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PS4 Tests Xbox One

Assetto Corsa: Ultimate Edition Review

Mit Assetto Corsa veröffentlichte 505 Games 2016 eine der beliebtesten Rennspiel-Simulationen auch für PlayStation 4 und Xbox One. Nun folgt mit der „Ultimate Edition“ des Titels das perfekte Gesamtpaket mit allen verfügbaren Zusatzinhalten, die seit dem Launch erschienen sind. Während die PS4-Variante sowohl im stationären Handel als auch online angeboten wird, müssen Xbox One-Besitzer leider auf eine digitale Variante aus dem Xbox Store zurückgreifen. Wir haben uns  letztere genauer angesehen und unseren Rennoverall aus dem Schrank geholt. Ob sich der Kauf von Assetto Corsa: Ultimate Edition lohnt, verraten wir euch im Test.

Jetzt auch mit einer Menge Karossen aus dem Hause Ferrari.

Umfangsmonster mit Gripproblemen

Assetto Corsa: Ultimate Edition stellt wie es der Name schon impliziert das „ultimative Gesamtpaket“ für Rennspielfans dar. In der Neuauflage stehen neben dem Originalspiel auch alle Zusatzinhalte und Pakete für Rennspielenthausiasten bereit. So ist das „Prestige Pack“ genauso mit an Bord wie die zusätzlichen Fahrzeugpakete zu den Edelmarken wie Ferrari und Porsche und die Zusatzinhalte „ReadyToRace“ und „Packs Red“. Somit wächst die Fahrzeugauswahl in der Ultimate Edition auf stattliche 178 Boliden. In Sachen Streckenauswahl erwarten euch 16 weltbekannte Klassiker wie Spa, Misano, die Nordschleife oder auch Laguna Seca in Amerika. Für die nötige Abwechslung sind die Rundkurse auch in verschiedenen Streckenkonfigurationen implementiert, sodass ihr unterm Strich auf 33 verschiedene Streckenlayouts antreten werdet.

Wie Kollege Philipp bereits vor gut zwei Jahren in seinem Test zur Grundversion des Rennspiels herausgestellt hat, ist Assetto Corsa eine der detailgetreusten Rennspielsimulationen der letzten Jahre, was zum einen Vor- und Nachteile bietet. Wie schon im Original besteht das „Problem“, dass Assetto Corsa nur mit der Verwendung eines Force Feedback-Lenkrads sein volles Potenzial entfalten kann.  Spielt ihr das Rennspiel mit einem „herkömmlichen“ Controller, braucht ihr wahlweise unglaublich viel Feingefühl oder extrem starke Nerven, da selbst kleine Konzentrationsfehler schon zu Ausflügen ins Kiesbett führen. Da hilft es auch nichts, dass die K.I. extrem angriffslustig agiert und euch mitunter  noch schneller in ungewollte Fehler hetzt, selbst wenn ihr nur auf einem niedrigen Schwierigkeitsgrad um die Rundkurse brettert.

Die Fahrzeuge in Assetto Corsa sind detailgetreu umgesetzt.

Frustpotenzial auf der Piste

Durch das zum Teil sehr unfaire Verhalten unserer Gegner und das fragile Lenkverhalten mittels Controller kann Assetto Corsa durchaus für Frust sorgen. Während Genrekollegen wie Forza Motorsport und die F1 Games von Codemasters über eine optionale Rückspulfunktion verfügen, die Fehler und Unfälle ungeschehen machen, müsst ihr bei Assetto Corsa mit euren Fehlern leben. Das mag auf der einen Seite nachvollziehbar sein, da der Titel eine reinrassige Rennspielsimulation ist, auf der anderen Seite sorgen unfaire Manöver eurer Gegner dann für noch mehr Frust, wenn ihr im Kiesbett landet.

Wirkliche Duelle auf Augenhöhe werdet ihr zumeist nur am Start erleben. Wenn es euch hier nicht gelingt Plätze gut zu machen, wird es sehr schwer über die Renndistanz Positionskämpfe erfolgreich  zu bestreiten. Die Konkurrenz fährt selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad sehr aggressiv und stark, sodass einiges an Übung nötig ist. Kurioserweise gibt es dann aber auch Events, bei denen ihr haushoch gewinnt und die Gegner nach nur fünf Runden schon fast 20 Sekunden Rückstand verzeichnen. Hier wäre etwas mehr Ausgeglichenheit wünschenswert gewesen, auch um den Einstieg für Neulinge zu erleichtern.

Auch bei dem Strafenregister agiert Assetto Corsa in der Neuauflage weiterhin zu ungenau und undurchsichtig. Selbst bei groben Verstößen wie dem Abkürzen und Platzgewinn neben der Strecke bekommt ihr nicht immer eine Strafe. Auch harte Rempler bleiben zumeist ungestraft, sodass ihr euch auch wie ein Rambo durch das Feld pflügen könnt.

Die berühmte „Eau Rouge“ in Spa muss auch von euch gemeistert werden.

Karriere und Co.

Dreh und Angelpunkt für Solisten ist weiterhin der Karrieremodus. Selbiger bietet zahlreiche Rennevents, die auf mehrere Turniere aufgeteilt sind. Leider ist das Ganze sehr altbacken und linear aufgebaut und auch die Präsentation gewinnt leider keinen Blumentopf. So arbeitet ihr quasi die einzelnen Rennevents pro Turnier ab und versucht am Ende einer jeden Veranstaltung unter den Top 3 zu landen. Dabei erwarten euch Sprintrennen, Zeitherausforderungen und komplette Rennwochenenden. Leider wurde auch hier etwas bei der Präsentation gespart, denn eine Siegerehrung gibt es selbst bei einem Sieg nicht. Alles in allem wirkt die Karriere leider sehr lieblos umgesetzt und fördert kaum die Motivation der Spieler.

Natürlich kann man an dieser Stelle argumentieren, dass sich Assetto Corsa auf das Wesentliche für Rennspielfans konzentriert. Natürlich sind  die Einstellmöglichkeiten an den einzelnen Karossen und das (mit einem passenden Lenkrad) hervorragende Fahrgefühl nicht zu verachten, doch etwas mehr Pepp hätte die Präsentation durchaus vertragen können.

Neben der Karriere erwarten euch noch spezielle Zeitrennen, Herausforderungen, Einzelrennen und der Online-Mehrspielermodus für bis zu 16 Spieler. Hier bietet die Ultimate Edition keine neuen Inhalte oder Funktionen.

Technisch ist Assetto Corsa gut gelungen, kann aber nicht mit der Konkurrenz von Forza mithalten.

Assetto Corsa versteht sich selber als beinharte Rennsimulation und lässt in Sachen Fahrphysik Konkurrenten wie Gran Turismo und Forza Motorsport hinter sich. Die einzelnen Fahrzeuge reagieren sehr glaubwürdig auf eure Eingaben und laden dazu ein den gesamten Fuhrpark auszuprobieren, um die einzelnen Feinheiten der Wagen herauszukitzeln. Ohne zugeschaltete Fahrhilfen wird dieses Unterfangen zumeist aber ein echter Kraftakt und erfordert viel Feingefühl sowohl auf Gas und Bremse und am Lenkrad. Löblich ist die mögliche Abstufung der jeweiligen Fahrhilfen, so könnt ihr diese stufenweise ein und ausschalten und euch so nach und nach an euer persönliches Limit herantasten.

In Sachen Gameplay, Technik, Spielmodi und der Online-Option haben sich in der Ultimate Edition somit keine Änderungen ergeben, sodass wir an dieser Stelle noch einmal auf den Testbericht der Grundversion verweisen, der weitere Details zu den genannten Bereichen offenlegt.  


Fazit:

Mit Assetto Corsa: Ultimate Edition erwartet euch das ultimative Komplettpaket mit allen Inhalten rund um den ambitionierten Simulationsracer aus Italien. Das Spiel ist von Profis für Profis entwickelt und entfaltet daher nur mit der nötigen Ausstattung in Form eines vernünftigen Lenkrads sein ganzes Potenzial. Mit der Ultimate Edition erwarten euch mehr Fahrzeuge als in der Grundversion, die vor allem Fans von Ferrari und Porsche erfreuen werden. Bei der Streckenauswahl gibt es ebenso nicht viel zu meckern, auch wenn der eine oder andere Neuzugang sicher eine schöne Überraschung gewesen wäre. Somit bleibt festzuhalten, dass Rennspielprofis, die eine fordernde Herausforderung suchen und gern am Set-Up ihres Fahrzeugs tüfteln eine Menge Freude mit Assetto Corsa: Ultimate Edition haben werden. Leider lässt das Rennspiel in Sachen Präsentation und beim Karriere-Aufbau Potenzial liegen. Für einen Hit-Award reicht es aufgrund der genannten Mängel daher nicht ganz!


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