Nunmehr knapp zwei Monate dauert es noch, bis EA Sports mit FIFA 19 die hierzulande wahrscheinlich populärste Sportlizenz in eine neue Runde schickt. Während die Fußballer in der Kabine noch ihre Schnürsenkel binden, betreten die Profis des beliebten American Footballs bereits diesen Monat in Madden NFL 19 die virtuellen Stadien. Darüber hinaus wurde der Titel weiter verbessert und bietet beispielsweise noch mehr taktische Tiefe und ein besseres Feedback der niederschmetternden Körperkontakte. Ob Madden NFL 19 schließlich das Zeug zum Superbowl hat, verraten wir euch kurzerhand mit unserem nachfolgenden Testbericht!
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Mehr InformationenMadden NFL 19 presents > Longshot ins Aus!
Fans der Serie und Spieler des Vorgängers werden sicherlich mit den Namen Devin Wade und Colt Cruise etwas anfangen können. Schon im vorherigen Ableger hat das aufstrebende Duo das Pendant zu Alex Hunter aus der FIFA-Reihe gebildet. Kurzum agierten sie als Hauptfiguren des Longshot-Modus, welcher buchstäblich nichts anderes als der Story-Modus ist. Mit Madden NFL 19 wird die Geschichte der beiden besten Freunde schließlich in eine neue Runde geschickt und ihr erfahrt wie Devin als Quarterback in der NFL (National Football League) weiterhin versucht Fuß zu fassen, während Colt seinen Heimatort ein wenig unter die Lupe nimmt und unerwartet mit seiner Familie konfrontiert wird.
Leider entpuppt sich der Story-Modus recht schnell als riesiger, wenn auch fast schon einziger Minuspunkt von Madden NFL 19. Übertrieben aufgesetzte tragische Geschichten ziehen sich dabei wie ein roter Faden durch die Haupthandlung des Modus. Egal mit welchem Charakter die beiden Protagonisten agieren, sogut wie jede Randfigur hat das Unglück gepachtet und versucht in einer peinlichen Art und Weise den Spieler irgendwie zu berühren.
Die Redundanten Spielmomente im Story-Modus lassen die taktische Tiefe des sports vermissen.
Ungeachtet davon wirkt das Ganze viel mehr wie ein Film, eine schlechte Seifenoper, welche nur wenig spielerischen Einfluss bietet. Kurzum verbringt ihr mehr Zeit damit elendig lange Zwischensequenzen zu verfolgen, als dass ihr wirklich selber zum Controller greift. Wenn ihr schließlich noch nicht eingeschlafen seid und das Spiel doch mal nach euren spielerischen Fähigkeiten verlangt, fallen diese Abschnitte doch schon sehr eingeschränkt aus. Meist folgt ihr vorgefertigten Spielzügen und Vorgaben, führt nächtliche kurze Trainingseinheiten aus oder übernehmt für einen Angriff die Rolle des Quarterbacks. Hier verschenkt Madden 19 unnötig Potenzial.
Taktik, Touchdown, Jubel!
Genug gelästert, gemeckert und gemotzt. Außerhalb der „Kampagne“ ist Madden NFL 19 eine nahezu perfekte Footballsimulation. Der Titel verspricht spannende Partien, krachende Tackles und bietet dabei noch mehr taktische Einstellungsmöglichkeiten, als seine Vorreiter. Doch nicht nur an den taktischen Feinheiten hat EA ordentlich geschraubt, auch die computergesteuerten Mit-/Gegenspieler machen einiges her. Demnach versuchen die Defensivspieler Räume abzuschirmen und den gegenüberstehenden Quarterback massiv unter Druck zu setzen. Obwohl sich die Defensive nicht mehr so leicht auf trickreiche Spielzüge einlässt und deutlich intelligenter agiert, fühlt es sich dafür umso besser an, wenn ihr diese mit einer Passfinte oder einem herausragenden Pass ausspielt.
EA Sports hat ordentlich an der KI geschraubt.
Schafft es euer Quarterback das Lederei entsprechend zu verteilen, ist es mit dem rechten Analogstick möglich mit Körperfinten zu arbeiten. Alternativ lasst ihr eure Gegenspieler mit einer Vollbremsung (LT/L2) einfach ins Leere laufen. Die Bewegungen fühlen sich im Gesamten deutlich nachvollziehbarer an, als jemals zuvor.
Ist die Defensive schließlich überwunden und ihr schafft es in die Endzone, dürft ihr jetzt erstmals per Knopfdruck verschiedene Jubel ansetzen (auch das kennt man aus FIFA). Zusätzlich wurde das Feedback der Tackles und Hits ebenfalls überarbeitet, weshalb sich Körperkontakte deutlich wuchtiger anfühlen. Übrigens: Anfänger haben die Möglichkeit ausführliche Tutorials zu spielen und bekommen sogar Taktiken empfohlen, während Veteranen sich im üppigen Taktikkatalog bedienen.
Arcade oder Simulation?
Bevor ihr aber überhaupt an dem Spielgeschehen teilnehmen könnt, will Madden NFL 19 einiges von euch wissen. Dementsprechend dürft ihr zwischen dem Arcade- und dem Simulationsmodus wählen. Wie die Bezeichnungen schon andeuten lassen, erwartet euch bei Arcade ein flüssiges Gameplay mit abgeschwächtem Regelwerk, während beinharte Fans in der Simulationsvariante ordentlich gefordert werden. Erste Wahl getroffen, werdet ihr direkt nach eurem Schwierigkeitsgrad und eurem Lieblingsteam gefragt. Sind die Vorbereitungen abgeschlossen, findet ihr euch in einem übersichtlichen Menü wieder. Hierbei habt ihr die Wahl zwischen folgenden Spielmodi:
- Ultimate-Team
- Franchise
- Exhibition (schnelles Spiel)
- Online-Mehrspieler
- Longshot (Kampagne)
Während die letzten drei relativ selbsterklärend sind, wollen wir vor allem den Ultimate-Team- und den Franchise-Modus ein wenig durchleuchten. Gerade beim erstgenannten hat EA Sports einiges verändert, sodass auch Neueinsteiger es etwas leichter haben. Demgemäß lassen sich mit euren gefertigten Teams diverse Solo-Challenges absolvieren.
Im Franchise hingegen übernehmt ihr eines der NFL-Teams und führt sie durch die Meisterschaft. Wenn ihr wollt, könnt ihr dabei sogar einstellen, ob ihr nur die Offensive oder Defensive, nur „wichtige Situationen“ oder das ganze Spiel übernehmt. Besonders cool: In dem Modus ist es erlaubt eigene Draft-Klassen zu erstellen oder von der Community gefertigte Klassen einzubeziehen.
Technisch hochwertig
Technisch macht Madden NFL 19 fast zu jeder Zeit eine hervorragende Figur. Das heißt, dass die Animationen der einzelnen Spieler flüssig sind, die Umgebung hervorragend aussieht und der Soundtrack, wie auch die Soundeffekte zu jeder Zeit stimmig wirken. Bei der Präsentation auf dem Feld stimmt einfach so gut wie alles und auch der Online-Modus läuft stabil.
Dementgegen müssen wir aber erneut über Longshot meckern. Obwohl sich die Spielermodelle sehen lassen können, wirken vor allem die Mimiken während der Zwischensequenzen in manchen Situationen ein wenig skurril. Auch der ein oder andere Synchronsprecher klingt nicht sonderlich passend, wenn man das Erscheinungsbild mancher Figuren betrachtet. Und auch wenn die Sportart in Deutschland noch keinen Stellenwert wie Fußball hat, wären zumindest deutsche Texte langsam mal angebracht.
Fazit:
Ich muss zugeben, dass ich bis auf die eine oder andere Runde Madden NFL bisher nicht viel mit der Sportart in Verbindung bringen konnte. Dennoch muss ich sagen, dass es sich bei Madden NFL 19, bis auf dem „peinlichen“ Longshot-Modus, um ein rundum gelungenes Gesamtpaket handelt, mit welchem sowohl Veteranen, wie auch Einsteiger, dank gelungener Tutorials, ihren Spaß haben werden. Die erhabene Präsentation, die krachenden Tackles und die strategischen Spielereien machen Madden NFL 19 zu einem hervorragenden Ableger der Serie. Klare Kaufempfehlung für jeden Footballfan.
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