Gerade befindet sich die Call of Duty: Black Ops 4 Blackout Beta in den letzten Zügen. Selbstverständlich war diese für viele Shooter-Fans ein Pflichttermin. Ich habe mir die Beta auf der Xbox One X etwas genauer angesehen. In meinen Augen eine passende Systemwahl für ein erstes Urteil, immerhin gab es hier mit PUBG schon lange ähnlich militärisch angehauchtes Battle Royale. Wie viele von euch allerdings auch wissen, war die Performance bei PUBG nicht immer so, wie man sich diese gewünscht hätte. Die Beta zum normalen Multiplayer-Modus von Black Ops 4 hatte sich Kollege Phil übrigens auf der Playstation angesehen.
Call of Duty: Black Ops 4 Blackout – Das bessere PUBG?
Damit wären wir auch beim ersten großen Aufhänger unserer Vorschau angekommen. Man könnte es sich leicht machen und schlicht urteilen: Call of Duty: Black Ops 4 Blackout ist das bessere PUBG. Während der selbstgekrönte König des Battle Royale heute noch, gerade auf der leistungsstarken Xbox One X, mit Performance-Problemen kämpft fällt sofort auf, wie angenehm gut Call of Duty: Black Ops 4 Blackout läuft. Framedrops konnte ich zumindest auf der Xbox One X keine ausmachen. Die Fernsicht ist vollkommen in Ordnung und die Steuerung ist so, wie ich es von einem Shooter erwarte: Fantastisch.
Call of Duty: Black Ops 4 Blackout ist das bessere PUBG
Wer sich aber die Mühe macht genauer hinzusehen, der wird auch schnell erkennen womit diese Performance erkauft wurde. Die Pflanzenwelt auf der Map leidet unter extremer Animationsarmut und selbst Gras, eigentlich per se nicht gerade ein Hort an Sauberkeit, wirkt irgendwie steril. Als hätte man die kleine Blackout Welt durchgängig mit Kunststoffrasen ausgelegt. Auch abseits dessen womit tausende Deutsche ihren Wintergarten begrünen fällt bei genauerem Hinsehen auf, dass man an vielen Stellen an Details im Vergleich zum normalen Multiplayer gespart hat. Gerade für Treyarch Verhältnisse, welche ich sonst mit optisch tollen Maps in Verbindung bringe, eine kleine Enttäuschung.
Wer sich aber die Mühe macht genauer hinzusehen, der wird auch schnell erkennen womit diese Performance erkauft wurde
Dieses kleine Manko zieht sich auch bei der Gestaltung der Gebäude fort. Sogar dort, wo sicherlich keine beeindruckende Weitsicht gefragt ist. Nichtsdestotrotz sei trotz dieser Kritik deutlich betont, dass Black Ops 4 momentan für mich technisch das sauberste Battle Royale-Erlebnis darstellt, welches ich auf der Xbox One X bislang anspielen konnte.
Das Gameplay – Das schnellste Battle Royale aller Zeiten?
Im Gameplay ist der offenkundigste Unterschied zur Konkurrenz in Form von PUBG die Egoperspektive. Bei Fortnite nicht vorhanden und bei PUBG nur zweite Wahl ist sie bei Call of Duty: Black Ops 4 Blackout alternativlos. Ob dies gefällt dürfte für die meisten Spieler Geschmackssache sein. Mir jedenfalls gefällt diese schon alleine deshalb, weil es das gewohnte Call of Duty-Spielgefühl ins Battle Royale überträgt.
Aber es gibt noch weitreichendere Eigenarten. Neben allerhand Waffen und Aufsätzen sowie Medikits, wie teils aus Konkurrenzprodukten bekannt, haben es auch Perks und Punkteserien sowie Specials aus dem Hauptspiel in angepasster Form ins Battle Royale nach CoD Rezeptur geschafft. Perks liegen recht häufig auf der Karte herum, lassen sich aufsammeln und für einen begrenzten Zeitraum als Verbrauchsprodukt aktivieren. Eine Lösung, die ich besonders vorteilhaft empfinde, ohne das man auf serientypische Elemente verzichten muss. Bei den Punkteserien lässt sich beispielsweise ein ferngesteuertes Fahrzeug steuern. Während dies im normalen Multiplayer gesprengt und als Tötungsmaschine genutzt werden kann, lässt es sich im Battle Royale Modus stattdessen nur zur Aufklärung nutzen, danach aber wieder einsammeln und wiederverwenden. Zu den Specials der Spezialistenklassen dürfte jedem die Kriegsmaschine einfallen. Dieser Granatwerfer liegt als aufsammelbare Bewaffnung auf der Map.
Ein für Battle royale verhältnisse unglaublich schnelles Tempo
All diese Details werden begleitet durch ein, ebenfalls Call of Duty-typisches flottes Spieltempo. Die Bewegungsgeschwindigkeit und die erforderlichen Reaktionen sprengen in „Battle Royale Maßstäben“ die bisherigen Schallmauern. Verstärkt wird dieses Gefühl auch dadurch, dass man den Groundslide aus dem Hauptspiel ebenfalls eingebaut hat. Ruhiges Lauern, bis ein Gegner von der klassischen Todeswand aus der Deckung getrieben wird, fühlt sich hier schon beinahe wie eine Sünde an, kann aber dennoch den Sieg bringen.
Trupps und Räder
Fahrzeuge gibt es im Übrigen auch. Allerdings sind diese so im Spiel implementiert, dass ich sie zum jetzigen Zeitpunkt eher als Nachteil empfinde. Massenhaft Verkehrstote wie zu Beginn in PUBG wird es hier wohl eher nicht geben. Positiv fällt auf, dass die Vehikel vornehmlich eher als Transportmittel von A nach B dienen und nicht als Tötungswerkzeug missbraucht werden können.
Wie zu erwarten war lassen sich die Gefechte auch in Viererteams, Zweiertrupps und als Einzelkämpfer bestreiten. Jeweils bis zu 80 Spieler nehmen an einer Spielpartie teil, wobei diese Zahl für die Releasefassung noch nicht fix sein soll. Außerdem teaserte man bereits während der Beta ein Beispiel für Eventmodes an, die sicherlich kommen werden. Im Laufe der Beta setzte man den Fokus im Eventmodus auf Waffen mit eher mittlerer bis kurzer Distanz.
Und dann war da noch – Was Call of Duty: Black Ops 4 Blackout noch abhebt
Was den Call of Duty Battle Royale Modus noch besonders macht? Die reichhaltige Seriengeschichte wurde gut eingebunden. Warum auch nicht? Immerhin ist es der erste Battle Royale Modus, der eine solche Geschichte aufweisen kann. Jeder Part der Map beherbergt nostalgische Erinnerungen für Serienfans. Auf einer Insel findet sich Nuketown. Im Norden das Anwesen und auch eine „zombiefizierte“ Location hat es auf die Map geschafft. Außerdem finden sich Helden diverser alter Titel in der Charakterauswahl wieder. Dass die sichere Zone am Ende bis zum Nullpunkt verschwindet statt zu bleiben oder zu wandern kann ebenfalls absolut positiven Stress auslösen. Selbiges gilt für das aktivierte Friendly Fire. Hier stressen allerdings bereits in der Beta eher die Teamkameraden in offen zusammengestellten Teams, wenn diese euch für euren Loot in den Rücken schießen.
Prognose
Nach der letzten Beta-Phase von Black Ops 4 bin ich der Überzeugung, dass sich hier ein ein neuer Battle Royale-König ankündigen könnte. PUBG wird vermutlich einige Spieler an Call of Duty: Black Ops 4 Blackout verlieren. Dennoch muss eingeschränkt werden, dass nicht jedem Battle Royale-Fan die Umsetzung des Modus in Black Ops 4 gefallen wird. Ganz sicher wird einigen das Spieltempo vergleichsweise zu hoch sein und andere werden die Ego Perspektive scheuen. Nichtsdestotrotz hat mich die Umsetzung persönlich bereits sehr begeistert und an das Game-Pad gefesselt.
Ganz sicher ist auch in Call of Duty: Black Ops 4 nicht alles Gold, was glänzt. Es ist nicht schwer hinter die Hochglanzkulisse von Blackout zu blicken und die teils etwas unspektakulär gestalteten Umgebungsdetails zu entdecken.
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