Image default
PS4 Tests Xbox One

Onrush im Test

Ladies and Gentlemen: Onrush ist endlich da und das wohl innovativste Rennspiel der letzten Jahre geworden. Warum ihr dem Rennspiel-Shooter-Mix einen Besuch abstatten solltet, verraten wir euch in unserem Review!

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen


Onrush – Join the Stampede

Nachdem wir uns den neuesten Codemasters-Racer in der Beta bereits ausführlich angeschaut haben, steht das fertige Spiel endlich in den Läden. Dabei wirft euch Onrush ohne Umwege direkt ins Spielgeschehen. Schnell stellt ihr fest, dass Onrush kein klassisches Rennspiel, sondern etwas komplett neues darstellt. Onrush ist eigentlich gar kein Rennspiel! Vielmehr handelt es sich um einen coolen Mix aus Offroad-Racer und teambasierten Shooter. Klingt abgefahren? Das ist es auch. 

Darin kämpfen zwei Teams aus sechs Spielern um den Sieg. Im Codemasters-Titel gibt es keine Start- und Ziellinie. Es ist egal, ob ihr in Führung liegt oder überholt werdet. Es geht ums Teamplay und ausschließlich darum, das gegnerische Team zu dominieren. Daher erinnert Onrush deutlich mehr an ein Overwatch auf Rädern, als an einen klassischen Racer. 

Das Spielprinzip ist leicht zu erlernen, aber um auf den insgesamt 12 Strecken wirklich zu dominieren, müsst ihr als Team zusammenarbeiten.

Dieses ungewöhnliche Konzept geht vollends auf, denn Onrush hat zweifelsohne das Potential zum nächsten großen Multiplayer-Hit. Das Spielprinzip ist leicht zu erlernen, aber um auf den insgesamt 12 Strecken wirklich zu dominieren, müsst ihr als Team zusammenarbeiten, eure Aufgaben verteilen und eure Gegner dominieren. 

Onrush
Onrush ist halb Shooter, halb Racer und 100 % Spaß!

Zur Auswahl stehen euch insgesamt acht Fahrzeuge, davon zwei Bikes und vier Autos, die allesamt mit unterschiedlichen Fähigkeiten aufwarten und dabei an die Party eines Rollenspiels erinnern. So gibt es die obligatorischen Tanks, die viel Schaden einstecken oder die Supporter, die eure Teammates beispielsweise mit Boost versorgen. Alle Fahrzeuge spielen sich durch die einzigartigen Fähigkeiten enorm abwechslungsreich, auch das Balancing ist den Entwicklern hervorragend gelungen


Möge das Chaos regieren

Onrush ist schnell, adrenalingeladen und unglaublich chaotisch. Doch ohne gelungenes Gameplay und eine funktionierende Spielmechanik würde das innovative Spielkonzept keinen Spaß machen. Glücklicherweise bietet der Titel all das. Zusammen mit einer butterweichen Grafik mit konstanten 60 fps kommt in den actionreichen Rennen jede Menge Freude auf.

Alle Spielmodi in Onrush sind zielbasiert. Beispielsweise gilt es in Overdrive, Boost-Energie anzusammeln und so den Punkte-Zähler für euer Team zu erhöhen. Hinzu gesellen sich Varianten von „King of the Hill“ oder der coole Spielmodus Switch, der am ehesten an die Motorstorm-Rennspiele erinnert.

Das komplette Spielgerüst wirkt unglaublich gut durchdacht und nahezu perfekt ausbalanciert

Darin starten alle Spieler auf einem Motorrad und müssen ihre Gegner zerstören, woraufhin diese mit der nächsthöheren Fahrzeugklasse wieder ins Spielgeschehen eingreifen. Jeder Spieler hat drei Leben, gehen eurem Team die Leben aus, verliert ihr die Runde.

Selbstredend stecken die Bikes den wenigsten Schaden ein, bevor sie den Geist aufgeben, während die fetten Karossen wie der Titan ihre Gegner in Schutt und Asche legen. Das Ergebnis ist ein fesselnder und brachialer Kampf um die Herrschaft auf der Strecke. So verhält es es sich mit allen Spielmodi von Onrush. Das komplette Spielgerüst wirkt unglaublich gut durchdacht und nahezu perfekt ausbalanciert

Onrush
Der Titel bietet brachiale Action, die es absolut in sich hat

Das gilt natürlich auch für die Fähigkeiten der einzelnen Fahrzeuge. Während die Bikes nur wenig aushalten, verfügen sie über eine verheerende Spezialfähigkeit die den Gegnern den Boost klaut oder eine Feuerschneise auf der Strecke entfacht, die alles darin zerstört. Es dauert eine Weile, bis ihr euch mit den einzelnen Skills der Boliden vertraut gemacht habt. Zumal manche der Fahrzeuge auch in bestimmten Modi oder Situationen nützlich sind, in anderen Varianten aber komplett untergehen.  Auch hier ist das Wissen und Verständnis unabdingbar. 

Sammelt ihr Boost-Energie, füllt ihr damit eine Spezialleiste. Ist diese voll, dürft ihr den verheerenden RUSH entfesseln, der euch zehn Sekunden lang noch schneller voran treibt und eine besondere Fähigkeit aktiviert. Damit durch die Gegner zu pflügen und diese mit einem brachialen Takedown zu zerlegen, macht einfach nur Laune!


Es ist nicht alles gold…

Ja, Onrush ist ein hervorragender, motivierender und unglaublich spaßiger Multiplayer-Titel geworden, der euch lange vor das Gamepad fesseln wird. Dafür sorgen, neben dem gelungenen Gameplay, auch unzählige freischaltbare Items. Steigt ihr im Level auf, dürft ihr eine Loot-Box öffnen. Diese ist komplett kostenlos erhältlich und beinhaltet neue Skins für die Boliden, Fahrer oder neue Grabsteine, die ihr beim Ableben fallen lasst. 

Blöd nur, dass sich Codemasters für keine klare Linie beim Design entscheiden konnte. Hier ein paar bunte Aufkleber, dort ein rosanes Shirt oder ein pseudo-cooler Dance-Move. Das Level-System ist zwar in sich stimmig, doch großen Spaß macht die Sammelei leider nicht.

Onrush hat ein Problem in puncto Langzeitmotivation

Dadurch entfaltet der Titel die übliche Suchtspirale, die ihr bereits aus bekannten Shootern kennt. „Nur noch schnell ein Level-Up und dann bekomme ich hoffentlich coole neue Sachen.“ Doch Onrush hat ein Problem in puncto Langzeitmotivation. Zum Einen, weil die Auswahl an Spielmodi und Strecken äußerst begrenzt ist. Zum Anderen, weil der Solo-Modus ziemlich überschaubar ausgefallen ist. Klar: Der Umfang kann sich sehen lassen, euch stehen unzählige Events zur Wahl. Allerdings dient die Karriere eher als Tutorial für das eigentliche Spiel, zumal die KI-Gegner euch kaum vor eine Herausforderung stellen.

Onrush
Onrush lebt vom Multiplayer. Solisten werden enttäuscht sein

Immerhin: Online gibt es kaum etwas zu meckern. Das Matchmaking funktioniert hervorragend und die Verbindungsqualität ist exzellent, sodass die schnellen Partien eine Menge Spaß machen. Ranglistenspiele stehen derzeit noch nicht zur Verfügung, werden allerdings folgen.


Technisch eine Wucht 

Technisch hinterlässt Onrush zudem einen sehr guten Eindruck. Das Streckendesign ist den Entwicklern hervorragend gelungen. Mal seid ihr auf einem Golfplatz unterwegs, mal auf einem traumhaften Strand oder in einem malerischen Waldgebiet. Optisch präsentiert sich der Titel enorm abwechslungsreich und wartet zudem mit äußerst schicken Spezialeffekten auf. Wenn es anfängt zu schneien und ihr eure Gegner mit brutalen Ramm-Attacken in den nächsten Baum schiebt, entfesselt der Racer ein bombastisches Effektgewitter.

Onrush
Technisch sieht der Racer ziemlich beeindruckend aus

Und das (wahlweise) in konstanten 60 Bildern pro Sekunde oder mit einer höheren Auflösung. Wobei bei einem solchen, kompetitiven Rennspiel die Auflösung immer die bessere Wahl ist. So beeindruckend das Effektgewitter auch ausgefallen ist: Dabei blieb das Drumherum scheinbar auf der Strecke. Abseits der Piste erspäht ihr nur sehr wenige interessante Details.

Auch die Vertonung des Spiels ist sehr gut gelungen und punktet vor allem mit einem fetzigen Elektro-Soundtrack, der das Geschehen auf dem Bildschirm ordentlich anheizt. Fans von fetten Motorensounds werden mit Onrush allerdings nicht zufrieden sein, denn diese gehen im Getümmel und der hämmernden Beats schlicht unter.


Fazit:

AwardOnrush hat mir bereits in der Beta ausgesprochen gut gefallen, doch das finale Spiel hat mich absolut begeistert. Eine solch umfassende Revolution im Genre der Rennspiele gab es seit einigen Jahren nicht mehr. Was die ehemaligen Motorstorm-Macher hier aus dem Hut zaubern, ist absolut fantastisch. Der Adrenalinrausch, den die taktischen Team-Spiele hier entfesseln, sucht seinesgleichen. Wenn ich mit meinem Team über den Golfplatz heize, versuche die Sprungschanze zu treffen und dabei meinen Gegner von oben Bombe, ist das vor allem eines: Eine Mords-Gaudi!

Das Balancing ist Codemasters nahezu perfekt gelungen, alle Fahrzeuge spielen sich extrem unterschiedlich und es macht eine Menge Spaß, mit den einzelnen Fähigkeiten der Boliden zu experimentieren. Zumal das Ganze dabei auch noch bombastisch aussieht und dabei komplett flüssig über den Bildschirm flimmert. 

Solisten werden mit dem Spiel zwar nicht glücklich werden und auch die Langzeitmotivation hätte etwas besser ausfallen können, aber für ein paar schnelle, actiongeladene Runden zwischendurch gibt es für mich derzeit kaum etwas schöneres, als Onrush.


Related posts

Bus Simulator 21 im Test

Michael Höfler

Sommergewinnspiel 2022: Abenteuer in fernen Welten mit KoeiTecmo

Christian Ibe

Gang Beasts im Test

Lars Schulze