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Switch Tests

Paper Mario: The Origami King im Test

Unverhofft kommt oft! Nur wenige Wochen nach der offiziellen Enthüllung ist mit Paper Mario: The Origami King der neueste Ableger der beliebten Action-RPG-Reihe für die Nintendo Switch erschienen. Dabei knüpft der Titel an liebgewohnte Serientraditionen wie dem urkomischen Humor und dem unverwechselbaren Look an und vermischt diese mit einem neuen Kampfsystem und einer neuen Bedrohung für das Pilzkönigreich. Ob das Papier-Abenteuer rund um Mario und den neuen Origami König uns letztlich überzeugen konnte, verraten wir euch in folgendem Testbericht.

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Eine neue Gefahr für das Pilzkönigreich

Wenn man zwischen der Story und dem Design von Paper Mario: The Origami King eine Parallele  ziehen möchte, so kann man mit Sicherheit sagen, dass auch der Plot des neuesten Ablegers wohl so einfach ausfällt, dass man ihn auf ein Blatt Papier niederschreiben kann. Einmal mehr wird das Pilzkönigreich von einer dunklen Gefahr bedroht und wieder einmal liegt es an Paper Mario die missliche Situation auszubaden. Diesmal bekommt ihr es allerdings nicht mit den perfiden Plänen von Oberbösewicht Bowser zu tun, sondern werdet mit dem neuen Antihelden Olly konfrontiert. Olly ist seines Zeichens der Origami König und will das Papier-Reich von Mario unterwerfen. Hierfür falten er und seine Gefolgschaft die Bewohner des Pilzkönigreichs zu fiesen Origami Schergen, die sich uns auf unserem Abenteuer in den Weg stellen. Glücklicherweise bekommt Mario diesmal auch wieder tatkräftige Unterstützung in Form von Olivia zur Seite gestellt, die ihn mit Rat und Tat beisteht. Olivia stammt ebenfalls aus dem Origami-Reich und ist die Schwester von Olly. Gemeinsam mit Paper Mario will sie Olly von seinem Vorhaben abbringen und zusammen erleben die zwei ein abwechslungsreiches, teilweise herrlich komisches Abenteuer, dass euch gut und gern 30 Stunden an die Nintendo Switch fesseln wird.

Auch wenn die Story vermutlich nicht der Hauptgrund sein wird, weshalb ihr Paper Mario: The Origami King spielen werdet, so ist es mit Sicherheit die riesige und vor allem sehr liebevoll gestaltete Spielwelt mit ihren unglaublich sympathisch geschriebenen Charakteren, die einem teilweise richtig ans Herz wachsen. Serientypisch erwarten euch äußerst charmant geschriebene Dialoge mit viel Wortwitz, die das Manko einer fehlenden Sprachausgabe schnell vergessen machen. Immer wieder erwarten euch flotte Dialoge, die zum schmunzeln anregen und zeigen, dass sich die Bewohner des Pilzkönigreichs nicht immer ganz so ernst nehmen.

Paper Marios neuer Widersacher: Origami König Olly.
©Nintendo

Neue Wege Abseits des Rollenspielpfades

Die Paper Mario-Reihe hat unter den Nintendo-Fans einen durchaus hohen Stellenwert. Noch heute schwärmen viele in nostalgischen Gefühlen, wenn sie an den Gamecube-Ableger Paper Mario: Die Legende vom Äonentor zurückdenken. Diese nostalgischen Gefühle wurden der Reihe zuletzt allerdings immer wieder zum Verhängnis, denn auch mit Paper Mario: The Origami King lassen die Entwickler ihrer Kreativität freien Lauf und vermischen das traditionelle Gameplay mit neuen Einflüssen, wodurch sich das Abenteuer nicht als ein reinrassiges Rollenspiel präsentiert.     

Mario erkundet in Begleitung von Olivia eine große offene Spielwelt, die aus mehreren Themenbereichen besteht und zahlreiche Geheimnisse bereithält. Auch an Dungeons wurde gedacht, die nicht nur mit Gegnern vollgepackt sind, sondern auch die eine oder andere Kopfnuss für euch bereithalten. Schalter- Schiebe- und Geschicklichkeitsaufgaben stehen immer wieder auf dem Plan. Überhaupt ist der Puzzlecharakter im Spiel deutlich stärker ausgeprägt als jemals zuvor, doch dazu kommen wir später im Detail. Überall erwarten Mario kleinere Rätseleinlagen, die das Gameplay auflockern und zu einer sehr abwechslungsreichen Reise durch das Pilzkönigreich führen. Zusätzlich erwarten euch optionale Sammelaufgaben von Mini-Schätzen für die Galerie und das Aufspüren von versteckten Toads, die sich überall in der Spielwelt vor den Origami-Schergen versteckt haben. Der Mix aus Kämpfen, Suchaufgaben, Rätseln und Erkundungen in der Spielwelt funktioniert sehr gut und motiviert.

Gleichzeitig hat Paper Mario diesmal auch einen kleinen Beutel dabei, in dem er Papierschnipsel sammelt. Diese könnt ihr auf Knopfdruck in der Spielwelt verteilen und so beschädigte Wege und Objekte reparieren. Schnipfel erhaltet ihr unter anderem für zertrümmerte Objekte, besiegte Gegner und wenn ihr beispielsweise mit eurem Hammer gegen Bäume schlagt. 

Schicke Spielwelt & viel Abwechslung. Paper Mario: The Origami King kann nicht nur optisch überzeugen.
© Nintendo

Neue Einflüsse in den Kämpfen

Die größten Neuerungen bietet Paper Mario: The Origami King allerdings im Kampfsystem. Dieses wurde nun um Puzzle-Elemente ergänzt und bietet dadurch eine ganz neue Komponente. Trefft ihr in der Spielwelt auf einen Gegner wechselt das Spielgeschehen wie gewohnt in den Kampfbildschirm. Hier befindet sich Paper Mario im Zentrum einer ringförmigen Arena und wird von den Origami-Schergen angegriffen, die sich auf den vier Ringkreisen um Mario verteilen. Ziel ist es nun zunächst die Schergen so anzuordnen, dass Mario so viele Gegner wie möglich mit seinem Angriff trifft. Hierfür ist das Kampfgeschehen in zwei Phasen unterteilt. In der ersten Phase müsst ihr die Gegner unter Zeitdruck durch Drehungen und Verschiebungen der Ringscheiben bestmöglich anordnen. Dabei habt ihr allerdings auch nur ein begrenztes Kontingent an Zügen. Ordnet ihr die Schergen perfekt an, erhöht sich Marios Angriffskraft für die anschließende zweite Phase, die an vorangegangene Paper Mario-Spiele erinnert. Mittels Sprung-Angriff, Hammer, Items und Co. könnt ihr den Schergen nun einheizen und im bestmöglichen Fall vom Bildschirm fegen. Dabei ist wie gewohnt auch ein bisschen Timing gefragt, denn mit einem Knopfdruck zum richtigen Zeitpunkt könnt ihr Marios Angriffe immer noch ein bisschen perfektionieren und so mehr Schaden anrichten. Sind Marios Züge aufgebraucht, greifen die Schergen an, die allein zumeist schwach, in der Gruppe aber durchaus für mächtig Schaden sorgen können.

Vor allem zu Beginn wirken die Kämpfe trotz des neuen Konzeptes ziemlich monoton, da ihr die Schergen leicht anordnen und quasi im Nu beseitigen könnt. Hier nimmt der Schwierigkeitsgrad erst im Spielverlauf deutlich zu und konfrontiert euch mit der einen oder anderen Kopfnuss.

Neben den „normalen“ Kämpfen gegen die Schergen, trefft ihr auch auf größere Zwischen- und Endbosse in den einzelnen Spielwelten. Hier wird das Prinzip innerhalb der Kämpfe etwas umgekehrt, da dort der Boss in der Mitte der ringförmigen Arena ist und wir uns erst einen Weg zu ihm hinarbeiten müssen. Hier ist meist deutlich mehr Geschick und Überlegung gefragt, was der Abwechslung aber durchaus gut tut.

Darüber hinaus trefft ihr in der Spielwelt immer wieder auf größere Schergen, die ihr nicht in rundenbasierten Kämpfen besiegen müsst, sondern direkt in Echtzeit und Geschick sowie dem Einsatz eures Hammers in ihre Einzelteile zerlegt.

Neues Konzept in den Kämpfen: Hier müsst ihr eure Feinde für eure Angriffe anordnen.
©Nintendo

Das große ABER und mehr

Eine kleine Sache wird vielen Fans der Reihe allerdings dennoch negativ aufstoßen bei den Kämpfen. So fehlt Paper Mario: The Origami King der gesamte Rollenspielaspekt in Sachen Charakterentwicklung und Verbesserung. Soll heißen, dass ihr für absolvierte Kämpfe keine Erfahrungspunkte gibt und Mario somit auch nicht aufgelevelt werden kann. Verbesserungen erhaltet ihr durch neue Items und Upgrades, die ihr mit gesammelte Münzen erwerben könnt. Dadurch geht den Kämpfen etwas der Belohnungsaspekt verloren, da ihr viele Münzen auch während eurer Erkundungen in der Spielwelt ergattern könnt und wir uns vor allem zu Beginn häufig dabei erwischt haben, wie wir schwächeren Gegnern mit Absicht aus dem Weg gegangen sind.

Auch Marios neue „Fähigkeit“ seine Arme an bestimmten Punkten als Faltarme einzusetzen wirkt etwas aufgesetzt und eher gimmickhaft. So könnt ihr mit den Faltarmen Objekte verschieben und die Spielwelt untersuchen. Dabei kommt die Bewegungssteuerung zum Einsatz, die aber gerade im Handheldmodus ziemlich unpraktisch wirkt.

Wer über diese Makel hinwegsehen kann, bekommt mit Paper Mario: The Origami King ein sehr unterhaltsames Action-RPG spendiert, dass sich sehr humorvoll und abwechslungsreich präsentiert. Die Papieroptik mit ihrem Papplook sieht auf der Nintendo Switch einfach super aus und punktet mit niedlichen Effekten und variantenreichen Schauplätzen im Pilzkönigreich. Auch musikalisch kann das Abenteuer mit einigen bekannten Mario-Melodien auftrumpfen, die neu interpretiert wurden.

Da brennt das Papier förmlich. Die Präsentation ist gewohnt super.
©Nintendo

Fazit:

AwardPaper Mario: The Origami King ist ein gelungener neuer Ableger der beliebten Reihe. Das neue Abenteuer wandert auf innovativen Pfaden, lässt die Rollenspielwurzeln der Reihe dabei allerdings etwas außer Acht. Nichtsdestotrotz stimmt der Spielspaß dank einer liebevollen Spielwelt, toll geschriebenen Nebencharakteren und viel Abwechslung im Gameplay. Wer sich auf das neue Kampfsystem einlässt wird auch mit The Origami King eine Menge Freude haben. Euch erwartet hier eine sehr humorvolle Reise durch das Pilzkönigreich mit bekannten Gesichtern und einer Menge Liebe zum Detail. Wenn ihr mit Paper Mario: The Origami King kein reinrassiges Rollenspiel erwartet, solltet ihr keineswegs enttäuscht werden und bekommt obendrein eine astreine Präsentation samt eingängigen Soundtrack geboten.


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