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Switch Tests

Advance Wars 1 + 2: Reboot Camp im Test

Nach vielen Jahren der Abstinenz kehrt ein Klassiker zurück auf die Bildfläche. Mit Advance Wars 1+2: Re-Boot Camp erhalten die beiden Rundentaktik-Klassiker aus GameBoy-Advance-Zeiten eine Neuauflage spendiert, die schon jetzt eine bewegte Geschichte besitzt. Ursprünglich sollte die Neuauflage bereits im Frühjahr 2022 erscheinen. Nintendo entschied sich jedoch aufgrund des Ukrainekrieges dazu die Compilation zu verschieben. Mit gut einem Jahr Verspätung erwartet euch nun das Re-Boot Camp und wir verraten euch, ob sich das Warten gelohnt hat.

Nostalgische Gefühle: Trotz neuer Optik erkennt man den klassischen Advance Wars-Stil
© Nintendo

Taktik-Gefechte mit Tiefgang

Die Advance Wars-Reihe ist in den letzten Jahren leider etwas in Vergessenheit geraten. Eigentlich verwunderlich, hatte die Serie doch zu Zeiten des GameBoy Advance und Nintendo DS durchaus eine gute Fanbase erreicht, die von den taktischen Handheld-Schlachten mehr als begeistert war. Auf Nintendo Switch will Nintendo der Reihe nun eine zweite Chance geben und veröffentlicht die beiden GameBoy Advance Spiele im Doppelpack mit einer verbesserten Präsentation, Online-Multiplayer und weiteren Features.

Entwickelt wurde das Remake von WayForward. Auf dem Papier weist Advance Wars die eine oder andere Parallele zur Fire Emblem-Reihe auf. Im Gegensatz zu den Fantasy-Taktikschlachten verfolgt Advance Wars aber einen leicht abweichenden Ansatz. Zwar erwarten euch hier ebenso rundenbasierte Taktikgefechte auf geschlossenen Schlachtfeldern, jedoch stehen hier nicht die einzelnen Persönlichkeiten und Protagonisten im Fokus, sondern vielmehr die einzelnen Kommandanten. Auf den Schlachtfeldern selbst sind anonyme Truppen unterwegs, die von den Fertigkeiten und besonderen Fähigkeiten der Kommandanten jedoch Boni erhalten können.

In Sachen Gameplay erwartet euch jedoch ähnliche Kost. Ihr befehligt eure Truppen über die einzelnen Gebiete und müsst diese taktisch klug für eure Angriffe und Manöver platzieren. Dabei gilt es einzelne Vor- und Nachteile des Terrain zu beachten, die Stärken und Schwächen der Einheiten abzuschätzen und und und. Advance Wars gelingt der Spagat zwischen beinharter Rundenstrategie und einsteigerfreundlichem Gameplay sehr gut, sodass auch Neulinge gut in das Geschehen finden werden. Passend dazu hält der Titel auch ein Tutorial bereit, in dem ihr eure Kenntnisse auffrischen beziehungsweise gänzlich neu erlangen könnt.

Pixeloptik adé: Die Schlachten werden nun von 3D-Figuren durchgeführt.
© Nintendo

Frischzellenkur optisch und inhaltlich

Auffälligste Änderung von Advance Wars 1+2: Re-Boot Camp ist wohl die überarbeitete Präsentation. Grafisch setzen die beiden Titel nun nicht mehr auf die charmante Pixeloptik von früher, sondern auf eine 3D-Optik, die auf den ersten Blick für Kenner der Originale gewöhnungsbedürftig wirken könnte. Ein klein bisschen ist die Optik an die GameCube- und Wii-Spin-Offs Battalion Wars angelehnt. Mit der Zeit gewöhnt man sich jedoch an den Stil, der auch noch eine deutsche Sprachausgabe für eine Vielzahl der Dialoge im Spiel mitsichbringt. Weiterhin wurden die Musikstücke leicht überarbeitet und fügen sich gut in die Präsentation ein.

Neben dem neuen Anstrich bietet das Re-Boot Camp wie zu Beginn schon erwähnt die beiden GameBoy Advance Spiele Advance Wars und Advance Wars 2. Beide Titel könnt ihr direkt anwählen. In Sachen Story empfiehlt es sich jedoch bei der chronologischen Reihenfolge zu bleiben, da es im zweiten Serienteil den einen oder anderen Querverweis zum Erstling gibt. Spielerisch ist der zweite Titel jedoch noch vielfältiger ausgefallen und gefällt dadurch etwas mehr.

Wer sich zudem mit Freunden und anderen menschlichen Spielern duellieren will, der kann über die Online-Funktion auch in globale Schlachten ziehen und taktische Duelle bestreiten. Während unseres Testes hat es leider immer etwas gedauert, bis wir einen Mitspieler gefunden haben. Die Partien liefen dann letztlich jedoch ohne technische Probleme ab. Neben den beiden Kampagnen gibt es zudem losgelöste Missionen sowie einen Editor-Modus, in dem ihr euch zusätzliche Schlachtfelder erstellen könnt. In Sachen Umfang hat Advance Wars 1+2: Re-Boot Camp auf alle Fälle einiges zu bieten und weiß zu unterhalten.

Die Charaktere treiben in Dialogen die Story und das Geschehen voran.
© Nintendo

Clevere KI

Taktikspiele stehen und fallen mit der Herausforderung seitens der KI. Diese kann sich hier durchaus sehen lassen. Eure Widersacher agieren sehr variantenreich und fordern euch mit aggressiven Angriffen und unvorhergesehenen Aktionen. Selbst auf dem Einsteigermodus kann man durchaus das ein oder andere Mal die Segel streichen. Unfair werden die Spiele jedoch nie, da man die Fehler im Endeffekt selber zu verantworten hat und beim zweiten Versuch meist umgeht. Ein gewisser Lerneffekt ist also durchaus gegeben.


AwardFazit: Advance Wars 1+2: Reboot Camp

Advance Wars ist endlich zurück. Mit Reboot Camp habt ihr die Möglichkeit zwei echte Klassiker der Reihe in einem neuen Gewand zu erleben. Sicherlich mag die Optik etwas Geschmacksache sein, doch gameplaytechnisch überzeugen die beiden Taktik-Perlen auch noch heute. Dank kleiner Verbesserungen in Bereich der Präsentation, beim Mehrspielermodus und Gameplay sind die beiden Spiele sowohl für Einsteiger als auch Kenner interessant. Man kann nur hoffen, dass sich die Rückkehr der Reihe gut verkauft, sodass wir in Zukunft auch ein gänzlich neues Advance Wars spendiert bekommen. Ein Markt für rundenbasierte Strategie ist wie wir dank Fire Emblem wissen ja durchaus vorhanden. 


 

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