sogenannte Fangserie, welche nicht nur einen Multiplikator für den Erfahrungsgewinn in die Höhe treibt, sondern auch eure Chance erhöht ein schillerndes Pokémon zu entdecken. Neben den bekannten Shiny-Pokémon, also Pokémon mit einer besonderen Farbgebung, gibt es auch noch besonders große und kleine Exemplare, welche nach einem Fang noch mal deutlich mehr Erfahrung mit sich bringen. Symbolisiert werden diese mit einer roten- beziehungsweise blauen Aura.


Verlinkung mit Pokémon GO und Koop-Modus

Pokémon Let's Go
Erstmalig dürft ihr Kanto auch im lokalen Koop erkunden.

Zudem bietet Pokémon Let’s Go euch die Möglichkeit sich mit einem vorhandenem Pokémon GO-Konto zu verbinden. Dadurch könnt ihr Taschenmonster aus dem Mobile-Ableger bequem übertragen, was natürlich für das Vervollständigen des Pokédex enorm hilfreich ist

beide editionen bieten jeweils ein paar exklusive pokémon an. dank pokémon go und online-tausch sollte das aber nicht wirklich zum problem werden.

Auch könnt ihr erstmals im lokalen Koop-Modus durch Kanto reisen. Hierbei tritt der zweite Spieler einfach durch Schütteln des zweiten Joy-Con bei. Kurzerhand übernimmt dieser dann die Rolle des bei der Charaktererstellung übrig gebliebenen Geschlechts. Obwohl dieser euch beim Kämpfen und beim Fangen unterstützt, ist es ihm vergönnt Pokémon-Kämpfe zu initiieren oder Gegenstände aufzuheben. Online dürft ihr ebenfalls wieder mit Freunden tauschen oder gegen sie kämpfen.


Technisch aufgemotzt

Pokémon Let's Go
High Five, Evoli! Euer Partner freut sich über Lob, Streicheleinheiten und Leckerlis.

Technisch bewegt sich Pokémon Let’s Go auf einem anständigen Niveau. Die Bildrate ist zu jeder Zeit flüssig, das neue HD-Gewand von Kanto steht dem Spiel hervorragend zu Gesicht und garniert wird das ganze schließlich durch niedliche Animationen und Zwischensequenzen. Für die akustische Untermalung hat man den Soundtrack von früher beibehalten, diesen allerdings orchestral ordentlich modernisiert und aufgemotzt.

Das neue Kanto und die Animationen der einzelnen Charaktere können sich stets sehen lassen.

Wiederum weniger schön sind die vorhandenen Steuerungsmöglichkeiten. Hier verzichtet Nintendo auf die Unterstützung des hauseigenen Pro Controllers und die des Joy-Con Grip. Stattdessen müsst ihr mit einem einzelnen Joy-Con, dem Handheld-Modus oder dem extra für das Spiel herausgebrachte Pokéball Plus-Controller, welcher ziemlich hochwertig erscheint und übrigens auch Mew enthält, vorlieb nehmen. Ziemlich cool: Ihr könnt im Pokéball Plus eines eurer Pokémon mit euch herumtragen, welches dann selbst beim entspannten Spaziergang zusätzliche Erfahrungspunkte sammelt.


Fazit: Award

Pokémon Let’s Go Evoli und Pokémon Let’s Go Pikachu sind alles in allem hervorragende Remakes, welche Veteranen in Erinnerungen schwelgen lassen. Aufgrund der zahlreichen Neuerungen werden allerdings auch Neulinge und jüngere Spieler relativ schnell mit den Taschenmonstern warm. Die aus Pokémon GO bekannte Fangmechanik funktioniert auch auf der Nintendo Switch hervorragend und wenn man sich erstmal auf diese einlässt, lässt sich auch das fehlende Schwächen des wilden Getiers verschmerzen. Zusätzlich dürft ihr jetzt das erste Mal im lokalen Koop durch das Land ziehen, tauscht und kämpft wieder online gegen Freunde oder verknüpft euch mit Pokémon GO um den Pokédex effektiv zu füllen.

Minuspunkte gibt es allerdings für die übermächtigen Starter, dem damit verbundenen für Serienfans einfach zu niedrigem Schwierigkeitsgrad und der fehlenden Kompatibilität der hauseigenen Eingabemöglichkeiten. Nichtsdestotrotz debütieren die beiden ersten echten Pokémon-Ableger auf der Nintendo Switch das Franchise würdig, allem voran wegen ihrer Zugänglichkeit, und schüren die Vorfreude auf eine mögliche Fortsetzung in der Johto-Region.


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