Der renommierte Anime/Manga My Hero Academia erfreut sich selbst hierzulande großer Beliebtheit. Verbucht die Serie doch bereits in Japan satte drei Staffeln und möchte zudem mit einer Anime- und Realverfilmung auch zukünftig noch ihre Zuschauer unterhalten. Jetzt soll mit My Hero One’s Justice von Bandai Namco Entertainment auch eine Videospieladaption auf den hiesigen Spielekonsolen erscheinen. Ob das Beat ‚em up an diesen Erfolg anknüpfen kann, klären wir mit unserem nachstehenden Testbericht!
My Hero One’s Justice: Das Kind ohne Macke!

In der Welt von My Hero Acedemia dreht sich alles um Superhelden und Superschurken. Die meisten Menschen werden demnach mit Superkräften, den sogenannten Macken, geboren. Jeder erhält dabei andere Kräfte, welche für Gutes, wie auch Böses genutzt und außerdem an speziellen Schulen gefördert werden. Dadurch entsteht ein Gleichgewicht und es werden ständig Kämpfe zwischen Helden und Schurken ausgetragen.
My Hero One’s Justice erzählt die Geschichte des Anime My hero academia.
Doch dann gibt es da noch die 20 % der Menschheit, welche komplett ohne Macken, quasi makellos, geboren werden. Und genau dieses Schicksal trifft den Mittelschüler Izuku Midoriya, welcher sowohl im Videospiel, als auch in der Serienvorlage als Protagonist fungiert. Gerade dem, der sich nichts sehnlicher wünscht, als an der Helden-Oberschule U.A. High School zu lernen. Obgleich der Tatsache, dass er keine Macke geerbt hat, bekommt der junge Schüler aufgrund eines ungewöhnlichen Zwischenfalls dennoch die Chance auf die begehrte Schule zu gehen.
Anime zum selber Spielen…fast!

Während Izuku nämlich ein anderes Kind, trotz Defizit, vor einem Schurken beschützt, ist es niemand geringeres als All Might – der bekannteste aller Superhelden – der ihnen zur Hilfe eilt und unserem Hauptcharakter sogar seine Kraft verleiht. Natürlich nicht ohne Grund, denn jeder, der durch All Might geprägt wurde, sorgt unweigerlich dafür, dass der freundliche Geber ebenfalls an Stärke gewinnt. Jedenfalls erfreut sich unser Schüler schließlich enormer körperlicher Kraft, kann diese jedoch zunächst kaum kontrollieren. Schlussfolgernd aus den Ereignissen geht er schließlich an die oben genannte Helden-Schule und genau hier beginnt die Handlung von My Hero One’s Justice.
Das Kind ohne Macke in der Hauptrolle.
Oberflächlich betrachtet spielt ihr also die Handlung des Animes nach. Kenner werden allerdings bemerken, dass My Hero One’s Justice dennoch die ein oder andere Überraschung parat hält. So gibt es im Spiel selber sogenannte „Filler“, welche es im Original eben nicht gibt. Kämpfe in dem Fall, welche im Anime nicht vorkommen und ein paar Hintergrundinformationen preisgeben. Ziemlich cool ist auch, dass euch nach dem Abschluss der ersten Handlung noch ein zweites deutlich düstereres Kapitel erwartet. In der zweiten Kampagne schlüpft ihr nämlich in die Rolle des Schurken. Trotzdem fällt die Spielzeit der Geschichten sehr überschaubar und hätte ruhig etwas länger beschäftigen können.
Eindrucksvolle Macken

Vom Kampfsystem ähnelt My Hero One’s Justice stark anderen Anime-Prüglern wie Jump Force oder Naruto Ultimate Ninja Storm. Genretypisch verkettet ihr verschiedene Schläge und Tritte oder greift auf die außergewöhnlichen Macken der Charaktere zurück. So setzt Hauptcharakter Izuka beispielsweise auf seine überdurchschnittliche Physis, während Shoto Todoroki seine Gegner mit Feuer- und Eisangriffe ordentlich ins Schwitzen bringt. Außerdem werdet ihr von zwei Helfer-Charakteren begleitet, welche euch per Knopfdruck mit einer Aktion unterstützen.
Die Spezialattacken der Figuren sind allesamt eindrucksvoll animiert.
Zusätzlich führt ihr durch das Auffüllen der Plus Ultra-Leiste besonders starke und spektuläre Plus Ultra-Angriffe aus. Diese Leiste, unterhalb der Lebensanzeige, unterteilt sich in drei Stufen. Jedes Mal, wenn die Leiste gefüllt wird, erhöht sich die angezeigte Stufe, bis sie maximal dreimal gefüllt wurde. Je höher die Zahl, desto mächtiger der darauffolgende Angriff. Während der Stufe Eins-Angriff noch relativ überschaubar ausfällt, sind Angriffe ab dem zweiten Level schon deutlich verheerender und zudem noch fulminant in Szene gesetzt. Beim EX Plus Ultra (dem Erreichen der dritten Stufe) gehen dann alle Lichter für euren Gegner aus. Dieser Angriff halbiert die Lebensleiste eures Gegenübers mit nur einem Angriff.
Vereinfachte Kampfsteuerung für Anfänger

Defensiv stehen euch neben dem standardmäßigen Blocken, auch noch die Möglichkeit zur Verfügung per Sprint/Dash auszuweichen oder einen aufladbaren Gegenangriff einzusetzen. Letzterer lässt sich per Halten der entsprechenden Taste aufladen und wird selbst von Angriffe des Gegners nicht unterbrochen. Dadurch unterbrecht ihr beispielsweise Schlag-Combos des Gegenspielers oder betäubt ihn für einen kurzen Moment. Alles in allem ist das Kampfsystem recht facettenreich.
Einsteiger freuen sich über die vereinfachte steuerung.
Wenn ihr Beat ‚em ups nicht so bewandert seid oder einfach die beeindruckenden Angriffe ohne großen Aufwand genießen wollt, könnt ihr in den „Einfachen Modus“ umschalten. In diesem reicht es eine einzige Taste zu drücken und das Spiel übernimmt dann ganz von selbst das Kombinieren der einzelnen Attacken. Zerstörbare Objekte warten übrigens ebenfalls auf euch, wirkliche Szenenwechsel sucht man hier allerdings vergebens.
Weitere Spielmodi

Fernab davon bietet My Hero One’s Justice einen gewaltigen Umfang für das Genre. Neben dem Story- und Online-Modus, erwarten euch nämlich noch genretypische Spielmodi wie ein lokaler Mehrspieler oder dem Trainings- und Arcade-Modus. Beim letzteren gilt es in bester Tekken-Manier gegen sechs aufeinanderfolgende Gegner zu bestehen.
Der Missions-modus ist eine echte alternative zur kampagne.
Besonders hervorheben wollen wir allerdings den Missions-Modus, welcher sich neben der durchaus spannenden Geschichte, als weiteres Herzstück des Spiels entpuppt. Zu Anfang wählt ihr drei Charaktere aus und entscheidet euch für eine Karte. Auf dieser Karte befinden verschiedene Missionen, welche ihr nach und nach abarbeitet. Das Besondere: Eure Kämpfer regenerieren sich zwischen den Kämpfen nicht. Anders gesagt müsst ihr zum Beispiel, wenn ihr einen Kampf mit 30 % Leben überlebt habt, auch weiterhin mit diesen 30 % auskommen. Vor allem im Bezug auf den immer steigenden Schwierigkeitsgrad kann das durchaus eine Herausforderung darstellen.
Essen rettet euer Leben

Um dem ganzen allerdings etwas entgegenzuwirken, dürft ihr erspielte Punkte (GP) benutzen, um euch nach einem Kampf mit Nahrungsmittel zu heilen. Die Kehrseite: Ihr braucht diese Punkte auf der anderen Seite allerdings auch, um ein Level am Ende mit Bestleistung abschließen zu können. Wie man es dreht und wendet, euer Ziel sollte es stets sein so wenig Treffer wie möglich zu kassieren, damit ihr demgegenüber eure GP nicht für Essen verschwendet.
gp sind auf verschiedene art und weise nutzbar.
Habt ihr Missionen abgeschlossen, werdet ihr mit Geld oder Items belohnt. Auch steigen eure drei ausgewählten Kämpfer mit der Hilfe von Erfahrungspunkte auf, sodass sie auf den schwierigeren Ebenen mithalten können. Das gewonnene Geld könnt ihr gegen weitere Items austauschen, welche ihr dann wiederum dafür verwendet, um das Aussehen eures Helden anzupassen. Das heißt, dass ihr die Outfits eurer Charaktere verändert oder sie mit Accessoires wie Brillen ausstattet. Außerdem dürft ihr eure Profilkarte mit Stickern, Titeln oder Emblemen verschönern.
Desweiteren sind Charaktermodelle, Videosequenzen oder Grafiken in einer Galerie anschaubar. Ebenso lassen sich auch die einzelnen Stimmen und die unterschiedlichen Musikstücke des Soundtracks anhören.
Technisch ohne Macke

Was soll man sagen? Technisch gibt es eigentlich keine Macken. Das Spiel läuft auf der PlayStation 4 zu jeder Zeit flüssig, die Animationen sind grandios und der charmante Comic-Look, wie auch die großartigen Effekte stehen dem Titel unglaublich gut zu Gesicht. Wenngleich die Vielfalt der Musikstücke ein wenig mau ausfällt, untermalen diese die jeweiligen Situationen dennoch stimmig. Hinzukommt das Treffer-Feedback, welches die Wuchtigkeit der Schläge und Macken glaubhaft übermittelt. Der Prügler bietet neben den herausragenden original japanischen Sprechern, auch noch deutsche Bildschirmtexte.
Fazit:
My Hero One’s Justice dürfte jedes Fanherz von My Hero Academia höher schlagen lassen. Sei es die grandiose Story des Anime, das facettenreiche Kampfsystem, die authentischen Charaktere der Vorlage oder die eindrucksvollen Attacken und Macken der Akteure. Bezogen auf Optik und Gameplay bringt der Prügler so ziemlich alles mit sich, was man von einem guten Anime-Beat ‚em up erwartet. Lediglich die Story hätte an für sich etwas länger sein können und auch der Soundtrack darf in der Zukunft ruhig abwechslungsreicher ausfallen.
Abschließend kann gesagt sein, dass Anime-Fans mit My Hero One’s Justice auf jeden Fall voll auf ihre Kosten kommen, doch auch Kampfspiel-Fans sollten mindestens ein Auge auf das Beat ‚em up werfen.
- Wenn ihr von Anime-Spielen nicht genug bekommen könnt:
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