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Switch Tests

BioShock: The Collection im Test

Als das erste BioShock die damaligen Konsolen und dem PC erschienen ist, war es allem voran die düstere Atmosphäre und die herausragende Story, welche den Shooter in den Olymp des Genres aufsteigen ließen. Einige Zeit später wollte man mit einer ergreifenden Geschichte in Form von BioShock 2 und dem etwas mehr im Mystery-Steampunk-Genre angelehnten BioShock Infinite an diesen Erfolg anknüpfen. Garniert durch Unmengen guter Ideen und dem einen oder anderen geschickt eingebauten Plot-Twist ist dieses Vorhaben zu seiner Zeit auch mehr als geglückt und fesselte viele Spieler über Stunden hinweg an den Fernseher.

Wenig verwunderlich war es, dass man diesen Erfolg in Form der BioShock: The Collection auf der PlayStation 4 und Xbox One Revue passieren lassen wollte. Damit auch jeder ein Stückchen vom Kuchen abbekommt, wurde die Spannweite der Kollektion kürzlich um eine Version für die Nintendo Switch ergänzt. Wie sich die beliebte Shooter-Reihe auf Nintendos aktuellem Flaggschiff schlägt, verraten wir im Test!

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Da ist ein Leuchtturm

Im ersten Teil der Sammlung verschlägt es euch nach Rapture, einer Stadt unter der Wasseroberfläche. In der Rolle des Protagonisten und einzigen Überlebenden eines Flugzeugabsturzes findet ihr euch unter dem Namen Jack im Jahr 1960 wieder. Im Wasser langsam wieder zur Besinnung kommend, rettet ihr euch mit letzter Kraft zu einem in der Nähe befindlichen Leuchtturm.

Nach einer kurzen Zeit findet Jack eine Tauchkugel und macht sich in dieser auf dem Weg in die unter der Wasseroberfläche liegende Stadt Rapture. Schnell wird Jack von Atlas, einem Bewohner besagter Stadt, per Funk darüber instruiert, dass die Einwohner der gescheiterten libertären Utopie mit der Substanz ADAM in Berührung gekommen sind. Zwar erhält man durch diese besondere und ungeahnte Fähigkeiten, jedoch kann es passieren, dass man seinen zum Preis dafür seinen Verstand verliert. Außerdem bittet Atlas euch bei der Suche nach seiner Familie zu helfen. Dementsprechend kämpft ihr euch durch die verschiedenen Areale von Rapture, lernt Big Daddy und Little Sister kennen und erfahrt weitere Informationen über das ADAM.

BioShock The Collection
Im ersten und zweiten Teil verschlägt es euch in die Unterwasser-Stadt Rapture. 
©Nintendo

Who is your Daddy?

Acht Jahre sind vergangen und bereits gibt es mit Sofia Lamb eine neue Regierungsmacht in Rapture. In BioShock 2 hat es sich diese zur Aufgabe gemacht, alles dafür zu tun, das eigenständige menschliche Handeln komplett abzuschaffen. Stattdessen soll eine Bevölkerung entstehen, wo alleine sie die Kontrolle hat. Dass genau dieses Vorhaben nicht jedem gefällt, dürfte dabei recht logisch. Dazu gehört auch das ehemalige Rapture-Oberhaupt, welches zu seiner Zeit, wenngleich auch mit zweifelhaften Methoden für mehr Freiheit sorgen wollte, weswegen Sofia und er immer wieder in einen Konflikt gerieten.

Im zweiten Teil der Reihe übernehmt ihr die Kontrolle von Delta. Delta war der erste funktionsfähige Prototyp eines Big Daddys. Diese an einen großen Taucher erinnernden mechanischen Ungetüme haben die Aufgabe die sogenannten Little Sisters zu beschützen. Der ungewöhnliche Protagonist hatte ebenfalls eine „kleine Schwester“ die auf den Namen Eleanor hört und zugleich die Tochter eurer Gegenspielerin ist. Durch einen Befehl von Sofia zwang sie Delta zum Selbstmord. Dabei hat sie die Rechnung ohne die starke Bindung ihrer bereits erwachsenen Tochter zu ihrem „Vater“ gemacht, welche ihn wiederbeleben konnte. Fortan befindet ihr euch auf einer Befreiungsaktion ohne Wiederkehr und startet den Kampf gegen Lambs Imperium, um euren Schützling zu befreien.

BioShock The Collection
BioShock 2: In BioShock 1 noch einer eurer Gegner, schlüpft ihr dieses Mal selber in die Rolle eines Big Daddy.
©Nintendo

Oh, du wunderschönes Columbia

Im letzten Teil der Collection, also BioShock Infinite, übernehmt ihr die Rolle des ehemaligen Detektivs Booker Dewitt. Booker hat noch alte Schulden offen und bekommt den Auftrag zugeteilt ein Mädchen namens Elizabeth zu finden. Wieder beginnt das Spiel mit einem kurzen Aufenthalt im Leuchtturm, bevor es dieses Mal nicht ins Wasser geht, sondern es euch in Kürze hoch oben in die Wolkenstadt Columbia verschlägt. Innerhalb der Stadt sind kämpferische Konflikte zwischen den Gründern und der sogenannten Vox Populi an der Tagesordnung. Dabei spielt Elizabeth eine entscheidende Rolle, auf welche wir aber nicht genauer eingehen wollen. Wären besagte Konflikte und die zwischenmenschlichen Probleme unserer beiden Protagonisten nicht schon genug, bekommen sie es immer wieder mit Songbird. Songbird hat die Aufgabe bekommen auf Elizabeth aufzupassen und ist, wie der Name schon verlauten lässt, in der Gestalt eines riesigen mechanischen Vogels hinter euch her.

Die Handlung überzeugt dabei insgesamt mit überraschenden Plot-Twists. Dementsprechend kommt langsam Tageslicht hinter die Geheimnisse eurer teilweise euch gegenüber recht aufmüpfigen Begleiterin und den angesprochenen Reibereien unter den Parteien der Stadt. Ohnehin ist BioShock, egal von welchem Teil die Rede ist, ein Paradebeispiel für eine dichte Atmosphäre und einem spannenden Storytelling.

BioShock Infinite ist vom Gameplay her der dynamischste Teil der Spielesammlung. Allem voran liegt das an Seilrutschen, welche die Infrastruktur von Columbia bilden und obendrauf auch gerne von euch für taktische Angriffsmanöver oder zur schnellen Fortbewegung genutzt werden wollen. Im Vergleich zum Original ist die Neufassung von Infinite etwas zugänglicher. Grund ist dafür, dass ihr schon recht früh im Spiel mit einer zahlreich bestückten Fähigkeitspalette und Upgrades ausgestattet werdet, wodurch ihr die Charakterentwicklung von Booker etwas besser planen könnt.

BioShock The Collection
BioShock Infinite: Endlich raus aus dem kühlen Nass, verschlägt es euch in die Wolkenstadt Columbia.
©Nintendo

Einmal hin, alles drin!

Irgendwo zwischen lobend und selbstverständlich erwähnenswert ist, dass alle erschienen Zusatzinhalte ihren Weg in die Kompilation gefunden haben. Diese umfassen neue Herausforderungen für BioShock 2 und Infinite und interessante spielbare Nebengeschichten abseits der normalen Kampagne. Einzig den ohnehin mehr als überflüssigen Multiplayer-Modus von BioShock 2 wurde keine Beachtung geschenkt. Dieser kam aber schon früher kaum richtig in Fahrt, sodass man den nicht unbedingt vermissen muss. Ansonsten sind es vor allem die angesprochenen Zusatzepisoden, welche die Shooter-Reihe vorbildlich erweitern.

BioShock The Collection
BioShock Infinite: Die geheimnisvolle Elizabeth ist nicht immer gut auf euch zu sprechen.
©Nintendo

Konstant und dennoch irgendwie zu langsam

Betrachten wir die Collection aus technischer Sicht, so kann man hervorheben, dass die drei Spiele in stabilen 30 Bildern pro Sekunde laufen. In Anbetracht des Alters der Spiele sollten es schon ruhig 60 Bilder pro Sekunde sein. Gerade bei den dynamischen und deutlich schnelleren an den Seilbahnen herumschwingenden Feuergefechten von BioShock Infinite wären diese vorteilhaft.

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Ansonsten hat sich das Spiel technisch gar nicht so sehr von seinem damaligen Original verändert. Klar, hier und da gibt es ein paar schärfere Texturen und an der Auflösung wurde ebenfalls ein wenig geschraubt. Die Kulissen der einzelnen Spiele sind nach wie vor großartig, ebenso die Akustik und die Synchronisation. Die eingeschlichenenTonfehler in BioShock 2 sind zwar auffällig, dürften sich aber insgesamt recht gut verkraften lassen.

Anders ist das jedoch mit der Steuerung. Gerade dann, wenn ihr die JoyCon von Nintendo benutzt. Durch die kleinen Sticks fällt diese nämlich leider ungenau und gerade in BioShock 1 + 2 recht altmodisch aus. Beispielsweise zielt man nicht wie üblich mit der linken Schultertaste über Kimme und Korn, sondern mit dem Drücken des Analogsticks. Löblich ist, zumindest was BioShock Infinite angeht, die starke Zielhilfe, welche das Spiel gerade für unerfahrene Shooter Spieler, dazu noch an einer Konsole, deutlich vereinfacht.

BioShock The Collection
BioShock 1: Eine direkte Konfrontation mit einem Big Daddy sollte man möglichst vermeiden.
©Nintendo

Fazit: Award

Trotz seiner technischen Schwächen ist BioShock nach wie vor ein Spiel, welches im Genre der Singleplayer-Shooter in Sachen Atmosphäre und Storytelling absolut überragend ist. Die spannende Handlung hält jede Menge klug eingebaute Plot-Twists und interessante Charaktere bereit. Die unzähligen Fähigkeiten und sich daraus erschließenden Möglichkeiten der Herangehensweise schmeicheln dem Gameplay enorm und es macht einfach Spaß die Seilrutschen in BioShock Infinite für Luftangriffe zu nutzen, Blitze in BioShock 1 auf im Wasser stehende Widersacher zu schleudern oder sich als Big Daddy in BioShock 2 einen Weg durch Rapture zu bahnen.

Im Gegensatz dazu stehen eine am Zahn der Zeit nagende Performance, die ungenaue Steuerung und auffällige Patzer in der Vertonung. Wenn euch das jedoch nicht abhält und ihr ohnehin auf der Suche nach einem hervorragenden Shooter für Solisten mit einem Hang zu toller Story seid, könnt ihr beruhigt zugreifen.

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