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Switch Tests

Luigi’s Mansion 3 im Test

Mit Luigi’s Mansion 3 erwartet Nintendo Switch-Besitzer eines der besten und humorvollsten Spiele des Jahres 2019. Im nunmehr dritten Teil der beliebten Gruselreihe verschlägt es unseren Helden wider Willen Luigi in ein von Gespenstern bevölkertes Hotel, welches den schlaksigen Klempner einmal mehr vor eine echte Mutprobe stellt. Warum Luigi’s Mansion 3 der bis dato beste Serienableger ist und in keiner vernünftigen Spielesammlung fehlen sollte, verraten wir euch in unserem Testbericht zum Spiel.

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Ein Traumurlaub wird zum Horrortrip

Es hätte alles so schön werden sollen: Luigi, sein Bruder Mario und Prinzessin Peach sowie die Toads erhalten eine Einladung für einen Aufenthalt in einem Luxus-Hotel mitten im Nirgendwo. Doch direkt zu Beginn wird klar, dass die Urlaubstruppe in eine Falle getappt ist. König Buu Huu hat die sechs eingeladen, um sich an Luigi zu rächen und plant die Urlaubsgruppe in magischen Bildern einzusperren. Dieses Vorhaben gelingt allerdings nicht ganz, denn Luigi schafft es im letzten Moment dem Obermotz zu entkommen. Was nun folgt dürfte für Serienfans klar sein. Es liegt an dem ängstlichen Helden seine Freunde zu befreien und den Tag zu retten. Damit wäre auch die gesamte Geschichte von Luigi’s neuem Gruseltrip erzählt. Nachdem Luigi in den ersten beiden Serienablegern mehrere Villen von Geistern befreit hat, liegt nun das riesige Hotel vor ihm, weshalb Luigi’s Mansion 3 sein bisher größtes und auch vielseitigstes Abenteuer darstellt.

Doch zum Glück ist Luigi bei seinem neuen Abenteuer nicht auf sich allein gestellt. Einmal mehr steht ihm der verrückte Professor I. Gidd mit seinen ausgefallenen Erfindungen zur Seite. Die wichtigsten Instrumente der Geisterjagd stellen einmal mehr Luigi’s Taschenlampe sowie sein Geistersauger dar. Letzterer stellt sogar eine Weiterentwicklung seiner Vorgängermodelle dar und verfügt über einige coole neue Features. So kann Luigi mit dem Schreckweg F-LU nicht nur kräftig saugen und blasen (nicht was ihr wieder denkt), sondern über ein integriertes Gelee auch eine Kopie von sich namens Fluigi erzeugen. Wozu dieser Gelee-Kollege gut ist, verraten wir euch später im Test. Aber auch ein paar neue Moves ermöglicht der kraftvolle Sauger. So kann Luigi die Geister nun mit einer Melee-Attacke umherschleudern und einen Plümpel verschießen, um den Geistern beispielsweise eine schützende Rüstung zu entreißen.

Kein netter Empfang: König Buu Huu will euch an den Kragen.
© Nintendo

Nichts mit Entspannung und Urlaub

So erkunden wir mit Luigi Etage um Etage des gruseligen Hotels. Jede Ebene stellt dabei ein ganz besonderes Erlebnis aufgrund der variantenreichen und unglaublich kreativen Gestaltung seitens der Entwickler dar. Mal finden wir uns in einem mittelalterlichen Setting wieder, während wir an anderer Stelle eine kleine Einkaufsmall erkunden und letztlich sogar einer ägyptischen Pyramide einen Besuch abstatten. Das Ganze hat allerdings einen Haken. Luigi erreicht die einzelnen Etagen des Hotels lediglich über einen Aufzug. Dummerweise sind zu Spielbeginn alle Aufzugsknöpfe entwendet, sodass Luigi diese erst wieder unter anderem bei Bosskämpfen zurückerobern muss. In fast jeder Ebene erwarten euch fiese Obermotze, die variantenreicher kaum sein könnten und Luigi vor immer neue Herausforderungen stellen.

Wie schon in den beiden Vorgängerspielen erkundet ihr die schaurig schönen Schauplätze aus einer vorgegebenen Perspektive. Die Optik wirkt dadurch ein bisschen wie ein Diorama. Wir suchen Schlüssel, sammeln fleißig Geld und Edelsteine ein und treten Geister entgegen, um uns einen Weg durch das düstere Hotel zu bahnen. Die „normalen“ Geister stellen dabei nur selten eine Gefahr für Luigi und sind dementsprechend ein leichtes Futter für euren Staubsauger. Grundsätzlich laufen die Konfrontationen mit den Geistern immer nach einem einheitlichen Schema ab. Zunächst ist es eure Aufgabe die Gespenster mit Hilfe eurer Taschenlampe zu blenden und sie so verletzbar zu machen. Im Anschluss kommt der Schreckweg F-LU zum Einsatz mit dem ihr versucht den jeweiligen Geist einzusaugen. Natürlich wollen die Störenfriede sich nicht wehrlos ergeben, sodass ihr in die entgegensetzte Richtung lenken müsst, in die der Geist versucht zu entkommen. Dadurch entzieht  ihr den Geistern langsam aber sich die Energie und ladet den neuen Melee-Angriff auf, mit dem ihr den Geist weiter schwächen könnt. Gleichzeitig könnt ihr mit den „Würfen“ sogar andere Gespenster treffen, um denen auch Schaden hinzu zu fügen.

Sinkt die Energieleiste des jeweiligen Geistes auf null, verschwindet dieser im Rohr eures Geistersaugers. Nach und nach trefft ihr dabei auf unterschiedliche Geistertypen, die ein anderes Vorgehen bei den Gefechten von euch abverlangen, sodass die Kämpfe über die gesamte Spielzeit nie zu einem lästigen Übel verkommen und für viel Spielspaß sorgen.

Mit dem Plömpel kann Luigi Gegner und Objekte beeinflussen.
© Nintendo

Nicht nur eine Geisterjagd

Neben den zumeist sehr aufmüpfigen Geistern, warten allerdings auch viele weitere Herausforderungen auf unseren Helden. So gibt es fast überall ein paar kreative Rätsel zu lösen. Mal finden wir uns mit einem Schalterrätsel konfrontiert oder müssen gemeinsam mit unserem Gelee-Helfer „Fluigi“ zusammenarbeiten.

Diesen erzeugen wir auf Knopfdruck und können mit ihm wahlweise im Wechsel mit Luigi spielen oder einen zweiten Spieler ins Spiel einbeziehen. Fluigi bietet einige Besonderheiten. Durch seine Beschaffenheit, kann er sich durch enge Abschnitte hindurchzwängen und so Bereiche erreichen, die Luigi nicht erreichen kann. Ein passendes Beispiel wären beispielsweise Gitterstäbe zu nennen, die den Zugang zu den einzelnen Räumen auf der Einkaufsmeile versperren. Hier flutschen wir mit Fluigi hindurch, um für Luigi von innen einen Schlüssel zu ergattern. Fluigi besitzt die gleichen Fähigkeiten wie der Luigi aus Fleisch und Blut. Seine Achillesferse stellt Wasser dar. Kommt der glibbrige Kollege mit dem kühlen Nass in Kontakt, löst er sich sofort auf und muss erst wieder erneut erzeugt werden.

Eine coole Neuerung, die Fluigi mit sich bringt, ist der neue kooperative Zweispielermodus. Ihr könnt das gesamte Abenteuer auch mit einem Freund an der Konsole genießen und euch bei der Geisterjagd unterstützen. Der Koop-Modus ist sehr gut umgesetzt und mündet nicht in einem chaotischen Durcheinander. Zudem sind viele der Rätsel so aufgebaut, dass der zusätzliche Spieler tatsächlich eine Bereicherung für den Spielfluss ist, da ihr nicht ständig zwischen den beiden Protagonisten hin- und herwechseln müsst.

Neben dem Rätselaspekt, erweist sich Luigi bei seinem Hotelbesuch auch als echte Spürnase. So gibt es auf jeder Etage eine gewisse Anzahl an Edelsteinen einzusammeln, die teilweise sehr gut versteckt sind. Darüber hinaus warten Buu Huhs darauf von euch aufgespürt zu werden, sodass einiges an Wiederspielwert über die Story hinaus vorhanden ist. Gerade bei den Suchaufgaben stellt sich auch eure „Düsterlampe“ als sehr hilfreiches Instrument heraus. Dies ist die Zweitfunktion eurer Taschenlampe, die ihr auf Knopfdruck aktiviert, um so beispielsweise verborgene Gegenstände und sogar ganze Türen sichtbar zu machen.

Im Mehrspielermodus erwartet euch witzige Minispiele. Hier müsst ihr Münzen in einem Pool sammeln.
© Nintendo

Weiterer Mehrspielerspaß

Neben dem kooperativen Zweispielermodus, warten auch noch weitere Mehrspieleroptionen darauf von euch ausgetestet zu werden. Im Polterpark treten bis zu acht Spieler im lokalen Spielmodus in diversen Disziplinen an. So gibt es die klassische Geisterhatz als auch eine Art Zielschussvariante bei der ihr mit Kanonenkugeln auf Zielscheiben schießt. Die dritte Spielvariante ist eine Münzenhatz, bei der am Ende der Luigi mit den meisten Münzen gewinnt. Der Polterpark ist eine nette Neuerung und für eine kurzweilige Spielrunde mit Freunden immer wieder gut.

Etwas besser gefällt uns da der bereits aus Luigi’s Mansion 2 bekannte Wirrwarturm. Hier treten wir in einem Team aus vier Spielern wahlweise off- oder online an, um die einzelnen Ebenen des Turms zu meistern. Dabei stellt euch jede Ebene vor eine neue Aufgabe. Mal muss eine bestimmte Anzahl an Geistern beseitigt werden, oder Toads zu einem Sammelpunkt eskortiert werden. Auch wenn ihr hier für euch selber Punkte sammelt, so müsst ihr doch immer mit euren Mitspielern zusammenarbeiten, um das knackige Zeitlimit einzuhalten oder bestimmte Türen über eine Schalterfunktion zu öffnen. Online lief das Spielgeschehen bei uns absolut flüssig und wir hatten keinerlei Verbindungsprobleme. Leider wird ein Sprachchat nicht unterstützt, sodass ihr euch mit euren Mitstreitern nur über vorgegebene Textmessages wie „Danke“, „Hier Drüben“ und „Hilfe“ austauschen könnt.

Wie bei Mario Kart 8 Deluxe könnt ihr den Onlinemodus zusammen mit einem Freund an der gleichen Konsole beitreten. 

Fluigi kann sich auch durch Gitter hindurchquetschen.
©Nintendo

Schaurig schöner Ausflug

Eines muss man den Entwicklern von NextLevel Games lassen: Luigi’s Mansion 3 sieht einfach fantastisch aus. Angefangen bei den unglaublich tollen Animationen Luigi’s, die einem immer wieder verdeutlichen wie ängstlich der Klempner während seiner Erkundungen ist, kann man sich einfach nicht satt an dem Spiel sehen. Es ist ein wahrer Genuss Luigi auf seinen Erkundungen zu beobachten. Immer wieder streift sein Blick panisch durch die Umgebung und sogar seine Beine zittern immer wieder, wenn er ein gruseliges Geräusch hört. Hier liefert der Titel echt großes Kino ab. Aber auch die Spielwelt weiß dank liebevollen Details und abwechslungsreichen Umgebungen zu überzeugen. Die einzelnen Ebenen des Hotels sind immer wieder eine Überraschung und entführen euch in ein neues Setting voller Detailverliebtheit. Garniert wird das hübsche Gesamtbild noch mit stimmigen Licht- und Schatteneffekten, die für eine schaurig schöne Atmosphäre sorgen.

Mit viel Witz und Humor sind auch die (leider unvertonten) Dialogen im Spiel geschrieben, die auch immer wieder einzelne Situationen aufs Korn nehmen und immer wieder für ein Schmunzeln sorgen können. Positiv fiel während der Story zudem auf, dass Luigi’s Mansion 3 über überraschend viele Videosequenzen verfügt, die dem Klempner wirklich gut zu Gesicht stehen und die Präsentation perfekt abrunden.

Die Zwischenszenen sind sehr atmosphärisch und schick anzusehen.
©Nintendo

Luigi’s Mansion 3 – Ein gelungener Einstand auf der Switch

Es fällt nicht wirklich leicht gravierende Fehler an Luigi’s Mansion 3 auszumachen. Die Steuerung mag mitunter etwas zickig zu Beginn sein, doch wenn ihr euch erst einmal eingefuchst habt, geht die Bedienung schnell in Fleisch und Blut über. Auch im Vergleich zu den beiden Vorgängern punktet Luigi’s Mansion 3 mit einem deutlich abwechslungsreicheren Abenteuer und vielen schönen Ideen, die euch gut und gern 12 Stunden an den Controller fesseln. Dabei hängt es allerdings auch davon ab, ob ihr wirklich alle Geheimnisse im Spuk-Hotel lüften wollt, denn dann könnt ihr bei der Spielzeit gut und gern noch ein paar Stunden hinzurechnen.


Fazit:

AwardLuigi’s Mansion 3 führt die beliebte Gruselreihe rund um den tollpatschigen Klempner gekonnt fort und punktet mit einem noch ausgefeilterem und abwechslungsreicherem Gameplay als jemals zuvor. Die Neuerungen in Form von Fluigi, dem Koop-Modus oder auch den neuen Angriffsmöglichkeiten fügen sich exzellent in das Gesamtbild ein und machen Luigi’s Mansion 3 zum bis dato besten Serienteil. Angefangen bei der exzellenten Präsentation, über den ulkigen Humor bis hin zu den abwechslungsreichen Schauplätzen stimmt hier so ziemlich alles, sodass ihr diesen außergewöhnlichen Hotel-Trip auf keinen Fall verpassen solltet. Luigi’s Mansion 3 lässt sich wohl am besten als Action-Adventure mit einer Prise Ghost Busters, kindgerechtem Horror und viel Nintendo-Liebe beschreiben. Wer bereits die Vorgänger mochte, der wird Luigi’s Mansion 3 lieben. Luigi’s Mansion 3 ist eines der besten Spiele 2019 und sollte in jeder Nintendo-Switch-Sammlung vertreten sein.


Nintendo Deutschland hat uns für die Anfertigung des Testberichtes ein Testexemplar des Spiels zur Verfügung gestellt. 

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