Image default
Switch Tests

Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: Tokyo 2020 im Test

Mario & Sonic sind zurück! Nachdem das ikonische Gespann die Winterolympiade 2018 ausgelassen hat, bereiten sich die beiden nun auf die Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokyo vor. Passend dazu veröffentlichen SEGA und Nintendo das offizielle Spiel zum Sportevent, bei dem ihr in kunterbunten Minispielen auf Medaillenjagd gehen dürft. Ob das Gespann die kreative Auszeit für neue Ideen genutzt hat oder der Titel am Siegerpodest vorbeischrammt verraten wir euch in unserem Testbericht zu Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: Tokyo 2020.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Back to the Roots – Tokyo 64′

Am grundlegenden Spielprinzip hat sich auch in der 2020er-Variante der Mario & Sonic-Olympiade nichts verändert. In über 20 Sportarten, die  in Form von Minispielen präsentiert werden, treten wir mit Mario, Sonic und ihren Freunden zu schweißtreibenden Wettkämpfen an. Dabei ist es das Ziel, unser Geschick an den Tasten beziehungsweise den Joy-Cons zu beweisen. 

Im Hauptmenü der Minispielsammlung angekommen entdecken wir auch direkt den Story-Modus des Spiels mit dem Namen „Tokyo 64„. Dieser stellt zugleich auch das Highlight von Mario  & Sonic bei den Olympischen Spielen: Tokyo 2020 dar. Zu Beginn werden Sonic und Mario von ihren Erzfeinden Dr. Eggman und Bowser in einen Hinterhalt gelockt und landen mitsamt ihrer Widersacher inmitten einer Retro-Videospielkonsole, in der sie sich bei den Olympischen Sommerspielen von 1964 ebenfalls in Tokyo beweisen müssen. Das Ganze wird dann auch noch in einer coolen Retro-Optik präsentiert. Zwischen den Minispielen erkundet ihr sowohl die Sportstätten aus dem Jahr 1964 und 2020 und dürft mit anderen NPC’s interagieren. Ein wenig erinnert uns das Gameplay hier sogar an ein Adventure, auch wenn die spielerische Freiheit nicht ganz so groß ausfällt, wie wir es uns eventuell gewünscht hätten. 

Nichtsdestotrotz fühlt sich der Kampagnenmodus nach einem etwas innovativeren Schritt an, um die merklich stagnierende Reihe voranzubringen. Tatsächlich kann die Kampagne Solisten zumindest für einige Spielstunden an die Controller fesseln. Die Geschichte hinter der Kampagne verliert ihr vermutlich dennoch schnell aus den Augen, weil diese einfach unglaublich vorhersehbar und unspektakulär daherkommt. Motivation erfahrt ihr hingegen durch immer neue Charaktere, die ihr auf eurem Weg trefft und freischaltet. Ebenso machen natürlich auch die kurzweiligen Minispiel-Events zumeist ziemlich viel Spaß. Darüber hinaus wird auch etwas Hintergrundwissen rund um die Olympischen Spiele und die jeweiligen Spielstätten vermittelt, wodurch ein schöner Mehrwert für die Fans geschaffen wird.

Jetzt dürfen unsere Helden auch in Retro-Optik sporteln! ©SEGA

Zwischen Muskelkraft und Geschick – Die Disziplinen 

Wie schon in den zahlreichen Vorgängerspielen stellen die unterschiedlichen Disziplinen das Herzstück von Mario & Sonic dar. Die Disziplinen präsentieren sich in Form von kurzweiligen Minispielen, die zumeist auf Geschick und schnelle Reaktionsfähigkeiten setzen. Dabei gibt euch das Spiel die Möglichkeit die „modernen“ Disziplinen sowohl mit einer Bewegungssteuerung als auch mit einer Button-Steuerung zu spielen. Letztere funktioniert in den meisten Fällen präziser. Allerdings muss man auch betonen, dass einige Wettkämpfe eine wirklich gut umgesetzte Bewegungssteuerung bieten wie beispielsweise das Bogenschießen. Diesmal kommt auch die HD-Vibration zum Einsatz, die sich allerdings auch nur in einigen Disziplinen bemerkbar macht. 

Auch sonst macht die Bewegungssteuerung nicht immer den besten Eindruck. Obwohl es technisch mit den Joy-Cons möglich ist eine weitgehende eins-zu-eins Steuerung zu simulieren, bleibt diese Hoffnung unerfüllt und das obwohl bereits auf der Nintendo Wii einige Spiele dank Wii Motion Plus dieses Spielerlebnis anboten. Die klassischen Disziplinen werden im übrigen komplett ohne den Einsatz von Steuerungsmechanismen gesteuert und setzen wie in guten alten Zeiten auf „Button-Mashing“.

Ob Mario auch auf dem Skateboard eine gute Figur abgibt? ©SEGA

Altbekannt und vertraut

Doch nun wollen wir noch ein paar Worte zu den Disziplinen verlieren. Mit Tischtennis, Fußball oder auch dem 100 Meter-Lauf haben es viele „altbekannte“ Sportarten in die neue Olympiade geschafft. Neu dabei sind in diesem Jahr Karate, Sportklettern, Surfen und Skateboarding. Alle Sportarten wurden solide umgesetzt, wobei das Sportklettern etwas aus den vier Neulingen herausstechen konnte, da euch hier ein etwas individuelleres Gameplay erwartet, dass durchaus motivieren kann. 

Mit von der Partie sind auch in Tokyo 2020 die sogenannten Traumdisziplinen. Hier treten Mario, Sonic und ihre Freunde in aufgepeppten Disziplinen an, die Spielelemente der jeweiligen Videospielreihen beinhalten. Allerdings bekommt man diesmal den Eindruck, dass den Entwicklern etwas die Liebe zum Detail abhanden gekommen ist und die Minigames einfach uninspiriert wirken. Eigentlich schon fast eine Schande, da SEGA und Nintendo mit ihren Helden so ein großes Potenzial besitzen, sich die einzelnen Disziplinen aber nie weiterentwickeln oder an Innovationsarmut leiden.


Wenige Spielmodi & Enttäuschender Multiplayer

Abseits des genannten Storymodus hat Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: Tokyo 2020 leider nicht wirklich viel zu bieten. Dieser Umstand ist besonders für Mehrspielerfreunde sehr enttäuschend. Immerhin gibt es diesmal einen Online-Mehspielermodus für bis zu acht Teilnehmer, doch wirklich motivieren kann dieser leider nicht. Hier könnt ihr lediglich einzelne Disziplinen gegen eure Mitspieler bestreiten. Turniere sind sowohl online als auch offline nicht im Mehrspielermodus verfügbar – eine echte Enttäuschung! 

Auch bei der Präsentation und dem Wiederspielwert wäre so viel mehr möglich gewesen. Mario & Sonic 2020 sieht sicherlich nicht schlecht aus und auch der Retro-Modus besitzt seinen Charme, dennoch wirken viele Animationen der Protagonisten etwas abgehakt und man wird das Gefühl nicht los, dass die Entwickler nicht wirklich mit viel Herzblut bei der Sache waren. 

Der Wiederspielwert ist ebenso fast nicht existent, da dem Titel neben dem Storymodus die Spielmodi ausgehen und selbst der Mehrspielermodus kaum motivieren kann. Selbst freispielbare Extras wie in den Vorgängern müsst ihr in der diesjährigen Spielversion mit der Lupe suchen.

Das Klettern ist eine der gelungenen neuen Disziplinen! ©SEGA

Fazit:

Wenn man ehrlich ist, dann stellt Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: Tokyo 2020 eine kleine Enttäuschung dar. Die beiden Titelhelden bekommen hier nicht die Qualität spendiert, die ihre Namen verdienen, sodass unterm Strich eine solide Minispielsammlung ohne großen Wiederspielwert stehen bleibt. Gute Ansätze bietet diesmal der Story-Modus der unterhalten kann und dank der Retro-Optik auch optisch für Akzente sorgt. Spielerisch wäre allerdings so viel mehr möglich gewesen und der Mehrspielermodus ist aufgrund fehlender Turnier-Optionen recht ernüchternd. Beinharte Fans können dennoch einen Blick riskieren oder zumindest die kostenlose Demo aus dem eShop ausprobieren. Wer allerdings nur nach einer neuen Minispiel-Sammlung sucht, wird vermutlich mit Super Mario Party glücklicher werden.


Vielen Dank an Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters für die Erstellung dieses Berichtes.

Related posts

Harveys Neue Augen (Nintendo Switch) im Test

Christian Ibe

Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin im Test

Lars Schulze

Splatoon 3 im Testbericht

Christian Ibe