Image default
PS4 Switch Tests Xbox One

Little Nightmares 2 im Test

Mit Little Nightmares lieferten die kreativen Köpfe der Tarsier Studios aus Schweden einen echten Überraschungshit ab, der nun mit Little Nightmares 2 eine Fortsetzung erhält. Mit einer noch dichteren Atmosphäre, einem neuen Protagonisten und spannenden Neuerungen will der Titel begeistern. Ob das Horror-Abenteuer für Gänsehaut-Momente sorgen oder die Erwartungen nicht ganz erfüllen konnte, verraten wir euch in folgendem Testbericht. 

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen


Stell dich deinen Ängsten

Little Nightmares 2 macht dort weiter, wo Teil 1 aufgehört hat. Diesmal schlüpft ihr in die Haut des Jungen Mono, der von der Protagonistin Six aus dem ersten Teil begleitet und immer wieder unterstützt wird. Wer nun auf einen möglichen Koop-Modus hofft, der muss leider enttäuscht werden. Six wird  ausschließlich von der KI kontrolliert, ein zweiter Spieler kann nicht in das Spiel einsteigen. Gemeinsam versuchen die beiden in der fünf Kapitel umfassenden Story einer düsteren Spielwelt zu entkommen, die euch mit allerhand schaurigen Momenten und Begegnungen konfrontiert. 

In Sachen Gameplay baut Little Nightmares 2 auf seinem Vorgänger auf. Aus einer festen seitlichen Kameraperspektive erkunden wir die düsteren 2,5 D Schauplätze und durchlaufen diese zumeist von links nach rechts. Dabei lösen wir Rätsel, meistern Geschicklichkeitspassagen, fliehen vor Monstern und sorgen dafür, dass wir diesen Albtraum überleben. Das Ziel unserer beiden Helden ist ein geheimnisvoller Signalturm. Doch bevor dieser in Reichweite ist, gilt es viel Geschick und Mut zu beweisen, um all die tückischen Hindernisse in der schaurigen Spielwelt zu meistern. 

Auch bei der Erzähltechnik bleibt Little Nightmares 2 seinem Vorgänger treu. Dialoge oder besondere Zwischensequenzen gibt es nicht. Little Nightmares 2 will mit seinen bedrückenden Schauplätzen und Ereignissen das Geschehen vorantreiben, was durchaus gelingt, aber gleichzeitig Potenzial verschenkt, da man sich bei den beiden Charakteren etwas mehr Tiefe und Hintergrund gewünscht hätte. 

Heldengespann Mono und Six
© Bandai Namco

Aufbau auf alten Stärken

Wie bereits erwähnt baut Little Nightmares 2 auf den großen Stärken des Vorgängers auf. Diese sind vor allem in der erstklassigen Atmosphäre zu finden. In der fünf Kapitel umfassenden Geschichte besucht ihr düstere Wälder, erforscht modrige Häuser oder stattet einem schaurigen Puppenkrankenhaus einen Besuch ab. Dabei erwarten euch ganz individuelle Gegnertypen und Herausforderungen, die Abwechslung in das Spielgeschehen bringen und einen guten Mix aus langsamen und schnellen Spielpassagen bieten. Im Bereich der Rätsel dürft ihr allerdings keine allzu komplexen Aufgaben erwarten. Zumeist begnügt sich das Abenteuer mit kleineren Schiebe- und Kombinationsrätseln, bei denen euch Six helfend zur Seite steht. Gibt es schwere Objekte zu rücken oder Abgründe zu überwinden gibt sie euch hilfsbereit eine unterstützende Hand. 

Actionreich wird es wenn ihr auf Monster und andere Widersacher trefft. Hier kommen zumeist zwei essentielle Prinzipien zur Einsatz. Entweder müsst ihr die Beine in die Hand nehmen und vor einem Gegner wegrennen oder euch geschickt verstecken, um nicht entdeckt zu werden. Beide Spielelemente erfordern Konzentration, da schon ein kleiner Fehltritt zum Bildschirmtod führen kann. Folglich kann der eine oder andere Trial & Error-Moment entstehen. Richtig Frust kommt aber zum Glück nicht auf, da das Spiel sehr faire Rücksetzpunkte bietet und ihr so Fehler schnell wieder ausbessern könnt. Neue Spielmechaniken werden euch im Spiel immer auf eine sehr subtile Art und Weise beigebracht. Mal zeigt euch Six was es zu beachten gibt oder ihr achtet auf eure Umgebung, die euch dabei hilft mit aktuellen Spielsituationen zurecht zu kommen. Mal verstecken wir uns beispielsweise im hohen Gras vor dem Lichtpegel der Taschenlampe eines Psychopathen oder deaktivieren Bärenfallen in dem wir Tannenzapfen und Schuhe werfen. 

Insgesamt ist den Entwicklern der Mix aus Actionpassagen und eher ruhigen bis hin zu stealthartigen Spielpassagen sehr gut gelungen. Neu in Little Nightmares 2 sind die Spielmomente, in denen ihr euch mit Mono in kleineren Kämpfen behaupten müsst. So setzen wir uns gegen eine Horde Keramik-Puppen oder herankrabbelnde Hände zur Wehr. Diese versuchen wir uns mit aller Kraft vom Leib zu halten. Aufgrund der überproportionalen Größe der Waffen im Vergleich zur Mono wird die Verletzlichkeit unseres Helden deutlich. Ihr könnt die Waffen nur sehr behäbig einsetzen, sodass Timing gefragt ist, um zu einem tödlichen Schlag auszuholen. Ob das Spiel durch die Kampfpassagen aber letztlich aufgewertet wird, ist schwer zu sagen, da auch hier immer wieder Trial- and Error-Momente auftreten.

Zusammen sind wir stark: In den Rätselpassagen unterstützt euch Six immer wieder.
© Bandai Namco

Raum für Interpretationen und die Spielzeit 

Während des gut sechs stündigen Abenteuers erwarten euch in Little Nightmares 2 deutlich abwechslungsreichere Schauplätze als noch im Vorgänger. Wer die Spielwelt genau unter die Lupe nimmt, wird zudem mit sammelbaren Hüten und Hologrammen belohnt. Erstere dienen dazu euren Helden Mono optisch anzupassen. Einen spielerischen Unterschied bringen die Kopfbedeckungen nicht mit. 

Unnötig viel Potenzial lassen die Entwickler am Ende aber beim Storytelling liegen. Viel zu wenig wachsen uns unsere beiden Helden ans Herz, da wir einfach nichts über diese erfahren und sie somit für uns ein kleines Mysterium bleiben. Zwar zieht uns die tolle Atmosphäre der Spielwelt immer wieder in ihren Bann, jedoch wäre mit etwas erzählerischer Tiefe deutlich mehr möglich gewesen. So bleiben viele Spielmomente teilweise auch unerklärt und lassen Raum für Spekulationen eurerseits, was auch für das Ende des Spieles gilt. Wer mit diesem Aspekt jedoch leben kann, den erwartet ein sehr unterhaltsamer Horrortrip, der vieles richtig macht und nur an kleineren Schrauben etwas Feinjustierung benötigt hätte. 

Die Spielzeit fällt mit gut sechs Spielstunden moderat und länger als noch beim Vorgänger aus. Wenn ihr wirklich alle versteckten Objekte finden wollt, könnt ihr sicherlich eine oder zwei Spielstunden mehr einplanen. Alternative Enden oder Wege Rätsel zu lösen gibt es hingegen nicht, wodurch kein sonderlich hoher Wiederspielwert generiert wird. 

Neu in Little Nightmares 2: Die Kämpfe
© Bandai Namco

Fazit: Little Nightmares 2

AwardLittle Nightmares 2 ist ein sehr atmosphärisches Horror-Abenteuer, welches auf den Stärken des Vorgängers aufbaut und diese mit einigen neuen Ideen erweitert. Das Setting ist abwechslungsreicher als noch im Erstling und immer wieder erwarten euch schaurige Momente, die euch an den Controller fesseln. Besonders gut hat uns der sehr ausgewogene Mix aus ruhigen Erkundungs- und Gruselpassagen und actionreichen Verfolgungssequenzen gefallen. Gerade wenn ihr es mögt Ereignisse im Spiel zu interpretieren ist Little Nightmares 2 perfekt für euch, da die Spieler(innen) aufgrund des marginalen Storytellings hier sehr viele Freiräume erhalten. Etwas schade finden wir es, dass es keinen kooperativen Zweispielermodus gibt, obwohl dieser sich aufgrund der beiden Protagonisten sicherlich angeboten hätte. So bleibt unterm Strich ein unterhaltsames Horrorabenteuer mit beklemmender Atmosphäre, dass vor allem für Fans des Vorgängers einen Blick wert ist.


Related posts

Wonder Boy: Asha in Monster World im Test

Christian Ibe

Trine 4: The Nightmare Prince im Test

Christian Ibe

Pokémon Let’s Go Guide: So findet ihr diverse Trainer-Ikonen aus älteren Editionen und verschiedene Mega-Steine

Lars Schulze