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Switch Tests

Never Alone Arctic Collection im Test

Never Alone ist bereits vor über acht Jahren unter anderem auf Xbox One, Nintendo Wii U und PlayStation 4 erschienen. Nun folgt mit Never Alone: Arctic Collection eine Portierung des Jump and Runs auf Nintendo Switch. Das Spiel versteht sich als Mix aus Jump andRun mit Knobel- und Geschicklichkeitseinlagen. Angetrieben wird das Konzept anhand vieler kultureller Einflüsse rund um den Stamm der Inupiat. Ob das Konzept auch noch heute auf der Hybridkonsole zünden kann, haben wir für euch herausgefunden.

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Abenteuer in der Eiswüste

In Never Alone schlüpft ihr in die Rolle des Mädchens Nuna, die von einem kleinen Polarfuchs begleitet wird. Gemeinsam begeben sich die beiden auf ein zweidimensionales Abenteuer voller Herausforderungen und Gefahren, die sie nur gemeinsam als Team meistern können. Passenderweise dürft ihr Never Alone daher optional auch komplett mit einem Partner spielen, wodurch der Teamaspekt noch mehr zum Tragen kommt. Dabei ist das Gameplay fast schon als Mittel zum Zweck zu sehen, denn den Entwicklern von NeverAlone geht es viel mehr darum etwas von den Traditionen und der Kultur der Inupiathinaus in die Welt zu tragen. Man kann das Projekt daher fast als Herzensprojekt sehen und das merkt man dem Spiel auch immer wieder an. Im Spielverlauf schaltet ihr historische Aufnahmen, Videos und Erzählungen rund um die Inupiat frei, die keinesfalls lehrerhaft und langatmig daherkommen, sondern tatsächlich einen Mehrwert bieten. Dadurch wird Spielspaß auf eine interessante Art und Weise mit historischem Kulturgut verknüpft. 

Doch kommen wir nun zum Spiel: Nuna wird direkt zu Beginn ihres Abenteuers mit den eisigen Gefahren ihrer Heimat konfrontiert. Ein nicht enden wollender Eissturm herrscht und zu allem Überfluss sind alle Bewohner ihres Heimatdorfes verschwunden. So erkunden wir in den folgenden Spielstunden die Eiswüsten des winterlichen Alaskas, erforschen Höhlensysteme, klettern über Eisschollen und müssen immer wieder kleinere Knobelaufgaben und Schieberätsel lösen. Dabei kann man als Solist einfach per Knopfdruck zwischen Nuna und ihrem vierbeinigen Begleiter hin und herwechseln. Neben einigen gemächlichen Passagen, wird der Puls hin und wieder auch durch mehr Action angetrieben. So müssen wir vor einem Eisbären weglaufen, Geröllklumpen ausweichen oder starken Winden trotzen.

Auf ihrer Reise treffen Nuna und ihr treuer Begleiter auf zahlreiche Sagengestalten derInupiat und tauchen ein in die faszinierende Naturkulisse aus Schnee und Eis. Sogar die magischen Polarlichter bekommt man im Spielverlauf zu sehen und kann durch den entspannten Schwierigkeitsgrad recht schnell abschalten und von einem stressigen Arbeitstag entspannen. Gekämpft wird in Never Alone nicht. Nuna muss sich ganz auf ihr Geschick und einen kleinen Greifhaken verlassen. Zudem verlassen wir uns auf die List und Unterstützung unseres Polarfuchses, der deutlich wendiger und dynamischer als Nunadaherkommt.

Never Alone stellt sich als ein angenehmes Spiel für den Feierabend oder einen entspannten Nachmittag an einem Wochenende dar. In gut drei bis vier Stunden könnt ihr den Titel durchspielen und dabei auch quasi alle Dinge freischalten, wodurch der Anreiz für einen zweiten Spieldurchlauf sehr gering ausfällt.


Zu zweit ist man besser dran

Never Alone lässt sich zwar auch komplett allein spielen, jedoch merkt man dem Titel recht deutlich an, dass er vorwiegend auf das kooperative Spiel zu zweit ausgelegt ist. Während ihr mit einem menschlichen Mitspieler quasi alle Rätsel und Hindernisse ohne Probleme meistern könnt, werden für Solisten einige Probleme des Spiels schneller deutlich. So reagiert die KI häufig sehr träge. Das hin- und herwechseln zwischen den beiden Protagonisten führt in hektischen Situationen immer mal wieder zum Bildschirmtod und obendrein gibt es einige fiese Trial and Error-Passagen, die auch mal für Frust sorgen können. Auch die leicht unpräzise Steuerung kann vor allem in den Sprungsequenzen mit Nuna durchaus für Unmut sorgen und zeigen, dass dem Titel ein bisschen Feinschliff gut getan hätte.

In Sachen Präsentation gibt es sowohl Sonnen- als auch Schattenseiten. Ein besonderes Lob verdient die die Erzählweise der Geschichte. Hier kommt ein Inupiat als Erzähler zum Einsatz, der für Atmosphäre und Flair sorgt. Auch das Design der Charaktere durchaus gelungen. Etwas unspektakulär ist auf der anderen Seite die Spielwelt. Sicherlich bieten Eislandschaften nicht immer die große optische Vielfalt. Ein bisschen mehr Abwechslung und schickere Effekte wären aber mit Sicherheit möglich gewesen.


Fazit:

Never Alone ist ein Spiel, welches nicht ganz so einfach zu bewerten ist. Auf der einen Seite merkt man dem Titel an, dass die Entwickler einiges an Herzblut investiert haben, während auf der anderen Seite einige Gameplayentscheidungen und technische Schnitzer für etwas Frust sorgen. Zudem ist der Titel mit einer Spielzeit von drei Stunden kein Umfangsmonster und mit etwa 15 Euro doch vergleichsweise teuer. Wenn ihr allerdings nach einem Koop-Titel für eine entspannte Partie sucht und obendrein Interesse an fremden Kulturen hegt, dann könnte Never Alone ein sehr lohnenswerter Downloadtitel auf Nintendo Switch sein. Euch erwartet eine unterhaltsame Reise durch eine einsameEiswelt, die allerdings nicht ihr gesamtes Potenzial entfalten kann.


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