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Switch Tests

Mario Kart Live: Home Circuit im Test

Nintendo probiert immer wieder neue Ideen und hat sich für ihr neuestes AR-Experiment gleich mal eine der stärksten hauseigenen Marken mit Mario Kart geschnappt. Entstanden ist daraus mit Mario Kart Live: Home Circuit ein spannendes Spin-Off der Funracer-Reihe, der den Rennspielspaß direkt in euer Wohnzimmer bringt. Ob das Konzept den Turbopilz zünden kann, verraten wir in folgendem Testbericht.

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Mit Mario durch das Wohnzimmer 

AR-Games werden immer beliebter und laden für ausgefallene Experimente ein. Mit Mario Kart Live: Home Circuit wagt Nintendo den Spagat aus AR-Gaming in Verbindung mit einer Live-Übertragung des Geschehens an die Nintendo Switch. Schnell wird klar, dass dieses Konzept viel Potenzial für Spielspaß bietet.

Im Lieferumfang von Mario Kart Live: Home Circuit befindet sich wahlweise ein ferngesteuertes Kart mit Mario oder mit seinem Bruder Luigi. Das Kart ist schick designt und beherbergt eine integrierte Kamera, die das Spielgeschehen einfängt und an eure Nintendo Switch übermittelt. Zusätzlich erhaltet ihr ein USB-C-Kabel, um das Kart aufzuladen und sechs Kartonbögen (vier Tore und zwei Richtungsweiser). Eine Softwarekarte liegt nicht bei, da das Spiel kostenfrei aus dem Nintendo eShop geladen werden kann. Weitere Karts kann man separat von dem Spielbundle leider nicht kaufen.

Eine neue Perspektive: Mario Kart Live bringt euch auf den Kartsitz.
© Nintendo

Aufbau der Rennstrecke 

Habt ihr die Software auf eure Nintendo Switch geladen und das Kart aufgeladen, kann es dann so langsam auch ans Eingemachte gehen. Über eine Pairing-Funktion scannt ihr einen QR-Code mit der Kamera des Karts ein und stellt somit eine Verbindung zu eurer Nintendo Switch her. Um erstmal durch euer Wohnzimmer Düsen zu können, müsst ihr die vier beiliegenden Streckentore aufbauen und verteilen. Der Aufbau ist kinderleicht und die Karton-Tore recht stabil, sodass sie auch mehrere Auf- und Abbauten gut überstehen sollten. Ihr könnt beispielsweise auch Bücher dazu nutzen, um die Tore zu beschweren, sodass diese bei Crashs nicht verschoben werden. Sind die Tore verteilt, geht es an das Pistendesign. Mit eurem Kart fahrt ihr die Tore in eurem Zimmer ab und legt so das Layout fest. Wichtig ist nur, dass ihr die Tore in der richtigen Reihenfolge durchfahrt. Überdies lassen sich reale Elemente nutzen, um die Streckenbegrenzung auszugestalten. Auf Wunsch könnt ihr über die Nintendo-Webseite auch spezielle Banden ausdrucken und diese dann für den Aufbau nutzen. Euren Fantasien sind in der Tat kaum Grenzen gesetzt. Selbst kleine Sprungschanzen überstehen die kleinen robusten Flitzer ohne Probleme. Überhaupt wirkt die Verarbeitung der Karts sehr gut. Selbst bei Kollisionen mit Stühlen oder Tischbeinen tragen sie keine Blessuren davon und eignen sich somit auch für jüngere Kinderhände. 

Wie in Mario Kart 8 Deluxe könnt ihr in Mario Kart Live: Home Circuit in vier Geschwindigkeitsklassen antreten. Während die 50cc noch sehr gemächlich sind, düst der kleine Flitzer bei 150cc beziehungsweise der Königsklasse 200cc flott durch die eigenen vier Wände.

Beispielhafter Aufbau einer Rennstrecke.
© Nintendo

Actionreiche Rennen 

Nachdem eure erste Rennstrecke angelegt wurde, könnt ihr euch dem Spielgeschehen widmen. Hierfür fahrt ihr mit eurem Kart vor das erste Tour und drückt die X-Taste. Gameplaytechnisch erwartet euch das bekannte Mario Kart-Feeling aus einer etwas ungewohnten Perspektive. Ihr erlebt das Spielgeschehen aufgrund der über dem Fahrer platzierten Kamera fast aus den Augen von Mario beziehungsweise Luigi. Das mag auf den ersten Blick für Serienkenner ungewohnt sein, führt aber in der Praxis zu einem sehr immersiven Spielgefühl. So dürft ihr in unterschiedlichen Cups gegen die Koopalinge antreten und um den Gesamtsieg rasen. Eure Gegner werden virtuell auf dem Bildschirm dargestellt, genau wie die Streckenbegrenzungen, Items und spezielle Wettereffekte. Dadurch kommt einiges an Action auf wie man sie aus einem klassischen Mario Kart-Spiel gewohnt ist. 

Selbst eine Drift-Funktion wurde implementiert, sodass ihr mit eurem kleinen Flitzer auch enge Kurven meistern könnt und danach mit einem kleinen Temposchub belohnt werdet. Nach einigen Proberunden vergisst man schnell die Realität und konzentriert sich voll und ganz auf das teilweise doch recht hektische Geschehen. Gerade bei engeren Streckenverläufen kann die Übersicht leiden, wenn zu viele Items umherfliegen und Gegner auf dem Bildschirm unterwegs sind. 

Damit es optisch zudem nicht zu eintönig wird bieten die einzelnen Cups natürlich auch die klassischen Setting-Themen. Mal düsen wir durch eine Schneelandschaft, besuchen Lavawelten oder können auf dem klassischen Mario Kart-Kurs Vollgas geben. Passend dazu gibt es originale Musikstücke aus der Hauptreihe, um so für die perfekte Atmosphäre zu sorgen. Selbst als außenstehender Zuschauer macht es eine Menge Spaß dem Geschehen zu folgen und das Kart bei seiner Fahrt zu beobachten. Für Einsteiger gibt es zudem die sogenannte Schlausteuerung, die euch unterstützt und das Lenken erleichtert. 

Items sorgen für die nötige Würze in den Rennen. Werdet ihr von einem Panzer getroffen oder rutscht auf einer Banane aus, verlangsamt euer RC-Kart beziehungsweise kommt ganz zum stehen. Die Rennen machen wirklich viel Spaß und sorgen dank unterschiedlicher Settings für Abwechslung.

Im Wettrennen gegen die Koopalinge.
© Nintendo

Viel Raum für Kreativität 

Natürlich steht und fällt die Abwechslung in Mario Kart Live: Home Circuit auch etwas mit eurer Kreativität und den „Baumöglichkeiten“. Grundsätzlich fahren die Karts auf allerhand Untergründen. Egal ob Laminat, Fließen oder Parkett – einzig Teppiche mit zu langen Fransen bremsen die Karts aus. Gleichzeitig setzt euch die Reichweite der Funkverbindung ein paar Grenzen. In unserem Test haben wir es geschafft Strecken über eine Länge von zwei bis drei Räumen zu bauen, wenn diese nah aneinander liegen. Kleinere Absätze stören die Karts im Übrigen nicht. Auch die Akkuleistung der Karts kann sich sehen lassen. Wir haben das Spiel gut zwei Stunden betreiben können mit kürzeren Umbauphasen, bevor Mario wieder an die Ladesäule wollte. Eine gesamte Ladung dauert in etwa 2,5 bis 3 Stunden. 

Für Motivation sorgen zahlreiche freispielbare Extras. So lassen sich neue Outfits für euren Fahrer erspielen und es gibt immer wieder neue Mods für eure Strecken und alternative Hupen freizuschalten. Zudem hat Nintendo kürzlich ein kostenfreies Inhalts-Update veröffentlicht, welches neue Cups und weitere Inhalte wie einen Splitscreenmodus für euch bereithält. 

Apropos Mehrspielermodus. Dieser ist lokal mit bis zu vier Mitspielern möglich. Hierfür benötigt allerdings jeder Teilnehmer eine Nintendo Switch und ein passendes Kart. Allein die Umsetzung wird daher recht schwierig werden. Durch den neuen Splitscreenmodus wird dies nun erleichtert. Hier reicht eine Switch aus, ein zweites Kart ist aber weiterhin nötig. Der wahre Reiz kommt hier natürlich dadurch zum Tragen, dass ihr auch „physisch“ Kontakt zum Kart eures Mitspielers haben könnt. Somit müsst ihr dem gegnerischen Kart ausweichen und Überholmanöver wohl überlegt vorbereiten.  

Kreativität beim Streckenbau ist die große Stärke von Mario Kart Live: Home Circuit.
© Nintendo

AwardFazit: Mario Kart Live: Home Circuit

Mario Kart Live: Home Circuit stellt einen gelungen Mix aus AR-Racer und Videospielerfahrung dar. Das Spielprinzip der Mario Kart-Reihe wird exzellent in das Wohnzimmer transferiert und macht viel Freude. Allein durch die kreativen Möglichkeiten beim Streckendesign und zahlreichen freispielbaren Extras gibt es einiges zu tun. Selbst bei etwas düsteren Lichtverhältnissen funktioniert das Konzept sehr gut, auch wenn es hin und wieder bei unserem Test auch technische Problemchen gab. Diese stellen aber die wirkliche Ausnahme dar und bestanden meist darin, dass sich einige Streckenbegrenzungen virtuell verschoben aufgrund eines zu engen Streckenverlaufs. Davon abgesehen funktioniert das Konzept überraschend gut und ist sowohl für Fans als auch Neueinsteiger geeignet. Wenn ihr genug Platz für eine solche Art von Racer in euren vier Wänden habt, solltet ihr dem Titel unbedingt eine Chance geben. Euch muss allerdings bewusst sein, dass ihr euch für das Spiel Zeit nehmen solltet, um das volle Potenzial auszunutzen. Für eine kurze Spielpartie zwischendurch eignet sich weiterhin Mario Kart 8 Deluxe besser.


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