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Switch Tests

Metro Redux für Nintendo Switch im Testbericht

Die Nintendo Switch erweist sich in den letzten Monaten mehr und mehr als Portierungsmeister. Eine Vielzahl hochkarätiger Dritthersteller-Spiele der letzten Jahre finden nun ihren Weg auf die erfolgreiche Hybrid-Konsole. Ein aktuelles Beispiel ist Metro Redux aus dem Hause Deep Silver. Die Shooter-Sammlung ist bereits seit geraumer Zeit für die Systeme von Sony und Microsoft erhältlich und wurde jetzt auf die Nintendo-Konsole portiert. Metro Redux umfasst mit Metro 2033 und Metro Last Light direkt zwei umfangreiche Shooter-Erfahrungen, denen wir in unserem Testbericht auf den Zahn gefühlt haben. Wie die technische und inhaltliche Umsetzung der Spiele ausgefallen ist, verraten wir euch in folgendem Testbericht. 

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Komplettpaket für die Hosentasche

Es ist schon erstaunlich was (fähige) Entwickler in letzter Zeit aus der Nintendo Switch alles herauskitzeln. Sei es der gelungene Port von The Witcher 3: Wild Hunt, Dragon Quest XI S oder nun die Umsetzung der beiden Metro-Shooter. Deep Silver hat hier mit den beiden atmosphärischen Shootern ein tolles Paket geschnürt, welches in beeindruckender Form auf die Nintendo Switch portiert wurde. Sicherlich ist Metro 2033 bereits gut zehn Jahre alt. Doch sieht das Spiel noch immer sehr gut aus und kann vor allem im Handheldmodus beeindrucken. Gleiches gilt für Metro Last Light, welches ebenso mit schicken Umgebungen und tollen Effekten punkten kann. Beide Spiele laufen im Dock bei 1080p und im Handheldmodus bei respektablen 720p jeweils konstant mit 30 Bildern pro Sekunde. Beide Titel spielen sich sowohl am TV als auch im Hosentaschenformat gut, wobei die Steuerung einen kleinen Ticken angenehmer mit dem Nintendo Switch Pro Controller ausfällt. Die beiden Sticks der Joy-Con wirken beim Zielen leicht ungenau, was jetzt aber kein großer Negativpunkt ist, da man sich an diesen Umstand schnell gewöhnt. Auffällig sind zudem die recht langen Ladezeiten beim Wechsel der Umgebungen.

Eine Besonderheit bei der Veröffentlichung von Metro Redux stellt übrigens die Möglichkeit dar, dass ihr die beiden Titel Metro 2033 und Metro Last Light auf Wunsch auch separat voneinander im Nintendo eShop erwerben könnt. Die Handelsversion von Metro Redux enthält hingegen beide Spiele, die komplett auf der Spielekarte sind – vorbildlich und mittlerweile schon eine echte Seltenheit! 

Was viele zudem gar nicht wissen: Die Metro-Shooter bauen auf einer russischen Roman-Reihe auf, deren Bücher ihr allerdings nicht gelesen haben müsst, um die Story der Spiele zu verstehen. Diese wird im Übrigen auch auf der Nintendo Switch mit einer sehr gelungenen deutschen Synchronisation erzählt und untermauert nochmals die sehr dichte und düstere Atmosphäre beider Spiele. Allerdings ist auch auf der Nintendo Switch die Tonabmischung etwas fehlerhaft. So hört ihr Gespräche von weitentfernten Charakteren teilweise lauter als die von vor euch stehenden Protagonisten – dieses Problem bestand schon auf den anderen Konsolen und wird vermutlich auch nicht mehr behoben. Dreh- und Angelpunkt der Titel ist die Moskauer U-Bahn inmitten eines nuklearen Winters. Die Menschheit steht inmitten des post-apokalyptischen Szenarios am Abgrund und die letzten Überlebenden führen ein verzweifeltes Dasein in dem weitläufigen Metronetz der Hauptstadt Russlands. Die größten Gefahren stellen in den Spielen aber nicht unbedingt die radioaktiv verstrahlten Bereiche der Spielwelt, sondern vielmehr die Monster und Personen dar, die ihr auf eurem Weg antrefft. 

Manchmal wagt ihr euch an die Oberfläche von Moskau.
© Deep Silver

Action, Horror und ein klein bisschen Taktik

Metro Redux ermöglicht euch gewisse spielerische Freiheiten, wie ihr euer Abenteuer angeht. So ist es an vielen Stellen möglich direkten Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen, sich im Dunkeln an Gegner heranzupirschen und diese beispielsweise mittels Rohrzange niederzuschlagen oder mit Wurfmessern aus der Distanz auszuschalten anstatt wertvolle „Mun“ zu verballern. Diese ist in Metro Redux Mangelware und gliedert sich in normale Munition oder durchschlagskräftige „Militärmun“. Während eurer Erkundungen in der Metro dürft ihr bis zu drei Waffen mit euch mitführen. Besiegte Gegner sollten daher immer nach hinterlassener Munition oder alternativen Schießeisen untersucht werden. Gleichzeitig könnt ihr eure Waffen auch an geeigneter Stelle verbessern.

Als besonderes Extra verfügt die Nintendo Switch-Version zudem über eine Bewegungssteuerung, die ihr in den Optionen aktivieren könnt. Diese funktioniert ausgesprochen gut und ermöglicht ein präzises Anvisieren über Kimme und Korn. Eure Erkundungen in der Metro und an der radioaktiv verstrahlten Oberfläche konfrontieren euch immer wieder mit neuen Gefahren. Neben Faschisten und Söldnern trefft ihr auf Monster und andere Mutanten, die euch nach dem Leben trachten. Dennoch steht das Ballern nicht immer an der Tagesordnung. Actionreiche Sequenzen wechseln sich in einem guten Maß mit ruhigeren Erkundungen und Horrorsequenzen ab. Die Story wird spannend und überzeugend erzählt. Dabei trägt auch das gelungene Leveldesign viel zur beklemmenden Atmosphäre beider Spiele bei. 

Ein etwas zweischneidiges Schwert ist die KI eurer Widersacher. Teilweise formieren sie sich clever und versuchen euch in die Mangel zu nehmen, während andere Zeitgenossen fröhlich aus der Deckung springen oder euch den Rücken zudrehen und so schnelles Kanonenfutter werden. Metro Redux sollte euch trotz der manchmal etwas seichten KI gut und gerne mit beiden Spielen über zwanzig Stunden an die Konsole fesseln. Obendrein bietet Metro Redux auch alle erschienenen DLC-Inhalte, die für Metro 2033 und Metro Last Light erschienen sind. Auch diese Inhalte befinden sich direkt auf der Cartridge.

Leider sind einige Passagen in der Metro sehr düster ausgefallen, wodurch der Überblick verloren geht.
© Deep Silver

Beeindruckende Portierung

Technisch wissen sowohl Metro 2033 als auch Metro Last Light auf der Switch zu überzeugen. Es ist schon eindrucksvoll die beiden Titel im Handheldmodus zu spielen, die bis auf einzelne Ausnahmesituationen stets sehr flüssig laufen.Einziger Negativpunkt, der uns immer wieder aufgefallen ist, stellt die kaum vorhandene Helligkeit im Spiel dar. Gerade in den Tunnelsystemen fällt es häufig sehr schwer etwas zu erkennen, sodass man sprichwörtlich im Dunkeln tappt. Eine spielinterne Helligkeitsreglung gibt es leider nicht, wodurch es wirklich schwer fällt die beiden Abenteuer bei Tageslicht im Handheldmodus zu spielen. 

Aufgrund der teils sehr dichten Atmosphäre und Schockmomente würdet ihr euch aber vermutlich teilweise Wünschen, die Shooter lieber am Tag zu spielen. Damit wären wir auch bei dem Altersaspekt. Sowohl Metro 2033 als auch Metro Last Light sind Spiele, die nicht in Kinderhände gehören. Dank der düsteren Atmosphäre und des guten Mixes aus Action und Horror, sind beide Spiele gut gealtert und können auch noch heute begeistern. Wenn ihr also die Originale noch nicht kennt, ist dies eine perfekte Möglichkeit in die Metro-Reihe einzutauchen.

Technisch kann Metro Redux auf der Nintendo Switch überzeugen.
© Deep Silver

Fazit: Metro Redux für Nintendo Switch

AwardDeep Silver und 4A Games liefern mit Metro Redux eine beeindruckende Shooter-Collection für die Nintendo Switch ab, die sowohl technisch als auch spielerisch überzeugen kann. Die Atmosphäre weiß auch auf dem kleinen Bildschirm zu überzeugen, auch wenn die eingeschränkte Helligkeit hin und wieder bei der Orientierung Probleme bereitet. Metro 2033 und Metro Last Light stellen auch viele Jahre nach ihrer ursprünglichen Veröffentlichung eine spielenswerte Shootererfahrung dar, die mit einem gelungenen Mix aus Action und Horror sowie einer stimmigen Spielwelt beeindruckt. Besonders lobenswert ist die Handelsversion von Metro Redux. Diese umfasst beide Spiele und Zusatzinhalte, sodass keine weiteren Downloads nötig sind. Davon könnten sich einige andere Entwickler durchaus eine Scheibe abschneiden. Wer Metro Redux noch nicht gespielt hat, sollte mit der Switch-Version zugreifen, hier erwartet euch einer der bis dato besten Shooter auf der Hybrid-Konsole. 


Deep Silver hat uns mit einer Testversion des Titels zur Erstellung dieses Berichtes ausgestattet. 

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