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PS4 Tests

Dragon Quest XI im Test

Ursprünglich wurde Dragon Quest XI dem westlichen Markt vorenthalten. Jetzt sollen auch westliche Serienfans in den Genuss des elften Ablegers der beliebten  Dragon Quest-Reihe kommen. Dabei verspricht das JRPG eine spannende Handlung zu erzählen und besticht durch ein klassisches rundenbasiertes Kampfsystem. Warum sich Dragon Quest XI als wahres JRPG-Meisterwerk entpuppt und wie es sich im direkten Vergleich mit dem genialen Ni no Kuni 2 schlägt, erklären wir euch in unserem Test!

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Dragon Quest XI: Endlich 16! Bereit ein Held zu sein?

Dragon Quest XI
Der 16. Geburtstag – Zeit für euch, zum Helden zu werden!

Die spannende und abwechslungsreiche Handlung beginnt damit, dass euer von euch selbst benannter Charakter endlich das 16. Lebensjahr erreicht. Ist es doch Tradition des Dorfes, dass ihr als junger Knabe mit besagtem Alter auf den höchsten Berg der Gegend steigt und einen ersten Blick auf das schon bald frei begehbaren und zauberhafte Land Eldria werft. Außerdem dürft ihr euch nach dem Sprechen eines Gebets und dem Verlassen des Berges endlich als Erwachsener bekennen.

Die Handlung steckt voller spannung und schafft es den spieler überragend zu unterhalten.

Begleitet werdet ihr bei diesem Vorhaben von eurer besten Freundin Sandra. Zum besagten Abstieg kommt aber nicht. Kurz nach dem Gebet wird eure liebreizende Begleitung nämlich Opfer eines riesigen Vogels. Daraufhin beginnt die Hand eures Helden zu leuchten und ein geheimnisvolles Zeichen offenbart sich. Ungeahnt der gewaltigen Kraft, welche in euch schlummert, schafft ihr es die junge Frau aus den Fängen des Ungetüms zu befreien. Schnell wird klar: Ihr seid nicht der, der ihr zu sein scheint! Ein paar Minuten später bekommt ihr dies schließlich bei der Rückkehr ins Dorf von eurer Mutter bestätigt. Entsprechend der Erwartungen seid ihr nämlich die Reinkarnation des legendären Lichtbringers, welcher schon vor vielen Jahren die Dunkelheit aus dem Land vertrieb.


Zwischen Pferderennen und rundenbasierten Kämpfen

Dragon Quest XI
Dragon Quest XI ist ein wunderschönes, ganz klassisches JRPG geworden.

Von hier an nimmt die spannende Geschichte von Dragon Quest XI ihren Lauf und wartet mit einer einzigartigen, zauberhaften Welt auf euch. Dabei schafft es der Titel mit abwechslungsreichen Spielpassagen die Schienen eines herkömmlichen JRPGs für einen Moment hinter sich zu lassen. So kämpft ihr beispielsweise um ein besonderes Artefakt in einer Art Kolosseum, flüchtet vor einem wütenden Drache oder versucht bei einem Pferderennen erfolgreich abzuschneiden. Demgegenüber weniger gelungen sind allerdings die Nebenquests, welche sich größtenteils an dem Standard-(J)RPG-Repertoire bedienen. Meistens müsst ihr bestimmte Gegenstände von A nach B schaffen, oder eine gewisse Anzahl von Gegnern über den Jordan schicken.

Aufgrund der Tatsache, dass ihr die gegner vor dem Kampfeintritt schon seht, könnt ihr diesen gekonnt ausweichen.

Kämpfe in Dragon Quest XI werden rundenbasiert ausgetragen. Ihr übernehmt also die Rolle eures Helden, während eure Mitstreiter – welche ihr im laufenden Spielfortschritt erhaltet – von alleine agieren. Demgemäß wählt ihr einzelne Menüpunkte wie „Angriff“, „Gegenstand“ oder „Magie “ an und versucht wahlweise dem Gegner zu schaden oder unterstützt euch und eure Gruppe mit nützlichen Zaubern. Seid ihr allerdings mit den automatisierten Handlungen eurer Gruppenmitglieder nicht zufrieden, lässt sich ganz leicht ein manueller Modus aktivieren. Hierbei übernehmt ihr schließlich die Aktionen von jedem einzelnen Mitkämpfer. Hinzukommt noch die Möglichkeit verschiedene Taktiken und Formationen zu bestimmen. Gerade bei den fordernden Bosskämpfen erweist sich das Kontrollieren der gesamten Gruppe ab und zu als nützliche Alternative.

Desweiteren gehen eure Charaktere in einen wütenden Zustand über (erkennbar am blauen Leuchten), wenn sie oft genug eins auf die Mütze bekommen haben. Wenngleich zwei Figuren diesen Status erreicht haben und der „Lichtbringer“ am Kampf teilnimmt, habt ihr Zugriff auf eine besonders inszenierte und mächtige Koop-Attacke.


Charaktere mit Charakter

Dragon Quest XI
Die liebevollen Charaktere sind eine der größten Stärken des Spiels

Eine weitere große Stärke von Dragon Quest XI sind die charmanten Figuren, welche sich euch in den Weg stellen oder euch in jeder Not zur Seite stehen. Nicht nur, dass hier der unverkennbar Charme des Dragon Ball-Schöpfers Akira Toriyama die einzelnen Akteure zum Leben erweckt, nein, zudem schafft es Square Enix auch noch, einzigartige Geschichten zu erzählen. Seien es beispielsweise die frechen Sprüche des kecken Halunken Eric oder aber ein Rionaldo, der gerne mal anspricht, was ihm so durch den Kopf geht. Ganz egal ob Streitereien, Lobgesänge oder aber einfach nur die humorvollen Dialoge: Die Charaktere sorgen dafür, dass zumindest mir die Gruppe um den Lichtbringer relativ schnell ans Herz gewachsen ist.

wie für die serie bekannt, agiert ihr als stummer held. lediglich diverse kampfgeräusche gibt der lichtbringer von sich.

Ungeachtet dessen besteht, wie für ein gutes (J)RPG so üblich, auch die Möglichkeit, eure Streiter immer weiter auszubauen. Levelaufstiege bringen euch neben einer Erhöhung der Statuswerte wie Stärke oder Gesundheit, auch noch nützliche Talentpunkte. Letztere eignen sich dazu, euch und eure Mitstreiter in mehrere Richtungen zu optimieren. Es empfiehlt sich jedoch, euch auf einen oder zwei Pfade des üppigen Fähigkeitenbaums festzulegen. Mit anderen Worten lässt sich so die Heilerin Serena noch im Speerkampf ausbilden, während ihr beim Lichtbringer unterschiedliche Waffentypen fokussiert oder seine magischen Fähigkeiten fördert.


Technisch nah an der Perfektion

Dragon Quest XI
Aus technischer Sicht ist Dragon Quest XI ein Meisterwerk

Doch auch die einzelnen Schauplätze wie herrliche dichte Wälder, beschneite Berge und sonnige, wie auch sandige Oasen runden die offene Spielwelt zufriedenstellend ab und laden zum Erkunden ein. Immer wieder werdet ihr zudem Lagerfeuer, Engelsstatuen und Kirchen finden, welche sich nicht nur als nützliche Speicherpunkte erweisen, sondern lassen euch gegen eine kleine Gebühr nicht zufriedenstellend verteilte Talentpunkte löschen und bringen verstorbene Charaktere ins Leben zurück. Anders als bei Persona zum Beispiel, werdet ihr nicht direkt mit dem Game Over-Bildschirm bestraft, sobald einer eurer Gruppenmitgliedern ins Gras beißt. Alles in allem machen sowohl Welt, als auch Charaktermodelle einiges her und auch die Bildrate ist zu jeder Zeit stabil.

Abgerundet wird das ganze Schauspiel noch von nahezu perfekt vertonten Dialogen und einem grandiosen Orchester-Soundtrack. Lediglich die Tatsache, dass es keine japanische Sprachausgabe gibt und der ein oder andere Synchronsprecher ein wenig deplatziert wirkt, trüben den Eindruck. So wirkt gerade die 16 jährige Sandra viel mehr wie eine alte Frau, anstatt eines quicklebendigen Teenies. 


Fazit:

AwardAls Neuling der Spielereihe, aber eingefleischter Dragon Ball Fan, wollte ich unbedingt einen Blick auf Dragon Quest XI werfen und kann nur sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde. Liebevoll gestaltete Charaktere, eine einzigartige Story mit verschiedenen Enden und unfassbar gut ausschauende Schauplätze passen hier einfach wie „Gesäß auf Eimer“.

Zusätzlich wissen das klassisch rundenbasierte Kampfsystem der alten Schule, die packenden Bosskämpfe und eine überaus abwechslungsreiche Spielwelt zu punkten. Der stimmige Soundtrack und die Synchronsprecher, welche bis auf kaum nennenswerter Ausnahmen, fast schon an der Perfektion kratzen, setzen schließlich das umgangssprachliche i-Tüpfelchen. Demgegenüber muss sich der Titel allerdings marginale Abzüge, wie fehlende Innovation bei Nebenquests und einer vermissten japanischen Sprachausgabe gefallen lassen. 

Genug geschwafelt, kurzum handelt es sich bei Dragon Quest XI um ein wahres Meisterwerk seines Genres und sollte in diesem Zusammenhang stets im Auge behalten werden.


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