Mein Wissen über das Warhammer 40.000-Universum ist sehr begrenzt, genauer gesagt weiß ich exakt drei Dinge: Es hat irgendwas mit Orks und Soldaten im Weltraum zu tun, es ist extrem blutig und ziemlich rau. Dennoch habe ich mich auf der gamescom in Köln in die Entwicklerpräsentation zum kommenden Action-RPG Warhammer 40k Inquisitor – Martyr gewagt und mir den potentiellen Diablo-Killer einmal genauer angesehen.
Eine offene Welt
Inquisitor schlägt also zunächst einmal in dieselbe Kerbe, wie es der berühmte Genrekollege aus dem Hause Blizzard Entertainment tut, allerdings bietet das Spiel von Entwickler Neocore Games eine ganze Menge Aspekte, welche sich positiv von der Konkurrenz abheben sollen.
Den Anfang macht dabei das Universum, denn wir bekommen es hier mit einer offenen Welt zu tun, welche sich aus Sandbox-Elementen zusammensetzt und sich dementsprechend ständig verändern soll.
Die einzelnen Spielabschnitte werden dabei zufällig generiert und die Entwickler versprechen, dass es unmöglich sein wird, exakt dieselbe Umgebung zweimal aufzusuchen. Bleibt abzuwarten, wie sehr sich die verschiedenen Level innerhalb eines Planeten letztlich wirklich voneinander unterscheiden werden, aber zumindest die Architektur, das Wetter und die äußeren Begebenheiten sollen bei jedem Besuch differieren.

Unterteilt wird die Spielewelt dabei in verschiedene Sonnensysteme, welche sich dann nochmals in einzelne Sektoren und weitere Subsektoren unterteilen. Jeder Sektor wartet dabei mit unterschiedlichen Arealen auf: Mal sind wir auf einem Eisplaneten unterwegs, mal in einer düsteren Fabrik und wiederum ein anderes Mal in einem feurigen Glutofen. Dabei versprechen die Entwickler, in den sogenannten Seasons komplett neue Sektoren nachzuliefern – Die Seasons sollen sich zudem um verschiedene Themen drehen und dabei neue Gegner, Items, Events und sogar komplett neue Rassen in das Spiel einführen. Klingt sehr ambitioniert und wir sind sehr gespannt darauf, wie das im finalen Spiel aussehen wird.
Zudem setzt der Titel voll auf kooperatives Gameplay, denn ein Großteil der Missionen, sowie die spannende Suche nach neuen Ausrüstungsgegenständen wird sich gemeinsam mit bis zu drei anderen Spielern bewältigen lassen. Dazu gesellen sich allerdings auch besonders wichtige Missionen, welche im Zuge der Einzelspielerkampagne keine weiteren Mitspieler erlauben werden und die Hintergrundgeschichte der sich ständig ändernden Welt vorantreiben sollen.
Drei Klassen und jede Menge Blut
Spielerisch erinnert Warhammer 40k Inquisitor – Martyr relativ stark an den namhaften Genrekönig. Der Titel wird, zumindest zu Beginn, insgesamt drei Klassen bieten. Der Crusader verfügt über eine fette Rüstung und zieht mit Fernkampfwaffen in den Kampf. Ebenfalls eine Neuerung in diesem Genre ist, dass man sich während der enorm actiongeladenen und sehr brutalen Kämpfe aktiv in Deckungen begeben kann, um vor den heranstürmenden Gegnerhorden Schutz zu suchen.
Allzu lange sollte man es sich dort allerdings nicht gemütlich machen, denn der Titel bietet zerstörbare Umgebungen – Während der hitzigen Gefechte kann es mitunter passieren, dass beachtenswerte Teile der Levelarchitektur plötzlich in Schutt und Asche liegen.

Während der Crusader also auf Durchschlagskraft aus der Entfernung setzt, erwehrt sich der Assassin mit schnellen Nahkampfangriffen seiner Widersacher, was natürlich zu einer ganz anderen taktischen Herangehensweise führt. Über die dritte spielbare Klasse ist bisher leider noch nichts bekannt.
Optisch hinterlässt Martyr einen sehr guten Eindruck, vor allem die Licht- und Physikeffekte gefallen sehr gut. Die mir gezeigte Version lief zudem angenehm flüssig und die Bildrate geriet auch bei größerem Gegneraufkommen nicht ins Stocken. Warhammer-typisch sind die meisten Areale entsprechend düster ausgefallen und überzeugen durch einen hohen Detailgrad. Doch auch mit der Menge des dargestellten Blutes geizt das Spiel nicht, es bleibt abzuwarten ob es der Titel in der gezeigten Form überhaupt nach Deutschland schaffen wird.
Erscheinen soll Warhammer 40k Inquisitor – Martyr im Laufe des Jahres 2017 zunächst einmal für den PC, eine Konsolenumsetzung für PlayStation 4 und Xbox One wird aber ebenfalls erscheinen.