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American Fugitive im Test

Curve Digitals aktuelles Download-Spiel American Fugitive wird bei dem einen oder anderen sicherlich nostalgische Gefühle aufkommen lassen. Denn das Verbrecher-Abenteuer erinnert nicht zuletzt aufgrund der klassischen Top-Down-Ansicht an die Anfänge der GTA-Reihe. Ob das Spiel allerdings auch in Sachen Umfang und Spielbarkeit überzeugen kann, verraten wir euch im folgenden Testbericht.

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Auf Rachefeldzug

Zu Beginn von American Fugitive schlüpfen wir in die Rolle von Will Riley. Seines Zeichens aktuell in einer kriselnden Beziehung lebender Familienvater schlittert direkt in das nächste Schlamassel. Eines Nachts bekommt er einen Anruf seines Vaters, der ihn zu ihm bittet. Gesagt getan: Beim Haus seines Vaters angekommen, erwartet ihn allerdings der Schock. Niedergestreckt von einem Unbekannten liegt Wills‘ Vater tot am Boden und es kommt wie es kommen muss. Die Polizei bezichtigt Will des Mordes an seinem Vater und somit wandert unser Protagonist unschuldig hinter Gittern. Da das Schicksal Will eine zweite Chance geben will, ergibt sich für ihn eine Ausbruchsmöglichkeit und nun liegt es an euch den wahren Mörder eures Vaters ausfindig zu machen und eure Unschuld zu beweisen.

Hierfür begeben wir uns auf die schiefe Bahn und erfüllen für teils dubiose Auftraggeber Missionen, Botengänge und mehr, um Kleingeld zu verdienen und Informationen rund um den möglichen Mörder unseres Vaters zu sammeln. Das Spiel verfolgt ihr aus der Vogelperspektive, was nostalgische Gefühle aufkommen lässt und etwas an die ersten GTA-Spiele erinnert. Als geflohener Häftling solltet ihr zudem immer auf der Hut sein, denn überall in der Spielwelt sind Gesetzeshüter unterwegs. Ständig auf der Flucht, könnt ihr immerhin immer wieder eure Kleidung in der Spielwelt wechseln um kurzzeitig unterzutauchen.

Wilde Verfolgungsjagden aus der Vogelperspektive wie in guten alten Zeiten.

Gameplay: Für Einsteiger und Profis zugleich

Gameplaytechnisch fällt American Fugitive vergleichsweise einsteigerfreundlich aus. Die Steuerung ist sehr zugänglich, allerdings empfinden wir das Fahrzeughandling etwas zu schwammig, sodass ihr hier auf alle Fälle etwas Eingewöhnungszeit einplanen solltet. So durchstreift ihr die weitläufige Oberwelt, die es euch sogar ermöglicht Gebäude zu betreten. Hier kommt ein weiteres Gameplay-Element ins Spiel. So ist es möglich durch Fenster zu spähen, um Gefahren zu entdecken und anschließend in die Häuser einzubrechen.

Dabei könnt ihr euch in den Gebäuden allerdings nicht frei bewegen, sondern schickt Will über eine kleine Karte in die einzelnen Räume. Diese können dann erkundet und geplündert werden. Sobald ihr ein Gebäude betretet startet ein Countdown, der euch anzeigt wann die Polizei eintreffen wird. Wollt ihr Konflikten aus dem Weg gehen, solltet ihr somit zeitnah das Haus verlassen und euch aus dem Staub machen. In den Häusern finden sich nicht nur seltene Objekte, die ihr in Geld umwandeln könnt sondern auch Lebensmittel, die zur Auffrischung eurer Lebensenergie dienen.

Interessanter Ansatz: Das Einbruchsfeature in American Fugitive.

Der Alltag eines Kleinkriminellen

Das Missionsdesign fällt in American Fugitive leider etwas monoton aus. Immer wieder nehmt ihr typische Botengänge als Aufträge an, klaut Autos oder nehmt an kleineren Rennen teil. Was zu Beginn noch recht spaßig ist, wird auf Dauer etwas eintönig und vorhersehbar. Auch das zu Beginn recht witzige Feature mit den Einbrüchen in fremde Häuser wird so im Spielverlauf eher zu einem nötigen Übel als zu einem spaßtreibenden Gameplayelement. 

Für Frust kann mitunter auch die K.I. sorgen. So agieren Gegner und die Polizei teilweise recht unberechenbar und nicht immer nachvollziehbar. Erhöht sich euer Fahndungslevel hilft es nur die Beine in die Hand zu nehmen oder aber zu alternativen Maßnahmen zu greifen. So könnt ihr euch auch in Büschen verstecken und so warten, dass die Polizei die Suche nach euch einstellt. Ebenso könnt ihr untertauchen in dem ihr eure Kleidung wechselt oder ein Auto stehlt. Die letzten beiden Optionen sollten allerdings ohne Zeugen vonstatten gehen, da sonst die Gesetzeshüter eure Taktik schnell durchschauen. Werdet ihr dennoch von der Polizei gestellt, startet ihr euer Abenteuer erneut an einem Ausgang der Kanalisation. 

Positiv sei hingegen die Spielwelt von American Fugitive hervorzuheben. Diese fängt nicht nur das amerikanische Flair gut ein, sondern erweitert sich im Spielverlauf auch zu einer stattlichen Größe. Hier und da gibt es immer wieder ein paar Überraschungen zu entdecken. Obendrein dürfen wir auch einige unserer Charakterfertigkeiten verbessern, um beispielsweise mehr Objekte in unserem Inventar zu verstauen oder bei Feindkontakt mehr einstecken zu können. 

Die Schusswechsel fühlen sich fast wie in einem Twinstick-Shooter an.

Oldschool Feeling

Auch wenn das Missionsdesign und die Abwechslung nicht mit einem GTA mithalten kann, so darf man American Fugitive seinen ohne Frage vorhandenen Charme nicht abschreiben. Einziger Wehrmutstropfen. Die storyrelevanten Zwischensequenzen werden passend zum Retrostil auch in recht schnöden Textboxen präsentiert. Hier wäre vermutlich mehr möglich gewesen mit etwas Einsatz. Etwas überrascht waren wir allerdings von der teils recht leblosen Spielwelt. Wir hatten einige Momente, bei denen wir für gut eine Minute keinem einzigen Passanten oder Auto begegnet sind, obwohl wir uns inmitten eines bewohnten Gebietes befunden haben. Obendrein gab es hin und wieder bei einem hohen Aufkommen auf dem Bildschirm den einen oder anderen Ruckler auf dem Bildschirm zu entdecken, der den Spielspaß aber nicht wirklich trüben konnte. 

Musikalisch werden euch recht unauffällige Hintergrundmelodien geboten, die allerdings gut zum Setting passen. Fiktive Radiosender wie in der Vorlage gibt es allerdings nicht. 

Gewollt altbacken?! Die Story wird in Textfenstern erzählt.

Fazit: American Fugitive (Xbox One-Version)

American Fugitive ist ein solides Action-Game, dass an die ersten GTA-Games erinnert, diese allerdings in vielerlei Hinsicht nicht erreichen kann. Die Story ist zum Teil vorhersehbar und das Missionsdesign sehr monoton. Auch bei der Fahrzeugsteuerung ist einiges an Feingefühl nötig, um nicht die Gesetzeshüter unfreiwillig auf sich aufmerksam zu machen. Davon abgesehen erwartet Fans des Genres ein kleiner Trip in die Vergangenheit, der durchaus Spaß bereitet und solides Gameplay bietet. Vor allem die Einbruchsmechanik ist zu Beginn sehr interessant, nutzt sich mit der Zeit allerdings etwas ab. Wer die alten GTA-Spiele aus der „Vogelperspektive“ mochte, der sollte American Fugitive eine Chance geben. Der Indie-Titel ist digital auf Nintendo Switch, Xbox One und PS4 verfügbar. Gerade auf ersterer Plattform ist das Genre so gut wie kaum vertreten und daher für den einen oder anderen unter euch einen Blick wert. 


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