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PS4 Switch Tests

Atelier Ryza: Ever Darkness & the Secret Hideout im Test

Gegen Ende letzten Jahres wurde mit Atelier Ryza: Ever Darkness & the Secret Hideout der bisher letzte Ableger der recht beliebten Atelier-Reihe auf der PlayStation 4 und Nintendo Switch veröffentlicht. In dem östlich angehauchten Rollenspiel aus dem Hause Gust und Koei Tecmo schlüpft ihr in die Rolle des namensgebenden und abenteuerlustigen Bauernmädchen Ryza (Reisalin Stout) und erkundet eine farbenfrohe Welt, während ihr euch durch die Handhabung verschiedener Materialien langsam in der Alchemie übt. Der Titel verspricht dabei auf dem Portfolio eine Welt wie aus einem Märchenbuch, umfangreiche Möglichkeiten im Bereich des Craftings und ein für die Serie erstmals angewandtes Echtzeit-Kampfsystem. Inwieweit Atelier Ryza aber schließlich in der Praxis überzeugen kann, verraten wir euch in unserem nachfolgenden, wenngleich auch recht späten Testbericht!

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Atelier Ryza > Keine Lust aufs Erbe

Reisalin Stout, beziehungsweise Ryza heißt die steuerbare Heldin und lebt zusammen mit ihrer Familie auf der Insel Kurken. Ursprünglich hat ihre Familie vorgesehen, dass sie die Farm der Familie übernimmt. Allerdings hat das Bauernmädchen darauf absolut keine Lust und träumt stattdessen von großen Abenteuern. Gemeinsam mit zwei ihrer Kindheitsfreunde soll dies nach einer schicksalshaften Abenteuerjagd außerhalb des Inselgebiets schließlich auch Wirklichkeit werden. Kurz darauf lernt die dreiköpfige Gruppe zwei umherstreifende Reisende kennen. Diese sind in der Alchemie bewandert und bringen euch die Anwendung ihres Handwerks bei. Gut, dass Ryza scheinbar schon ein gewisses Grundtalent in diesem Bereich besitzt.

Atelier Ryza
Während des Abenteuers lernt ihr die Kunst der Alchemie.

Die Geschichte des einfachen Mädchens, welches sich auf eine schicksalshafte Reise begibt, wird dabei in einem angenehmen Pacing erzählt und lässt bei dem Spieler in Kombination mit einer farbenfrohen Welt und charmanten Charakteren ein zauberhaftes Märchen-Feeling entstehen. Anders formuliert wird hier keine Geschichte einer langersehnten legendären Heldin und Retterin des Landes erzählt, sondern lediglich wie ein einfaches Mädchen vom Land ihren Stellenwert in der Welt sucht. Diese Bodenständigkeit ist aber keinesfalls schlimm, sondern sorgt durch die Gemächlichkeit dafür, dass man sich beim Farmen von Materialien oder dem Erkunden der gelungenen Welt zurücklehnen und sich mit der Protagonistin identifzieren kann. Auch das Wegfallen von „strengen“ Zeitlimits, wie man es noch aus einigen vorherigen Ablegern Atelier-Reihe kannte, trägt seinen Teil zu dieser „Entspannung“ bei.


Echtzeitkämpfe stehen dieses Mal an der Tagesordnung

Während ihr euch also auf die Reise begebt, verschiedene teils generisch, teils abwechslungsreiche Quests absolviert und in das komplexe Alchemie-System reinfuchst, werdet ihr manchmal auch auf Gegner treffen. Diese fügen sich von ihrer Niedlichkeit und ihrem Artdesign nahezu perfekt in die märchenhafte Welt ein und  belohnen euch beim erfolgreichen Besiegen unter Umständen mit nützlichen Materialien.

Die Begegnungen gegen diese quirligen Widersacher spielen sich dabei erstmals für die Reihe in Echtzeit ab. Um wirklich effektiv in den Kämpfen zu sein, gilt es AP zu sammeln. Diese Aktionspunkte erhaltet ihr durch Angriffe und sind unter anderem für das Ausführen verheerender Aktionen nutzbar. Sie lassen sich aber auch ansparen, wodurch man das Taktiklevel anheben kann. Folglich seid ihr dann zum Beispiel in der Lage längere Angriffskombinationen anzubringen.

Atelier Ryza
Die Echtzeitkämpfe kommen mit einigen innovativen Kniffen daher und fallen alles in allem sehr zugänglich aus.

Zusätzlich lassen sich natürlich auch verschiedene hergestellte Items im Kampf auf verschiedene Art und Weise, wie zur Heilung, verwenden. Allerdings könnt ihr pro Tag nur eine begrenzte Anzahl dieser Hilfsmittel  benutzen. Habt ihr besagtes Limit erreicht, müsst ihr euch bei dem Vorhaben des weiteren Gebrauchs in einer Übernachtungsmöglichkeit einfinden.

Inmitten des Kampfes werden eure Gruppenmitglieder von der KI gesteuert und verhalten sich alles in allem recht zufriedenstellend. Nichtsdestotrotz ist es möglich die steuerbare Figur frei nach Belieben im Kampfgeschehen zu wechseln. Demzufolge müsst ihr nicht immer im Kampf mit Ryza agieren, sondern habt somit die Möglichkeit auf anfallende Gegebenheiten entsprechend zu reagieren. Vom Schwierigkeitsgrad ist Atelier Ryza recht zugänglich. Auch innerhalb der Kämpfe ist diese angesprochene Gemächlichkeit stets vorhanden und sorgt nur selten dazu, dass der Spieler möglicherweise in Stress oder Panik gerät.


Synthetisieren bis der Arzt kommt

Wo Atelier Ryza aber seine größte Stärke und gleichzeitig auch einen gewaltigen Umfang offenbart, ist ganz klar im Bereich der Alchemie. Infolgedessen könnt ihr also gesammelte Rohstoffe an eurem Kessel zum Synthetisieren benutzen, um dadurch neue hilfreiche Sachen zu erhalten, die unter Umständen in der Zukunft für das Zusammenmischen anderer Gegenstände benötigt werden. Das motiviert ungemein und schafft es mit seiner Komplexität über das dazu benötigte Grinding hinweg zu blenden.

Atelier Ryza
Im Alchemie-Menü lernt ihr das Herstellen neuer Gegenstände und könnt die jeweiligen Voraussetzungen einsehen.

Innerhalb eines Kachel-Menüs folgen wir dazu einer Verbindung, die uns neue Crafting-Möglichkeiten freischaltet. Durch das mehrmalige Craften lassen sich die Kacheln aufwerten, wodurch sich die Qualität verbessert. Doch auch die Wertigkeit, zum Beispiel in Form eines bestimmten Elements oder einer anderen verborgenen Eigenschaft der zu benutzenden Materialien fließt in die schlussendliche Qualität des hergestellten Guts mit ein. So lassen sich zum Beispiel Heilmittel erschaffen, die nicht Lebenspunkte regenerieren, sondern durch das vorherige Benutzen eines bestimmten Rohstoffes innerhalb der Herstellung plötzlich auch in der Lage sind, verschiedene Statuseffekte zu neutralisieren.


Märchenhaft schön und dennoch mit kleinen Schwächen

Optisch betrachtet ist Atelier Ryza nicht nur der neueste, sondern auch der schönste Ableger der Reihe. Im Grunde genommen kann man an der Grafik nicht wirklich herummeckern und die Entscheidung eine neue Engine zu benutzen, hat sich hier definitiv bezahlt gemacht. Das Artdesign ist stimmig und die Charaktere, wie auch unterschiedlichen Schauplätze müssen sich selbst im Detail nicht verstecken. Einzig die unschöne Limitierung in manchen Bereichen des Leveldesigns hätte man möglicherweise etwas besser lösen können. Nicht selten werden nämlich die spielbaren Bereiche von den nicht spielbaren Arealen durch eine unsichtbare Wand abgegrenzt.

Atelier Ryza
Technisch muss sich Atelier Ryza nicht verstecken.

Akustisch sorgt ein passender Soundtrack für die hervorragende Untermalung der recht entspannten Atmosphäre. Obzwar die japanische Synchronisation, unserer Einschätzung nach durchaus gelungen ist, hätten wir uns allerdings eine englische Sprachausgabe als weitere Auswahlmöglichkeit gewünscht. Deutsche Texte sucht man übrigens ebenfalls vergebens, sodass man hier mit englischen Texten vorliebnehmen muss.

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